wenn das so weitergeht, sind bei den 23 SPD-Regionalkonferenzen mehr Chef-Kandidat*innen als Mitglieder im Raum – gestern kam noch die Brb-Landtagsabgeordnete Klara Geywitz dazu (tritt gemeinsam mit Olaf Scholz an). Wir zählen mal fix durch: Petra Köpping, Boris Pistorius, Gesine Schwan, Ralf Stegner, Hilde Mattheis, Dierk Hirschel, Christina Kampmann, Michael Roth, Nina Scheer, Karl Lauterbach, Simone Lange, Alexander Ahrens, Robert Maier, Hans Wallow, Karl-Heinz Brunner, Olaf Scholz, Klara Geywitz… uff, Moment bitte… also, das macht zusammen 931 Jahre sozialdemokratischer Lebenserfahrung. Wer hat mehr zu bieten?
144.325 Unfälle gab es 2018 in Berlin – und jetzt wissen wir auch ganz genau wann und wo: Unser Innovation Lab hat das komplette Material des Statistischen Bundesamts aufbereitet - die interaktiven Grafiken ermöglichen erstmals eine öffentliche Analyse, punkt- und zeitgenau. Monatelang haben Andreas Baum, Hendrik Lehmann, David Meidinger und Helena Wittlich dafür recherchiert, die Polizei wollte die Daten nicht rausrücken, offizielle Begründung: Statistikgeheimnis (schöne Grüße auch vom Checkpoint ;-). Jetzt ist das Geheimnis keins mehr: Sie können von heute an immer wieder nachschauen, wo Berlin für welche Verkehrsteilnehmer zu welcher Zeit ein besonders gefährliches Pflaster ist – und ihre Wege danach ausrichten. Den Link zu allen Grafiken sowie weiteren Analysen finden Sie hier (am besten gleich als Bookmark sichern).
Stellen Sie sich einen elektrischen Hobel vor, der hochfrequent über einen splittrigen Balken voller Nägel brettert – dann haben sie ungefähr den Sound der letzten Senatssitzungen zum Thema Bauen im Ohr. Der Stadtentwicklungsplan wurde gestern zwar beschlossen, aber Grüne und Linke sägten dem Regierenden seinen Wunsch nach regelmäßigen Updates ruck zuck ab. Wie Müller sein Verhältnis zu Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher beschreibt („alles im Reinen?“), steht aus Platzgründen heute ausnahmsweise in der Rubrik „Zitat“ – wie Lompscher selbst ihre Arbeit sieht, steht jetzt hier (Auszüge, Q: Tagesspiegel-Interview):
1) „Wir arbeiten pragmatisch und gemeinwohlorientiert, nicht ideologisch.“
2) „Eine Stadt ist ein gesellschaftliches Gewebe, das zerreißt, wenn es nur noch aus einer bestimmten Bewohnerschaft besteht.“
3) „Das Verhältnis von Genehmigungen zu Fertigstellungen ist in Ordnung.“
4) „Ich bin mit den Zahlen nicht zufrieden, trotzdem befinden wir uns auf einem hohen Niveau.“
5) „In der Stadtplanung geht es nicht darum, den Investoren ein maßgeschneidertes Baurecht zu verschaffen.“
6) „Nach den Wahlen war es unser politischer Auftrag, die Politik neu auszurichten, transparenter und partizipativer zu gestalten.“
Ach übrigens - die Mietpreisbremse ist rechtens, sagt das Bundesverfassungsgericht (nicht zu verwechseln mit dem Mietendeckel).
Aus dem Handbuch für Journalisten:
Keine Nachricht: Die U-Bahn kommt zu spät.
Eine Nachricht: „Die neuen U-Bahnen kommen später“.
