beinahe hätten wir hier heute früh die Schlagzeile „Demokratie wegen großen Erfolgs vorübergehend geschlossen“ in Erwägung ziehen müssen - doch im letzten Moment erweiterte die Polizei die Kundgebungsfläche für die Demonstration gegen Rechtsextremisten und ihre Deportationspläne, bis die mehr als 100.000 Menschen Platz zwischen Bundestag und Siegessäule fanden.
Dass die rechten Remigrationsfantasien durchaus ernst zu nehmen sind, meint wie viele andere auch Bernd Schimmler. Der ehemalige Berliner Abgeordnete und Bezirksstadtrat war in den achtziger Jahren als Staatsanwalt zuständig für die Verfolgung von Verbrechen des Nationalsozialismus und hat sich auch wissenschaftlich mit dem NS-Regime befasst. In einer Mail an uns, in der er u.a. das Buch des völkischen AfD-Europa-Spitzenkandidaten Maximilian Krah analysiert, schreibt er:
„Wie das gehen könnte, zeigt die Geschichte. Nachdem Hitler und der Nationalsozialismus mit rechtskonservativer Unterstützung an die Macht kamen, wurden mit dem Gesetz über den Widerruf von Einbürgerungen und die Aberkennung der deutschen Staatsangehörigkeit vom 14. Juli 1933 Einbürgerungen seit 1919 zurückgenommen. Alles wurde gesetzlich abgesichert. Wer die deutsche Geschichte kennt, kann sich vorstellen, dass mancher rechtsgerichtete Politiker, wenn sich einmal solche Mehrheiten bilden sollten, auch den Arm zur Zustimmung hebt.“ Seine Mail schließt Schimmler mit einem Zitat von Emanuel Geibel: „Die Zeit zum Handeln zu verpassen, nennt ihr die Dinge sich entwickeln lassen.“
Überzeugte Extremisten wie den Thüringer AfD-Chef Höcke werden Massendemonstrationen sicher nicht in seinem Fanatismus stoppen. Aber andere merken vielleicht langsam, wie gefährlich es wird, wenn sie aus Protest gegen eine verzagte Regierung rechts abbiegen. Wegen Überfüllung muss die Demokratie in Deutschland also sicher nicht geschlossen werden. Aber es wäre fatal, wenn sie ein zweites Mal an Bequemlichkeit und Beschwichtigung zugrunde geht.
Was die großen Demonstrationen in vielen deutschen Orten und Städten jedenfalls zeigen: Die AfD repräsentiert nicht die schweigende Mehrheit, sondern eine lautstarke Minderheit. Jetzt macht sich die Mehrheit bemerkbar - und das macht anderen Mut, sich ebenfalls klar zu positionieren, allen Zweifeln zum Trotz, und zwar auch dort, wo es gefährlich werden kann. Den Soundtrack dazu hat die Chemnitzer Band Kraftklub geschrieben: „Nazis raus ruft es sich leichter, da wo es keine Nazis gibt.“ Aber immerhin: „Ich bin nicht allein.“
Einer, der die Ampelregierung satt und besonders die Grünen gefressen hat, aber dennoch niemals auf die Idee käme, rechtsextrem zu wählen, ist Axel Gericke, Vorsitzender des Berliner Landesverbandes Landwirtschaft und Pferdehaltung. Im Checkpoint-Podcast (hier anzuhören) spricht er über die Bauernproteste, seinen Arbeitsalltag, die 60-Stunden-Woche, Veränderungen im landwirtschaftlichen Betrieb und den von ihm und seinen Kollegen so empfundenen Kontroll- und Bürokratiewahn der Behörden. Außerdem berichtet Gericke über eine Demonstration der Landwirte in Lübars, bei der er einen Vertreter der AfD davon abhielt, Flyer zu verteilen: „Für mich ist es ein ganz fürchterlicher Gedanke, dass die AfD probiert, den Frust unter den Landwirten für sich auszunutzen.“ Von der regierenden Politik, aber auch von der Union fühlt Gericke sich unverstanden: „Wir sprechen nicht mehr dieselbe Sprache.“ Vielleicht liegt es aber auch nur daran, dass wir einander nicht mehr ausreichend zuhören. Das Gespräch mit Gericke ist deshalb, nun ja: eine wichtige Hörempfehlung zur aufgeregten Zeit, nicht nur in eigener Sache.
