dass Berlin sparen muss, ist mittlerweile auch bis zur letzten Gießkanne vorgedrungen. Wie viel genau in den kommenden zwei Jahren noch abgeknapst werden muss, hat der Senat gestern auf seiner Sitzung beschlossen: zusammen rund 1,5 Milliarden Euro in den Jahren 2026 und 2027. Die Sparbeträge werden relativ gleichmäßig über alle Ressorts verteilt – lediglich personalintensive Fachbereiche kommen etwas glimpflicher davon.
„Der Konsolidierungsbedarf für 2026 liegt deutlich unter dem von 2025“, erklärte Finanzsenator Stefan Evers (CDU), jedoch werde „kein zusätzliches Geld für politische Wünsche an irgendeiner Stelle zur Verfügung stehen.“
Derweil werden die Folgen der Kürzungen für das laufende Jahr Tag für Tag konkreter. Die Zentral- und Landesbibliothek Berlin etwa – der in den vergangenen Jahren noch Luftschlösser gebaut wurden – muss laut Generaldirektor Volker Heller in den kommenden Jahren 30 Stellen abbauen.
Immerhin: Acht Geschenke bekam Kai Wegner (CDU) als Regierender Bürgermeister im vergangenen Jahr ungefragt von internationalen Amtskollegen und Botschaftern überreicht. Vielleicht aus Mitleid mit der ganzen Haushaltsmisere.
Wir zählen auf: eine Flasche Wein, eine silberne Dose, ein Kaffeebecher, eine Menora, ein Nazar-Amulett, eine Fotosammlung über Tokio und zwei Gemälde. Und? Darf Wegner nun manchmal Wein trinkend auf seiner Bürocouch sitzen, auf Gemälde, Fotosammlung und Menora blicken und an bessere Zeiten denken?
Fast: „Alle Geschenke, die der Regierende Bürgermeister erhält, werden inventarisiert und dem Bestand der protokollarischen Geschenke zugeführt“, teilte die Senatskanzlei dem Checkpoint mit.