Selenskyj ist in der Stadt! Während US-Präsident Joe Biden aus Sturmgründen entschieden hatte, zu Hause zu bleiben, ist der ukrainische Präsident bei seinen Reiseplänen geblieben. Die Ergebnisse seines Treffens mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Kanzler Olaf Scholz (beide SPD), erfahren Sie heute wie immer aktuell auf unserer App.
Für uns Stadtaffen bedeutet der Staatsbesuch erst einmal Verkehrseinschränkungen. Besonders betroffen sein wird die S-Bahn, die ab dem Vormittag zum Teil stark ausgedünnt werden wird. Und zwar da wo’s wehtut, zwischen Zoo und Ostbahnhof – auch, weil die Strecke so nah am Schloss Bellevue entlangführt. Ringbahn und Nord-Süd-Achse sind ebenfalls tangiert, und auch auf den Straßen kann es zu Einschränkungen oder Sperrungen kommen. Ob Ihr persönlicher Trampelpfad durch die City betroffen ist, erfahren Sie in dieser Übersicht. Generell kann man sagen: Fahren Sie heute lieber U-Bahn! Die kommt zumindest nicht absichtlich zu spät.
Verkehrsstau hin oder her – um elf Uhr sitzt unsere Kollegin Susanne Vieth-Entus für Sie im Landesarbeitsgericht. Dort wird entschieden, ob die einstweilige Verfügung gegen den unbefristeten Kitastreik, den Verdi für die kommunalen Kitas plant, Bestand hat. Oder ob die Familien von knapp 29.000 Kindern ab Montag ein mittleres bis schweres Betreuungsproblem bekommen.
Wir beim Checkpoint sind wie immer auf alles vorbereitet und haben uns mal erkundigt: Wie sieht im Streikfall eigentlich die Notbetreuung aus? Die Familienverwaltung sagt dazu: „In der Regel haben Kinder mit besonderem Förderbedarf sowie Kinder von Eltern in systemrelevanten Berufen oder Alleinerziehenden Vorrang bei der Betreuung.“ Mit „systemrelevant“ sind, anders als in der Pandemie, aber eher nur die akut lebensrettenden Berufe gemeint: Polizei, Feuerwehr, Medizin, Pflege. Gute Chancen auf Notbetreuung haben außerdem Kinder, die grade in der Eingewöhnungsphase oder im letzten Kitajahr sind, einen Sprachförderbedarf haben oder die aus Kinderschutzgründen intensiv betreut werden müssen.
Das sind aber nur Empfehlungen – wie die Notbetreuung im Einzelnen ausgestaltet wird, entscheiden die Eigenbetriebe selbst. Andreas Hertzsprung ist Chef der Kindertagesstätten Nordwest und hat am Checkpoint-Telefon erklärt, warum die Planung gar nicht so einfach ist: Nicht alle Verdi-Mitglieder wollen streiken, nicht alle Nicht-Mitglieder werden arbeiten. „Beim letzten Streik konnten wir etwa 50 Prozent unserer normalen Betreuungskapazität anbieten“, sagt Hertzsprung. Vor der einstweiligen Verfügung hatten sechs seiner 66 Kitas angekündigt, während der Streiks ganz schließen zu wollen. Ob das nach einer möglichen Entscheidung pro Verdi heute immer noch gilt? Unklar. Mit eingeschränkten Betreuungszeiten, warnt der Kitachef, werden aber auch die Glücklichen rechnen müssen, die in die Notbetreuung kommen.
Licht aus am Ku’damm: Mit der Weihnachtsbeleuchtung auf Berlins berühmter Flaniermeile ist es dieses Jahr wohl tatsächlich Essig – zumindest hat Bezirksbürgermeisterin Kirstin Bauch (Grüne) das gestern vor dem Wirtschaftsausschuss Charlottenburg-Wilmersdorf verkündet. Mit Regiermeister Kai Wegner (CDU) soll sie über den Ausfall auch schon gesprochen haben. Eine „absolute Katastrophe“, schimpft nicht nur der CDU-Bezirksverordnete Karsten Sell.
Die zuständige AG City, die Unternehmen in der City West vertritt, bekommt das nötige Kleingeld nicht zusammengekratzt: Es gibt Zusagen über knapp 180.000 Euro, satte 240.000 fehlen aber noch, berichtet der Kollege Christoph M. Kluge – und kommen wohl auch nicht mehr.
