Berlin wird heute zur Hochsicherheitszone: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj trifft sich mit Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
Wie bei seinem letzten Besuch im Oktober dürfte es neben Sperrungen rund um Regierungsviertel und Potsdamer Platz auch Einschränkungen am BER und auf der A113 und A100 geben. Die S-Bahn fährt auf Sicht, kurzfristige Unterbrechungen sind möglich. Gullydeckel werden verplombt, Sprengstoffhunde sind im Einsatz, der Luftraum wird überwacht, die Wasserschutzpolizei patrouilliert auf der Spree. Business as usual.
„Neue Woche, neues Glück und wieder wird in Berlin Weltpolitik gemacht“, sagte gestern Benjamin Jendro, Sprecher der Berliner Gewerkschaft der Polizei. Die Beamten seien am Limit. „Da auch Berlins Politik angesichts des Staatsbesuchs direkt nach dem DFB-Pokalfinale die stetige Belastung nicht weiter leugnen kann, erwarten wir Gespräche über Kompensationsmöglichkeiten.“
Das Land greift derweil nach den olympischen Ringen – und ein Großteil der mehr als 3500 Checkpoint-Leser, die bei unserer Umfrage mitgemacht haben, ist dagegen: 72 Prozent halten nichts von einer Olympia-Bewerbung, 25 Prozent sind dafür, drei Prozent dehnen sich noch.
Davon unbeeindruckt hat der Senat gestern gemeinsam mit Sachsen, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein das Bewerbungskonzept „Berlin+“ vorgestellt. „Es geht um was Großes“, sagte der Regierende Kai Wegner (CDU) und zeichnete Zukunftsbilder nach Pariser Vorbild: Beachvolleyball vor dem Brandenburger Tor, Bouldern und Skateboard am ehemaligen Flughafen Tempelhof, ein Marathon über die Museumsinsel und Radfahren über die Glienicker Brücke.
Am Ende dürfen wir womöglich mitentscheiden: Für ihn sei völlig klar, dass die Bürger in den Prozess eingebunden werden, sagte Wegner gestern in der RBB-„Abendschau“. Es sei „undenkbar, dass hier Olympische Spiele in der Stadt stattfinden, ohne dass die Berlinerinnen und Berliner da mitreden können.“
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Szenenwechsel: Manches funktioniert analog immer noch erschreckend gut. „Gaunerzinken“ gehören offenbar dazu: Zeichencodes, mit denen Einbrecher Wohnungen markieren – etwa als „lohnend“ oder „leicht zugänglich“. Anfang Mai wurde per Aushang in Wilmersdorf davor gewarnt (via „Reddit“).
Wie verbreitet diese altmodisch wirkende Taktik ist, kann die Berliner Polizei auf Checkpoint-Anfrage nicht sagen: „Eine zentralisierte Bearbeitung findet nicht statt.“ Weiterhin relevant seien allerdings sogenannte „Klebefäden“, angebracht zwischen Tür und Rahmen oder am Schloss. Werden die über mehrere Tage nicht durchtrennt, gilt es als Zeichen für Abwesenheit. Stadtweit würden sie „ab und zu festgestellt“, dann auch „konsequent im ganzen Wohnhaus oder gar mehreren angrenzenden Häusern“, so eine Sprecherin. Wer sie entdeckt, sollte die Polizei informieren – und umgehend entfernen.
Von Gaunern zu Spinnern: Die Eichenprozessionsspinner fühlen sich pudelwohl in der Stadt. Das Bezirksamt Pankow warnt vor starkem Befall im Botanischen Volkspark Blankenfelde. Die Raupen, deren Brennhaare Haut und Augen reizen können, sollen dort noch in dieser Woche entfernt werden.
Wie im Vorjahr melden nahezu alle Bezirke aktuell zahlreiche Nester, schreibt Wildtierexperte Derk Ehlert auf Checkpoint-Anfrage. Besonders betroffen seien Eichen in der Nähe von Straßenlampen – das Licht sei ideal für die Eiablage der Falter. In den kommenden Wochen rechnet Ehlert mit zunehmenden Meldungen – bis sich Ende Juni die Raupen verpuppen und der Spuk ein Ende hat, zumindest bis zur nächsten Saison.
