na, ausgeschlafen? Dann herzlich Willkommen zur nullten Stunde! Was nach einer Zeitreise in die DDR klingt, ist im August 2019 für Tausende Berliner Familien und LehrerInnen wieder Realität: Unterrichtsbeginn um 7.30 Uhr. Der Grund: das kostenlose Schulessen. Denn um alle Kinder da durchzuschleusen (Essensschichten à 15 Minuten sind keine Seltenheit), muss an einigen Grundschulen der gesamte Tagesrhythmus angepasst werden. Das steht zwar der gängigen Schlafforschung entgegen, die sich für einen Schulbeginn sogar nach 8 Uhr ausspricht. Andererseits würden wohl die meisten Eltern ihre Kinder auch um 6.30 Uhr gerne zur Schule schicken, wenn sie sich darauf verlassen könnten, dass sie dort von gut ausgebildeten Fachkräften vernünftig lesen und rechnen lernen.
Kurz vor dem Wochenende ein kleines Rätsel: Wer hat’s gesagt? Es geht um die gestern im Tagesspiegel erschienene Recherche meines Kollegen Johannes Bockenheimer zur Genossenschaft „Diese eG“. Sie ist bisher die einzige Genossenschaft, die von einer am Mittwoch vom Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses beschlossenen Senatsvorlage profitiert, wonach auch der Häuserkauf durch Genossenschaften mit Landeszuschüssen und Darlehen gefördert werden kann. Die Entstehung der „Diese eG“, das Geschäftsgebaren und die Unterstützung durch Linken-Politiker werfen Fragen auf – bei Regierungsparteien und Opposition:
1) „Ich bin von dem, was bisher an die Öffentlichkeit gedrungen ist, geschockt.“
2) „Viele Fragen (…) Und zwar zu den finanziellen Risiken, der Konstruktion und personellen Zusammensetzung der Genossenschaft und dazu, inwieweit dieses Geschäft in öffentlichem Interesse ist.“
3) Es spreche vieles dafür, „dass es massive Verfehlungen von Senats- und Bezirksverwaltung im Umgang mit der Genossenschaft gab“.