Und das kommt so: Die BVG hatte den Auftrag für 1500 Wagen an den Berliner Hersteller Stadler vergeben, die französische Firma Alstom legte Einspruch ein, die Vergabekammer wies den Einspruch zurück, wogegen Alstom wiederum Beschwerde… usw. Das Verfahren begann übrigens vor fünf Jahren. Es kommentiert Mike Murmeltier, Berlins heimliches Maskottchen: „Zurückbleiben, bitte!“
Und damit hätten wir dann ja auch gleich einen neuen Joker für unser Betriebsstörungsbingo – als Begründung für Verspätungen wegen maroder Züge gilt ab sofort das Schlüsselwort „Alstom“.
Das BA Tempelhof-Schöneberg verstößt gegen den Datenschutz – und hat das jetzt auch schriftlich: Bei der Weiterbewilligung von Sozialleistungen wurde
1) ohne nachvollziehbare Begründung verlangt, Kontoauszüge über einen Zeitraum von sechs Monaten einzureichen - zulässig sind grundsätzlich nur drei Monate.
2) nicht ausreichend darauf hingewiesen, dass Ausgaben geschwärzt werden dürfen - so konnten unerlaubter Weise Rückschlüsse auf u.a. Herkunft, Meinung, Gesundheit, Sexualleben und Mitgliedschaften gezogen werden.
Die Datenschutzbeauftragte schreibt, sie behalte sich „weitere aufsichtsrechtliche Mittel vor, falls ein Widerholungsfall festgestellt wird“. In anderen Bezirken könnte sowas natürlich nie passieren – oder?
Aus der Reihe „Traurige Geschichten, die das Berliner Leben schreibt“: Die Annonce klingt eigentlich ganz ok: 30-qm-Zimmmer in einer Charlottenburger Studi-WG, möbliert, Balkon, 380 Euro - die Adresse: Kohlrauschstraße 3. Genau das Richtige für Lelina, die wegen eines Praktikums vorübergehend nach Berlin ziehen will. Gleich auf mehreren Portalen taucht das Angebot mit Fotos auf, u.a. bei der Wohnungsbörse des Studierendenwerks. Lelina meldet sich bei der Untervermieterin, einer freundlich mit Smiley grüßenden Frau Bourguignant, lässt sich eine Kopie des Ausweises schicken, überweist die Kaution sowie die erste Miete – und reist mit großem Gepäck nach Berlin. Erst hier stellt sie fest: Es gibt in der Kohlrauschstraße eine Haus-Nr. 1 und eine Nr. 5,aber dazwischen klafft eine Lücke – die Nr. 3 existiert hier nicht. Sie ist auf eine Betrügerin hereingefallen. Die Polizei nimmt eine Anzeige auf, macht Lelina aber keine großen Hoffnungen. Sie informiert das Studierendwerk und das Portal „ImmoZentral“, beide entfernen die Anzeige – kurz darauf taucht sie anderswo wieder auf, gleiche Adresse, anderes Bild. Lelina hat nicht mehr genug Geld übrig für ein anderes Zimmer, das sie ohnehin nicht so schnell finden würde, sagt ihre Praktikumsstelle ab und macht sich auf den Heimweg.
Soweit das. Die Kohlrauschstraße 3 ist also keine gute Adresse, und eine Frau Bourguignant vermietet hier nur einen Eindruck von Berliner Betrügereien. Sagen Sie es weiter. Und vielleicht kommt Lelina ja nochmal zurück. Wir finden da schon was.
Berliner Schnuppen

Telegramm
Zigaretten werden schon wieder teurer – in Berlin sogar bis zu 120 Euro das Stück. Jedenfalls dann, wenn sie weggeworfen werden (Q: Neue Bußgeldverordnung).
Verblüfft stellt der Senat fest: Autos können doch ganz praktisch sein – z.B. um den Weihnachtszirkus vom Olympiastadionvorplatz zu verbannen. Die Verwaltung hatte die Fläche zum exklusiven Parkplatz erklärt, das Verwaltungsgericht bestätigte jetzt das Nutzungsverbot. Den dressierten Elefanten bleibt nur noch ein Hochseilakt vorm Oberverwaltungsgericht.