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Checkpoint-Angeberwissen, Kategorie Tourismus: Laut dem Amt für Statistik gibt es in Berlin aktuell 722 Beherbergungsbetriebe (ab zehn Betten), darunter 459 Hotels, 67 Pensionen, 64 Jugendherbergen, neun Gasthöfe und fünf Campingplätze. Bei der Bettenauslastung gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Bezirken. Für 2024 reicht der Durchschnitt von 43 Prozent in Steglitz-Zehlendorf bis zu 61 Prozent in Friedrichshain-Kreuzberg. Im Januar 2025, dem klassischen Saure-Gurken-Monat, reichte die Spanne von 24 Prozent (Steglitz-Zehlendorf) bis 42 Prozent (Mitte).
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Von der kurzzeitigen zur dauerhaften Bleibe: Auf Anregung eines Lesers hatten wir Sie hier am Donnerstag um Beispiele gebeten, wo man in Berlin noch supergünstig wohnt. Die Resonanz war, nun ja, dem Wohnungsmarkt angemessen.
„Mein Vermieter ist Schwabe und Kommunist, wir zahlen im besten Kreuzberg 61 nettokalt 3,45 Euro“, schrieb uns ein Leser („bitte ohne Namen“) und berichtet, dass auch die Miete für sein Schöneberger Büro sehr günstig sei. „Vermieter ist dort eine Stiftung, die der verstorbene Eigentümer gegründet hat, um preiswerten Wohnraum für seine Mieter zu erhalten.“ Marion G. aus Reinickendorf berichtet von 499 Euro warm für 54 Quadratmeter plus kleinem Mietergarten – dank eines alten Mietvertrags in einem leider überalterten Kiez.
Die dritte Mail zum Thema kam von Judith K., die fürchtet, der gut gemeinte Aufruf „befeuert nur eine Neid-Debatte und hilft den vielen, die aktuell keine Wohnung auf dem völlig überhitzten Markt finden, nicht weiter“. Sie selbst zahle 13 Euro pro Quadratmeter.
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Wir bleiben beim Thema: Wo fühlen sich Berlinerinnen und Berliner am wohlsten? Heute erscheint Teil 2 unserer großen Bezirke-Umfrage, es geht um das Thema Verkehr. Wir haben Sie gefragt: Wie gut ist die Anbindung an die Öffis? In welchem Bezirk kommen Radfahrer am besten voran? Wo gibt es genügend Parkplätze und E-Ladesäulen? Hier geht’s zu den Ergebnissen. Wenig verwunderlich, aber dennoch auffällig: Bei der Zufriedenheit mit dem ÖPNV-Angebot liegen die Bezirke weit auseinander.

Berliner Schnuppen

Telegramm
Gute Nachrichten vom Brückenabriss an der Wuhlheide: Wie man hört, soll bereits ab morgen die Tram wieder fahren, zunächst im Pendelverkehr, spätestens ab Samstag im Regelbetrieb. Auch für Einsatzkräfte gibt es eine Lösung: In Richtung Treskowallee/Edisonstraße sollen Sicherungsposten im Notfall Absperrungen öffnen, damit Notarzt, Polizei oder Feuerwehr passieren können.
Positiv geht’s weiter: Lange war ungewiss, ob der VBB-Begleitservice unter die Räder kommt, weil 35 der 79 Stellen übers Pilotprojekt „Solidarisches Grundeinkommen“ finanziert wurden, das in diesem Jahr ausläuft. Jetzt meldet der Verkehrsverbund, dass die Stellen langfristig gesichert seien – „dank breitester Unterstützung von Fahrgästen, Verbänden, Vereinen und aus allen politischen Richtungen“. Täglich von 7 bis 22 Uhr können Fahrgäste, die für Bus- und Bahnfahrten Begleitung brauchen, den Service nutzen.
Zehn Minuten darf man kostenlos parken auf der Terminalvorfahrt am BER, danach sind pro Stunde stolze 23 Euro fällig. Der berühmte graue VW Golf, der so in einem Jahr gut 200.000 Euro Parkgebühr erzeugt hatte (Checkpoint vom 27.1.), wurde vom Parkplatzbetreiber Apcoa zunächst abgeschleppt und nun gebührenfrei in die ewigen Jagdgründe befördert, berichtet die „MAZ“. Das Kraftfahrt-Bundesamt habe trotz vorhandenen Kennzeichens über Wochen keinen Halter ermitteln können.