+ So verlief die Berliner Demonstration:
+ Ein Überblick über die Kundgebungen in anderen Städten:
+ Der Politikwissenschaftler Rudolf Korte über die Folgen der Demonstrationen:
Nicht überall, wo „Mehr Demokratie“ draufsteht, ist auch mehr Demokratie drin – das gilt z.B. für den gleichnamigen staatlich geförderten Verein. Die im Grünen-Umfeld gegründete Initiative fällt in der letzten Zeit vor allem durch ihre neue deutsche Nähe zu verschwörungsideologischen Veranstaltungen (Pax Terra Musica Friedensfestival),Personen (Jürgen Elsässer, Daniele Ganser) und Gruppen („Die Basis“) auf.
Wie steht’s in der Bildungsverwaltung eigentlich um die offenen Stellen „Antidiskriminierungsbeauftragte/r“ (unbesetzt seit September 2020) und „Antimobbingbeauftragte/r“ (unbesetzt seit Juli 2021)? Im Organigramm sind sie jedenfalls noch immer als N.N. ausgewiesen. Wir haben nachgefragt, die offizielle Auskunft: „Die Auswahlverfahren sind in den vergangenen Monaten sorgfältig durchgeführt worden (…). Der Prozess ist allerdings noch nicht abgeschlossen, weshalb wir zum jetzigen Zeitpunkt noch keine detaillierten Angaben zur Besetzung der Positionen machen können.“ Also gut… Liebe Schülerinnen und Schüler, bitte stellen Sie Ihre Diskriminierungs- und Mobbingvorhaben einstweilen zurück, wir melden uns wieder, wenn es so weit ist.
Eine andere, zusätzlich geschaffene Stelle besetzte Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch dagegen ganz fix bereits im Mai 2023, kurz nach ihrem eigenen Amtsantritt: die „Leitung des Leitungsstabs“. Diese Vertrauensposition bekam eine vormalige Mitarbeiterin der CDU-Bundesgeschäftsstelle zugesprochen, und wie es der Zufall so will, arbeitet auch ihr Partner seit Mai 2023 für den neuen Senat - als „Leiter des Leitungsstabs“ im Roten Rathaus beim Regierenden Bürgermeister Kai Wegner, bekanntermaßen Partner der Bildungssenatorin. Wie praktisch: Politik wird in Berlin demnächst beim Pärchenabend gemacht - der Umbau des Senats zum Familienbetrieb kommt erkennbar voran. Einen verlässlich-zeitnahen Termin beim Bürgeramt gibt‘s für Normalos allerdings leider immer noch nicht.
Tja, Beziehungen muss man eben haben. Wo und wann die von Kai und Kathi begann, darüber gibt es allerdings weiterhin unterschiedliche Angaben. Offiziell wurde der Beziehungsbeschluss im Herbst 2023 getroffen, also mit ausreichendem Abstand zur Amtsübernahme. Aber was war davor? Beim Checkpoint gehen jedenfalls parteiübergreifend nahezu täglich detaillierte Berichte über frühere Sichtungen eines beziehungsartigen Verhaltens ein. Hat der Regierende Bürgermeister etwa die Unwahrheit gesagt? Das wäre persönlich unangenehm und politisch: eine Affäre. Am Ende kann vielleicht nur die ausgerechnet ebenso wie die Bildungssenatorin durch den Regiermeister von pauschalen Sparmaßnahmen ausgenommene Innensenatorin als Herrscherin über Personenschützer und Dienstwagenfahrer für Aufklärung sorgen. Oder etwa nicht?
Apropos Sparmaßnahmen: „Nur wenn diese Aufgabe jetzt angenommen wird, können wir sie noch selbständig gestalten, anstatt politische Entscheidungen von den Umständen diktiert zu bekommen“, heißt es in der Finanzplanung von 2023 bis 2027, unterlegt mit einer entsprechenden Risikomatrix. Ein Haushaltsexperte der Koalition empfiehlt den Senatorinnen und Senatoren dringend eine eingehende Lektüre, denn: „Wer danach noch ruhig schläft, ist des Lesens nicht mächtig.“ Und wacht eines Morgens mit einem Finanzkommissar des Bundes an seiner Seite auf.
