heute müssen wir mit etwas Traurigem anfangen. Orazio Giamblanco ist in Bielefeld verstorben, er wurde 83 Jahre alt. Der Italiener wurde 1996 im brandenburgischen Trebbin von einem Rechtsextremen angegriffen und überlebte nur knapp, mit schwersten Behinderungen und schrecklichen chronischen Schmerzen. Tagesspiegel-Leser:innen kennen Giamblanco gut: Unser Kollege Frank Jansen hat ihn seit 1997 jedes Jahr besucht und über sein Leben berichtet, es entwickelte sich eine „fast familiäre Freundschaft“. Seinen berührenden Nachruf können Sie hier lesen. Wir trauern mit Orazio Giamblancos Lebenspartnerin Angelica Stavropolou und ihrer Tochter Efthimia Berdes, die seiner Pflege ihr Leben gewidmet haben. Und wir werden ihn nicht vergessen.
Déja-vùs, wir erinnern uns aus „Matrix“, sind Programmfehler in der Simulation, in der wir alle leben. Unser Pankow-Reporter Christian Hönicke hält derzeit panisch Ausschau nach Agent Smith. Deuchte es ihn doch gestern, als läse er seine eigene exklusive Recherche zur Kostenexplosion in Sachen Jahn-Sportpark plötzlich noch einmal – nur in der Morgenpost!
Artikel-Aufbau, Formulierungen, Sätze, Absätze, Einschätzungen und Paraphrasierungen – alles (fast) wortgleich. Ein ausladendes Intro reicher, ein paar Füllwörter mehr, ohne Autorennamen natürlich, dafür als Homepage-Aufmacher und hinter der Bezahlschranke. Aber sehen Sie selbst:
Tagesspiegel: „Das neue Stadion im Jahn-Sportpark in Prenzlauer Berg soll mehr als 70 Prozent teurer werden als bisher veranschlagt. Dies bestätigte der Senat in seinem aktuellen Bericht an den Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses.“
Morgenpost: „Das Projekt könnte mehr als 70 Prozent teurer werden als ursprünglich geplant. Das bestätigte der Senat in seinem aktuellen Bericht an den Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses.“
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TS: Kann sich das klamme Berlin das leisten?
MP: Das führt zu der Frage, ob sich Berlin ein neues Stadion in dieser Form überhaupt leisten kann.
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TS: Doch inzwischen sind für den Neubau nach Plänen von O+M Architekten 168 Millionen einkalkuliert. Der Abriss des bestehenden Stadions soll zusätzlich 14 Millionen Euro kosten. Damit würde das Stadionprojekt insgesamt 182 Millionen Euro Landesmittel verschlingen.
MP: Mittlerweile werden allein für den Stadionbau 168 Millionen Euro veranschlagt. Hinzu kommen 14 Millionen Euro für den Abriss der alten Arena. Damit müsste das Land Berlin insgesamt 182 Millionen Euro in Prenzlauer Berg investieren.
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TS: Die restlichen 25 Millionen Euro der Preissteigerung sind allerdings auf die nochmals anspruchsvoller gewordene Planung zurückzuführen.
MP, Fassung 1: Die restlichen 25 Millionen Euro seien auf die anspruchsvoller gewordene Planung zurückzuführen.
MP, Fassung 2: Die restlichen 25 Millionen Euro seien darauf zurückzuführen, dass die Planung noch mal mehr abverlangt habe.
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Und so weiter. Tja, was sollen wir sagen: Unsere Bezirksnewsletter werden immer beliebter! Und sind garantiert original. Sind Sie eigentlich schon dabei? Hier bleiben Sie auf dem Laufenden über Ihren Kiez.
Checkpoint-Leser:innen wissen mehr! Dass die neue Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) Johannes Wieczorek zum Verkehrsstaatssekretär macht, wissen Sie vielleicht schon. Wir können außerdem schon mal verraten: David Dodt wird neuer „Leiter des Planungsstabes und strategische Kommunikation der Senatorin“. Zuvor war Dodt unter anderem der Büroleiter von Wolfgang Schäuble.