Sehr schade! Wir klingen nur noch etwas zurückhaltend, weil diese Schallplatte wirklich jedes Jahr hängenbleibt: Immer ist die Weihnachtsbeleuchtung in Gefahr, immer springt kurz vor Dunkelheit doch noch jemand ein, vergangenes Jahr noch Anfang November. Nehmen Sie die Nachricht also mit einem Körnchen Salz – falls es am Tauentzien doch noch ein Weihnachtswunder gibt.
Apropos Körnchen Salz: Gestern schrieben wir, dass das Lichtermeer im vergangenen Jahr von Berlins Regierendem Bürgermeister Kai Wegner mit 100.000 Euro aus der Senatskasse gerettet wurde. Das war falsch. Michael Ginsburg, Sprecher der Senatskanzlei, bringt Licht ins Dunkel: Wegner hatte mit Unternehmern gesprochen, die daraufhin noch etwas mehr Geld für die Beleuchtung spendeten. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.
Bildung, bescheiden: Die Haushaltssperre ist nun auch an Berlins öffentlichen Schulen angekommen. In einem Schreiben vom Mittwoch teilt Bildungsstaatssekretärin Christina Henke (CDU) den Schulleitungen mit, dass sie keine „finanzwirksamen“ Verträge „mit einer Bindung für kommende Haushaltsjahre“ mehr abschließen dürfen. Im Klartext: Nix kaufen, was nächstes Jahr Geld kostet. Dazu gehören, wie die Bildungssenatorin am Donnerstag im Bildungsausschuss höchstselbst bestätigte, auch Klassenfahrten. Die werden zwar normalerweise von den Eltern selbst bezahlt, doch die Reisekosten der Lehrkräfte erstattet die Staatsschatulle – damit greift die Regel.
„Am Montag hab ich noch den Leasingvertrag für einen neuen Kopierer unterschrieben“, freut sich am Checkpoint-Telefon Sven Zimmerschied, Leiter der Friedensburg-Oberschule in Charlottenburg und im Vorstand der Berliner Sekundarschulleitervereinigung. Ansonsten will er erst mal Ruhe bewahren: Erstens gilt die neue Anweisung vorerst nur bis 30. November – und zweitens gibt es Ausnahmen in Fällen von „Unabweisbarkeit und Dringlichkeit“. „Längerfristige Verträge schließen wir als Schule zum Beispiel mit Firmen, die uns mit Reinigungsmitteln versorgen und unsere Seifen- und Desinfektionsmittelspender bestücken“, erklärt der Schulleiter. Das wird hoffentlich weiterhin erlaubt sein?
Ja. Nach einem schriftlichen Antrag. Und einer schriftlichen Genehmigung aus der Schulaufsicht. Zeit, Nerven – zwei Ressourcen, an denen irgendwie nie gespart wird.
Feindselige Möblierung? Checkpoint-Leserin Sabine beobachtete gestern am U-Bahnhof Mehringdamm, wie zwischen den Sitzen am Gleis Armlehnen angebracht wurden. „Das kennt man ja inzwischen auch anderen Städten, es geht vor allem darum, Obdachlose fernzuhalten, die sich dort nicht mehr hinlegen können“, schreibt sie uns. „Ich bin selbst nicht sicher, ob ich das nicht eigentlich gut finde, weil der Bahnhof ja schon lange kein wirklich guter Ort ist. Aber gerade vor Winterbeginn? Ist das ein gutes Signal der BVG, kurz bevor es wieder Hinweise auf Wärmebusse geben muss?“
Die BVG weist die Vermutung auf Anfrage zurück: Die Armlehnen seien Teil „regulärer Erneuerungsmaßnahmen“, Standard bei allen deutschen Verkehrsbetrieben und „dienen ausschließlich dazu, um insbesondere älteren und mobilitätseingeschränkten Fahrgästen das Aufstehen zu erleichtern“.
Was meinen Sie?
