Wie dringend Berlin neue U-Bahnen braucht, weiß jeder, der seinen Mitfahrenden in den gelben Wagen regelmäßig unfreiwillig nah kommt, oder am Bahnsteig verzweifelt auf den nächsten Zug wartet. Abhilfe ist lange versprochen, doch Verzögerungen im Betriebsablauf legen das Vergabeverfahren lahm: Der unterlegene Mitbieter Alstom hat Einspruch erhoben, weil der Drei-Milliarden-Euro-Auftrag für 1500 U-Bahn-Wagen an Stadler ging. In vier bis sechs Wochen dürfte die Vergabekammer darüber entschieden haben. Es gibt drei Optionen: 1.: Die Ausschreibung muss nachgebessert werden. 2.: Der Einspruch wird zurückgewiesen. 3.: Sie kippt die Ausschreibung. Nummer 3 würde für Berlin vor allem eins bedeuten: Zurückbleiben, bitte! (Hier kommst du nicht rein).
Na dann sollen sie halt fliegen! Wenn es denn so einfach wäre. In Tegel ging gestern Morgen so gut wie gar nichts mehr, die Stimmung war entsprechend am Boden – wo auch einige Passagiere blieben, weil sie ihre Maschinen verpassten. Dutzende Krankmeldungen des Bodenpersonals resultierten früh in „Chaos im Security-Bereich“ (O-Ton einer Fliegercrew). Die Schlangen reichten quer durch die Hallen, Toiletten waren verstopft, bereits verladenes Gepäck musste wieder ausgeladen werden, weil die Besitzer den Flieger nicht erreichten. Am Abend legte das Gewitter dann kurzzeitig gleich beide Flughäfen lahm. Es kommentiert ein leiderprobter Fluggast: „So etwas habe ich an einem Montag noch nie erlebt.“ Wenn das nicht Laune auf den Beginn der Sommerferien macht.