heute beginnen die Sommerferien, aber vorher gibt’s Zeugnisse – nachher in den Schulen und hier fürs Regierungspersonal, dessen Arbeit Sie gestern bewerten durften. Zu den Noten gibt’s eine unzensierte Auswahl Ihrer Kommentare, die halbwegs repräsentativ fürs Gesamtbild stehen, auch wenn sie nach bewährter Online-Manier großenteils unfreundlich ausgefallen sind. Also, wie man im Fußballerjargon sagt: Nicht hochsterilisieren!
Als Klassenverband erhält der Senat von Ihnen die Durchschnittsnote 3,9, wird also gerade noch versetzt, obwohl ihm 62 Prozent eine Vier oder schlechter gaben und nur drei Prozent eine Eins. Tenor der Beurteilungen: „Viel versprochen, wenig umgesetzt.“
Bei den Senator:innen schneidet das CDU-Personal mit 3,75 minimal besser ab als das der SPD (3,88). Die mit 3,5 besten Noten bekommen Joe Chialo und Stefan Evers. „Sympathisch, gute Ideen, falsche Partei“, schreibt jemand über den Kultursenator; ein anderer merkt an: „Hat Glück, auf der guten Vorarbeit Klaus Lederers aufbauen zu können. Könnte sich mehr für die freie Szene einsetzen, den Nährboden für Berlins Kultur.“ Über den Finanzsenator heißt es: „Undankbarer Job in Zeiten der Schuldenbremse“ und „Mathe gut, wenig Sozialkompetenz.“
Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) bekommt eine 3,6 und wird als „etwas still“ wahrgenommen; dasselbe gilt für Justizsenatorin Felor Badenberg (CDU) mit Note 3,7. Der Regierende Kai Wegner liegt mit Note 3,8 und der Anmerkung „besser als befürchtet“ im Mittelfeld. Ihm folgt Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) mit 3,9, der manche die Koalition mit der CDU noch übelnehmen – oder sie dort ohnehin besser aufgehoben sähen. Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) erhält ebenfalls eine 3,9, aber ihr werden angesichts der schwierigen Ausgangslage mildernde Umstände zugestanden. „Miserabler Männergeschmack, aber gute Schulsenatorin“, schreibt jemand.
Die gleichen Noten erhalten für die SPD Innensenatorin Iris Spranger („Wo sind die Sporthallen, Schwimmtrainer, Vereine?“) und Bausenator Christian Gaebler („Ausbaufähig“). Am schlechtesten schneiden Ina Czyborra (SPD) und Ute Bonde (CDU) ab. „Arzttermine sind für akut leidende Kassenpatienten noch schwerer zu finden als Bürgeramtstermine“, merkt jemand zur Gesundheitssenatorin an, ein anderer erinnert an die verschnarchte Cannabis-Verordnung. Die noch neue Verkehrssenatorin „übernimmt den blinden Autolobbyismus ihrer Vorgängerin“, heißt es so und ähnlich in mehreren Kommentaren. Aber auch: „Wenn die CDU-Männer sie mal lassen würden, könnte für Berlin etwas Gutes rauskommen.“
Für den Fall der Fälle finden Sie hier die Nummern der Sorgentelefone, an denen Sie Rat und Hilfe bei schlechten Zeugnissen bekommen.
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Damit uns in Berlin auch in Zukunft noch ausreichend Trinkwasser in bester Qualität zur Verfügung steht, müssen wir sorgsam damit umgehen. Zum Beispiel, indem wir beim Einseifen und Haarewaschen unter der Dusche das Wasser abstellen. Denn wenn Wasser nicht sinnlos läuft, läuft es für die Umwelt am besten. Ganz klar für Berlin. berlinerwasser.de
Mit Mieterhöhungen bis zu 15 Prozent verabschiedet sich der Vonovia-Konzern aus dem 2022 geschlossenen Bündnis für bezahlbare Mieten in Berlin. Die saftigen Erhöhungen könnten die Mieter von bis zu 40.000 Wohnungen treffen. SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert verweist auf FDP-Justizminister Marco Buschmann als Mitverantwortlichen, der die von der Ampelregierung vereinbarte Absenkung der sogenannten Kappungsgrenze von 15 auf elf Prozent binnen drei Jahren sabotiert. Das Bündnis „DW & Co. enteignen“ merkt an, dass den Mietern das Problem bei einem vergesellschafteten Konzern erspart geblieben wäre. Bausenator Christian Gaebler (SPD) bedauert, und der Mieterverein empfiehlt Betroffenen seine „Aktion Mietpreisüberprüfung“.