Kurze Angeberei in eigener Sache: Unser Projekt „TAGESSPIEGEL MACHT SCHULE – DIGITAL“, das wir in Kooperation mit der Deutschen Telekom durchführen, war ein rauschender Erfolg! So rauschend, dass wir dieses Schuljahr in die zweite Runde gehen. Worum geht’s? Schüler:innen der Jahrgangsstufen 8 bis 12 trainieren tagesaktuell und praxisnah den kritischen Umgang mit Medien. Dazu erhalten Klassen unter anderem Zugang zu unseren journalistischen Angeboten – und Lehrkräfte bekommen pädagogisch geprüfte Material und verschiedene Projektangebote.
Unsere stellvertretende Tagesspiegel-Chefredakteurin Anke Myrrhe, Ihnen besser bekannt als Checkpoint-Autorin, erklärt, wie es weiter geht: „Wir möchten Schülerinnen und Schüler im neuen Projektjahr noch stärker dazu animieren, Zukunft zu gestalten – sowohl als Individuum als auch als Teil einer demokratischen Gesellschaft. 2025 haben wir daher die Inhalte zu Medienkompetenz, Digitale Balance und Berufsorientierung weiterentwickelt und um Materialen und Projektangebote zu Debatten- und Demokratiekompetenz ergänzt.“
Projektzeitraum ist Februar bis April 2025. Zur Teilnahme bewerben können Klassen sich deutschlandweit – noch bis 22. November unter www.tagesspiegel.de/anmeldung-schulprojekt.
Wir freuen uns auf euch!
Berliner Schnuppen
Telegramm
Berlins Spielverderber der Woche kommt aus Pankow: Am Mittwoch berichtete der Checkpoint über Schulstadtrat Jörn Pasternack (CDU), der in mehr als 40 Fällen Strafantrag gegen Kinder stellte. Sie hatten nach 19 Uhr Basketball auf dem Schulsportplatz gespielt. Scharfe Kritik kommt nun von SPD und Linkspartei: Die Jusos Pankow finden es „befremdlich“, dass der Stadtrat gegen spielende Jugendliche vorgehe, aber nicht handele, wenn Rechtsextremisten „auf bezirklichen Sportstätten Kampfsport betreiben“. Die Linkspartei wirft Pasternack vor, „mit Kanonen auf Spatzen“ zu schießen. Tagesspiegel-Kollege Christian Hönicke berichtet im Bezirksnewsletter Pankow ausführlich – hier können Sie ihn kostenlos abonnieren.
Ist da was faul im Standesamt Kreuzberg? Nach einer seltsamen Geschichte, in der der vietnamesische Doppelname einer frischgebackenen Mutter nicht in eine Geburtsurkunde eingetragen werden konnte, hat unser Bezirksreporter Robert Klages noch einen Fall ausgegraben. Zwei verheiratete Männer, die per Leihmutterschaft im Ausland Väter geworden sind, berichten von wüsten Einschüchterungen und brachialer Diskriminierung durch einen Mitarbeiter dort. Ein Vorgesetzter soll ihnen attestiert haben, der Mann habe korrekt gehandelt – aber das kann schlicht nicht sein, wenn diese Berichte stimmen.
Eine typische Berliner Landschaftsform entdeckte der CDU-Abgeordnete Sven Rissmann in Wedding: Müllberge am Schillerpark. Auf seine Schriftlicher Anfrage hin bejaht die Umweltverwaltung ihre Kenntnis der Sauerei. Wirkt aber etwas hilflos, wenn es ums dauerhafte Abstellen geht: Da geht es dann um gesamtstädtischen Maßnahmen, und man „appelliert ausdrücklich an das Verantwortungsbewusstsein der Bürgerinnen und Bürger, den Abfall nicht im öffentlichen Raum zu hinterlassen“. Jo! Knapp 10 Millionen Euro hat die Berliner Stadtreinigung 2023 übrigens für die Beseitigung illegaler Müllablagerungen im ganzen Stadtgebiet in Rechnung gestellt.
Können Sie vielleicht helfen? Nur einen Spaziergang weiter, im Soldiner Kiez, macht man aus Dreck Design. Seit 2019 gibt es dort das Müll Museum mit Kunstwerken aus Kiez-Müll: vom Döner aus Knete über Elektroschrott-Skulpturen bis zur Bretterbude. Die Besucher kommen aus der Nachbarschaft, aber auch aus Japan, Italien, Südafrika und der Ukraine, erzählt Lena Reich von Museumsteam: „Über Müll und Kunst kann jeder reden. Und wir wollen einfach nicht, dass der Müll uns trennt!“ Am 14. November findet im Müll Museum der Müllgipfel statt: Verwaltung, Anwohner, Gewerbetreibende, BSR, Vermieter und Hausverwaltungen wollen herausfinden, wie Müll verhindert werden kann. Die Ergebnisse dürften ganz Berlin interessieren.