Um 12:05 Uhr bekam Parlamentspräsident Ralf Wieland gestern eine Liste mit 43.522 Unterschriften in die Hand gedrückt – mehrere Initiativen fordern, in Berlin den Klimanotstand auszurufen. Mögliche Maßnahmen: fleischfreie Kantinen, höhere Startgebühren in Tegel und stadtweit Tempo 30. Jetzt hat das Abgeordnetenhaus vier Monate Zeit, sich damit zu beschäftigen.
Die Meldung „Bezirksbürgermeisterin verhängt Haushaltssperre im Jugendamt“ wird alle erschrecken, die wissen oder ahnen, wie viele Kinder in Berlin alleingelassen werden – betroffen von der Maßnahme in Marzahn-Hellersdorf ist u.a. die stationäre Betreuung. Falls Sie heute im Laufe des Tages noch etwas Zeit haben, empfehle ich Ihnen dazu auch gerne die Geschichte, die Karl Grünberg vor einem Jahr über den Krisendienst des Jugendamts von Marzahn-Hellersdorf geschrieben hat – sie ist aktueller denn je (hier zu lesen).
Gute Nachrichten für den Berliner Club „://about blank“: Die antiisraelischen Hetzer vom „BDS“ haben zu einem Boykott des Ladens aufgerufen, weil dort in der vergangenen Woche Israelis und Palästinenser friedlich miteinander diskutierten - vor Antisemiten bleibt man also hier demnächst wohl verschont.
Bitte ergänze Sie folgenden Satz: Vertrauen ist…
Ok, und jetzt wir: … nichts für die Berliner Polizei: In einem Rundschreiben an die Kripo-Kommissariate stehen Empfehlungen, wie der Ausländerbehörde Informationen vorenthalten werden können – die Ermittler haben den Verdacht, dass Verdächtige (hier: Einbruch) vor Einsätzen gewarnt wurden. (Q: „Kurier“)
Ok, die Polizei kann jetzt Hauptstadt (Slogan der neuen Kampagne) – aber an der Souveränität hapert‘s noch ein wenig: Eines der Plakatmodels (freiwillig gecastet) beschwerte sich wütend beim Kollegen Axel Lier von der „B.Z“ über die plötzliche Prominenz. Die Polizei selbst wiegelte ab: „Unsere Kollegin ist Polizistin, kein Model mit Medienerfahrung. Mit ungewohntem Medieninteresse fühlt sich nicht jede gleich wohl, denn unser Job ist nicht risikolos. Heute ist ihre Aufregung nur noch halb so groß. Katja kann Hauptstadt - natürlich mit vollem Namen.“ Na jut, schön zu wissen - wir haben dennoch ein bisschen was für ihren Persönlichkeitsschutz getan – hier zu sehen.
Apropos Kampagne, apropos „kann“: Die Initiative „Progress Not Promises“ ist schon wichtig, aber der Slogan „Nur 1 von 3 Frauen auf der Welt kann Geld abheben“ ist schon etwas unglücklich formuliert - sie werden daran gehindert, können könnten sie ohne das sicher schon.
Aus der Rubrik „Kleinanzeigen, die wachrütteln“, heute: „Testschläfer/in gesucht“ (Tsp. S. 9) – Bewerbung ist raus!
Nicht nur in Kreuzberg gibt’s Stress wegen einer Markthalle – Reinickendorf möchte sich auch erregen: Müssen die Händler Anfang 2020 für mehrere Monate raus? Am lokalen „Unternehmerstammtisch“ heißt es, die Hinweise würden sich „verdichten“, für HGHI-Unternehmenssprecher Mirco Hillmann ist das allerdings Panikprosa: „Es gibt derzeitig keine Überlegungen, die Markthalle Tegel zu schließen.“ Die Betonung setzen Sie bitte selbst, auch ausscheiden und aufheben könnte sich zur Beweissicherung lohnen. Mehr dazu und anderen Themen aus Reinickendorf gibt’s heute Nachmittag im „Leute“ -Newsletter von Gerd Appenzeller (zur Anmeldung geht es hier).