In anderen Weltstädten werden Hauptstraßen zunehmend so gestaltet, dass sie weniger zum Rasen einladen. Ob das nicht auch in Berlin ginge, wollten die Grünen per Anfrage vom Senat wissen. Die Verkehrsverwaltung teilt mit, „bauliche Maßnahmen zur Geschwindigkeitsdämpfung und zur nachhaltigen Reduzierung der Verkehrsunfälle werden grundsätzlich als zielführend betrachtet“, aber dazu serviert sie Bedenken in einer Art, dass man geneigt ist, mitzustöhnen über die Tücken, die da lauern. Auszug: Die konkreten Möglichkeiten baulicher Eingriffe könnten „weder pauschal noch allgemein eingeschätzt werden“. Eine Änderung des Straßenquerschnitts könne zwar „grundsätzlich zur Erhöhung der Verkehrssicherheit beitragen“, aber womöglich „ein planungsrechtliches Genehmigungsverfahren nach sich ziehen“, bei dem „die daraus resultierenden Betroffenheiten und Konflikte herauszuarbeiten wären“. Mit anderen Worten: 16.000 Verunglückte im Berliner Straßenverkehr – da kannste (fast) nüscht machen.
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Der große Ferienspaß für Kinder von 4 bis 8 Jahren!
Wann? 18. Juli, 10–16 Uhr.
Wo? Große Wiese zwischen Kirchnerpfad und Wirmerzeile 11 (Paul-Hertz-Siedlung)
13627 Berlin-Charlottenburg.
Was? Fliesen legen, mauern, malern, Bagger fahren, Dächer begrünen.
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Die Teilnahme ist kostenfrei!
Die Plätze sind begrenzt.
Gerader Rücken oder doch eher schlanker Fuß? Das ist die Frage nach dem Rückzug der BVG von Xitter. Moralisch mag es einleuchten, Elmos Pöbelladen rechts liegen zu lassen. Aber als Verkehrsunternehmen mit einer dreiviertel Million Followern dort und knapp 3 Mio. Fahrgästen täglich, das kürzlich die gedruckte Fahrgastinfo abgeschafft hat, die Nummer der Telefonhotline zunehmend geheim hält (auf der Webseite ist sie unter „Kontakt“ nicht auffindbar) und es noch immer nicht schafft, an den Haltestellensäulen zuverlässig die nächste Abfahrt anzukündigen oder wenigstens die „Daisy“-Displays so weit in Schuss zu halten, dass sie nicht jeden dritten Tag ausfallen? Wie es besser geht und warum es so wie bei der BVG gar nicht geht, hat Tagesspiegel-Kollege Jörn Hasselmann aufgeschrieben.

Wie mühsam die Kommunikation mit der BVG sein kann, erlebte ein Checkpoint-Leser, der das kostenlose Schülerabo seiner Tochter verlängern sollte, weil die vorhandene FahrCard Ende Juli ungültig werde (auf Veranlassung der BVG, nicht des Kunden). Um ein neues Foto des Kindes hochzuladen, brauchte er eine Kundennummer, die er nicht wusste, und auf der alten Karte steht sie nicht. Der Chatbot auf der BVG-Seite beantwortet nur vorgegebene Fragen, aber nicht die des Lesers, und in den FAQ tauchte das Thema nicht auf, obwohl es zigtausende Berliner betrifft.