Noch ein Verkehrshinweis: Auf der Mauerstraße in Mitte kommen Ihnen heute Ärztinnen und Ärzte in weißen Kitteln auf Lastenfahrrädern entgegen. Eine Aktionsgruppe übergibt am Vormittag 40.000 Brandbriefe an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Das Ministerium ließ mitteilen, dass niemand die Briefe in Empfang nehmen könne, aber Mitinitiator und Berliner Frauenarzt Dr. Peter Rott ist entschlossen: „Zur Not stellen wir die dreizehn Jutebeutel beim Pförtner ab!“
Im Brandbrief kritisieren Patientinnen und Patienten die „enorme Verschlechterung in der ambulanten wohnortnahen medizinischen Versorgung“. Bürokratie, steigende Miet- und Materialkosten und fehlendes Personal hielten immer mehr Fachärzte davon ab, eine Praxis zu führen. Die Folge: Weniger Ärzte in Wohnnähe und (noch) längere Wartezeiten auf einen Termin. Kurzer Realitätscheck auf der Terminplattform Doctolib: Nächstmöglicher Termin als Neupatientin und gesetzlich Versicherte bei einem Berliner Hautarzt: 20. November.
Himmlisches Länderspiel in Treptow-Köpenick: Am Sonnabend empfängt der KSV Johannisthal im Käthe-Tucholla-Stadion die Fußball-Nationalmannschaften des Vatikans. Beim Hinspiel in der heiligen Stadt hatte der KSV 2023 eine deutliche 7-zu-1-Niederlage kassiert, nun steht das Rückspiel in Berlin an. Ein Segen für KSV-Präsident Elmar Werner: „Es ist für uns eine große Ehre und auch Anerkennung, dass sie ihr einziges Länderspiel in diesem Jahr außerhalb des Vatikans und Italiens bei uns in Berlin austragen werden.“ Um 13 Uhr ist Anstoß für die Damen, um 15 Uhr sind die Herren der Schöpfung dran. Beistand für den KSV kommt natürlich von oben – und von ehemaligen Spielern des 1. FC Union Berlin, unter anderem Sven Beuckert und Ronny Nicol. Halleluja!
Happy (?) Birthday: Vor 20 Jahren wurden die Ordnungsämter in Berlin gegründet. Man mag gegenüber den Stadtwächtern gemischte Gefühle haben, Fakt ist aber: Sie sind bei Wind und Wetter in Berlins Kiezen unterwegs, immer im Einsatz gegen Falschparker, Jugendschutzverstöße, ungenießbare Imbissbuden und illegalen Müll. Da braucht man Nerven aus Stahl. Was wünschen Sie den Berliner Ordnungsämtern für die nächsten 20 Jahre? checkpoint@tagesspiegel.de.
Asche zu Asche: Berlins Krematorien in Ruhleben und Baumschulenweg stoßen pro Jahr mehr als 3000 Tonnen Co2 aus (Q: Schriftliche Anfrage MdA Danny Freymark, CDU). Zum Vergleich: Das entspricht in etwa der Co2-Menge, die bei 1500 Hin- und Rückflügen von Berlin nach New York anfällt. Damit sich das ändert, werden beide Krematorien aktuell energetisch saniert; Kälteanlagen, Lüftung, Heizung und Beleuchtung werden instandgesetzt. Mehr als 1000 Tonnen CO2 sollen so eingespart werden. Schön und schaurig: Ab 2025 soll die Abwärme des Krematoriums Baumschulenweg unter anderem zum Heizen genutzt werden. Im Polizeigebäude nebenan
Zitat
„Mir haben oft Leute gesagt, die Branche ist klein, da spricht sich alles herum. Aber ich dachte dann, klar, dann wissen auch alle, dass du ein Arschloch bist.“
Jürgen Vogel, Schauspieler, hat mit Annika Schönstedt über seine Karriere und sein neues Projekt „Informant“ gesprochen.