Berliner Schnuppen
Telegramm
Der Schock über den Tod von Hertha-Präsident Kay Bernstein war gestern beim Spiel gegen Fortuna Düsseldorf überall im Olympiastadion zu spüren. Das Ergebnis (2:2) blieb Nebensache.
Falls Sie unbedingt nochmal mit dem Auto zwischen dem Alten und dem Neuen Museum hindurch über die Bodestraße fahren und Touristen erschrecken wollen, müssen Sie sich jetzt doch noch beeilen: Bereits 25 Jahre nach dem Beschluss des „Masterplans Museumsinsel“ teilt das BA Mitte mit, dass es beabsichtigt, dem Plan entsprechend den privaten KfZ-Verkehr aus der Gegend zu verbannen. (Bau 1 115 TE 616/20-Mi)
Familienstiftungen werden von Vermögenden gegründet, um Angehörige abzusichern. Ein Berliner Unternehmer ließ jetzt durchblicken, dass er diesbezüglich noch einiges vorhat: Dem Amtsblatt ist zu entnehmen, dass der Zweck seiner Stiftung die „Unterstützung des Stifters, seiner jeweiligen Ehefrau und seiner Eltern“ ist. Da freuen sich die jeweiligen Ehefrauen sicher. Die Kinder müssen allerdings noch warten: „Abkömmlinge“ sind erst „nach Wegfall aller vorgenannten Personen“ am Zug. Das klingt doch nach einem Stoff für eine Trash-TV-Vorabendserie (oder einem zukünftigen Fall für unseren Podcast „Tatort Berlin“).
Erich August Max Hürtler wäre im kommenden Sommer 127 Jahre alt geworden. Da er aber seit etwa 80 Jahren verschollen ist, hat ihn eine Rechtspflegerin in Lichtenberg jetzt für tot erklärt. Offizielles Todesdatum: 31.12.1945. Die Nachkriegszeit (WKII) dauert offenbar länger, als so mancher dachte.
Mit Diesel will die Politik ja am liebsten nichts mehr zu tun haben. Im Willkommenszentrum TXL (geplante Kapazität: 10.000) fließt er allerdings ordentlich weiter, und zwar für Strom und Heizung. Schauen wir dazu doch mal kurz in die interne Kostenkalkulation des Landesamts für weitere 1000 Geflüchtete, Moment… hier: Von Februar bis Dezember 2024 werden hier nochmal 1,65 Millionen Euro verfeuert. Es kommentiert der Erfinder Rudolf Diesel: „Mein Motor macht immer noch große Fortschritte.“
Vor einem Jahr wurde unser Reporter Julius Geiler von einem Polizisten, der in der AfD engagiert ist, als angeblicher Linksextremist angezeigt - ein auf den ersten Blick erkennbarer Versuch, mit vollkommen grundlosen Behauptungen unangenehme Berichte zu unterdrücken. Dennoch eröffneten die Behörden ein Ermittlungsverfahren. Die Folge: Viele Medien berichteten über den Fall. Seitdem aber geschah: nichts. Die Akte liegt seit März 23 bei der Staatsanwaltschaft, sämtliche Sachstands- und Akteneinsichtsgesuche wurden ignoriert, eine Förderung des Verfahrens, in dem offenkundig gegen einen Unschuldigen ermittelt wird, ist nicht zu erkennen. Rechtsanwalt Jörg Thomas hat deswegen jetzt Dienstaufsichtsbeschwerde eingelegt.
Mit einer stadiontauglichen „La Ola“ begrüßte ein Feuerwehrmann in Wittenau die Trecker demonstrierender Bauern - und machte damit so dermaßen Welle im Netz, dass sich sogar der stellvertretende Landesbranddirektor einschaltete: Per internem Rundschreiben erinnert er an das Mäßigungsgebot und ermahnt seine Leute zu angemessenem Verhalten, um nicht „von Dritten instrumentalisiert“ zu werden. Nach Checkpoint-Informationen beschäftigt sich inzwischen auch die Innenverwaltung mit dem Fall, der wohl in die Kategorie videologische Brandstiftung fällt.
