Checkpoint-Leserin Silke Fugmann grüßt heute aus Italien: „Lago di Bolsena, der größte Kratersee in Europa am Rande der Toskana (eigentlich schon Latium) – herrlich! Wer will da noch ans Meer?“
Beach, Berge oder Balkonien – nehmen Sie uns mit! An dieser Stelle zeigen wir während der Sommerferien, wo Sie gerade den Checkpoint lesen. Schicken Sie uns ein Foto mit einem Satz zum Urlaubsort an checkpoint@tagesspiegel.de.
Noch vor dem Attentat auf Besucher eines Stadtfestes in Solingen (Eigenwerbung: „Die Klingenstadt Deutschlands“) hatte Kai Wegner ein generelles Verbot zum Mitführen von Messern gefordert – und das in der Nähe zum späteren Tatort (Interview in der Düsseldorfer RP). Das durchzusetzen sei zwar „sehr schwierig“, so Wegner, aber dann müssten die Kontrollen eben „intensiviert“ werden. Im Westen Berlins gab es ein solches Verbot übrigens schon mal: Die Alliierten hatten den Besitz und das Mitführen von Messern stark reglementiert und mit schweren Strafen bedroht (Kontrollratsbefehl Nummer 2) - ernsthaft sanktioniert wurde das jedoch nie.
Vom 1. September an können Sie in den Bussen der BVG ihr Ticket beim Fahrer nicht mehr bar bezahlen. Es gibt aber einen Trick, mit dem Sie darauf bestehen können, auch ohne Kartenzahlung mitgenommen zu werden – und den verraten wir Ihnen jetzt hier (Sie hätten auch selbst darauf kommen können, würden Sie das Amtsblatt lesen, aber das machen wir ja für Sie):
„Fahrgäste, die die ausschließliche Absicht haben, einen Fahrausweis gegen Bargeld zu erwerben und im Umkreis von 400 Metern um Ihre Starthaltestelle keine Verkaufsstelle vorfinden konnten, dürfen im Tarifbereich B und C ganztags, im Tarifbereich A werktags zwischen 18 Uhr und 7 Uhr sowie sonn- und feiertags die Fahrt mit dem Bus zunächst antreten.“ (Seite 2674).
Sie sollten also immer einen Zollstock dabeihaben – und bezahlen müssen sie dann „spätestens nach Beendigung der Fahrt.“ Offenbar lautet das neue Motto der BVG, frei nach Lenin, demzufolge die Deutschen sich selbst dann ein Ticket kaufen, wenn sie den Bahnhof stürmen: „Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser.“
Nein, Stopp, das stimmt natürlich nicht - das wahre Motto der BVG, jedenfalls ihrer Busfahrer, lautet wie eh und je: „Schnauze!“
Unser Beispiel heute: Ein Sommerabend in der Urbanstraße, der M41 rauscht heran, eine Checkpoint-Leserin rennt nach vorne – hier ihr Bericht:
„Der Fahrer muss mich gesehen haben! Er schaut stur geradeaus. Die Tür bleibt zu. Ick bin eine Bärlinerin und nicht auf den Mund gefallen. Dreimal kräftig geklopft und die Tür geht auf. Ich will mit einem 10-Euro-Schein bezahlen, und schon geht es los:
Er schnippisch: ‚Erst zu spät kommen und dann noch bar bezahlen.‘
Ich fröhlich: ‚Klar, bis zum 1.9. darf ich ja noch.‘
Ich nehme das Wechselgeld aus der Schale und suche, ohne Brille und unerfahren im Busfahren, das Ticket. Der Fahrer lässt mich suchen, ich entdecke den Drucker, nehme das Ticket und setzte mich direkt hinter ihn auf den Gangplatz.
Und es geht weiter, Satz hin, Satz her, bis ich in kindlichem Ton sage:
‚Meine Mama hat mir verboten, immer das letzte Wort zu haben.‘
Der Fahrer: ‚Hat ja wohl nichts genutzt!‘
Ich schweige und grinse breit vor mich hin. Aber beim Aussteigen sage ich:
‚Danke für den herrlichen Dialog!‘
Und damit hatte ich doch das letzte Wort.