Nachtrag zur Meldung „Berliner Stehtreppen“ (CP von gestern) – Checkpoint-Leserin Jeanne Plaumann hat tatsächlich eine gefunden, die sich bewegt, aber…: „Die Rolltreppe an der Friedrichstraße klingt wie ein hyperaktiver winselnder Hund.“ Offenbar kein Fall fürs Rollkommando, sondern für den Tierschutzverein.
Was macht eigentlich Klaus Wowereit? Tja, gestern Abend zum Beispiel empfing er in seinem Salon „Bei Klaus zuhaus“ im Capital Club (Co-Veranstalterin: Marion Uhrig-Lammersen) den Entertainer Thomas Hermanns zu einem launigen Gespräch, bei dem so ziemlich jeder Komiker und Kabarettist der vergangenen zwanzig Jahre taxiert wurde (führende Sozialdemokraten kamen dabei nicht zur Sprache). Einig waren sie sich in ihrer Hochachtung vor Hape Kerkeling, auf den Jacobsweg würden aber beide nicht gehen – eine Einladung von Seyran Ates zu dem spirutuellen Trip hatte Wowereit im Frühjahr freundlich abgelehnt.
BER Count Up – Tage seit Nichteröffnung:
Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup hat das Wunder vollbracht: Am 31. Oktober 2020 ist der Flughafen BER offiziell eröffnet worden. 3.073 Tage nach der ersten Nicht-Eröffnung stellen wir damit unseren Count Up ein. Wer nochmal zurück blicken will: Im Tagesspiegel Checkpoint Podcast "Eine Runde Berlin" spricht Lütke Daldrup mit Tagesspiegel Chefredakteur Lorenz Maroldt und Checkpoint Redakteurin Ann-Kathrin Hipp über detailverliebte Kontrollen, politische Befindlichkeiten und aufgestaute Urlaubstage.
Zitat
„Ja.“
Der Regierende Bürgermeister Michael Müller auf die Frage, ob zwischen ihm und Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher alles im Reinen ist.
Tweet des Tages
Ha ha ho ho he he ha ha ho ho he he ha ha ho ho he he ha ha ho ho he he ha ha ho ho he he ha ha ho ho he he ha ha ho ho he he
Antwort d. Red.: Liam Gallagher (Ex-Oasis, Ex-Beady-Eye), bisher Fan von Manchester City, outet sich versehentlich als Herthaner.
Stadtleben
Essen & Trinken – Die Wäscherei wird zum Italiener, das Bordell zur Szene-Bar oder eben die Turnhalle zur gehobenen Gastronomie. Das Konzept, Neues zu schaffen und Altes zu erhalten, ist in Berlin zwar nicht neu – überzeugt aber nahezu immer mit nostalgischem Charme. Bei der Alten Turnhalle machen den besonders das originale Parkett und die Sprossenleitern aus dem Jahr 1954 aus. Ob im Saal unter dem pompösen Kronleuchter oder im weitläufigen Sommergarten – wer in großer Runde speisen will, ist in der Holteistraße 6-9 (S-Bhf Ostkreuz) richtig. Jetzt müssen sich nur noch alle auf Berliner Bouletten, Kalbsschnitzel und Sauerteigbrot-Platten mit Halloumi oder Stremel-Lachs einigen können. Das gute Pilsner Urquell sorgt hoffentlich nicht für Diskussionen. Tägl. 15-22 Uhr, Innenbereich Sa-So 10-15 Uhr
„Total tote Hose. Nix“, kritisiert Checkpoint-Leserin Marleen K. mit Blick auf den Neuköllner Ortsteil Britz unsere interaktive Stadtleben-Karte (für Abonnenten). Das kann natürlich nicht sein! Also: Liebe Britzer und regelmäßige Britz-Besucher, wo kann man lecker brunchen gehen, welches Lokal empfehlen Sie fürs schicke Abendessen? Und wohin geht’s für einen Absacker? Schreiben Sie uns Ihre Empfehlungen gerne an checkpoint@tagesspiegel.de.
