So aufgebracht wie gestern ist der Reagierende Bürgermeister selten zu erleben: „Wir sind hier nicht die einzigen Doofen“, polterte er in der Senatspressekonferenz, „und ich lasse mich auch nicht mehr weiter beschimpfen.“ Von wem, ließ er offen (aber der kontrollverlustige Ministerpräsident bayerischer Corona-Partymetropolen darf sich angesprochen fühlen). Der dreifache Anlass für den Groll: 1) die fast überall exponentiell steigende Kurve von Neuinfektionen, 2) die dramatischen Meldungen aus Europa und 3) die Brennpunkte im ganzen Land. Alles das relativiert die Zahlen aus Berlin (98,1 auf 100.000, das Berchtesgadener Land hat das Doppelte), aber entschärft nicht die Lage. Dazu nochmal Michael Müller:
„Was gibt’s hier eigentlich noch zu diskutieren? Was gibt’s eigentlich noch zu interpretieren, wenn man sich diese Kurven hier anguckt? Es müsste doch jedem eingängig sein, was das für ein Lebensrisiko ist. Glaubt wirklich irgendjemand, wenn man sich die Europakarte anguckt mit den Infektionszahlen, an uns wird das jetzt spurlos weiter vorübergehen? Alle Länder um uns herum sind dunkelrot. Und irgendjemand träumt noch und glaubt, an uns geht’s spurlos vorbei? Tut mir leid, das ist auch wirklich nicht mehr als bloß ein Traum. Und glaubt noch irgendjemand, wenn man sich die Bundeszahlen anguckt, dass das an Berlin spurlos vorübergehen wird? (…) Ich bleibe dabei…“ (siehe oben). Einen Video-Ausschnitt dieser Szene finden Sie hier.
Im Senat gab es zuvor aber doch noch einiges zu diskutieren – vor allem über die Kontaktbeschränkungen im Freien, die Müller noch rigider haben wollte. Die Beschlüsse nannte er „die letzte Chance“ vor einem neuen Lockdown. Allein gestern wurden 822 neue Fälle gemeldet, das ist der bisherige Pandemie-Höchstwert. Die Zahl der an bzw. mit Corona gestorbenen Menschen stieg in Berlin auf 243. Die Beschlüsse von gestern:
Eine Maskenpflicht gilt künftig auch auf Wochen- und Weihnachtsmärkten sowie auf folgenden Straßen:
Schloßstraße (Steglitz)
Bergmannstraße (Kreuzberg)
Friedrichstraße (Mitte)
Kurfürstendamm (Charlottenburg/Wilmersdorf)
Bölschestraße (Friedrichshagen)
Karl-Marx-Straße (Neukölln)
Tauentzienstraße (Charlottenburg/Schöneberg)
Wilmersdorfer Straße (Charlottenburg)
Altstadt Spandau
Da wissen wir jetzt wenigstens mal, wo nach Erkenntnissen des Innensenators (der hat die Liste zusammengestellt) zur Zeit aber mal so richtig was los ist (Friedrichshagen!).
Darüber hinaus sind die Leute dazu „angehalten“, überall dort (auch draußen) eine Maske zu tragen, wo der Mindestabstand von 1,5 Meter nicht eingehalten werden kann (beim Basketball wäre es nötig gewesen – sechs Spieler von Alba sind an Covid-19 erkrankt). Wer das nicht kann (zu doof, siehe oben) oder nicht will (auch zu doof, siehe oben), zahlt für den egoistischen Luxus, andere zu gefährden, zwischen 50 und 500 Euro.
Kontaktbeschränkungen: Im Freien dürfen sich künftig privat maximal 25 Menschen treffen (mit Abstand bzw. Maske), drinnen maximal 5 bzw. zwei Haushalte.