Dem Checkpoint teilt die BVG mit, dass die Kundennummer der erste Teil der Zahlenkolonne in der Betreffzeile der Mail sei (der zweite ist die Vertragsnummer). Weil man das aber nur wissen kann, wenn man selbst bei der BVG arbeitet, will die BVG „das Wording in unserem Schreiben an dieser Stelle noch einmal anpassen“, um es den Kunden leichter zu machen, und hat nach der Checkpoint-Anfrage offenbar auch ihre FAQ entsprechend ergänzt und den Chatbot geschult. Dort erfährt man jetzt, dass die Kundennummer „auf jedem Schreiben, das du von uns erhältst“ steht oder auch auf dem Kontoauszug. Aber das Geheimnis der Zahlenkolonne behält die BVG weiter für sich.
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Krypto-Werte: So erzielen und versteuern Sie Gewinne mit Bitcoin, NFTs & Co. Das Interesse an Krypto-Werten steigt rasant. Beträchtliche Wertsteigerungen in den letzten Monaten und vereinfachte Zugänge zum Markt eröffnen neue Perspektiven für Anlegerinnen und Anleger. Doch sollte ich überhaupt in Krypto-Werte investieren? Und wie werden Krypto-Werte eigentlich versteuert? In unserem Webinar beantworten zwei Experten die wichtigsten Fragen zum Thema.
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Bei Verdi scheinen die Lokführer das Steuer übernommen zu haben: Nachdem vor wenigen Tagen „Entwarnung für die nächsten Wochen“ versprochen wurde, ruft die Gewerkschaft jetzt zum nächsten Streik in den landeseigenen Kitas schon für heute und morgen auf. Jugendstaatssekretär Falko Liecke (CDU) monierte gegenüber dem CP, dass Verdi „ihre fragwürdigen Forderungen auf dem Rücken von Kindern und Eltern austrägt“ und die Stimmung verschärfe, was eine konstruktive Lösung erschwere. Die Gewerkschaft bestritt in einer Presseinfo gestern Nachmittag die Darstellung, sie habe ihr Versprechen gebrochen: Man rufe nämlich nicht zu Ausständen auf, „die die Schließung von Kitas zum Ziel haben“. Es wird also entweder ein Streik, den niemand merkt, oder bei Verdi verstehen sie unter „Entwarnung“, dass die Kinder schon irgendwie aufbewahrt werden. Eltern hassen diesen Trick.
Was wird aus den verwaisten Geschäften in Berliner Einkaufszentren? Schaun mer Mall, lautet sinngemäß die Antwort des Senats auf eine Anfrage von Katalin Gennburg (Linke). Demnach gab es in rund einem Drittel der Center schon 2021 „erhöhte Leerstände“. Laut dem Handelsverband wiederum liege die Leerstandsquote in Berlin bei unter zehn Prozent und damit unter dem Bundesdurchschnitt. Zugleich sei der Druck auf die Läden durch Preissteigerungen und zunehmenden Online-Handel weiter gestiegen. Viele Center würden umgebaut für andere Nutzungen, aber eine Übersicht liege dem Senat nicht vor. Im Einzelfall – wie bei Galeria – engagiere sich auch mal die Politik für Standorte, aber kaufen würde das Land solche Immobilien nicht. Die Zeiten von Konsument-Warenhaus und HO-Kaufhalle kommen demnach nicht wieder.
Berliner Schnuppen

Telegramm
Der mögliche Umzug der Zentral- und Landesbibliothek ins Quartier 207 könnte günstiger werden als bisher kolportiert. Laut Kultursenator Joe Chialo (CDU) ist die Summe von 589 Millionen Euro für den Kauf der Immobilie und den Einzug der ZLB „schon längst überholt“. Die Zeit läuft: Ende Juli schließen die Galéries Lafayette, und bei der ZLB heißt es nach dem jüngsten Wassereinbruch: „Die Havarien werden immer häufiger und unbeherrschbarer, die baulichen und technischen Defizite der Gebäude spürbarer.“
Draußen nur Tönnchen: „Der Entsorger Alba findet weiterhin viele Säcke in seinem Zuständigkeitsbereich“, teilt der Entsorger Alba mit. Konkret handelt es sich um Gelbe Säcke, die ab August nicht mehr abgeholt werden sollen – mit Ausnahme einzelner „schwer zugänglicher Straßenzüge“. Wer partout keine Tonne im Vorgarten haben will, dürfe seinen Verpackungsabfall kostenlos zum BSR-Recyclinghof bringen.
