Tä-täää, tä-täää, tätää: Der Karneval streckt zwar schon seine Pappnase raus, doch die Koalitionsverhandlungen im Bund ziehen sich noch immer wie eine „Mainz bleibt Mainz“-Sendung. Dabei hatte sich doch die Union vorgenommen, bis zum Höhepunkt der sog. fünften Jahreszeit alles regeln zu wollen. Naja, ein bisschen ist ja noch Zeit, erst Donnerstag wird in einschlägig bekannten Gegenden Weiberfastnacht gefeiert.
Und damit steigen wir mit den Berlin-Meldungen in die Bütt:
Gesungen wird ja nicht nur beim Karneval, sondern bisweilen auch bei Parteien. „Wann wir schreiten Seit‘ an Seit‘" – hoffentlich sind die 1500 Berliner textsicher, wenn sie als Neu-Genossen irgendwann mal den SPD-Evergreen trällern müssen. So viele sind seit Jahresbeginn nämlich in die Partei eingetreten. Ursache dieses Andrangs ist natürlich der anstehende Mitgliederentscheid über die Koalition im Bund. Besonders froh über die personelle Verstärkung sind die groko-kritischen Jusos. Denn die Hälfte der Neuen gehört zu ihnen, und bekanntlich ist auch Bundeschef Kevin Kühnert aus unserer Stadt. In der Berliner Parteiführung gehen sie fest davon aus, dass die Neuen auch nach dem Entscheid nicht wieder von der roten Fahne gehen. Das hätten die beiden Eintrittswellen (Schulz-Zug, Bundestagswahl) gezeigt. Dienstagabend, 18 Uhr, ist Ultimo – danach ist man zwar Genosse, darf über Groko aber nicht abstimmen. Bätschi!
Ein klassisches SPD-Thema ist die Mietenpolitik, nicht so ganz unwichtig für Berlin, wo die blanke Wohnungsnot herrscht.