Für einen Zwei-Wochen-Lockdown im November macht sich Pankows Bürgermeister Sören Benn stark – er meint: Das würde „mehr helfen und weniger schaden als diese Schüsse mit immer mehr Steinschleudern in den dichter werdenden Infektionsnebel“. Und weiter: „Wenn wir jetzt eine Vollbremsung machen, dann können wir Weihnachten auch unbesorgt mit unseren Großeltern feiern.“ In einem Tweet am Montagabend (21.19 Uhr), den er einen Tag später aber gleich wieder löschte, antwortete Kultursenator Klaus Lederer:
„Ich hatte das vor 2 Wochen im Senat mal als Option in die Diskussion gebracht. Da war aber die Lage noch nicht so. Und einige hatten klare Vorstellungen davon, wo die Ursache sei. Aber solche Durchbrechung der Infektionsketten ist allemal sinnvoller als sich planlos downzulocken.“
Wir zitieren das hier nur, weil Senatsinterna sowieso immer im Checkpoint stehen (obwohl natürlich niemand aus dem Senat plaudert) – und weil das Thema mit Wucht wiederkommen wird. Interessant ist auch der Hinweis auf diejenigen, die „klare Vorstellungen“ davon haben, wo „die Ursache“ ist. Bekanntlich machen viele „die Jugend“ verantwortlich für das, was gerade abgeht. Ich habe dazu gestern früh bei Radioeins gesagt (und bei tagesspiegel.de geschrieben), was ich davon halte – und zwar nichts. Das kommt nämlich oft von Leuten, die entweder vergessen haben, wie es ist, jung zu sein, oder die überhaupt nie jung waren, oder, am allerschlimmsten: die, die meinen, nur ihre eigene Jugend sei die einzig richtige gewesen. Bloß Erkenntnisse haben sie nicht.
Und wieso eigentlich soll eine Jugend Verständnis aufbringen für eine Welt, die ihnen alles nimmt, worauf sie sich gefreut hat? Auf achtzehnte Geburtstage, auf Auslandsjahre, auf Abi-Feiern, auf alles, was Spaß macht? Die umzingelt ist von Leuten, die sie für verantwortungslose Virenschleudern halten, obwohl schon ein einziger Kleinbus voll selbsternannter „Querdenker“ verantwortungsloser ist als die komplette Jugend der Welt zusammen – und eine Ministerpräsidentenrunde mit Kanzlerin konfuser, als es ein vollgekokster Rave in der Hasenheide je sein könnte.
Erst sollte die Jugend die Welt retten, aber bitte nur freitags. Da haben sich viele Absolution erhofft auf den Sofas der Selbstzufriedenheit, nach dem Motto: Was haben wir da für tolle Kinder großgezogen, das haben wir ja mal wieder super gemacht. Und auf einmal soll die Jugendschuld sein am Weltuntergang, dabei hat sie noch fast ein ganzes Leben zu verlieren. „Die Jugend“ hat schon kapiert, was alles auf dem Spiel steht.Und eigentlich haben alle zwischen 15 und 25eine Corona-Entschädigung verdient. Für die Partys danach. (Hier gibt’s den Text dazu und hier den Radiobeitrag)
Wir haben übrigens mal durchgezählt, wie viele Kinder in Neuköllner Kitas positiv getestet wurden – und haben dafür nicht mal das Handbuch „Mathe mit dem Checkpoint“ gebaucht: Die Antwort lautet 1. Aber 450 Kinder sind hier in Quarantäne, wegen 20 infizierten Erwachsenen.
Berliner Schnuppen

Telegramm
„Tesla stellt traditionelle Pressearbeit ein“, meldet Juliette Michel von AFP, und: „Journalisten bekommen auf Anfragen keine Reaktion mehr.“ Tja, das hat Berlin-Fan Elon Musk sicher vom Pressesprecher der Gesundheitsverwaltung gelernt – der macht’s nämlich genauso (ist aber auch egal, die richtigen Infos kommen ohnehin immer anderswo her).