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Der ehemalige Kiesumschlagplatz zwischen Stade Napoléon und dem Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal in Wedding ist als Grünanlage hergerichtet worden. Für Menschen gibt es Wege, für Tiere Biotope und einen neuen Teich. Der heißt gemäß einer Abstimmung auf Instagram „Kleine Libelle“. Einen Sonderpreis gibt’s für den ebenfalls eingereichten Vorschlag „Superteich“. Die Gewinner erhalten eine Familienkarte fürs Naturkundemuseum.
Die Stiftung Planetarium Berlin veranstaltet vom 18. bis 25. Juli „die größte internationale Planetariumskonferenz“. Feierlich eröffnet wird sie am Abend des 21. Juli. Nanu? Wer angesichts dieses Ablaufs gleich nach Einstein, Newton oder der Astrologin seines Vertrauens ruft, wird bei einem Blick ins Programm schlauer: Die Veranstaltung beginnt mit einer zweitätigen „Pre-Conference“ in Jena, bevor in Berlin mehr als 600 Expert:innen aus gut 40 Ländern „die neuesten Entwicklungen und Trends der internationalen Planetariumswelt“ diskutieren. Und während sie hier unten diskutieren, stehen schon die Perseiden hinterm Mond in den schwarzen Startlöchern, um in den nächsten vier Wochen auf uns herabzuregnen.
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Das gehört in jede gynäkologische Hausapotheke
Nicht bei jedem Jucken muss gleich ein Termin bei der Ärzt*in her. Oft hilft auch ein gut gefüllter Medizinschrank. Aber was gehört da rein? Wir verraten euch, welche gynäkologischen Essentials ihr definitiv auf Vorrat haben solltet. Jetzt auf Spotify, Apple Podcasts und Tagesspiegel.de.
Die Brillenbären im Tierpark dachten wahrscheinlich, sie sehen nicht richtig: In ihre renovierte Bärenschlucht ist vor kurzem eine vierköpfige Waldhundfamilie eingezogen, die dort nun dauerhaft wohnen soll. Laut der Zooverwaltung leben beide Arten auch in Südamerika in derselben Gegend. Falls sie einander überdrüssig werden, können die Brillenbären auf fünf neue Kletterbäume kraxeln (Wo hab’ ich nur meine Brille gelassen?!) und die Waldhunde in einen Tunnel verschwinden.
Lieblingsüberschrift aus der „B.Z.“: „Gericht stoppt Grünen-Straßenpfutsch“. Es geht um die für rechtswidrig befundenen Poller in der Tucholskystraße in Mitte.
Berlins mutmaßlich populärster Social-Media-Spaßvogel ist seinen Job beim RBB vorerst los: Sebastian Hotz alias „El Hotzo“ dürfe die Sendung „Theoretisch cool“ bei Radio Fritz „ab sofort bis auf Weiteres“ nicht mehr moderieren, teilte Programmdirektorin Katrin Günther mit. Hotz hatte auf Xitter – wo er knapp 700.000 Follower hat – bedauert, dass das Attentat auf Donald Trump gescheitert war. Eine Brandenburger AfD-Abgeordnete hat den Satiriker angezeigt; auch FDP-Mann Wolfgang Kubicki (also der Bundestagsvizepräsident, der via „Bild“ seine Verstöße gegen die Corona-Infektionsschutzregeln kundtat) forderte Ermittlungen gegen ihn.
Die hier gelegentlich erörterte Frage, wie viele Kinder-Buenos Kai Wegners Audi für den morgendlichen Weg ins Büro verbrennt, beschäftigt inzwischen höchste wissenschaftliche Kreise: Prof. Oliver Günther, Präsident der Uni Potsdam, bestätigt zwar die Berechnung jenes Lesers, der ca. 84 Schokoriegel für die 15 Kilometer ermittelt hatte. Aber: Anders als von dem Leser behauptet, habe Chef-Checkpointer Lorenz Maroldt nicht Leistung mit Arbeit (bzw. Energie) verwechselt, sondern angenommen, dass Wegners Auto „durchgehend mit Höchstleistung (420 kW) von Spandau ins Rote Rathaus fährt“, was etwa Tempo 400 ergäbe. Realistischer seien aber 20 km/h, für die 16 kW Leistung genügten.
