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Vor dem offiziellen Beginn der Koalitionsgespräche zwischen CDU und SPD am kommenden Donnerstag haben wir mit dem Experten Matthias Schranner über die besten Strategien für solche Situationen gesprochen. Früher war er im Innenministerium für Verhandlungen mit Geiselnehmern verantwortlich, heute berät Schranner die UN und große Unternehmen in schwierigen Lagen. Zwischen Gesprächen über eine Regierungsbildung und über Lösegeldforderungen zieht er überraschende Parallelen.

Schranner-These 1: Die Verhandlungsführer sind in gewisser Weise voneinander abhängig und haben nicht viele Optionen – sie müssen eine Einigung herbeiführen.

Bei näherer Betrachtung gilt das in Berlin allerdings vor allem für die SPD – die CDU hätte zumindest theoretisch noch eine andere Option. Und die könnte sie vermutlich sogar ziehen, wenn die Verhandlungen scheitern: In einem Dringlichkeitsantrag für den Landesausschuss der Grünen, der am Dienstag tagt, fordern etliche Mitglieder und Funktionsträger der Partei, „gesprächs- und verhandlungsbereit in alle demokratischen Richtungen“ zu sein. Und: Eine Fokussierung auf nur wenige Parteien „wird es mit uns nicht mehr geben“. Das Ziel: „Wir wollen so schnell wie möglich auch auf Landesebene weiter regieren.“ Mit der CDU ginge das sofort.

Schranner-These 2: Bloß nicht zu früh und schon gar nicht öffentlich festlegen – sonst droht ein Gesichtsverlust, der zum Scheitern der Verhandlungen führen kann.

Franziska Giffey hält sich da tatsächlich zurück.