Man könnte meinen, dass das lustig war. Aber wieso pampt mich der Busfahrer an, weil er in der Urbanstraße im Dunkeln eine Frau mitnehmen muss, die auch noch Bargeld hat? Ich würde mir wünschen, dass Menschen, die mit anderen Menschen Kontakt habe, etwas mehr Empathie und soziale Kompetenz zeigen.“
Tja, warum können nicht alle so cool sein wie die Fahrerin im neuen Clip der BVG (gemeinsam produziert mit der Filmfirma Tobis als Doppelwerbung für die Verkehrsbetriebe und den neuen Hollywood-Western „Horizon“)? Die hebt nur ironisch eine Augenbraue, als lauter Cowboys und -girls bei ihr einsteigen, flirtet kurz mit Kevin Costner („Echte Helden fahren mit unseren Kutschen“) und nimmt am Ende noch ein Pony mit („Wir haben auch mehr PS.“). Anschauen können Sie sich das hier unter diesem Link.
Ach, und falls Sie wissen wollen, was die Berlinerinnen und Berliner zum Bargeld-Aus in den Bussen sagen: Laut einer repräsentativen Civey-Umfrage für den Tagesspiegel halten 57% die Entscheidung für falsch und 28% für richtig. Nach Angaben der BVG werden im Durchschnitt pro Tag und Bus allerdings nur noch drei Tickets beim Fahrer bezahlt.
Oha, Post vom Anwalt des Vereins „Königreich Deutschland“ – er sieht Verwechslungsgefahr mit dem verhaltensauffälligen Netzwerk der „Kaiserreichsgruppe“. Hier der Unterschied laut Kanzlei, exklusiv für Sie im Checkpoint: Im Gegensatz zu den Kaiserfans, die einen gewaltsamen Umsturz planen, wollen die Königfans nur mit friedlicher, ökologischer und gesunder Lebensweise einen unabhängigen Staat auf deutschem Boden gründen.
Ok, nachdem das geklärt ist: Welchen Teil Berlins würden wir den königlichen Deutschen denn zur Verfügung stellen?
Mal sehen… vielleicht den Görli? Da beginnt der Senat ohnehin bald mit dem Bau von Grenzbefestigungsanlagen. Oder lieber das Tempelhofer Feld? Ach ne, das wird ja nachts geschlossen, und dann weiß der König wieder nicht wohin. Hm, da die Lage eh besch… eiden ist: Geben wir ihnen die Rieselfelder! Der Hochsitz lässt sich zum Thron erklären, und zur Krönung gibt’s Grunz-Geräusche und Güllegeruch vom Feld nebenan. Es kommentiert Andy Möller der Große: „König oder Kaiser, egal – Hauptsache Kokolores.“
Damit sind wir auch schon beim heutigen Checkpoint-Sommerhit für unsere Spotify-Playlist (hier unter diesem Link finden sie alle bisherigen Songs) – und das ist, na klar, Rio Reisers „König von Deutschland“.
Auch leicht einen in der Krone haben offenbar die für Cannabisvereine (un)zuständigen Stellen Berlins – erst wurde die Verantwortung monatelang von den einen (Bezirke) zum anderen (Senat) weiter- und wieder zurückgereicht; dann wurde endgültig und einvernehmlich geklärt, dass das Landesamt für Gesundheit und Soziales die Anträge prüft und genehmigt und die Bezirke das ordnungsgemäße Verhalten kontrollieren; und jetzt wird bekannt, dass der Bezirk Marzahn-Hellersdorf einen solchen Antrag erstmals geprüft und genehmigt hat. In Berlin kann man offenbar jegliche Art Anordnungen, Zuordnungen und Unordnungen bedenkenlos in der Tüte rauchen.
Nach Olympia ist vor den Paralympics: Am Mittwoch werden die Weltspiele des Behindertensports in Paris eröffnet – und wir sind dabei! Bereits am Dienstag erscheint im Tagesspiegel unsere 24-seitige „Paralympics Zeitung“. Während der kommenden Wochen berichtet dann unsere junge PZ-Redaktion, die wir extra für Paris 2024 zusammengestellt haben, unter der Leitung von Benjamin Apitius und Ann-Kathrin Hipp auf der Website www.paralympics-zeitung.de sowie auf Facebook und Instagram unter @paralympicszeitung und auch im Tagesspiegel täglich live aus der französischen Hauptstadt.