Stadtleben
Verlosung – Dass Dinge zu Ende gehen, kennen wir alle – der Tag im Büro, der Traumurlaub, ein Leben. Das FELD-Theater hat daraus ein Stück für Kinder gemacht. Denn gerade die können oder dürfen oft nicht selbst entscheiden, wann eine Veränderung dran ist. Darsteller:innen unterschiedlichen Alters springen in „Badeschluss“ mit Schwung ins kalte Wasser und beleuchten u.a. ausfallende Milchzähne und den letzten Schritt auf dem Fünf-Meter-Brett ... Wir verlosen 2x2 Karten für den Sonntag (16 Uhr)! Premiere ist heute (10 Uhr), empfohlen für Kids von 6 bis 11 Jahren, morgen wird eine begleitende Ausstellung eröffnet. Karten 10/8 Euro und 6 Euro für Kinder, Gleditschstraße 5, U-Bhf Nollendorfplatz
Essen & Trinken – Gerichte mit Geschichte gibt es einige, doch wenige haben so eine windungsreiche wie das Bánh Mì. Im 19. Jahrhundert brachten die französischen Kolonialherren das Baguette nach Vietnam, den Unterdrückten gaben sie jedoch nichts ab. Die verwandelten das Symbol des Kolonialismus nach und nach – gemischt mit Reismehl und belegt nach eigenem Geschmack – in einen landesweiten Lieblingssnack. In Berlin tauchte er vor rund zehn Jahren auf, im „Bánh-Mì-Stable“ in Mitte stehen vier Füllungen zur Auswahl: superknusprig gegrillter Schweinebauch, Hühnchen-Saté mit Erdnusssauce und Zitronengras, Omelette und Tofu. Dazu gibt’s Karotten- und Rettich-Pickles, Gurke, Koriander und Shisokresse sowie Mayo mit Sriracha-Sauce. Längst ein Klassiker. Mehr Streetfood im neuen Genuss-Guide hier! Mo-Sa 12-20 Uhr, Alte Schönhauser Straße 50, U-Bhf Rosa-Luxemburg-Platz
Last-Minute-Neustart – Weil Weltuntergang auch keine Lösung ist, fängt der Heimathafen Neukölln neu an: Bei „The Great Reset“ (Premiere heute um 19.30 Uhr) treffen – so verspricht das Haus – Wissenschaftler:innen auf Show, Beatles-Songs auf Renaissance-Gesänge und Traumtänzerei auf Publikumsbefragungen. Alles klar? Beteiligt ist u.a. das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Nächste Vorstellung morgen, dann wieder ab 6. November. Karten kosten 23/17,50 Euro, Karl-Marx-Straße 141, U-Bhf Karl-Marx-Straße
Noch hingehen – Die fünfte Ausgabe des Festivals „Spy On Me“ hat den Titel „Enter: AI“. Untersucht werden noch bis 19. Oktober die Verbindungen zwischen Mensch und Künstlicher Intelligenz (KI). Können wir diese Beziehung überhaupt noch gestalten? Zu erleben sind Theater, Tanz, Performance, Dialog, Games und interaktive Installationen internationaler Künstler:innen – und KI kommt natürlich auch zum Einsatz. Heute u.a. bei der Performance „Lasting Generation“ (Karten noch für 16 Uhr), die versucht, die Technologie auf die gute Seite der Macht zu ziehen. HAU 2, Hallesches Ufer 34, U-Bhf Hallesches Tor
Grübelstoff – Schnitzel panieren, einen Zopf flechten oder „Ich liebe dich“ auf Japanisch – was haben Sie zuletzt ganz neu gelernt?
Kiekste
Na, wo dieses Bild wohl aufgenommen wurde? Leser Volker Schewitz scheint keine Höhenangst zu kennen. Stark! Mehr gern an checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
>Berlin heute
Verkehr – Neue Kantstraße (Charlottenburg): Bis Ende Oktober ist die Fahrbahn stadteinwärts in Höhe Kreuzung Wundtstraße/Dernburgstraße auf einen Fahrstreifen verengt. Im gesamten Kreuzungsbereich gibt es Abbiegebeschränkungen.
Breite Straße (Pankow): Die Straße ist Richtung Damerowstraße zwischen Mühlenstraße und Berliner Straße für den Kfz-Verkehr gesperrt (bis 22.10.).