Apropos Parken: Mit zahlreicher Prominenz (Verkehrssenatorin, Berliner Bahnchef, Bezirksstadträtin, Infravelo-Chef) soll heute am S-Bahnhof Hermsdorf eine gesicherte und wetterfeste Abstellanlage für 72 Fahrräder eröffnet werden. Das Wetter spielt (thematisch) mit: Die Regenwahrscheinlichkeit beträgt 90 Prozent.
Wir bleiben auf dem Rad: Nach der „Pinsel-Revolte“ 2021 und einem selbstgemalten Radschutzstreifen in Tiergarten vor zwei Monaten haben Aktivisten erneut zum Farbeimer gegriffen. Unbekannte malten gestern eine neue Fahrradstraße am Helmholtzplatz in Pankow. Das Bezirksamt hat „umgehend die Abmarkierung beauftragt“.
Jetzt ist es offiziell: Beim Karneval der Kulturen zieht der Umzug am Pfingstsonntag erstmals über die Frankfurter- und Karl-Marx-Allee in Richtung Alexanderplatz. Entlang der traditionellen Route wird gebaut, in Friedrichshain wolle man neue Räume öffnen und neue Menschen erreichen, so das Leitungsteam. Das viertägige Straßenfest bleibt derweil am Kreuzberger Blücherplatz.

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Und das kurz vor Himmelfahrt: Berlins größte Bierproduktion sitzt auf dem Trockenen. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten bestreikt die Berliner-Kindl-Schultheiss-Brauerei und fordert mehr Lohn für die Beschäftigten. Kein Tropfen soll das Werk bis zum Abend verlassen. Die Lager seien gut gefüllt, bei bestimmten Sorten könne es allerdings knapp werden, so die Gewerkschaft.
Wer andere gern aufs Glatteis führt, kann das auch gegen Bezahlung. Die Sportverwaltung sucht Eisbahnwarte fürs Sportforum Hohenschönhausen und die Anlage neben dem Velodrom. Zu den Aufgaben gehören Erste Hilfe bei Unfällen sowie Schneebeseitigung. Wehe dem, der montagmorgens durcheinanderkommt und versehentlich die Eisfläche streut!
Im Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf startet das Projekt „E-Fahrzeug für den Vermessungsdienst“. Die zugehörige Mitteilung liest sich, als begänne mit dem Opel-Van ein neues Kapitel der bemannten Raumfahrt: „Es wird modellhaft getestet, wie bei wechselnden Einsatzorten und klimatisch unterschiedlichen Bedingungen unter Berücksichtigung des Arbeitsschutzes und des Ladevorgangs die Arbeitsprozesse im Außendienst gestaltet werden können.“ Völlig losgelöst.
Momentan umweltfreundlich ist auch der ausrangierte VW-Bus, den die Bundespolizei in Ahrensfelde versteigert: Motorschaden nach 244.000 Kilometern. Blaulicht und „Polizei“-Aufschrift hat er nicht mehr; nur noch die blaue Bauchbinde. Das neueste Gebot steht bei 520 Euro. Weiterer Hinweis auf der Seite „zoll-auktion.de“: Die Seiten „zoll-auktion.net“, „zoll-auktionen.de“, „zoll-bund-auktion.de“, „zoll-bund-auktionen.de“ und „zoll-sofortauktion.de“ seien Schwindel.
„Amt, aber glücklich“ ist Checkpoint-Leser Andreas Wegener. Im Urlaub verlor er all seine Papiere, wählte die 115 und erhielt für den Tag seiner Rückkehr einen Termin im Rathaus Schöneberg. Innerhalb von 20 Minuten waren ein neuer Personalausweis, Führerschein und Fahrzeugschein beantragt: „Unglaublich. Weltrekord!“ Das Lob an die Mitarbeiterin geben wir gerne weiter.
