Baden-Württemberg verklagt VW auf Schadenersatz, NRW prüft eine Klage – und Berlin? Hier ist natürlich niemand zuständig. Folgen Sie uns auf eine schadstofffreie Odyssee durch Berlins babylonische Behörden… Station 1: die Finanzverwaltung (in BaWü federführend). Eine Sprecherin von Senator Kollatz erklärt sich für unzuständig und verweist an Station 2: die Wirtschaftsverwaltung. Hier wird die Anfrage komplett ignoriert, also weiter zu Station 3: die Justizverwaltung. Auch hier erklärt man sich für unzuständig und verweist an Station 4: die Innenverwaltung. Die hat zwar den Fuhrpark der Senatoren und Staatssekretäre unter sich („Führungsfuhrpark“), verweist aber an die Stationen 5 und 6: Polizei und Feuerwehr. Doch die wollen auch nicht, und so ziehen wir weiter zu Station 7: die Umwelt- und Verkehrsverwaltung. Deren Sprecher verweist an alle anderen Senatsverwaltungen und erklärt, ob die Umstände in BaWü und NRW anders sind als in Berlin, „entzieht sich meiner Kenntnis“. Aber wir haben da eine Vermutung - und einen CP-Tipp: VW sollte mit seinem ganzen Werk nach Berlin dieseln, Verbrauchsbetrüger haben hier nichts zu befürchten.
Nanu, was haben wir denn hier? Eine OP-Liste der „Ullsteinhausklinik“? Und die liegt einfach so rum in einem Mietwagen von Car2Go? Schauen wir mal auf die Termine vom 10.12.: Am Vormittag operiert der Chef selbst, 11 Patienten bis 12.49 Uhr, alle Namen, viele Venen, ein bisschen Stripping unter Narkose, Exhairse, Schaumsklerose, ein Port… um 13 Uhr übernimmt der Kollege, 4 x Cross Stripp, am nächsten Morgen macht er gleich weiter mit einer Nabelhernie (ach, kennen wir den nicht, das ist doch unser Nachbar!). Merke: Das Ullsteinhaus ist denkmalgeschützt, aber nicht datengeschützt. Die Klinikleitung macht daraus auch kein Geheimnis, im „Leitbild“ heißt es: „Unser Informations- und Kommunikationsverhalten zeichnet sich durch Offenheit, Transparenz und Regelmäßigkeit aus.“ Jetzt wissen wir auch, wie das gemeint ist.