Heerstraße (Wilhelmstadt): Ab 18 Uhr ist die Straße zwischen Gatower Straße und Wilhelmstraße (bis Montag, 5 Uhr) gesperrt.
S-Bahn – S1, S25 und S8: Von 22 Uhr bis Montagmorgen, ca. 1.30 Uhr, kommt es zu folgenden Fahrplanänderungen:
* S1: Die Linie ist zwischen Bornholmer Straße und Wittenau unterbrochen.
* Zwischen Wittenau und Waidmannslust ist ein Pendelzug im 10-Minutenakt (nachts im 30-Minutentakt) eingerichtet.
* S25: Die Linie ist zwischen Bornholmer Straße und Alt-Reinickendorf unterbrochen.
* S8: Die Linie ist zwischen Blankenburg und Birkenwerder unterbrochen.
Regionalverkehr – RB 23: Von 20.45-24 Uhr fallen die Züge zwischen Berlin-Charlottenburg und Flughafen BER aus.
Demonstration – Für heute sind 14 Demos angemeldet (Stand 10.10., 13.30 Uhr), u.a. „Brief an Lauterbach – R.I.P. ambulante Medizin“: 20 Menschen, U-Bhf. Mohrenstraße, Mauerstraße 29 (11-13 Uhr)
„Sport braucht Platz und Inklusion braucht Raum – Jahn-Sportpark – JETZT!!! (...)“: 100 Teilnehmende, Bezirkssportbund Pankow, Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark (Eingang Cantianstraße), Eberswalder Straße, Sportpark (17-19 Uhr)
„Joe Biden is not welcome!“: 500 Protestierende, Alexanderplatz (Weltzeituhr), Unter den Linden, Pariser Platz (17-21 Uhr)
„Wir stehen an Eurer Seite – Mahnwache zum Schutz jüdischen Lebens“: 40 Menschen, Fraenkelufer 18 (18.30-20 Uhr)
„Lasst uns die Stadt erleuchten! (Fahrraddemonstration)“: 1.000 Demonstrierende, ADFC Berlin, Potsdamer Platz, Kurfürstendamm, Alexanderstraße, Rathausstraße (20-22.30 Uhr)
Sonnabend – Angemeldet sind 24 Demos, u.a. „Ufos&Aliens... nur um mitreden zu können! Weltfrieden durch Offenlegung“: 15 Menschen, A.M.P.T.T, Pariser Platz 1 (9-10 Uhr)
„Immer noch kein Kiez für Nazis!“: 300 Demonstrierende, Prenzlauer Allee, Bizetstraße, Antonplatz (14-17 Uhr)
„Music is your med! am 10. Oktober ist der Welttag der seelischen Gesundheit. Es soll Transparenz über die seelischen Probleme geschaffen werden, die insbesondere Minderheitengruppen wie die LGBTQIA* Community ausgesetzt sind (...)“: 300 Teilnehmende, Host Berlin, Görlitzer Straße 1 (14-22 Uhr)
Sonntag – Angemeldet sind 16 Demos, u.a. „Mahnwache in Gedenken an die getöteten palästinensischen Kinder während des Gazakriegs. Lesung der Namen der verstorbenen Kinder“: 50 Menschen, Unter den Linden 4 (10-23.59 Uhr)
„NEON FÜR TIERRECHTE! Wir stehen in auffälliger, bunter Kleidung auf der Straße, um die Aufmerksamkeit auf die Ausbeutung der Tiere zu lenken (...)“: 15 Protestierende, Pariser Platz (11.45-14.45 Uhr)
„Lichterkette für Demokratie, Toleranz und Vielfalt“: 70 Teilnehmende, Netzwerk für Toleranz und Demokratie, Alt-Blankenburg 12A (18-18.30 Uhr)
Zu Gast – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj trifft heute Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Aufgrund der umfangreichen Sicherheitsvorkehrungen ist mit massiven Verkehrseinschränkungen zu rechnen.