Ein Anschlag auf 70 Museumsinsel-Kunstwerke blieb mehr als zwei Wochen lang unter der Decke – gestern meldete sich dann das LKA bei Besuchern, die hier am 3. Oktober ein Ticket gebucht hatten (das Schreiben liegt dem Checkpoint vor):
„Sehr geehrte Damen und Herren, auf der hiesigen Dienststelle befindet sich ein Ermittlungsverfahren wegen Gemeinschädlicher Sachbeschädigung in Bearbeitung; am 03.10.2020 wurden auf der Berliner Museumsinsel in verschiedenen Museen eine größere Anzahl an Ausstellungsstücken durch Aufbringen einer Flüssigkeit beschädigt. Hiesigen Erkenntnissen zufolge haben Sie an diesem Tag eines oder mehrere der betroffenen Häuser besucht. Daher bitte ich um Ihre Mithilfe: Sind Ihnen oder Ihrer Begleitung verdächtige Personen aufgefallen? Falls ja – wodurch? Halten Sie ein Wiedererkennen auf Lichtbildern für möglich? Sind Ihnen Beschädigungen in Form von Flecken an einzelnen Exponaten oder auf dem Fußboden aufgefallen? Falls ja – wann und wo? Für Ihre Mithilfe bei den Ermittlungen bedanke ich mich und stehe für Rückfragen gern zur Verfügung. Mit freundlichen Grüßen, im Auftrag (Name) Kriminalhauptkommissarin.“
Das rasende Veggie-Würstchen Attila Hildmann (mehr zu Veggie-Würstchen weiter unten) hatte übrigens zuvor behauptet,dass sich im Pergamonmuseum mit dem Baal-Altar der „Thron des Satans“ befindet – für ihn das „Zentrum der globalen Satanisten und Corona Verbrecher“, in dem nachts „Menschen geopfert“ und „Kinder geschändet“ werden. Aber das ist nur ein Ermittlungsansatz. Bitteschön, gern geschehen.
Berlin 1981: Der Regierende Bürgermeister Dietrich Stobbe tritt zurück, sein Nachfolger wird Hans-Jochen Vogel, der nach den Neuwahlen das Amt wiederum an Richard von Weizsäcker abgibt. Außerdem: Die Berliner Polizei nimmt ein neuen Wagen in Betrieb, einen Mercedes L 608 D (auch bekannt als „Wanne“) – aber anders als Stobbe, Vogel und Weizsäcker ist er auch heute noch im Dienst. Durchschnittlich sind die Fahrzeuge der Ordnungshüter übrigens siebeneinhalb Jahre alt, und die Gewerkschaft der Polizei weist darauf hin, dass einzelne Fahrzeugtypen bei voller Personenbesatzung das zulässige Gesamtgewicht überschreiten können (Q: „Morgenpost“, Anfrage MdA Luthe). Nach Checkpoint-Informationen muss das allerdings nicht unbedingt nur am Alter der Fahrzeuge liegen.
Hier endlich mal eine gute Nachricht, besonders für unseren Liebling Kevin (er weiß, warum): „Tote Schweine auf der Oderinsel doch nicht tot“. Na, Jottseidank, die Drohne hatte sich verguckt – die Familie war nur mal kurz eingeschlafen.

Das Projekt @wasihrnichtseht macht Rassismuserfahrungen von Schwarzen sichtbar. Wir machen das durch eine Kooperation an dieser Stelle auch.
Sneak-Preview: Für Verkehrswender könnte die Corona-Krise zum Alptraum werden – zwar wuchs über den Sommer der Radfahr-Anteil am Berliner Verkehr von 12 auf 19 Prozent, aber die Nutzung von Bussen und Bahnen sank dafür in ähnlicher Größenordnung. Und 40 % der Befragten einer „Moovit“-Untersuchung kündigten an, wieder öfter das Auto zu nehmen – aus doppelten Sicherheitsgründen (Verkehr/Corona). Tja. Die Studie wird heute vorgestellt, mehr dazu gibt’s in unserem Background-Newsletter „Verkehr & Smart Mobility“ (Anmeldung hier).