Mit Verlaub, Herr Präsident: Der Regierende hat ein Blaulicht auf dem Dach, was allemal für Tempo 60 reichen sollte! Zu bedenken wäre ferner, dass auch das identische Begleitfahrzeug gefüttert werden will und dass der vom Checkpoint-Leser angenommene Spritverbrauch von acht Litern pro 100 km leider deutlich zu schön ist, um wahr zu sein, wie die Deutsche Umwelthilfe in Erfahrung gebracht hat. Sei’s drum: Obst ist eh gesünder, und als CDU-Politiker muss man sich selbst für einen Tiger im Tank nicht vor der Basis rechtfertigen.
Zitat
„Wir haben einen fliegenden Papagei, dieser ist sehr kreativ. Daher kann es vorkommen, dass Verpackungen Schäden aufweisen. Selbstverständlich können Sie uns um eine unversehrte Packung bitten. Danke für Ihr Verständnis.“
Aushang in einer Schöneberger Zoohandlung
Stadtleben
Verlosung – „Ruhm, Rum … und Rummachen“, okay, den Pulitzer-Preis gibt es dafür nicht. Aber wir nehmen mal an, dass die Macher:innen vom Prime Time Theater das auch gar nicht anstreben. Eher wollen sie mit ihrer Sommerkomödie „Pirates of the Plötze“ einfach sehr viel Spaß unter die Menschen bringen. Wir schicken Sie in die fast ausverkaufte Premiere – 2x2 Karten für den Freitag sind im Lostopf. Los geht es um 20.15 Uhr (nächste Vorstellungen am Sa/So). Es geht u.a. um die Queen, einen Fischstäbchenmogul, einen ehemaligen MI6-Agenten sowie eine uckermärkische Pastorentochter – und natürlich um Captain Jack Wedding. Deren Wege kreuzen sich in der Spelunke „Zum Dreckigen Dennis“. Wird bestimmt lecker. Reguläre Karten kosten ab 27 Euro, Müllerstraße 163, S-/U-Bhf Wedding
Essen & Trinken – Nach der EM noch etwas orientierungslos am Abend? Man kann doch einfach weiter dort abhängen, wo bislang die Spiele übertragen wurden. Etwa im riesigen Sommergarten des „Dogtap“, der zur „Brewdog“-Brauerei gehört. Dort gibt es Burger, Sauerteig-Pizza aus dem Steinofen und die gesamte Bier-Palette der Schotten, zum Beispiel „Kiez Keule“, ein hopfenaromatisches Lagerbier nach Export-Vorbild. Und statt Fußball auf der Leinwand kann man selbst sportlich aktiv werden: Es gibt Tischtennisplatten und Riesenschach-Felder. Mo-Do 16-23 Uhr, Fr 14-24 Uhr, Sa 12-24 Uhr, So 10-22 Uhr, Marienpark 23, U-Bhf Alt-Mariendorf
Noch hingehen – Die Trockenheit treibt den Puma aus den Bergen, aber das wilde Tier ist möglicherweise zu einer friedlichen Koexistenz bereit. Mit den Bewohnern der Villa Aurora am Fuß der Santa Monica Hills mit Blick auf den Pazifischen Ozean. Es sind Stipendiat:innen aller Kunstsparten aus Deutschland, die hier für drei Monate leben. Die Arbeiten der bildenden Künstler sind nun im Haus Kunst Mitte in der Ausstellung „Räume mit Aussicht“ (noch bis 2.8.) zu sehen. Dabei ist der Film aus Raubkatzenperspektive eines der wenigen Werke, das vor Ort entstand. Die meisten Eindrücke wurde erst nach dem Aufenthalt zu Kunst. Heute gibt es ein Gespräch über die Grenzen des Klangs (19 Uhr, Eintritt frei). Sonst 8/5 Euro, Mi-So, 12–18 Uhr, Heidestraße 54, S/U-Bhf Hauptbahnhof
