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Russland lässt Berliner Wohnhäuser verwaisen„Bild“-Reporter nach Dyke-Marsch verfolgt und bedrohtWegen zehn Sekunden Verspätung: Flug nach Hannover umgeleitet

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Checkpoint-Leserin Dagmar Pawlak schickt: „Herzliche Grüße aus unserem entspannten Urlaub in der Bretagne. Hier das Panorama des Port du Rosmeur in Douarnenez! Vive la France!“

Grüße von Dagmar Pawlak aus der Bretagne

Beach, Berge oder Balkonien – nehmen Sie uns mit! An dieser Stelle zeigen wir während der Sommerferien, wo Sie gerade den Checkpoint lesen. Schicken Sie uns ein Foto mit einem Satz zum Urlaubsort an checkpoint@tagesspiegel.de.

Hurra, Frankreich! Bleiben Sie am besten gleich dort. Denn wir machen weiter mit Geschichten vom BER-Nachtflugverbot! Eine Eurowings-Passagierin berichtet: „Mein Rückflug aus Alicante mit Eurowings war um circa 45 Minuten verspätet, aber der Pilot war sehr zuversichtlich, dass wir noch rechtzeitig vor 0 Uhr am BER landen werden. Sekunden vor dem Touchdown startet dann die Maschine wieder durch. Der Pilot meldet sich wieder, um mitzuteilen, dass er auf Grund der Verspätung von rund 10 SEKUNDEN nicht mehr landen durfte und daher nun nach Hannover fliegen muss.“

In Hannover verabschiedete Eurowings die Betroffenen dann laut der Frau mit einem herzlichen „Bitte kümmern Sie sich selbst um Ihre Weiterreise.“ Sie übernachtete im Airport-Hotel (wird „im Einzelfall“ von Eurowings bezahlt), fuhr am nächsten Tag mit der Bahn (wird von Eurowings bezahlt) zurück ins heimatliche Spandau – und machte sich wohl gleich wieder auf Weltreise. Denn ihr Auto? Wartete am BER. Liebe Vielflieger:innen: Hätte nie gedacht, dass ich das mal sagen würde, aber vielleicht ein Umzug nach Niedersachsen…?

In die weite Welt hinaus geht es, zumindest symbolisch, auch mit dem Abitur in der Hand! Wir haben uns von der Bildungsverwaltung stecken lassen, wer die besten Abiturient:innen (männlich und weiblich) 2024 waren. Wie fühlt es sich an, Landesspitze zu sein? Und wie geht es jetzt weiter?
(Hoffentlich nicht zu schnell. In unserem heutigen Checkpoint-Song von Emilíana Torrini geht es ums Jungsein: „Unemployed In Summertime“hier auf Spotify, hier auf Youtube!)

1. Maria Clara Leichsenring vom Kollwitz-Gymnasium mit 896 von 900 möglichen Punkten, 18 Jahre
Frau Leichsenring, herzlichen Glückwunsch zum besten Abitur in ganz Berlin!

Wie war der Moment, als Sie ihr Abiergebnis bekommen haben?
Das war schon echt krass. Ich hatte ja schon die Punkte aus den letzten zwei Jahren und wusste, dass mein Durchschnitt gut sein wird. Aber ich dachte nicht, dass ich in allen Prüfungen volle Punktzahl erreiche. Als ich die Ergebnisse dann gesehen habe, habe ich mich so gefreut, dass ich die 1,0 wirklich geschafft habe. 
 
Wie haben Ihre Mitschüler:innen und die Familie reagiert? 
Meine Mitschüler haben sich sehr für mich gefreut. Viele haben das auch erwartet, nach dem Motto, du schreibst ja eh immer eine Eins. Meine Familie hat sich natürlich auch riesig gefreut, obwohl keiner die Erwartung an mich gestellt hat, ein 1er-Abi zu machen. 
 