Mit der Paralympics Zeitung feiern wir außerdem Jubiläum: Vor zwanzig Jahren, zu den Spielen 2004 in Athen, kam die erste Ausgabe heraus, damals wie heute in Kooperation mit der DGUV, der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung. Seitdem haben wir alle Paralympics begleitet, im Sommer wie im Winter. Damals war der Behindertensport noch ein Randereignis, im Fernsehen war fast nichts zu sehen. Diesmal überträgt das ZDF die Eröffnungsfeier live zur Primetime (28.8., 20:00 bis 23:00) und dann im Wechsel mit der ARD jeweils mehrere Stunden täglich. Und wie sieht’s bei Ihnen aus?
Was Sie in der letzten Ferienwoche unbedingt noch tun sollten, steht auf unserer Checkpoint-Bucketlist – die ersten 25 Tipps finden Sie hier unter diesem Link. Neu dazu kommt morgen die Empfehlung von Senatorin Ina Czyborra, aber heute ist erstmal unserer Kollegin Jessica Gummersbach dran – voilà:
„Berlin an Land ist großartig, Berlin zu Wasser ist magisch: Es gibt nichts Besseres, als einen Sommertag auf der Spree, Havel oder Dahme zu verbringen. Wer Glück hat, kennt Freunde mit einem Boot. Andernfalls kann man die verschiedensten Boote stunden- oder tageweise mieten. Besonders empfehlenswert ist ein Start am Müggelsee: Versorgt mit genügend Proviant tuckert man gemächlich los, der See wirkt riesig, man fühlt sich fast wie am Meer. Schließlich geht es ein Stück die Müggelspree hinauf, und dann: Der Sprung von Bord ins kühle Nass des Kleinen Müggelsees. Vom Boot aus genießt man immer die besten Badeplätze, während sich am Strand die Menschen stapeln. Herrlich!“
Und da hat Jessica die tollen Berliner Inseln noch nicht mal erwähnt – denn von denen gibt es mehr, als Sie vermuten würden, wetten? Für unser Buch „Berliner Inseln“ (Suhrkamp Insel) haben Ann-Kathrin Hipp, Nadine Voß und ich wirklich alle gezählt und besucht - und die besten davon beschrieben. Wenn Sie erraten, wie viele wir gefunden haben, von ganz klein bis riesengroß, können Sie ein Exemplar gewinnen. Wir freuen uns auf Ihre Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.
Berliner Schnuppen
Telegramm
Bei der Suche nach einem Atommüllplatz sind auch Spandau und Reinickendorf noch im Rennen – Umweltministerin Steffi Lemke schließt die beiden Bezirke jedenfalls als Endlager-Standorte nicht aus (Q: Tagesspiegel-Interview). Wer am Ende strahlender Sieger wird (die halbe Republik ist noch im Verfahren), wird „bis Mitte des Jahrhunderts“ entschieden - die Teilnehmer der Finalrunde sollen aber „bereits deutlich früher als 2027“ benannt werden.
An Schlangen vor beliebten Currywurstbuden, Eisdielen und freien Wohnungen sind wir in Berlin ja gewöhnt – aber eine Schlange vor einem Supermarkt, und das mitten in der Nacht? Doch, das gibt’s: Am Wochenende verhaftete die Polizei vor dem Penny in der Spandauer Sandstraße einen 1,50 Meter langen Python. Aber keine Angst: Wir sagen Bescheid, wenn er wieder auf freien Fuß gesetzt wird (falls er einen hat).
Aus der neuen Geschäftsverteilung des Senats (RBm - Skzl III G 14): Der Regierende Bürgermeister ist demnach für 51 Angelegenheiten zuständig, u.a. für die Entwicklung und Profilierung der ehemaligen Flughäfen Tegel und Tempelhof, die Ausrichtung und Verleihung des Berliner Verwaltungspreises und (Ruhe bitte!) für Drehgenehmigungen. Wir sehen: Das ist eine ausgesprochene Action-Autoritätsposition („Klappe!“).
Dazu noch das: Gedreht werden in Berlin gerade u.a. die Filme „Zikaden“, „Notruf Hafenkante“ und „Dr. Nice“ (Anm. d. Red.: Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen oder Politikern sind rein zufällig).
Franziska Giffey ist laut GO des Senats u.a. zuständig „für Buchmacher“, also fürs Glückspiel. Hier ihre Wochenendbilanz:
Für einen Hertha-Sieg gegen Regensburg (2:0) gab’s zu Spielbeginn eine Quote von 2.4, für ein Unentschieden von Union in Mainz (1:1) eine Quote von 1.9. Die Lottozahlen von Sonnabend: 4 / 12 / 24 / 26 / 29 / 47, Zusatzzahl 8.