Zitat
„Am Anfang hat es keinen Spaß gemacht.“
Am Ende hat sie sich doch ins Laufen verliebt: Die Berlinerin Joyce Hübner will in 495 Tagen alle deutschen Städte ablaufen – insgesamt mehr als 21.000 Kilometer, jeden Tag einen Marathon. Am Sonntag geht’s los.
Stadtleben
Verlosung – Ihre Romane „Die Liebe im Ernstfall“ und „Der Brand“ standen monatelang auf der Bestsellerliste und wurden in viele Sprachen übersetzt. Am Sonntag stellt Daniela Krien im Pfefferberg Theater ihr neues Buch vor (18 Uhr). „Mein drittes Leben“ handelt – wie meistens bei ihr – von Beziehungen, Verlust und Weiterleben. Im Zentrum steht Linda, die nach dem Tod der Tochter nur noch mit sehr dünnen Fäden an ihrem eigenen Leben hängt. Wir verlosen 2x2 Karten! Regulär kostet eine davon 19 Euro, Schönhauser Allee 176, U-Bhf Senefelderplatz
Essen & Trinken – Was dafür spricht, dass die beste grobe Bratwurst Berlins in Marienfelde zu Hause ist? Das Urteil des Tagesspiegel-Feinkosttests zum Beispiel. Und eine Reihe erster Plätze bei den Berlin-Brandenburgischen Bratwurstmeisterschaften für die Kreationen der Fleischerei „Genz“. Das Familienunternehmen arbeitet nur mit Fleisch aus artgerechter Haltung und zerlegt noch selbst. Bei den Bratwürsten stopft man kreative Varianten. „Tandoori-Honig“ zum Beispiel, mit leichter Süße und indischen Noten, „Apfel-Koriander“ oder – fast schon ein saisonaler Klassiker – „Spargel-Zitronengras“ mit schön aromatischen Stückchen grünen Spargels. Dazu gibt’s im Ladengeschäft um die 300 weitere Würste, Leberkäse, Schweinebraten und – Mini-Trost für Vegetarier:innen – auch Freilandeier und Biokäse. Di-Fr 7-18, Sa 7.30-13 Uhr, Hranitzkystraße 15, S-Bhf Marienfelde
Brandenburg-Ausflug – Am Wochenende könnte sich die Zahl der Menschen im Oderbruch (ganz grob geschätzt) verdoppeln: die 27. Kunst-Loose-Tage stehen an. Das Motto lautet wie in jedem Jahr: drei Tage Zeit haben und unterwegs sein, um Kunst zu erleben, wo sie gemacht wird. Es öffnen 38 Ateliers, Werkstätten und Galerien, meist gibt es dort auch Kuchen und kleine Konzerte oder Lesungen, orange Schilder weisen den Weg. In der Dorfkirche in Wilhelmsaue ist ein Info-Punkt eingerichtet. Fr-So, 10–18 Uhr, Wilhelmsauer Dorfstraße 18, 15324 Letschin (OT Wilhelmsaue)
Noch hingehen – Mit einem Abschlusskonzert feiert der Rundfunkchor Berlin seinen 100. Geburtstag. Der Konzertabend „The Art of Choral Music“ findet am Sonnabend im Konzerthaus Berlin statt (20 Uhr). Auf dem Programm stehen u.a. Werke von Giuseppe Verdi und Ralph Vaughan Williams. Ab 16 Uhr gibt es eine Podiumsdiskussion zum Wettbewerb „Chor der Zukunft“, außerdem werden ein Film (17.30 Uhr) sowie eine Fotoausstellung gezeigt. Es ist das letzte von vier Jubiläumskonzerten. Karten 16-56 Euro, Gendarmenmarkt, U-Bhf Hausvogteiplatz
Grübelstoff – Einfach mal Wolken beobachten, wann haben Sie das zuletzt gemacht? Und von wo hat man einen besonders schönen Blick auf den Berliner Himmel?
Kiekste

Wen genau es hier aus den Latschen gehauen hat, ist Teil von Ermitt..., äh, Spekulationen. Locus delicti: Vorarlberger Damm, Schöneberg. Dank an Leserin Ursula Hohmann! Weitere mysteriöse Großstadtbilder gern an checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
Berlin heute
Verkehr – Aufgrund des Staatsbesuches des ukrainischen Präsidenten kommt es im Stadtgebiet zu Verkehrsbehinderungen und im ÖPNV zu Ausfällen, Verspätungen und Umleitungen. Hier ein Überblick über die Sperrungen. Geplant ist, dass Präsident Wolodymyr Selenskyj am Mittwochmorgen anreist und die Hauptstadt am Abend wieder verlässt.
