„wir nehmen uns zurück, um Stärke zu gewinnen“, sagt Noch-Bürgermeisterin Franziska Giffey im Tagesspiegel-Interview. Oder, wie andere es nennen: „Franziska Giffey opfert sich, damit die Berliner SPD sterben kann“ (Jan Böhmermann, Twitter). Nachdem auch der CDU-Vorstand die Koalitionsverhandlungen mit der SPD beschlossen hat (und das einstimmig!), wollen die zwei Parteien nun schnell eine KleiKo, pardon, schwarz-rote Regierung bilden. Das kündigte Bald-Bürgermeister Kai Wegner am Donnerstagabend an.
Die Gespräche mit den Grünen habe Wegner trotzdem als gut und offen wahrgenommen. Immerhin einer: Die Sondierungen mit Jarasch und Co. hätten immer vermittelt, dass die Grünen eigentlich auf ein Bündnis mit der CDU hinarbeiteten, sagt Giffey dem Tagesspiegel. Die Linken seien da „deutlich kompromissbereiter“ gewesen. Dass die SPD-Entscheidung für die CDU mitten in die schwarz-grüne Sondierung geplatzt ist, tue ihr jedoch „ehrlich leid“. Künftig stellt Giffey sich eine gleichberechtigte Zusammenarbeit mit Wegner vor – seine Richtlinienkompetenz will sie aber trotzdem akzeptieren. Wie auch immer das funktionieren mag.
Während der künftige Senat nach außen strahlt, brodelt es unter und über der Berliner-Polit-Oberfläche. Die Grünen spucken Gift und Galle in Richtung ihrer Noch-Partner. „Die SPD hat die Tür für ein Bündnis mit uns und den Linken mit einem lauten Knall zugeschlagen“, sagt Bettina Jarasch am Donnerstag.