dieser Mittwoch wird ein ereignisreicher Tag – mit Konsequenzen für alle. Ab dem Mittag berät die Kanzlerin mit den Länderchefs darüber, wie sich die immer steiler anschwellende zweite Coronawelle abflachen oder brechen lässt, um den bereits wieder begonnenen Ansturm auf die Kliniken zu bremsen. Ideen aus Kanzleramt und Ländern gibt es vorab reichlich, angenehm klingt keine davon: Kurzzeit-Lockdown (zwei Wochen radikales Herunterfahren als „Wellenbrecher“), Lockdown light (Restaurants, Kultur- und Sportstätten geschlossen, aber Schulen offen), strikte Kontaktbeschränkungen im Privaten. Die Abwägung zwischen Infektionsschutz und den sozial und wirtschaftlich vertretbaren Einschränkungen elementarer Rechte wird zäh werden. Und das, während draußen der Wind gerade erst das letzte Oktobergold fortweht.
Welche Konsequenzen sich fürs Hochrisikogebiet Berlin ergeben, will der Senat spätestens morgen diskutieren. Bei der regulären Sitzung gestern wurden die Stellschrauben etwas fester, aber noch nicht knallhart angezogen: Die – juristisch bisher eher mäßig solide – Sperrstunde wird zunächst bis Mitte November verlängert, die Maskenpflicht wird auf weitere Straßen und Orte sowie auf Veranstaltungen im Freien ab 20 Personen ausgedehnt, draußen dürfen sich statt 5000 nur noch 500 Menschen versammeln, drinnen nur noch 300 statt 1000; Ausnahmen sind mit umfassendem Hygienekonzept möglich.