Nahverkehr – S-Bahn – S1: Von 22 Uhr bis Sonntag, 1 Uhr, besteht kein Verkehr zwischen Botanischer Garten und Friedenau. Ein Ersatzverkehr fährt zwischen Botanischer Garten und Schöneberg.
Demonstration – Für heute sind 14 Demos angemeldet (Stand 27.5., 13.45 Uhr), u.a. „Gegen die Räumung der Wohnungen in der Hermannstr. 48, für ein mieter*innenfreundliches Berlin, Erhalt der Nachbarschaft“: 200 Menschen, Hermannstraße 48 (0-24 Uhr)
„Stadtradeln? #SucheSicherenRadweg!“: 40 Teilnehmende, Changing Cities, Alt-Tempelhof/Tempelhofer Damm, Sachsendamm, John-F.-Kennedy-Platz (8.30-9 Uhr)
„Warnstreik Arbeitgeberverband Versicherungen“: 200 Demonstrierende, Verdi, Washingtonplatz (10-11.30 Uhr)
„Humanitäre Organisationen schlagen Alarm – Gesundheitsversorgung in Gaza am Abgrund“: 200 Protestierende, Ärzte ohne Grenzen, Werderscher Markt 1 (10.30-12 Uhr)
„Klima schützen? Aber sicher! – Gemeinsame Demonstration der Berliner Hochschulen für sichere Radwege und die Umsetzung des Berliner Mobilitätsgesetzes im Rahmen des Stadtradelns“: 80 Teilnehmende, Straße des 17. Juni, Charitéplatz, Bebelplatz, Am Köllnischen Park (12.30-14 Uhr)
Donnerstag (Christi Himmelfahrt) – Angemeldet sind 14 Demos, u.a. „Mahnwache Forderung Bäume für den Gendarmenmarkt/Forderung Bäume für Berlins öffentlichen Raum“: 30 Menschen, Gendarmenmarkt 4 (10-12 Uhr)
„Erhalt und Förderung der Berliner Klubkultur – Für Freiräume, Vielfalt und kulturelle Teilhabe“: 300 Demonstrierende, Euphorik, Volkspark Friedrichshain (12-21.30 Uhr)
„Bedrohte Wagenplätze“: 400 Demonstrierende, Bethaniendamm 19, Elsenstraße, Skalitzer Straße, St. Thomas-Kirche (12-22 Uhr)
Gericht – Der Prozess um einen mutmaßlich rechtsextrem motivierten Angriff auf zwei SPD-Wahlkämpfer geht weiter. Vier 17- bis 20-Jährige sind angeklagt. Sie sollen im Dezember 2024 aus Sachsen-Anhalt nach Berlin gereist sein, um an einer rechten Demonstration teilzunehmen. Als sie in Lichterfelde an einer Bushaltestelle zufällig auf zwei SPD-Mitglieder mit roten Mützen trafen, sei das Paar attackiert worden. Der Ehemann sei mit Springerstiefeln gegen Kopf und Rumpf getreten worden (9 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal D703).