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – „KARIN LAU, Oberschulrätin a.D., engagierte Sozialarbeiterin (Bürgerstiftung Lions-Club a.D.), Trägerin des Bundesverdienstkreuzes wird 83. Ich gratuliere ihr von ganzem Herzen, auch im Namen aller Angehörigen und vieler Freunde. Gesundheit, Schaffenskraft und stets gut Laune sollst Du bewahren“ / „Das Berliner Urgestein Bärbel Sommer wird 80 Jahre. Es gratulieren Frank und die Patchworkfamilie“
Nachträglich: „Sibylla Fröhlich: Die besten Wünsche für das neue Lebensjahr und viel Gesundheit – in Liebe Dein KK“
Sonnabend – Peter Godefroid (78): „Alles Gute zum Geburtstag wünschen die ‚kleine‘ Schwester und ihre Nachkommen.“
Sonntag – Dr. Hartwig „Kuno“ Dieser (80) – „Pionier der behutsamen Stadterneuerung im Osten Berlins – wir gratulieren herzlich“ / BERND FINGER (75), „Leitender Kriminaldirektor a.D., Abteilungsleiter im Magistrat von Berlin, langjähriger Mafiajäger im LKA Berlin, Cavaliere della Repubblica Italiana“ / Zum 65. gratulieren Dir, lieber Jörg, Uwe und Kerstin ganz herzlich, fragen sich allerdings, was ein Gesamtpersonalratsvorsitzender und Gewerkschafter künftig mit so viel Freizeit anfangen soll … / Claudia Klatt (56): „Umarmung, liebe Claudi, ein gutes gemeinsames Jahr und viele Pflanzen im Garten, Emme“ / „Rainer E. Klemke, wie immer zuverlässig und tatkräftig, wird 76 Jahre alt. Er ist das ‚Gesicht‘ der vielfach ausgezeichnete BerlinHistory App“
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Gunda Hübner, * 17. November 1960, verstorben am 25. September 2024 / Margarete Michaletz (geb. Striegel), * 9. Februar 1930, verstorben am 21. September 2024 / Bernd Sobeck, * 6. März 1943, verstorben am 5. September 2024
Stolperstein – Frieda Kupferberg, geb. Wedel, wurde am 10. Januar 1902 in Hamburg geboren. Sie heiratete im Jahr 1926, ließ sich aber 1936 wieder scheiden. Sie emigrierte nach Ungarn und heiratete dort Bela Kupferberg. Am 27. Juni 1944 wurde sie im Getto Pécs interniert. Nach einer Odyssee über Auschwitz und Ravensbrück wurde sie ins Konzentrationslager Buchenwald deportiert. Nach vier Wochen Zwangsarbeit wurde Frieda als nicht mehr arbeitsfähig eingestuft und zurück ins KZ Auschwitz deportiert. Ihr Transport kam am 11. Oktober 1944 an und sie wurde sofort nach ihrer Ankunft ermordet. An Frieda Kupferberg erinnert ein Stolperstein in der Innsbrucker Straße 19 in Schöneberg.
Wer in Berlin über die Gedenktafeln stolpert und mehr wissen will: Mit einem Klick gelangt man über die App „Stolpersteine – Die Schicksale“ zu den Biografien der Verfolgten.
Encore
Hamwa wat jewonnen? Der Überweisungsdienst Remitly hat Online-Bewertungen analysiert, um herauszufinden, welche die beliebtesten Aussichtspunkte in Deutschland, Österreich und der Schweiz sind. Wir lieben „Studien“ mit irren Forschungsdesigns – besonders, wenn Berlin in den Top 10 landet! Auf Platz 10 halt, aber wir wollen mal nicht so sein. Trommelwirbel: In die illustre Auswahl gehievt hat uns… der Panoramapunkt! Kennen wir natürlich! (Hektisches Tastaturklappern.) Gleich bei uns um die Ecke, am Potsdamer Platz ist der nämlich. Wissen Sie das jetzt auch. Und falls Sie lieber traulich gucken: Als Aussichts-Geheimtipp identifiziert die Untersuchung den Glockenturm am Olympiastadion.
Mit uns dubiose Daten analysiert haben heute Cay Dobberke und Christoph M. Kluge. Antje Scherer hat das Stadtleben auch vom Boden aus im Griff und Jasmine Dellé hatte in der Frühschicht die Vogelperspektive. Jessica Gummersbach war heute meine Co-Autorin und begrüßt Sie hier morgen wieder, zum Wochenrätsel!
Einen frohen Freitag wünscht