Apropos Verkehr: Nach unserem Giffey-Saleh-Interview sprachen sich bei der Checkpoint-Umfrage 75 Prozent für einen Ausbau des U-Bahn-Netzes aus. Es kommentiert Paul Weller: „Going Underground“.
Bei der BVG müssen sie offenbar den Gürtel enger schnallen – gesucht wird dort per Ausschreibung eine Diätköchin (m/w/d), und zwar „schnellstmöglich“.
Veggie-Würstchen wird der oder die Neue aber wohl kaum anbieten dürfen – diese Bezeichnung soll wegen Irreführung verboten werden (EU-Gesetzentwurf). Allerdings gibt’s ja auch Vereine, die irreführenderweise „Fußball-Club“ heißen, obwohl sie mit diesem Sport ganz offensichtlich nichts zu tun haben (und ja, ich weiß leider, wovon ich spreche).
Zur Immobilie des Tages: Bei mir um die Ecke wird zum Wohnen gerade eine Art Küchenflur (12-15 qm) für 650 Euro zur Miete angeboten – als „offenes Zimmer in 2er WG“. Praktischerweise gibt’s gleich nebenan psychologische Betreuung.
Der Heide-Schule (Treptow-Köpenick) ist ein Gummistempel mit der Nr.1 abhanden gekommen – und zwar „durch Diebstahl“, wie das Amtsblatt meldet. Früher wäre das bei Sofortverzehr straffrei als Mundraub durchgegangen.
Pankow sucht jemanden für die Sachbearbeitung beim Bürgeramt, und zwar „in Allzuständigkeit“. Muss sich um so eine Art Behörden-Pingpong-Masterstelle handeln.
Das Betriebssystem „Windows XP“ wurde am 25. Oktober 2001 veröffentlicht, also fünf Jahre vor dem ersten Spatenstich am BER. Der Extended-Support-Zeitraum für das Betriebssystem endete am 8. April 2014, also sechseinhalb Jahre vor der Eröffnung des BER. Im Herbst 2020 teilt der Senat mit: „Es werden in gesondert abgetrennten Netzwerk-Bereichen noch ca. 15 vereinzelte Computer mit Windows XP betrieben.“ Wir wünschen guten Fluch. (Q: DS 18/25120 auf Anfrage MdA Sebastian Czaja)
Zur Serie „BER-Veteranen gratulieren zur Eröffnung“ (II), heute Hubert Nienhoff (seit 1993 Partner bei gmp):
„Wir sind froh und überzeugt, dass sich das gestalterische Konzept bis heute bewährt hat. Die Menschen, für die der Flughafen gebaut worden ist – ob Passagiere oder Nutzer im weitesten Sinne – werden ihn in Besitz nehmen und beleben. Ich bin sicher, sie werden seine Qualitäten zu schätzen wissen.“
BER Count Up – Tage seit Nichteröffnung:
Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup hat das Wunder vollbracht: Am 31. Oktober 2020 ist der Flughafen BER offiziell eröffnet worden. 3.073 Tage nach der ersten Nicht-Eröffnung stellen wir damit unseren Count Up ein. Wer nochmal zurück blicken will: Im Tagesspiegel Checkpoint Podcast "Eine Runde Berlin" spricht Lütke Daldrup mit Tagesspiegel Chefredakteur Lorenz Maroldt und Checkpoint Redakteurin Ann-Kathrin Hipp über detailverliebte Kontrollen, politische Befindlichkeiten und aufgestaute Urlaubstage.
Zitat
„Wenn der Anspruch ist, dass jemand mit einem Mandat belohnt wird, weil die Person seit 15 Jahren Plakate hängt, ist das der falsche Weg.“
Tim Renner, Anwärter auf eine SPD-Bundestagskandidatur in Neukölln, wünscht sich in den Parteien mehr Mut zur Disruption und Offenheit gegenüber Quereinsteigern.