Seit Ende Februar sind die Bauarbeiten an der Revaler Straße abgeschlossen, inklusive der neuen Radwege, die durch Betonschwellen von der Fahrbahn abgetrennt sind. Diese Barrieren sind zwar alle paar Meter rot-weiß angemalt, doch der Rest ist weiß – und offenbar leicht zu verwechseln mit normalen, flachen Straßenmarkierungen. Hier sehen Sie die Bescherung. Schon Anfang März berichteten Nutzer der Plattform Reddit über kleine Unfälle und Stolperer an den Schwellen. Auf aktuelle CDU-Anfrage schreibt das Bezirksamt jetzt, dass es nicht nur diverse Beschwerden, sondern im April sogar einen Antrag auf Schadenersatz im Zusammenhang mit den Stolperfallen gegeben hat. Jetzt sollen noch mehr der Barrieren rot-weiß bepinselt werden – den Abbau der Elemente lehnt der Bezirk aber ab.
Wir stolpern weiter zur nächsten Berliner Tugend: Brücken bauen – und sie verfallen lassen. Seit 15 Jahren ist die durch Unterspülung stark beschädigte historische Teufelsbrücke im Schlosspark Glienicke gesperrt. Die CDU Steglitz-Zehlendorf hat beim Bezirk nachgefragt, was Stand bei der Ruine ist. Antwort: „Der Denkmalschutzbehörde ist bekannt, dass die für die Brückeninstandhaltung zuständige Senatsverwaltung SenUMVK seit 2013 die Instandsetzung der Brücke plant.“ Immerhin: Aktuell wolle der Senat die Rekonstruktion der Brücke erneut beauftragen. Die anschließende CDU-Frage „Kennen die zuständigen Stellen das berühmte Zitat von P. J. Lenné: ,Nichts gedeiht ohne Pflege, und die vortrefflichsten Dinge verlieren durch unzweckmäßige Behandlung ihren Wert.‘?” beantwortet das Amt trocken: „Das vollständige angegebene Zitat von Lenné war der unteren Denkmalschutzbehörde nicht bekannt.“
Was können wir dafür, wenn die Kinder nicht richtig gucken? So ähnlich klingt die Antwort der Verkehrsverwaltung auf Lars Düsterhöfts (SPD) Anfrage „Sicher zur Schule und zurück – Ampel an der Kreuzung Kiefholzstraße Ecke Treptower Straße“. Vor rund einem Jahr sei die Baustellenampel am Schulweg zur Kiefholz-Grundschule in Alt-Treptow abgebaut worden, seitdem sei die Strecke deutlich gefährlicher für die Kids, schreibt der Abgeordnete. Der Senat kontert: Verkehrsbeobachtungen hätten gezeigt, dass selbst zu Spitzenzeiten „ausreichende Lücken in der Fahrzeugfolge vorhanden“ seien, die es Fußgängern mit der „notwendigen Sorgfalt und Aufmerksamkeit gestatten, nach kurzen Wartezeiten die Fahrbahn bis zur vorhandenen Mittelinsel zu queren und anschließend den zweiten Teil anzugehen“. Kurze Erinnerung: Es geht um Sechs- bis Zwölfjährige. Die das außerdem anders zu sehen scheinen, immerhin haben sie im April groß gegen die Situation demonstriert. Weil sich die Verkehrsdichte erhöht habe, hat die Verkehrsverwaltung nun aber doch eine Ampel angeordnet (frühester Betriebsbeginn: in einem Jahr). Mutter, wir danken dir!
Noch nüscht vor am 29. Juni bis 7. Juli? Ab nach Portugal! Unter Abonnent:innen der Checkpoint-Vollversion verlosen wir einen Aufenthalt im Goodtimes Surfcamp, nördlich von Porto – inklusive sieben Übernachtungen im Einzelzimmer, Vollpension und fünf Surfkurstagen (An-/Abreise exklusive). Dafür müssen Sie uns nur verraten, auf welcher Welle Berlin in den nächsten Jahren surfen soll. Zur Inspiration ein paar der gestrigen Einsendungen:
+ „Ich finde, dass Berlin in den nächsten Jahren auf einer ,Umwidmungswelle‘ surfen sollte. Neubau kann leider nicht den Mehrbedarf an Wohnungen in der Stadt decken und es stehen immer mehr Büros in besten Lagen leer.”