Das sicherste öffentliche Verkehrsmittel ist in Berlin das Schiff - jedenfalls in Bezug auf Kriminalität: „Im Verkehrsmittel ‚Fähre’ wurden keine für die Sicherheitslage im ÖPNV relevanten Straftaten erfasst“, teilt der Senat auf Anfrage der Grünen mit (Drs. 19/17661).
Der Kammergerichtspräsident hat die Beschaffung von „1516 Computermäusen“ ausgeschrieben (Nr. 5470 E-A 24 V24-01). Damit dürfte die Digitalisierung der Justiz nach Berliner Standard abgeschlossen sein. Die Schulungen sind hoffentlich ebenfalls erfolgt – nicht, dass noch jemand bei Liefereingang nach dem Kammergerichtsjäger ruft.
Wir bleiben noch kurz bei den öffentlichen Ausschreibungen. Richtig ist, dass die Polizei Transportboxen und Dekontaminationsausrüstung anschaffen will (PolBln 024_24). Falsch sind hingegen Gerüchte, dass damit verschimmeltes Einsatzessen vom bisherigen Caterer entsorgt werden soll.
Die CDU-Verordnete Marita Fabeck ist erbost über Bierbikes im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg - Ihre Beschreibung der Zustände wirkt apokalyptisch, sie fordert vom Bezirk deshalb eine statistische Auswertung der Beschwerden. Dazu hier die Liste der Zahl der in den vergangenen vier Jahren eingegangenen Beschwerden: 2020: 1 / 2021: 1 / 2022: 1 / 2023: 1. Die Auswertung der Statistik schafft sie ganz nüchtern also sicher auch allein.
Zitat
„Wenn ich durch Berlin laufe, denke ich manchmal schon, dass da auch viele wahnsinnig sind. Das heißt aber nicht, dass wir verloren sind.“
Der Psychologe Leon Windscheid legt im Interview mit dem Tagesspiegel seine Lieblingsstadt auf Couch (hier zu lesen).
Stadtleben
Essen & Trinken – Das hippe Café „A Never Ever Ending Love Story“ hat seit vergangenem Sommer eine nicht weit entfernte Schwester bekommen. Die Gäste des königsblauen Restaurants „Seven Heaven Breakfast“ stellen sich ihr Frühstück nach Wunsch selbst zusammen: Brötchen, Croissants, Gemüse, Aufstrich, Wurst, Käse, Lachs und Ei stehen zur Auswahl. Im Stile Charlottenburgs können u.a. Garnelen mit Aioli oder eine Flasche Champagner dazu bestellt werden. Damit ist der beschwipste Brunch komplett. Tischreservierungen erledigen Sie unter diesem Link. Mo-So 9-16 Uhr, Savignyplatz 11, S-Bhf Savignyplatz
Geschenk für Nachzügler – Berliner Schulferien, Feiertage und Mondphasen präzise in den Griff bekommen: Wer nun langsam im neuen Jahr angekommen ist und noch einen Terminkalender sucht, wird mit dem „Me & Us planer“ fündig. Der facettenreiche Jahresplaner (28 Euro) schillert Rosa-Orange von außen, im Inneren glänzt er als Multitalent anhand von Kalender, Tagebuch und Ratgeber mit kleinen Alltagsüberraschungen sowie verspielten Illustrationen.
Karten sichern – Der Schuster Wilhelm Voigt ging mit seinem Überfall auf das Rathaus 1906 in die Weltgeschichte ein. Das Stück „Der Hauptmann von Köpenick“ im ATZE Musiktheater erzählt szenisch-musikalisch von der berühmten Eskapade und warum kein Mensch illegal ist. Wir haben 5x2 Karten für die Vorstellung am Freitag, den 26. Januar um 19 Uhr für Sie zurückgelegt. Luxemburger Straße 20, U-Bhf Amrumer Straße
Noch Hingehen – Das Brücke Museum zeigt noch bis zum 4. Februar eine Wechselausstellung über staatliche Gewalt und Unterdrückung: In „Der Angriff der Gegenwart auf die übrige Zeit. Künstlerische Zeugnisse von Krieg und Repression“ werden Werke aus dem Sammlungsbestand der 30er und 40er Jahre mit zeitgenössischer Kunst verknüpft. Zusätzlich finden Sie hier ein Begleitheft zum Herunterladen. Der Eintritt kostet 6/erm. 4 Euro. Mi-Mo 11-17 Uhr. Teils barrierefrei. Bussardsteig 9, Bushaltestelle: Brücke-Museum/Kunsthaus Dahlem
Grübelstoff – Ob Hauptmann, Schuster, Künstler oder Wirt: Berufswünsche sind eine beflügelnde Sache, der wir uns durch unsere alltäglichen Erlebniswelten schon in den jüngsten Jahren widmen. Vermutlich haben auch Sie schon mal ein Kind oder Jugendlichen gefragt, was es werden möchte, wenn es mal groß ist. Erinnern Sie sich noch daran, von welchem Beruf Sie als Sprössling träumten? Und was ist daraus geworden?