Tweet des Tages
Single Malt Whisky ist der perfekte Corona-Test. Solange man ihn riecht und schmeckt, ist man gesund.
Stadtleben
Essen – Urige und gemütliche Atmosphäre gib’s hier auch zum Mitnehmen. Das täglich wechselnde Angebot der köstlichen selbstgebackenen Kuchen und Torten bei Frau Behrens (Wilmersdorfer Straße 96-97) bietet für jeden Geschmack Passendes. Auch die dickflüssige Heiße Schokolade lässt Herzen höher schlagen. Sonntagskuchen kann man eben auch an einem Mittwoch genießen. U-Bhf Adenauerplatz, tgl. geöffnet von 11-18 Uhr
Trinken – Zum Kuchenschlemmen passt perfekt selbstgemachte Limonade. Optimal auch zur Resteverwertung ist dieses Rezept mit übriggebliebenen Petersilienstängeln, Ingwer und ein ganz bisschen Sellerie. Klingt komisch? Mit einer Menge frisch gepresstem Zitronensaft ein richtig tolles Getränk. Das Rezept gibt’s hier im Videoformat.
Das ganze Stadtleben gibt's mit Tagesspiegel-Plus-Abo.
Geschenk – Die hier ergatterte mediterrane Feinkost servieren Sie am besten zu Hause auf passendem Geschirr. Denn nicht nur gutes Essen, auch schönes Keramikgut in kräftigen Farben gibt’s im Meyan (Goltzstraße 36) in Schöneberg: Wunderschöne orientalisch angehauchte Muster kringeln sich auf den kleinen handgemalten Schälchen und riesigen Servierplatten. Di-Sa 10-22.30 Uhr, So 10-17 Uhr
Noch hingehen – Bald machen sie wieder dicht: Die Eisdielen. Deswegen einfach mal die Taschen nach Kleingeld durchkramen und es beim Eisverkäufer ihres Vertrauens loswerden. Eis macht schließlich glücklich! Unser Favorit: Mos Eisley am Neuköllner Herrfurthplatz 6 (Mo-So 12-19 Uhr). Und Ihrer? Gerne Ihre Lieblings-Eisdiele an checkpoint@tagesspiegel.de
Karten gewinnen – Das BKA-Theater feiert das „Festival des Todes“. Was erst schaurig klingt, kommt wohl aber doch ganz launig daher: In „Happy Endstation“ am Freitag gibt der Sensenmann in seinem höchsteigenen Comedy-Bühnenprogramm Einblicke ins Jenseits, in „Zeitlos“ am Samstag philosphiert er, ob das Konzept der Ewigkeit überholt ist. Es gibt für beide Tage (jeweils 20 Uhr) Karten zu gewinnen! Ansonsten finden Sie die Tickets auch hier.
Berlin heute
Verkehr – A100 (Stadtring): In der Nacht zu Donnerstag ist von 21-5 Uhr die Autobahn in Fahrtrichtung Neukölln (Süd) von der AS Gradestraße bis AS Buschkrugallee gesperrt. Mehr Infos hier.
Spindlersfelder Straße (Oberschöneweide): Ab ca. 7 Uhr bis vsl. Sonnabend steht in beiden Richtungen zwischen An der Wuhlheide und Oberspreestraße jeweils nur ein Fahrstreifen zur Verfügung.
Reinickendorfer Straße (Wedding): Es beginnen ab ca. 7 Uhr Leitungsarbeiten. Die Fahrbahn wird stadtauswärts in Höhe Plantagenstraße auf einen Fahrstreifen verengt. Im Zuge der Arbeiten wird auch die Anbindung Weddingstraße gesperrt (bis Ende Dezember).
Heerstraße (Wilhelmstadt): In der Zeit von 7-15 Uhr ist auf der Heerstraße zwischen Mahnkopfweg und Brandensteinweg stadtauswärts der rechte Fahrstreifen gesperrt.