Universität – An der Freien Universität gibt es heute einen Vortrag mit dem Titel „NS-‚Euthanasie‘ und Behinderung in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur“, es geht am Beispiel von u.a. Helga Schuberts Buch „Die Welt da drinnen“ oder Uwe Timms „Ikarien“ um „das Spannungsverhältnis zwischen historischen Quellen, literarisch-fiktionalen Repräsentationen und aktuellen Diskursen um Behinderung“. Ab 18.15 Uhr, Habelschwerdter Allee 45 (Hörsaal 2) oder im Livestream
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – „70 Jahr – blondes Haar … Liebe Elinor, alles erdenklich Liebe und Gute zu Deinem Wiegenfeste wünschen Dir Deine (auch) alten Feierbiester Rita, Götz, Marko & Luigi – darauf einen Ingwertee“ / „Karin Falkenberg (80), Wir wünschen unserer Mama/Omi/Schwiegermutter alles Liebe zum Geburtstag. Isabel, Ariane, Elisa, Nele, Sascha, David“ / „Wir beglückwünschen den guten 52er-Jahrgangstropfen KaJo Frings, u. a. aufgefallen durch kesse Kabaretttexte und ‚hilfreiche‘, heitere Erläuterungen seines Anwalts- und Notariatslebens. Er möge zu einem weiteren ‚Liebling Kreuzberg‘ avancieren. Herzlichst A & B vom Südstern“ / „Imke Konopka, gute Psychologin und langjährige Stammtischfreundin“ / Michael Thalheimer (60), Theaterregisseur, war leitender Regisseur am Deutschen Theater / George Turner (90), Jurist und ehemaliger Politiker, in den 1980ern parteiloser Senator für Wissenschaft und Forschung, Gastprofessor an der Humboldt-Universität, schrieb im Tagesspiegel die Kolumne „Turners Thesen“ / Sebastian Urzendowsky (40), Schauspieler („Die Fälscher“, „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“), bei der Berlinale 2021 wurde er in die internationale Kurzfilmjury berufen
Nachträglich: „Dôgum günün kutlu olsun! sendet der AIDA Veteran an Oguzhan, alias Oskar!“
Donnerstag (Christi Himmelfahrt) – Cynthia Barcomi Friedman (62), US-amerikanische Konditorin, Unternehmerin und Kochbuchautorin, betreibt das „Barcomi's“ in Kreuzberg / Arne Friedrich (46), ehem. Fußballprofi, 2004 bis 2010 Kapitän von Hertha BSC / Kerstin Hensel (64), Schriftstellerin („Die Glückshaut“), in der Akademie der Künste Berlin Direktorin der Sektion Literatur
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Joachim Gebert, * 25. Juni 1937, verstorben am 8. Mai 2025 / Miriam Leonie Peter, verstorben am 30. April 2025 / Philipp-Moritz Riesel, * 5. Juli 1998, verstorben im April 2025 / Christiane Stüker (geb. Drohmann), * 25. Dezember 1934, verstorben am 14. Mai 2025
Stolperstein – Berthold Cahn (*1871) arbeitete u.a. in einem Pfandleihhaus und war Mitglied des „Vereins freiheitlicher Sozialisten Berlins und Umgegend“, später einer „anarchistischen“ Bewegung. Ab 1903 wurde er von der politischen Abteilung der Polizei überwacht und mehrfach verhaftet. Am Abend des 27. Mai 1942 wurde er wiederum verhaftet. Er war einer von 250 jüdischen Männern, die nach dem Anschlag der Widerstandsgruppe um Herbert und Marianne Baum auf eine NS-Hetzausstellung gegen die Sowjetunion im Rahmen einer Racheaktion ermordet wurden. Alle wurden von den Nazis am 28./29. Mai 1942 im KZ Sachsenhausen mit Genickschüssen getötet. An Berthold Cahn erinnert ein Stolperstein in der Wadzeckstrasse 3 in Mitte.
Encore
Checkpoint-Leser sind bemerkenswert aufmerksam. Frederico Kreth d’Orey beispielsweise stolperte auf dem Berliner Karriereportal über das Foto eines jungen Mannes am Straßenrand – im Hintergrund ein roter Doppeldeckerbus im Linksverkehr. „Und damit wirbt man für Stellen in Berlin?“
Tatsächlich: Die Spurensuche führt zur Bildagentur „Shutterstock“ und dem Motiv: „Portrait of young man against city street with bus of public transportation. London, United Kingdom.“ Hinweis an die Finanzverwaltung (Herausgeberin des Karriereportals): Es gibt dort auch ansprechende Fotos mit BVG-Doppeldeckern.
Zur richtigen Zeit am richtigen Ort war Isabella Klose (Recherche). Antje Scherer hat das Stadtleben kuratiert, Jennifer Katona in der Früh den Checkpoint produziert. Genießen Sie den Feiertag! Am Freitag navigieren Sie Lorenz Maroldt und Margarethe Gallersdörfer sicher durch den Stadtverkehr.
Bis bald,