Kiekste
Nein, nein, es ist alles ganz anders! „Die Füchsin wurde als winziges Tier verwaist auf einem Feld und unter wartenden ‚Geiern‘ gefunden. Die Hündin war quasi ihre Mama und kommt immer mal zum Spielen vorbei.“ Schreibt uns Gabriele Frydrych zu diesem Brandenburg-Bild von Nadine Renz. Bedankt! Weitere (jugendfreie) Fotos aus Berlin & Speckgürtel gern mailen an: checkpoint@tagesspiegel.de!
>Berlin heute
Verkehr – Berliner Straße/Karolinenstraße (Tegel): Von 22 bis 5 Uhr steht von der Bernstorffstraße bis über die Schloßstraße hinaus in beiden Richtungen jeweils nur ein Fahrstreifen zur Verfügung.
Stromstraße (Moabit): Ab 18 Uhr steht in Höhe Perleberger Straße in beiden Richtungen jeweils nur ein Fahrstreifen zur Verfügung (bis Mittwochabend).
Rhinstraße (Alt-Hohenschönhausen): Sperrung des rechten Fahrstreifens in Richtung Alt-Friedrichsfelde zwischen Allendorfer Weg und Landsberger Allee (bis Freitag).
Cauerstraße (Charlottenburg): Die Anbindung der Guerickestraße ist in Richtung Marchstraße unterbrochen (bis Anfang Februar).
Nahverkehr – S7: Von 22 bis 1.30 Uhr ist der Streckenabschnitt zwischen Wannsee und Griebnitzsee unterbrochen.
Regionalverkehr – FEX: Von 22 bis 23.15 Uhr halten einzelne Züge dieser Linie nicht in Berlin Ostkreuz.
Demonstration – Für heute sind 19 Demonstrationen (Stand 21.1., 14 Uhr) angemeldet, u.a. „Solidarität mit den Yupka in Kolumbien und Stopp des Kohleimports aus Kolumbien“: 50 Personen, Berliner Solidaritätsgruppe Yupka, Taubenstraße 23 – Friedrichstraße – Reinhardstraße 3 (11-14.30 Uhr)
„Dritter Jahrestag des Atomwaffen Verbots Vertrages“: 30 Teilnehmende, IPPNW e.V., Georgenstraße 25 (11.30-13 Uhr)
„Kultur und Solidarität – Keine Zensur“: 300 Menschen, Niederkirchnerstraße 5 (13.30-15 Uhr)
„Frieden und tolerantes Miteinander, gelebte Vielfalt im Kiez!“: Fünf Demonstrierende, Antonplatz 1 (14-19 Uhr)
„Stoppt den Krieg! Frieden und Freiheit für die Ukraine! Jetzt!“: 15 Protestierende, Alt-Müggelheim 22 (17.45-19 Uhr)
Gericht – Ein Autofahrer muss sich wegen fahrlässiger Tötung verantworten. Der 60-Jährige soll mit seinem Geländewagen in Berlin-Neukölln beim Abbiegen ein Motorrad erfasst haben. Der 39-jährige Fahrer, der mit einem Ausgangstempo von rund 100 km/h unterwegs gewesen sein soll, sei später in einem Krankenhaus gestorben (9 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 105).