Berlinbesuch – Richten wir unseren Blick dorthin, wo die #metoo-Debatte Mitte Oktober 2017 ihren Anfang nahm: in die Filmbranche. Dafür sind die Schauspielerin Lorna Ishema und die Filmregisseurin Isabell Šuba ab 19 Uhr in der Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung bei „Kulturgeschichten“ zu Gast. Sie wollen über Hindernisse und Herausforderungen in ihren Film- und Theaterkarrieren berichten und darüber hinaus die Frage nach dem „to do“ beantworten. Müssen Frauen im Schauspielbusiness besser gefördert werden und wie setzt man das am besten um? Perspektiven darauf hören Sie in der Tiergartenstraße 35 (U-Bhf Wittenberg). Um Anmeldung wird gebeten.
Geschenk – Support your local designer! Genau das tut das BKK, das Berliner Kreativ Kollektiv. Es fördert hiesige Designer*innen und hilft ihnen, eine Marke zu schaffen. Das geht natürlich am besten über Sichtbarkeit und das Schaffen von Plattformen. Eine zwar temporäre, aber vielversprechende Plattform ist das Summer Pop-up, ein Markt im Lit Lab in den Heckmann Höfen (Oranienburger Straße 32, S-Bhf Oranienburger Straße). Hier stellen ab heute – Opening-Party mit Craftbeer und Streetfood ist ab 18 Uhr angesagt – Kreative aus Handwerk und Design ihre Stücke aus. Der Eintritt ist frei. Bis 1. September
Last-Minute-Tickets – Nach außen hin scheint in Davids Leben alles perfekt, doch innerlich leidet der Musikstudierende unter dem Leistungsdruck im Konservatorium. Filmemacherin Sabrina Sarabi kritisiert in ihrem neusten Streifen das elitäre Bildungssystem und Mechanismen unserer Leistungsgesellschaft – indem sie Minute für Minute zeigt, wie ihr Protagonist (Louis Hofmann) daran zerbricht. Für die heutige Berlin-Premiere von „Prélude“ (ab 18:45 Uhr) mit der Regisseurin und den Schauspieler*innen im Filmtheater am Friedrichshain verlosen wir 2x2 Tickets (bis 12 Uhr). Bötzowstraße 1-5, U-Bhf Schillingstraße
Noch hingehen zu den Ufa Filmnächten, die bis Freitag auf der Museumsinsel (S-Bhf Hackescher Markt) gastieren. Genauer gesagt im Kolonnadenhof, wo mit Großleinwand und Orchesterbühne großen Stummfilm-Klassikern alle Ehre gemacht werden soll. Wer dabei sein will, sollte schnell sein: Es gibt nur noch Karten für Ernst Lubitschs Revolutionsepos „Madame Dubarry“ am Freitag (21 Uhr). Karten kosten 15 Euro.
Das Stadtleben heute von: Maria Kotsev
Berlin heute
Verkehr – In den Nächten bis Freitag (je 22-1.30 Uhr) kommt es zu Unterbrechungen auf den Linien S3 (Ostbahnhof - Zoologischer Garten), S5 (Warschauer Straße - Westkreuz), S7 (Alexanderplatz - Friedrichstraße) und S46 (Südkreuz - Westend). Auf dem Stadtring (A100) ist der Tunnel Ortsteil Britz in Richtung Wedding gesperrt. Außerdem beginnen um 8.30 Uhr Bauarbeiten in Richtung AD Neukölln Höhe AS Alboinstraße, wo nur zwei Spuren zur Verfügung stehen. Ab ca. 15.30 Uhr wird die dritte Spur, allerdings verengt, wieder freigegeben. Und die Ebertstraße (Tiergarten) ist bis Montag (18 Uhr) wegen eines Freiluftkonzerts der Berliner Philharmoniker in beiden Richtungen zwischen Dorotheenstraße / Scheidemannstraße und Straße des 17. Juni gesperrt.