Tja, die 13 ist eben keine Glückszahl – in der ewigen Lottotabelle (seit 1955) liegt sie mit 527 Ziehungen auf dem letzten Platz. An der Spitze thront die 6 (652 Ziehungen), gefolgt von der 49 (641) und der 32 (627). Die 48 ist die Zahl, die am längsten nicht mehr gezogen wurde (jetzt 34-mal hintereinander eine Niete).
Die staatliche Lotto-Gesellschaft warnt aber vor falschen Rückschlüssen: „Die statistische Häufigkeit der gezogenen Zahlen hat keinen Einfluss auf die Ziehungswahrscheinlichkeit.“ (w.z.b.w.) Berliner kennen das von der lokalen Variante des Glücksspiels, also der Funktionsweise des Bürgeramts in Bezug auf die Wahrscheinlichkeit der Ziehung eines zeitnahen Termins.
Wie sollen denn nun die kleinen Pandas heißen? Hier ein paar Ihrer Vorschläge für den Nachwuchs von Mama Meng Meng: „Ping & Pong“ (Jutta Büsch, Ulrike Czerny, Waltraud St-D.), „Mitten & Mang“ (Christoph Fleckenstein), „Kies & Schotter“ (Kathrin Herbst), „Lih & Lah“ (Familie Roeske), „Hong & Kong“ (Frank-Joachim Ebel), „Kutte & Kalle“ (Sibylle Skolud), „TXL & THF“ (Heidrun Abraham), „Kai & Giffy“ (Thomas A. Schneider), „Oskar & Gustav“ (Ute und Werner Oppermann), „Pit & Pat“ (Lutz Schmidt), „Emil & Else“ (Angela Lubjahn), „Kulle & Kalle“ (Heike Paech), „Max & Moritz“ (Christel Franz), „Harry & Beau“ (Daniel Dittmar), „Plüsch & Plum“ (Claudia Bergemann), „Yin & Yang“ (Brigitte Walcebok), „Micki & Mecki“ (Renat Maschwitz), „Pitti & Platsch“ (Bernd Holm).
Also ich wär‘ ja für Plem Plem & Peng Peng.
Hier der Rückblick auf unsere letzten Umfragen – das ist die Meinung der Checkpoint-Leserinnen und -Leser…
… zum Auftritt von Kamala Harris als Präsidentschaftskandidatin beim Parteitag der Demokraten in Chicago: „Braucht unsere Politik mehr Show und Emotionen?“ 28% sind der Meinung „Yes, we can!“, 66% sagen nüchtern „Nein, vielen Dank“.
… zur Ankündigung von Kai Wegner, nicht mehr länger daran festzuhalten, Bürgeramtstermine verlässlich innerhalb von zwei Wochen bereitzustellen: „Halten Sie das 14-Tage-Ziel für nicht so wichtig?“37%stimmen dem Regiermeister zu und sagen „Ja, wichtiger sind mehr digitale Angebote“, 58% bleiben dabei: „Nein, das müssen wir jetzt wirklich mal schaffen.“
… zum Verzicht des Senats auf den bisher geplanten Bau von festen Unterstellplätzen für Zweiräder vor allem an großen Bahnhöfen: „Was halten Sie von den Einsparungen bei Fahrradparkhäusern? 44% halten das für „Nur konsequent: Wer keine Radwege baut, braucht auch keine Parkhäuser.“ 50% sagen, „Wenn's schon keine Radwege gibt, könnte man wenigstens hier Runden drehen.“
Nachtrag zur Meldung „Verkehrsinformationsdienst bekommt nichts von verlängerter Straßensperrung in Köpenick mit“. Diese Checkpoint-Überschrift vom 8. August ist umweltschonend, weil wir sie zu 100 % recyceln können – denn der Verkehrsinformationsdienst bekommt schon wieder nichts von der schon wieder verlängerten Straßensperrung in Köpenick mit: Auf der digitalen VIZ-Karte ist das Ende der Vollsperrung weiterhin auf den 15.9.24 terminiert, auf den analogen Infoflyern wird aber bereits seit vergangener Woche eine nochmalige Verlängerung der Bauarbeiten bis zum 31.10.24 mitgeteilt („vsl.“, Info: CP-Leser Oliver Noch). Die Altstadt Köpenick bleibt von Süden her also bis zum Herbst nur schwimmend erreichbar.