Berlinbesuch – In einer dieser XXL-Malls, in denen einem nach fünf Minuten schon der Kopf platzen will, übers Gendern sprechen? Das Programm beim „Queer Book Festival“ klingt aber interessant und vielleicht wird die Dudelmusik aus den Lautsprechern ja so lange leiser gedreht. Wer das checken will, kann am Sonnabend in die Thalia-Filiale der East Side Mall kommen (13-21 Uhr). Es gibt u.a. einen Workshop zum gendersensiblen Sprechen mit Phibie Bichon, einen Poetry-Slam plus anschließendem Workshops fürs Publikum in kleinen Gruppen und einen Booktalk, u.a. mit Jette Menger, die queere Liebesromane und Jugendbücher schreibt (20 Uhr). Die Karte kostet fünf Euro, Tamara-Danz-Straße 11 (Ebene 1), S-/U-Bhf Warschauer Straße
Grübelstoff – Egal, was auf dem Zeugnis steht, herzen und drücken Sie Ihr Kind, falls Sie eins (oder mehrere) haben: Noten sind echt nicht das Wichtigste auf der Welt. Haben Sie ein innerfamiliäres Ritual, um den letzten Schultag zu feiern?
Kiekste

Ein Berliner Sommer-Stillleben, Edition Gneisenaustraße. Leserin Christine Kurmeyer war am Drücker! Danke vielmals. Weitere Bilder gern an checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
Berlin heute
Verkehr – Roedernallee (Reinickendorf): Bis Mitte August ist die Fahrbahn in beiden Richtungen zwischen Thyssenstraße und Flottenstraße auf jeweils einen Fahrstreifen verengt.
Schlichtallee (Rummelsburg): Von 8 bis 16 Uhr steht in beiden Richtungen zwischen Zobtener Straße und Fischerstraße nur ein gemeinsamer Fahrstreifen zur Verfügung.
S-Bahn – S3, S5, S7 und S9: Bis 29.7. wird die Ost-West-Verbindung saniert. Im ersten Abschnitt fahren keine Züge zwischen Alexanderplatz und Tiergarten. Ersatzverkehr wird eingerichtet.
S3, S75: Von 20 Uhr bis Donnerstag, ca. 15 Uhr, ist der S-Bahnverkehr zwischen Rahnsdorf und Ostkreuz unterbrochen. Ersatzverkehr mit Bussen.
Demonstration – Für heute sind 15 Demos angemeldet (Stand 16.7., 13.45 Uhr), u.a. „Kürzungen in der Entwicklungspolitik und humanitären Hilfe stoppen“: 100 Teilnehmende, The ONE Campaign gGmbH, Willy-Brandt-Straße 1 (9.30-11.30 Uhr)
„Solidarität mit Palästina. Stoppt den Krieg. Keine Waffen für Israel“: 100 Demonstrierende, Willy-Brandt-Straße 1 (12.30-14.30 Uhr)
„Alle für Ari Kampagne“: 30 Menschen, Korea Verband, Bremer Straße 41 (18-19 Uhr)
„Gegen die übermäßige Bebauung von Spielplatz und Grünfläche in der Kavalierstrasse durch die Gesobau – für den BVV-Bebauungsplan“: 20 Demonstrierende, Fröbelstraße 17 (18-19 Uhr)
„Stoppt repressive Abschiebegesetze“: 150 Protestierende, Oranienplatz 1 (18-20.30 Uhr)
Gericht – Der Prozess nach einem tödlichen Angriff auf einen Jogger geht in die Schlussphase. Der 35-jährige Beschuldigte soll im November 2023 auf einen 29-jährigen Mann, der ihm auf dem Uferweg an der Spree in Berlin-Treptow entgegenkam, mehrmals mit einem Messer eingestochen haben. Die Staatsanwaltschaft strebt die Unterbringung des Beschuldigten in einem psychiatrischen Krankenhaus an (9.30 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 701).