Demonstration – Von 7.30-9.15 Uhr protestiert die Gesamtelternvertretung mit 50 Teilnehmenden für einen „Sicheren Schulweg – Eltern gegen verkehrswidriges Verhalten vor der Carl-Orff-Grundschule“. Und am Pariser Platz stehen von 17-20 Uhr rund 200 Menschen und treten „Für Freiheit, gegen das AKP-Regime und für Solidarität mit den Bürgermeistern in Amed, Van, Mardin“ ein.
Gericht – Nach einem Verkehrsunfall mit hohem Sachschaden muss sich ein 22-Jähriger verantworten. Der Mann ohne Führerschein sei gegen einen Lichtmast geprallt. Durch die Wucht des Aufpralls wurde der Mast aus der Verankerung gerissen und auf die Fahrbahn geschleudert (9 Uhr, Amtsgericht Tiergarten, Kirchstraße 6, Saal 4007)
Universität – „Versuche, dein Leben zu machen“ war die letzte Botschaft, die Margot Friedländer (Jhg. 1921) von ihrer Mutter erhielt – bevor sie von den Nazis verschleppt wurde. Heute spricht die Holocaust-Überlebende an der FU (Otto-von-Simson-Straße 26, Silberlaube, Raum L115) über ihr Leben und die Haft im Konzentrationslager Theresienstadt. Der Eintritt ist frei. Ab 18.30 Uhr
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Ursula Eisenberg (74), Schriftstellerin / Astrid Frohloff (57), Fernsehjournalistin / Johnny Haeusler (55), Musiker, Blogger, Mediendesigner, Autor und Radiojournalist / Martin Klimpel, „dem ‚Eisernen‘ Mann an meiner Seite - Gratulation zum 50.Geburtstag!“ / „Gundula Lambrette zum 73. herzlichste Grüße aus Halensee“ / Jochen Schledz (64), „ganz viel Gesundheit von den Hirschis!!!“ / „Carolin Toelstede, Projektleiterin, allerherzlichste Glückwünsche zum 30. und weiterhin viel Glück und Erfolg, Hilly und Dieter“ / Nachträglich: „Am 20. August wurde Bernhard Alvensleben 51 Jahre jung. Alvensleben ist Geschäftsführer des Bodendienstleisters WISAG am BER, Tegel und Schönefeld und Gründungsmitglied des Lions Club Berlin-Airport“
Sie möchten jemandem zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.
Gestorben – Jutta Bohlmann, * 23. Oktober 1950 / Jutta-Maria Bruch, * 4. Oktober 1955 / Thomas Gründer, Müllwerker bei der BSR / Roland Neumann, * 1946, ein Nachruf auf einen Standhaften von Gregor Eisenhauer
Stolperstein – Franz Ulrich Rosenfeld (Jhg. 1924) lebte in der Helmstedter Straße 31 in Wilmersdorf, bevor er 1939 mit dem Kindertransport nach Holland floh. Im August 1942 wurde er auf der Straße festgenommen und über Westerbork am 16. Juli 1942 nach Auschwitz verschleppt. Dort ermordeten die Nazis ihn heute vor 77 Jahren.
Encore
Zum Fahrradfahren wird der Helm aufgesetzt, schon klar – und zum Busfahren? Demnächst wohl besser eine Imkerhaube: Angesichts des Insektensterbens wollen die Grünen in Tempelhof-Schöneberg die Dächer von BVG-Haltestellen bienenfreundlich bepflanzen. Vorbild ist die niederländischen Stadt Utrecht – dort gibt es bereits 300 „Bee Stops“. Könnte mir vorstellen, dass die BVG-Kampagne aus dieser Idee schon bald Honig saugt.
Ich wünsche Ihnen einen süßen Mittwoch, morgen früh begrüßt Sie hier Robert Ide – bis dahin,
Ihr