+ „Auf der Welle der organisierten Zuständigkeit natürlich – gerne auch mit neuem Brett, pardon, Gesetz.“
+ „Ist doch wohl klar! Ne künstliche Welle in die Spree! Wie der Eisbach in München!“
+ „Die sanfte Tempo-30-Welle überall in der Stadt (außer Autobahn)“
+ „Fliegende Elektroscooter: Warum durch den Verkehr quälen, wenn du fliegen kannst? Der Berliner Flughafen wird vor Neid erblassen.“
Weitere Lose/Vorschläge nehmen wir bis einschließlich 31. Mai unter checkpoint@tagesspiegel.de entgegen. Betreff: „Surfcamp“.
Berliner Schnuppen
Telegramm
Sonnenallee in Neukölln: Ein Wasserrohr aus dem Jahr 1908 gab Dienstagfrüh den Geist auf und unterspülte im Nullkommanix Straßen, Gehwege und Gebäude. Am schlimmsten erwischte es die rund 100 Bewohner:innen eines Eckhauses an der Braunschweiger Straße: Es gilt nun als einsturzgefährdet und darf nicht mehr betreten werden. So sieht aus, was wirklich niemand erleben will.
Na, meckern Se auch so viel wie wir? Scheint so: Im Vergleich mit den anderen deutschen Großstädten sind Berliner häufig unzufrieden, heißt es im neuen Glücksatlas der Süddeutschen Klassenlotterie (SKL). Im Städteranking landet die Hauptstadt auf Platz 37 von 40, noch unglücklicher ist man nur in Rostock, Karlsruhe und Wiesbaden. Eingeflossen sind Daten der letzten drei Jahre, gefragt wurde explizit nach der gefühlten Lebensqualität. Und wenn Sie richtig glücklich werden wollen? Müssen Sie nach Kassel: Die Stadt kommt im Ranking auf Platz 1. Team Checkpoint meint: Dann doch lieber Abkotzen in Kreuzberg. Und was denken Sie?
„Mir fällt dieses Schreiben heute an Sie nicht leicht“: Ob diese Ansprache durch Schulsenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) die neuen Hort-Erzieher:innen besänftigen kann, denen sie ab Oktober die Brennpunktzulage streicht? Die Regelung war zwar von Beginn an Murks, wie die Kollegin Susanne Vieth-Entus erklärt. Doch die Bildungsgewerkschaft GEW ist trotzdem stinksauer – und die SPD spricht sogar von einem Bruch des Koalitionsvertrags.
„Mir ist klar: In Berlin ist weiterhin einiges zu tun“: Kurze Durchsage von Raed Saleh! „Ich werde nicht für den Bundestag kandidieren, sondern konzentriere mich voll und ganz auf die Landesebene“, erzählt der SPD-Fraktionsvorsitzende heute der dpa. Da freuen sich die Genoss:innen aber!
„Das Projekt Jahn-Sportpark läuft aus dem Ruder“: 300 Millionen Euro für ein neues Stadion, das für den Breitensport nicht nutzbar sein wird, schlagen dem Fass die Krone in den Pudding. Schreibt unsere Kollegin Inga Hofmann in diesem sehr lesenswerten Kommentar. Was denken Sie: Sollte Berlin sich diesen Spaß leisten – trotz der angespannten Haushaltslage?
Sie haben keine Briefwahlunterlagen bekommen? Ihre Katze hat Ihre Wahlbenachrichtigung gefressen? Sie wissen nicht, in welches Wahllokal Sie müssen? Nicht verzweifeln, Tagesspiegel lesen: Wir haben Ihnen ein großes FAQ zur Europawahl in Berlin zusammengestellt. Hier entlang!
