Erst einmal ein Gruß an alle, die den Checkpoint im Urlaub außerhalb der Stadt lesen: Schön, dass Sie alle weg sind! Wir machen es uns in Berlin nämlich gerade richtig gemütlich. Das Wetter ist 1 A, die Stadt ist zur stressfreien Zone geworden. Es gibt Platz auf der Straße, in der Bahn, in der Kantine, im Fitnessstudio, im Freiluftkino, und sogar der Paketbote klingelt wieder. Okay, die Airbnb-Gäste im Hinterhaus gehen etwas spät ins Bett. Aber dafür treten die auch nicht morgens um halb sieben ihre leeren Flaschen in die Tonne oder stauchen zehn Sekunden später die lieben Kleinen zusammen, nur weil die null Bock auf Kita haben.
Und damit zu den Meldungen aus dem Berliner Feriengebiet.
Etwa 70 Prozent Kroatien-Fans, 30 Prozent Frankreich-Anhänger und damit 100 Prozent Blau-Weiß-Rot – so sah der Autokorso aus, der nach dem WM-Finale über den Kurfürstendamm gerollt ist. Gemeinsam wurde Stoßstange an Stoßstange gefeiert, wobei es einige Franzosen auch zum Pariser Platz gezogen hat. Schade eigentlich, dass es keinen Zagreber Platz oder eine Zagreber Allee in Berlin gibt – wie auch so manche andere ost- und südosteuropäische Stadt im Stadtbild fehlt. Wenn es demnächst wieder um neue Namen auf Straßenschildern geht: Wie wäre es mal mit Geografie statt Biografie?
Die Berliner Politik würde den Bürger ja gern Bauklötze staunen lassen, ganz besonders beim Thema Wohnen. Aber irgendwie haut es dann doch nicht hin, weil immer einer was zu meckern hat, wie jetzt der Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU): Blockade und Abwehrhaltung attestierte er dem Senat und den Bezirken.