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In der Causa Gelbhaar gibt es nur VerliererGrünen-Bezirkspolitikerin unter VerdachtFDP Reinickendorf muss Kandidatenwahl wiederholenBezirksparlamenten droht Digital-Aus

Kartenhaus Berliner Grüne: Was sich rund um den als Bundestagskandidaten geschassten Stefan Gelbhaar abgespielt hat, ist nichts weniger als eine Vollkatastrophe. Und zwar nicht nur für die Partei und die Grüne Jugend, sondern auch für den RBB, den Feminismus an sich – und für Opfer von sexueller Belästigung. Und vor allem natürlich: für Gelbhaar selbst.

Im Laufe der vergangenen Woche hat sich dank der Recherchen meiner Kollegen Alexander Fröhlich und Christian Latz herausgestellt: Die eidesstattliche Versicherung, die maßgeblich dazu geführt hat, dass Gelbhaar im Dezember seine Kandidatur für die Landesliste zur Bundestagswahl aufgab und im Januar auch seine bereits errungene Pankower Direktkandidatur wieder verlor, war wohl gefälscht. Der RBB, der auf ihrer Grundlage über die Vorwürfe gegen den Bundestagsabgeordneten berichtet hatte, hat inzwischen seine alten Beiträge dazu gelöscht und eingeräumt, journalistische Standards „nicht vollumfänglich eingehalten“ zu haben.

Unter Verdacht steht dafür nun Grünen-Politikerin Shirin Kreße. Sie soll laut Tagesspiegel-Recherchen unter der falschen Identität „Anne K.“ gegenüber dem RBB die eidesstattliche Versicherung abgegeben haben, in der Gelbhaar sexuelle Belästigung vorgeworfen wurde.