Fachkräftemangel? Im Südosten bald nicht mehr! Für Studierende der Bibliotheks- & Informationswissenschaft, desÖffentlichen Verwaltungsrechtsund derLandschaftsarchitektur haut das Bezirksamt Treptow-Köpenick Stipendien von 1200 Euro im Monat raus. Bedingung: „Du verpflichtest dich, für die Dauer von mindestens drei Jahren im Land Berlin tätig zu sein – gern auch dauerhaft.“
Sie wollen shoppen wie Rihanna vor dem Photoshoot? Die Frau kennenlernen, die „Inglorious Basterds“ und „Grand Budapest Hotel“ so toll ausstaffierte, dass Ralph Fiennes persönlich vorbeikam? Geht alles: Bei „Mimi“ in Schöneberg, eine Boutique für antike Textilien. Alexander Conrad hat Miriam Alexandra Grese und ihre Schätze besucht – in ihrer „Villa Kunterbunt“ in der Goltzstraße, wie sie selbst liebevoll sagt.
Zitat
„Im Landesverwaltungsamt ist eine Einführung der Produkte ab 2025 geplant.“
Auszug aus der Senatsantwort auf die Anfrage „Bereitstellung von kostenlosen Menstruationsprodukten in Berlin“ von Bahar Haghanipour (Grüne). Wenn Sie fertig sind mit Kichern: Hierum geht es.
Stadtleben
Verlosung – Ein galaktisches Event: Das Zeiss-Großplanetarium feiert am Wochenende den 100. Geburtstag und entfernt für die Party alle Sitze! Dann finden dort lauter aufregende Dinge statt: Yoga unterm Sternenhimmel, ein Konzert für Babys, ein planetarisches Picknick, ein Clubabend mit Live-Konzerten und DJs ... Wir haben für Sie 1x2 Karten für das glamouröseste Event klargemacht: ein mehrgängiges Dinner unter der 23-Meter-Kuppel am Sonnabend. Regulär kostet ein Platz 125 Euro, einige gibt es noch. 20 Uhr, Prenzlauer Allee 80, S-Bhf Prenzlauer Allee
Essen & Trinken – Historische Gasträume existieren gar nicht so viele in Berlin, vor allem wenige, die so schön sind wie das „Marktlokal“ in der Markthalle Neun. Nach ein paar Renovierungen ist das Schmuckstück, das schon als Drehort für die legendäre Schweinebratenszene von „Herr Lehmann“ diente, wieder eröffnet. Am Herd steht immer noch der Schwede Björn Persson, der das kleine Kunststück schafft, eine wohlige Wirtshausküche mit Autorenhandschrift zu kombinieren. Etwa einen knusprigen Schweinebauch mit Hühnerjus, seidigem Selleriepüree und Mangold, der mit Koriander abgeschmeckt ist. Dazu gibt’s Bier von Heidenpeters, der hier im Keller braut, und eine Reihe Snacks, wenn man nur am Tresen rumlümmeln möchte. Der ist eh schon eine halbe Sehenswürdigkeit. Di-Sa 18-24 Uhr, Pücklerstraße 34, U-Bhf Görlitzer Bahnhof
Noch hingehen – Ryoji Homma (*1987) hat auf der Straße begonnen, seine Malerei entstand als Live-Act oder Graffiti. Bis heute erhält sich der japanische Künstler, der heute in Berlin lebt, die Freiheit, in seinen Bildern zu verbinden, was ihn interessiert: Die Mythologie seiner Heimat ebenso wie eine figürliche Darstellung, die sich partiell in Punkte und Farbwirbel auflöst. Kunst an der Grenze zur Abstraktion – und als Reise in Welten jenseits der Realität. Hommas märchenhafte Motive – zu sehen noch bis Sonnabend in der Mahalla – vermitteln etwas Untergründiges. Komplexe Geschichten, die sich nicht auflösen lassen und einen gerade deshalb in ihren Bann ziehen. Täglich 10-18 Uhr, Wilhelminenhofstraße 76/77, Tram-Haltestelle Firlstraße
Karten sichern – Ja, das Kraftklub-Konzert heute Abend im SO36 ist ausverkauft, aber für „Welthits am Abgrund“ gibt es noch Karten. Dafür treffen sich ebendort am Montag Charlotte Brandi und Andy Strauß. Angeblich ist die Kollaboration Ergebnis eines Rendezvous „schunkelnd in einem Darkroom am Rande der Galaxy – also ganz in der Nähe von Brandenburg“, na ja. Kredenzt werden Welthits aus Musik und Literatur (von Adele bis zum „Lustigen Taschenbuch“) auf „teils tröstliche, teils verstörende Weise“. 20 Uhr, Karten kosten 20,10 Euro, Oranienstraße 190, U-Bhf Görlitzer Bahnhof
Grübelstoff – Können Sie einen Handstand? Oder wenigstens einen Purzelbaum?