Universität – Vom 19. bis 21. Juli lädt die Universität der Künste Berlin zum „Rundgang“. An diesen Tagen der offenen Tür kann man Werkstätten, Ateliers, Studios und Proberäume besichtigen; mit einer Modenschau, Filmscreenings, Konzerten, Tanz und Soundinstallationen zeigen Studierende Ergebnisse und Prozesse ihrer Arbeit.
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Frank Castorf (73), Theaterregisseur und Intendant, Castorf war bis 2017 Intendant der Volksbühne Berlin / Lara-Sophie Fichtner (23), Handballprofi, spielt bei den Füchsen Berlin / „Liebe Geli, komm gut in dein neues Lebensjahr, herzliche Glückwünsche aus Stuttgart!“ / Lisa Hrdina (35), Schauspielerin (im Berlinale-Film „In Liebe, Eure Hilde“ spielt sie Grete Jäger, die Freundin von Hilde Coppi), bis 2023 festes Ensemblemitglied am DT / Sven Kuhlbrodt (44), leitender Physiotherapeut bei Union Berlin / Angela Merkel (70), Physikerin und ehemalige Politikerin (CDU), bis 2021 war sie Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland / Marie-Luise Neunecker (69), Hornistin, war Professorin an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin / „Dr. Selda Olgun: Ich wünsche Dir für Dein neues Jahr im Leben magische Augenblicke, kleine Wunder, sonnige Atempausen und noch vieles mehr. Freu Dich auf das, was kommt und vor allem höre nicht damit auf, einzigartig zu sein! Ganz liebe Grüße aus München LAZAR ❤️“ / Halina Wawzyniak (51), Rechtsanwältin und Politikerin (Die Linke), MdB (2009 bis 2017), Fraktionsgeschäftsführerin für Die Linke im Berliner Abgeordnetenhaus
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Rosemarie Lange (geb. Brendel), * 9. Januar 1950, verstorben am 25. Juni 2024 / Christine Rölke-Sommer, * 16. Dezember 1953,verstorben am 13. Juni 2024 / Ulrike Scheffler, geb. Günther, * 10. April 1953, verstorben am 3. Juli 2024
Stolperstein – Hugo Schönfeld (* 1876) war Arzt und hatte seine erste Praxis in Neukölln. Er arbeitete im Ersten Weltkrieg als Seuchenarzt und wurde laut einer Zeitzeugin dafür mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. Am 30. September 1938 wurde ihm von den Nazis seine Approbation entzogen; ob er anschließend wenigstens noch eine Zulassung als „Krankenbehandler“ erhielt, ist nicht bekannt. Sowohl er wie seine Ehefrau Frieda waren evangelisch getauft. Am 3. Oktober 1942 wurde er in das Ghetto Theresienstadt deportiert; er starb nach der Befreiung an den Folgen der Lebensumstände im KZ, am 17. Juli 1945. An Dr. Hugo Schönfeld erinnert ein Stolperstein in der Baseler Straße 27 in Lichterfelde.
Wer in Berlin über die Gedenktafeln stolpert und mehr wissen will: Mit einem Klick gelangt man über die App „Stolpersteine – Die Schicksale“ zu den Biografien der Verfolgten.
Encore
Schnippeln Sie gern Grünzeug? Dann freut sich der Berliner Fruchthof auf Sie. Der will nämlich am 15. September sein 75-Jähriges feiern – mit dem weltgrößten Obstsalat, der knapp elf Tonnen wiegen muss, um den eigens aus London einzufliegenden Guinnessbuchderrekorde-Notar zu beeindrucken. Der Salat soll anschließend zu haltbaren Produkten wie Säften und Marmelade verarbeitet (daher der Ausdruck „Jam Session“, Anm. d. Red.) und der Berliner Tafel zur Verfügung gestellt werden. Und falls Ihnen die Schnippelei langweilig wird, singen Sie dabei einfach die berühmte Obsthändlerhymne: „Ladies and Gentlemen – this is Mango number five!“
Mit mir am Checkpoint-Buffet waren Lotte Buschenhagen (Recherche), Lisa Scharf (Zeugnisvergabe) und Lea-Marie Henn (Frühproduktion). Morgen steppt hier die Beere mit Ann-Kathrin Hipp.
Machen Sie’s gut!