Ok, das war ein bisschen übertrieben. Per Tram geht‘s auch. Und insgesamt führen sechs Brücken auf die Altstadtinsel, auf der es acht Friseurläden mit so verheißungsvollen Namen wie „Kopfschmuck“ und „Haarspree“ gibt, sowie ebenso viele Beautysalons, die „Cinderella“, „Herzklopfen“ oder „Diamantwimpern“ heißen und von Mandy, Maria und Birgit betrieben werden. Sorry, bisschen unnützes Berlinwissen (das Sie aber nie mehr vergessen werden).
Zitat
„Für Lobbyisten zählt nicht, ob ein Gutachter ein Idiot ist, solange er ihr Idiot ist.“
Gesundheitsminister Karl Lauterbach im „Zeit Magazin“ (das an jedem Sonntag auch im Tagesspiegel-Epaper zu lesen ist).
Ob auch die Gutachter der Berliner Apothekerinnen und Apotheker Idioten sind oder ob diese ihre eigenen Gutachten erstellen, wissen wir nicht. Sicher ist aber, dass sie an diesem Mittwoch, den 28. August, nur eine Notbesetzung anbieten, weil sich viele von ihnen einer Demonstration in Dresden gegen die Honorar- und Strukturreform Lauterbachs anschließen.
Stadtleben
Verlosung – Montag ist bei vielen Kinotag und damit Anlass genug, einen Filmtipp abzugeben: Der Animationsspielfilm „Schirkoa: In Lies We Trust“ ist das englischsprachige Debüt des indischen Regisseurs Ishan Shukla und basiert auf einem Graphic Novel und seinem erfolgreichen Kurzfilm Schirkoa (Tütenköpfe) von 2016. Der Film erzählt von einer dystopischen Welt, in der die Menschen gezwungen sind, Papiertüten über dem Kopf zu tragen, um Konflikte zu vermeiden. Als Gerüchte über ein mystisches Land aufkommen, in dem die Menschen ohne die Papiertüten leben, nehmen die Spannungen zu. Tatsächlich ist der offizielle Kinostart erst am 29. August, wir verlosen aber heute schon 3 x 2 Freikarten für die Premiere, am heutigen Tag um 20 Uhr im Kino Moviemento. Kottbusser Damm 22, U-Bhf. Schönleinstraße
Auf die Hand – Pizza auf die Hand? Das liegt im wahrsten Sinne auf der, nun ja, Hand. Ganz besonders handlich, weil schnell und nicht allzu groß, sind die aus dem Steinofen von „Oregano“ in Kreuzberg. Tatsächlich empfiehlt sich hier das Bestellen oder Mitnehmen, einfach, weil das Lokal so klein ist. Das Preis-Leitung-Verhältnis ist ganz nebenbei auch nicht von der Hand zu weisen. Wenn man einen Platz findet, lohnt sich übrigens auch die Pasta. Mo bis Do 11-2 Uhr, Fr 11-4 Uhr, Sa 12-4 Uhr, So 12-2 Uhr, Oranienstraße 19A, U-Bhf. Kottbusser Tor
Am Wasser – Sauna ja, aber keine fremden nackten Menschen? Ab in den Südosten: Zurück zu den Wurzeln geht es ganz privat auf hoher See – zumindest fast. Mitten auf dem Müggelsee schaukelt das Saunafloß von Finnfloat. Die eigene minimalistische Holzsauna beheizen die Gäste mit Warmwasserkessel und Harvia-Saunaofen selbst. Mit Panoramablick aufs Ufer schippern Saunierende anschließend über die Wellen, akut Überhitzte baden im See. Der Preis ist happig (ab 280,00 € für 2 Personen und 3 Stunden), aber dafür wird ja auch was geboten. Weitere Infos und freie Termine entnimmt man der Website.