Universität – Die Freie Universität hat heute Dr. Janika Spannagel und Prof. Kathrin Zippel vom Fachbereich Politik und Sozialwissenschaften zu Gast, um über liberale Demokratie und Marktwirtschaft zu sprechen. Ihr anderthalb-stündiger Vortrag „Gender, Diversität und Wissenschaft“ startet um 18.15 Uhr. Habelschwerdter Allee 45 (Hörsaal 1b)
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Karin Anselm (84), Film- und Theaterschauspielerin, u.a. in der Serie „Der Bastian“ / Wanda Badwal (39), ehem. Musicaldarstellerin und Schauspielerin / Marianne Birthler (76), ehem. Bundesbeauftragte für Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik / Michael Brandner (73), Schauspieler, u.a. in der Ruhrpott-Saga „Rote Erde“ / Anja Freese-Binder (59), Schauspielerin, moderierte das Wetter im Sat.1-Frühstücksfernsehen / „Unserer liebsten langjährigen Freundin Lissy Folkerts schicken wir die allerherzlichsten Geburtstagsgrüße. Good vibes senden dir alle ,5 Ungehoyer‘“ / Manfred Gentz (82), Präsident der Internationalen Handelskammer (ICC), ehem. Vizepräsident der Berliner IHK / Jenny Jürgens (57), Sängerin, Schauspielerin und Moderatorin / Katharina Löwel, aka Kitty Kat (42), Rapperin / Tim Mälzer (53), Gastronom, Koch und Autor / Markus Reinecke, aka Trödelfuchs (55), deutscher Antiquitätenhändler / Merlin Rose (31), Schauspieler mit Rollen in mehreren Krimireihen / Fenja Rühl (61), Schauspielerin, u.a. bei „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ / „Lieber Ben Kilian Werk, zu Deinem Geburtstag herzliche Glückwünsche. Deine Omi und Dein Opi“ / Angela Winkler (80), Schauspielerin, Titelrolle in „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Gökhan Döğenci, Gründungsmitglied von Rakete Zehlendorf United 98 / Wolfgang Meller, verstorben am 1. Januar 2024, Trainer der SCC-Leichtathleten / Christof Ohm, * 31. Mai 1942 / Gabriele Ostermann, * 7. Mai 1946 / Brigitta Raß, geb. Sperling, * 3. April 1938 / Wolfgang Strehl, * 11. Oktober 1948 in Minden (Westfalen) / Kerstin Topp, verstorben in Januar 2024 / Detlef Will, * 18. September 1939
Stolperstein – Franz Streit kam am 14. Oktober 1898 in Gramelow, Kreis Stargard in Mecklenburg, zur Welt. Er war als Landarbeiter, Sattler und später als Fernmeldetechniker bei der Firma „Mix und Genest“ tätig. Zudem unterstützte und beherbergte er jüdische Bürger. Zuletzt wohnte er in der Taunusstraße 4 in Friedenau. 1944 wurde er verhaftet und vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. Heute vor 79 Jahren ermordeten ihn die Nationalsozialisten im Zuchthaus Brandenburg-Görden.
Encore
Zum Schluss noch das Rätsel des Tages. In der Bekanntmachung A 16/611 teilt die Polizei mit, dass ein namentlich genannter „Sehr geehrter Herr“ folgende im Mai 2023 „zur Gefahrenabwehr“ sichergestellte Gegenstände abholen kann: „1. drei Warnwesten, 2. ein Kältespray, 3. ein Aushärtungsbeschleuniger für Sekundenkleber, 4. acht leere Tuben Sekundenkleber“. Dazu unsere Fragen: 1) Welchen Beruf übt der sehr geehrte Herr aus? 2) Welche Gefahr wurde hier abgewehrt? 3) Was soll der Herr jetzt mit acht leeren Tuben Sekundenkleber machen? Nur ernstgemeinte Antworten bitte an checkpoint@tagesspiegel.de - zu gewinnen gibt’s einen Beutel Lavendeltee zur Beruhigung (falls Sie mal wieder wegen einer Demo im Stau stehen sollten).
Das Stadtleben sichergestellt hat heute Sophie Rosenfeld und die Produktion Johannes Boldt. Morgen früh sorgt hier Robert Ide für die gesamtstädtische Gefahrenabwehr. Wir wünschen Ihnen einen guten Start in die Woche - bis dahin,
Ihr Lorenz Maroldt