Kiekste
Endlich: Parkplatzproblem gelöst. Erspäht in Neukölln von Leserin Margret Daub. Tausend Dank! Weitere Bilder gern an checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
>Berlin heute
Verkehr – A111 (Reinickendorf-Zubringer): Die Autobahn wird von 21 bis 5 Uhr in Richtung Zentrum zwischen Schulzendorfer Straße und Am Festplatz gesperrt (startet bereits ab 20 Uhr).
Sonnenallee (Neukölln): Nach einem Wasserrohrbruch ist die Sonnenallee stadtauswärts zwischen Braunschweiger Straße und Ziegrastraße bis auf Weiteres gesperrt.
Karl-Marx-Straße (Neukölln): Ab 8 Uhr steht zwischen Rollbergstraße und Werbellinstraße stadtauswärts bis Anfang Juni nur ein Fahrstreifen zur Verfügung.
Tunnel Tiergarten Spreebogen (Tiergarten): Von 21 bis 5 Uhr in beiden Fahrtrichtungen gesperrt.
S-Bahn – S7: Von 22 bis 1.30 Uhr ist die Linie zwischen Wannsee und Potsdam Hbf unterbrochen. Ein Ersatzverkehr mit Bussen ist eingerichtet.
Demonstration – Für heute sind 29 Demos angemeldet (Stand 28.5., 13.30 Uhr), u.a. „Berliner Kitabündnis – Auf die Kleinen kommt es an!“: 500 Menschen, Kirchenkreis Spandau, Markt (10-11 Uhr)
„Herr Bundeskanzler: Wolli darf NICHT sterben!“: 20 Protestierende, Invalidenstraße 44 (10-24 Uhr)
„Zusammen gegen Glencore. Protest gegen Kohlebergbau in Kolumbien“: 30 Demonstrierende, Friedrichstraße 181 (16-18 Uhr)
„Sicherer Radweg auf der Thielallee“: 75 Menschen, ADFC Steglitz-Zehlendorf, Thielallee, Dahlemer Weg, Habelschwerdter Allee (18-19.15 Uhr)
„We charge you with Genocide, stop the massacre in Rafah“: 1.000 Teilnehmende, Oranienplatz, Kottbusser Straße, Hermannplatz (18-22 Uhr)
Gericht – Der Prozess um den Tod einer Elfjährigen und ihrer Großmutter geht weiter. Angeklagt sind die Mutter des Mädchens und der Großvater. Der 42-Jährigen wird Totschlag sowie Tötung auf Verlangen vorgeworfen, dem Senior Totschlag durch Unterlassen. Die Frau soll ihre Tochter erstochen und dann ihre Mutter (68) auf deren Verlangen getötet haben. Der 71-Jährige habe nichts unternommen, um seine Enkelin zu retten (9 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 504).