Mit Kind – Sommerrodelbahnen kennt man vielleicht eher aus Gebirgsregionen, aber auch das Berliner Umland, sprich Brandenburg, hat eine zu bieten. Beim „Scharmützelbob“ hat die Rodelbahn ganzjährig geöffnet, außerdem gibt es ein angeschlossenes Bistro und einen Indoor-Spielplatz. Die Anfahrt mit den Öffis dauert ein bisschen, vom Berliner Zentrum knapp 1,5 Stunden: zunächst mit der RE1 nach Fürstenwalde und dann mit dem Bus nach Petersdorf, Am Fuchsbau. Aktuell ist das Gelände täglich von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Am Fuchsbau 7, Bad Saarow
Grübelstoff – 2024 ist sowohl Kant- als auch Kafka-Jahr, der eine wäre 300 Jahre alt geworden, der andere verstarb vor 100 Jahren. Ob es am Altersunterschied liegt, dass nach dem einen in Berlin mindestens neun und nach dem anderen nur eine Straße benannt ist?
Kiekste
Immer dran denken: In knapp vier Monaten ist Weihnachten! Julia Nogli hat den Reminder in Steglitz entdeckt. Weitere Bilder gern an checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
>Berlin heute
Verkehr – A10 (Südlicher Berliner Ring): Zwischen Anschlussstelle (AS) Ludwigsfelde-Ost und AS Michendorf sind die Ein- und Ausfahrt der AS Ludwigsfelde West in Richtung Dreieck Spreeau (Frankfurt/O.) von ca. 8 Uhr bis zum 7. Oktober 2024 gesperrt.
Stralauer Allee (Friedrichshain): In Richtung Warschauer Straße ist die Fahrbahn zwischen Danneckerstraße und Ehrenbergstraße auf einen Fahrstreifen verengt. Das Abbiegen an der Kreuzung Ehrenbergstraße ist untersagt.
Müggelseedamm (Friedrichshagen): In Höhe Bruno-Wille-Straße regelt bis Mitte September eine Baustellenampel den Verkehr.
Königsheideweg (Johannisthal): Zwischen Haushoferstraße und Sterndamm regelt bis Mitte September eine Baustellenampel den Verkehr.
Bergmannstraße (Kreuzberg): Die Straße ist ab 6 Uhr bis Donnerstagmittag in beiden Richtungen zwischen Am Tempelhofer Berg und Nostitzstraße für den Kfz- und Radverkehr gesperrt.
Beusselstraße (Moabit): Zwischen Turmstraße und Erna-Samuel-Straße steht bis Mitte September abschnittsweise nur ein Fahrstreifen zur Verfügung. Die Anbindungen Wiclefstraße und Wittstocker Straße sind für den Kfz-Verkehr unterbrochen (Sackgasse).
Nahverkehr – Tram 60: Bis zum 20. September 2024 ist ein Ersatzverkehr mit Bussen zwischen S Friedrichshagen und Altes Wasserwerk eingerichtet.
Regionalverkehr – Bis zum 30. August 2024 fallen jeweils zwischen 21 und 24 Uhr mehrere Züge dieser Linie zwischen Hennigsdorf (b Berlin) und Berlin-Charlottenburg aus und werden zwischen Hennigsdorf (b Berlin) und Falkensee durch Busse ersetzt.
Demonstration – Für heute sind 15 Demos angemeldet (Stand 23.7., 11 Uhr), u.a. „Mahnwache für eine sozial- und klimagerechte Verkehrsw-ende“: 100 Protestierende, Aktionsbündnis keine A 49, Invalidenpark (0-24 Uhr)
„Omas für Frieden - Wir haben nur ein Leben! Reden statt Schreien, Häkeln statt Hetzen“: Sieben Demonstrierende, Antonplatz 1(14-19 Uhr)
„Frieden in Gaza“: 70 Demonstrierende, Dachverband arabischer Vereine, Alexanderplatz (15-22 Uhr)
„Mahnwache für Frieden und Menschenrechte weltweit“: Fünf Teilnehmende, Pariser Platz 1 (16-17.30 Uhr)
„Weg mit Hartz IV und dem Bürgergeldbetrug! Aktiver Widerstand gegen einen 3. Weltkrieg! Montag ist Tag des Widerstands!“: 50 Menschen, Montagsdemo Berlin, Alexanderplatz (17.45-20 Uhr)
Gericht – Wegen Zwangsarbeit, Menschenhandel und Ausbeutung müssen sich zwei Männer verantworten. Die 52- und 34-Jährigen sollen Arbeiter aus Rumänien nach Berlin geholt, auf engstem Raum untergebracht und unter strenger Überwachung auf Baustellen eingesetzt haben. Große Teile des Lohnes seien für Transport, Verpflegung und Unterkunft einbehalten worden. Schon kleinste angebliche Regelverstöße hätten zu Strafen geführt (9.30 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 704).