Was braucht man, um so ein gutes Abi zu schaffen? 
Natürlich gehört Ehrgeiz und Fleiß dazu. Man muss das wollen, ich habe viel dafür gelernt. Ein Stück weit gehört auch Glück dazu, ob einem die Aufgaben liegen und ob man die Ressourcen zur Vorbereitung hat. Für mich war es wichtig, an dieser Schule zu sein. Hier gibt es eine richtige Lernatmosphäre, der Unterricht war sehr anspruchsvoll, hat aber einfach Spaß gemacht. 
 
Wie haben Sie sich vorbereitet? Welche Lerntipps haben für Sie funktioniert? 
Zur Vorbereitung ist es wichtig, früh anzufangen und sich auf die Prüfungen zu fokussieren. Gleichzeitig darf man sich aber auch nicht verrückt machen. Ich habe ein bis zwei Monate vor den Prüfungen angefangen, mich gezielt vorzubereiten. Dafür habe ich mir Lernblätter geschrieben. Das Umfeld hilft, ich hatte eine richtig motivierte Lerngruppe. Natürlich ist es auch wichtig, im Unterricht mitzumachen.  
 
Haben Sie schon Pläne, wie es jetzt weitergeht? 
Tatsächlich habe ich schon seit längerem einen genauen Plan. Ich möchte Grundschullehrerin werden und habe mich für Bildung an Grundschulen an der HU beworben. Mir gefällt die Vielseitigkeit aus den Fächern und Pädagogik. 
 
2. Richard Pieters vom Arndt-Gymnasium in Dahlem mit 893 Punkten, 17 Jahre alt
 
Herr Pieters, wie war der Moment, als Sie ihr Abiergebnis bekommen haben? 
Die Noten aus dem Kursblock kannte ich ja schon, aber bei der Bekanntgabe der Noten aus dem Prüfungsblock war ich sehr überrascht, weil ich wirklich alle Punkte bekommen hatte, die möglich waren. 
 
Wie haben Ihre Mitschüler:innen und die Familie reagiert? 
Meine besten Freunde waren etwas genervt, weil ich mit gefühlt wenig Aufwand so gut war. Meine Eltern habe ich ein wenig auf den Arm genommen. Ich habe ihnen geschrieben, dass meine Noten absurd und ganz anders als eingeschätzt waren. Am Ende konnten sie es kaum fassen. 
 
Was braucht man, um so ein gutes Abi zu schaffen? 
Es hat schon etwas mit Begabung zu tun, aber wichtiger finde ich Motivation und Interesse an den Lerninhalten. Mir war es zudem wichtig, mich aktiv im Unterricht zu beteiligen und dabei mit- und weiterzudenken. Es braucht natürlich auch gute Lehrer, die einen mit ihrer Begeisterung anstecken können. Da ich relativ früh herausgefunden habe, wie ich effektiv lernen kann, fiel es mir das nicht sonderlich schwer, so erfolgreich zu sein. 
 
Was hat Sie motiviert? 
Schon lange war mir klar, dass ich mich gesellschaftlich engagieren will. Dabei sind mir besonders der Klimawandel und die nötige technologische Anpassung sehr wichtig. Motiviert hat mich die Aussicht meine Interessen an Informatik und Technik zu nutzen, um nachhaltige Technologien zu entwickeln. Das hat mich auch dazu gebracht, immer ein bisschen mehr für die Schule zu tun, als vielleicht nötig gewesen wäre. 
 
Haben Sie schon Pläne, wie es jetzt weitergeht? 
Über den Sommer verreise ich noch viel mit Freunden und Familie. Zum Wintersemester habe ich mich am Hasso-Plattner-Institut in Potsdam für den Studiengang IT-Systems-Engineering beworben. Dort kann ich genau das studieren, was mich interessiert, weil es nicht nur um stumpfes Programmieren geht, sondern um die Entwicklung von Lösungen für komplexe und gesellschaftlich relevante Probleme. Auch auf einer politischen Ebene möchte ich mich im Bereich der Nachhaltigkeit engagieren. Aber ich bin ja gerade erst 17 Jahre alt. Wer weiß, womit ich mich in zehn Jahren beschäftigen werde.