Universität – Noch bis Freitag zeigen Studierende der Kunsthochschule Weißensee die Ausstellung „here, there“ im Kunstraum Potsdamer Straße (Potsdamer Straße 65-67). Die Schau der Fachbereiche Malerei und Bildhauerei zum Thema Autobiografie verwebt mittels Videos, Installationen, Gemälden und anderen Medien persönliche Geschichten aus unterschiedlichen Perspektiven miteinander. Tgl. 13 bis 19 Uhr
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Annette Bening (66), US-amerikanische Schauspielerin, für ihre Rolle in „The Kids Are All Right“ (2010) erhielt sie einen Golden Globe und eine Oscarnominierung / Cynthia Barcomi Friedman (61), US-amerikanische Konditorin, Unternehmerin und Kochbuchautorin, betreibt das „Barcomi’s Café & Kaffeerösterei“ in Kreuzberg / Arne Friedrich (45), ehem. deutscher Fußballprofi, 2004 bis 2010 Kapitän von Hertha BSC / Burkhard Glaetzner (81), Oboenvirtuose und Dirigent, war Professor für Oboe an der Hochschule der Künste Berlin (UdK) / „Ein Hase wird 80. Und alte Liebe rostet nicht, so sagt man. Alles Gute ... B.“ / Kerstin Hensel (63), Schriftstellerin („Die Glückshaut“), an der Akademie der Künste Berlin Direktorin der Sektion Literatur, unterrichtet an der Hochschule Ernst Busch / „Herzlichen Glückwunsch an unsere wunderbare Tochter Lelou zu ihrem 5. Geburtstag. Unsere kleine Berlinerin! Alles Liebe – Mama, Papa und Wilbur“
Nachträglich: „Meine allerliebste Edda, du bist der größte Schatz meines Lebens. Ich lass’ dich nicht mehr los. (Henryk)“
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Prof. Dr. Gudrun Kammasch, * 11. Mai 1942 / Trude Räder, * 25. Mai 1942 / Angelika Stanski, geb. Loschke, verstorben am 15. Mai 2024
Stolperstein – Walter Ruttin (*1897) gründete in Berlin eine Tabakwarengroßhandlung. Zu seinen Familienverhältnissen gibt es nur wenige Informationen: Wahrscheinlich wohnte er zusammen mit Lotte Ruttin; sie war 22 Jahre jünger und vermutlich seine Tochter. Beide wurden zeitgleich, am 1. März 1943, von den Nazis nach Auschwitz deportiert. Walter Ruttin wurde dort am 29. Mai 1943 ermordet, an ihn erinnert ein Stolperstein in der Niebuhrstraße 63 in Charlottenburg.
Encore
Sie wollen, dass Ihr Pudel von ganz oben beschützt wird? Zeigt Ihre Bartagame mal wieder satanistische Tendenzen? Auf in den Süden: Am Sonnabend lädt die Evangelische Gemeinde Rudow ab 14 Uhr zu ihrer allerersten Tiersegnung. „Hunde, Katzen oder Papagei auf der Schulter – wir sind auf alles eingerichtet“, sagt Initiator Heinz-Jürgen Stamm der dpa. Man erwarte 100 Tiere samt Herr- und Frauchen, der einfachen Reinigung halber finde die Segnung im Kirchgarten statt. Laut Kirchen-Webseite besteht für Hunde und Katzen Leinenzwang, Vögel sollen bitte im Käfig transportiert werden, „Leguane, Schlangen und andere Kriechtiere“ in einem Terrarium. Giftige Tiere sind verboten – ebenso wie Vierbeiner über einer Rückenhöhe von einem Meter, sagt Stamm: „Wir wollen verhindern, dass es mit zu großen Tieren wie etwa Kühen oder Pferden Unruhe gibt.“
Meine Pinguin-Ehefrau (Co-Autorin) war heute Lotte Buschenhagen, Gerüchte gewittert haben die Stadtfüchse Christian Hönicke und Robert Kiesel, Eichhörnchen Antje Scherer hat die besten Nüsse fürs Stadtleben zusammengesucht und Gartenrotschwanz Neele Schumacher war für die Frühproduktion als Erste wach. Morgen leitet Robert Ide hier die Konferenz der Tiere!
Einen angenehmen Mittwoch für die Seele wünscht