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Sebastian Bönig (43), ehemaliger Fußballspieler und Trainer, von 2005 bis 2009 spielte er für Union / Peter Fricke (85), Film- und Theaterschauspieler / „Meiner lieben Hannelore wünsche ich alles erdenklich Gute zum heutigen Geburtstag, du wirst 75 Jahre alt, machst aber einen erheblich jüngeren Eindruck. Dein Mecky“ / Joachim Helfer (60), Schriftsteller, seit Juni 2022 Teils des Boards der PEN Berlin / Andreas Knieriem (59), Veterinärmediziner und Zoodirektor, seit 2014 Direktor des Zoologischen Gartens sowie des Tierparks in Berlin / Sven Kohlmeier (48), Politiker (SPD), ehemaliges Mitglied im Abgeordnetenhaus von Berlin / Ute Luig (80), Ethnologin, 2005 erhielt sie das Bundesverdienstkreuz am Bande. Sie ist emeritierte Professorin der Freien Universität Berlin / Martin Lohse (68), Humanmediziner, ehemaliger Vorstandsvorsitzender des Max-Delbrück-Centrums für molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft, ehemaliger Leiter des Berliner Instituts für Gesundheitsforschung, seit 2019 Präsident der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte / „Holger Weissang: zu deinem fast runden Geburtstag wünschen wir dir alles, alles Gute, Veronika und Sonja“
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Jürgen Kriegel, verstorben am 19. August 2024 / Steffen Micheli, * 3. Mai 1974, verstorben am 5. August 2024 / Fritz Weisse, * 31. Oktober 1934, verstorben am 25. Juni 2024 / Angelika Westphal, * 15. Januar 1934, verstorben am 17. August 2024
Stolperstein – Werner Sylten erblickt am 9. August 1893 in Hergiswil (Schweiz) als Sohn eines Chemikers die Welt. Nach einem Theologiestudium leitet er ab 1925 ein Mädchenheim in Thüringen. Weil er den Nationalsozialisten als Halbjude gilt, wird er 1936 entlassen. In Berlin arbeitet er dann für die „Kirchliche Hilfsstelle für evangelische Nichtarier“ und unterstützt dort rassisch Verfolgte seelsorgerisch und bei der Auswanderung. Ende Februar 1941 wird Sylten festgenommen und nach dreimonatiger Untersuchungshaft in das KZ Dachau eingeliefert. Dort schwer erkrankt, wird er im August 1942 in einem Invalidentransport verschleppt und in der Vernichtungsanstalt Schloss Hartheim bei Linz am 26. August 1942 ermordet. An Werner Sylten erinnert ein Stolperstein in der Ostendorfstraße 19 (Köpenick).
Wer in Berlin über die Gedenktafeln stolpert und mehr wissen will: Mit einem Klick gelangt man über die App „Stolpersteine – Die Schicksale“ zu den Biografien der Verfolgten.
Encore
In den Sommerferien stellen wir jeden Tag ein Berliner (Sommer-)Loch vor, heute eines aus der Vergangenheit: Zwischen 1961 und 1989 teilte die Berliner Mauer die Stadt in zwei Teile. Familien, Freundschaften und Alltagsbegegnungen wurden auseinandergerissen. Als erstes LOCH in der Mauer galt das Passagierscheinabkommen von 1963: Nach zähen Verhandlungen durften West-Berliner ihre Verwandten im Ostteil der Stadt über Weihnachten und Neujahr besuchen. Vom 20. Dezember 1963 bis zum 5. Januar 1964 ergriffen 700.000 West-Berliner diese Chance. Bis 1966 gab es drei weitere dieser Abkommen, erst in den 1970er Jahren wurde die Grenze für Reisen durchlässiger. Das Passagierscheinabkommen gilt heute als Beginn Willy Brandts Ostpolitik „Wandel durch Annäherung“ (Q: mdr).
Grenzenlos hat mal wieder Tobias Langley-Hunt alle möglichen Sommerlöcher fürs Stadtleben gestopft, und Jasmine Dellé hat in der Frühproduktion alles zusammengebaut. Morgen schaut hier Robert Ide für Sie nach, was auf den Straßen Berlins so alles herumliegt. Bis dahin
Ihr Lorenz Maroldt