Demonstrationen – 10 Teilnehmer*innen nehmen an der Kundgebung „Vorstellung des Volksentscheids Berlin Autofrei“ in der Friedrichstraße teil, Anmelder ist „Volksentscheid Berlin Autofrei“ (10-11.30 Uhr). Die Anti-NATO-Gruppe Berlin-Brandenburg versammelt sich mit 50 Unterstützer*innen vor der Botschaft Bolivien unter dem Motto „Hoch lebe das Volk Boliviens“ (12-15.30). Am Platz der Republik wollen 100 Menschen für die „Anerkennung Artsakh, Frieden für die Region“ demonstrieren (15.20-17.30 Uhr). Der „Berliner VVN-BdA e.V.“ hat 100 Teilnehmende für die Kundgebung „Antifaschismus ist gemeinnützig“ in der Niederkirchner Straße vor dem AGH angemeldet (17-20 Uhr).
Gericht – Ein 34-Jähriger, der mehr als fünf Kilogramm Kokain in einem Büroraum gebunkert und eine halbautomatische Schusswaffe besessen haben soll, muss sich unter anderem wegen bewaffneten Drogenhandels verantworten. Einem Mitangeklagten (38) wird Beihilfe zur Last gelegt (9.30 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal B 129).
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Patricia Espinosa Cantellano (62), Leiterin des Sekretariats der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen / Silvio Heinevetter (36), Handball-Torwart bei MT Meslungen / Bettina Knape (39), „Pressesprecherin des BVDM (Bundesverbandes Druck und Medien e.V. ), Liebe Bettina, zu deinem wiederholten 39.zigsten Geburtstag wünsche ich dir von Herzen alles Liebe! Deine Anette“ / Frank Thomas Mende, „Liebster Freund seit Ewigkeiten“ / Moritz Nicolas (23), Fußballer und Leihspieler von Borussia Mönchengladbach und beim VfL Osnabrück unter Vertrag / Andreas Wagner (64), „Alles Gute zum Geburtstag!“ / Hanna Wegerich (32), „Digital Innovation Managerin, Alles Gute von F.“
Sie möchten jemandem zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.
Gestorben – Gabriele Luise Helene Scheepers, geb. Krull, * 28. Oktober 1944
Stolperstein – Heute vor 85 Jahren stürzte sich Margarete Walter nach Folter und vermehrten Festnahmen, Misshandlung und einem Aufenthalt im Arbeitslager in Pommern während eines weiteren Verhörs aus dem 4. Stock in einen Lichtschacht des Gestapo-Gebäudes in der Prinz-Albrecht-Straße. Die zu diesem Zeitpunkt 22-Jährige war Teil des kommunistischen Widerstands. In der Fuldastraße 12 in Neukölln erinnert ein Stolperstein an Margarete Walter.
Encore
Zum Schluss ein Aushang in Weißensee: „Liebe Nachbarin, es tut mir leid, aber Sie liegen vollkommen falsch in der Einschätzung meines Musikgeschmacks. Nur, weil ich zufällig auch Fischer mit Nachnamen heiße, bedeutet das nicht, dass ich jedes Wochenende bis tief in die Nacht lautstark von Ihnen mit Helene-Fischer-Musik beschallt werden möchte. Ich fühle mich dieser Frau in keinster Weise verbunden. Bitte unterlassen Sie das sofort! Andernfalls sehe ich mich gezwungen, Sie als Ausgleich dazu mit Gotthilf-Fischer-Liedern und den Fischer-Chören in Diskolautstärke zu konfrontieren. Mal sehen, wie Ihnen das bekommt! Mit den besten Wünschen für unser aller Ohren, Ihr Nachbar“. (Q: Notes of Berlin)
Ich wünsche Ihnen einen harmonischen Start in den Tag – das Stadtleben hat heute Carlotta Cölln für Sie zusammengestellt, Kathrin Maurer war für die Produktion verantwortlich, und morgen früh begrüßt Sie hier Felix Hackenbruch. Bis dahin,
