Die neue Polizeipräsidentin Barbara Slowik ist eine echte Berliner Berlinerin: Vater Berliner, sie selbst geboren in Zehlendorf, Klinik Waldfriede. Als die Familie nach Baden-Württemberg zog, hielt sie es dort nicht lange aus, schon mit 16 wollte sie zurück. Aber als sie nach dem 1. Staatsexamen hier ein Referendariat machen wollte, landete sie auf der Warteliste erst mal ganz hinten – als „Nichtberlinerin“. Später startete sie dann in der Innenverwaltung, wechselte ins BMI, war beim BKA und beim Verfassungsschutz (aus der Zeit wird eher ein Geheimnis gemacht) – und ist jetzt also wieder zurück. Erste echte Bewährungsprobe: Am Mittwoch in drei Wochen, bei der Pressekonferenz am Morgen nach dem 1. Mai.
Die Schlagzeilen zur Ernennung: „Sie schickt uns jetzt die Knöllchen“ (Kurier), „Eine Frau führt die Berliner Polizei“ (Morgenpost), „Berlins erste Polizeipräsidentin“ (Tagesspiegel), „Berlins neue Sheriffin“ (B.Z.), „Juristin ohne Uniform und Parteibuch“ (taz), „Erstmals eine Frau an der Spitze“ (ND). Ach, und wenn Sie sehen wollen, wie die Polizei ihre neue Chefin auf Twitter begrüßt – bitte hier entlang.
Am Abend gab’s dann gleich noch eine zwiespältige Nachricht für die neue Polizeichefin: Die Staatsanwaltschaft stellt die Ermittlungen gegen LKA-Mitarbeiter im Fall Amri ein - Innensenator Geisel hatte die Beamten wegen Urkundenfälschung angezeigt. Unmittelbare Folge: Die eben noch Beschuldigten können jetzt als Zeugen vor dem Untersuchungsausschuss angehört werden – ein Recht zur Aussageverweigerung haben sich nicht mehr.