Am Roten Rathaus wird gerade die 4. Staffel von „Babylon Berlin“ gedreht, die Nazis bestimmen Leben und Arbeit von Kommissar Gereon Rath auf brutale Weise. Zugleich veröffentlicht der Schauspieler Volker Bruch, der diesen Gereon Rath spielt, ein Video, in dem er sagt: „Ich will wieder mehr Angst haben. Denn ohne Angst habe ich Angst. Deshalb appelliere ich an unsere Regierung: Macht uns mehr Angst.“
Vor dem Verfassungsgericht gehen seit gestern Klagen gegen das neue Infektionsschutzgesetz ein, hinter uns liegt wieder eine Woche erbitterter Diskussionen über die Corona-Maßnahmen. Bei einer Demonstration gegen die Regierung werden Journalisten angegriffen, wie oft in den vergangenen Monaten. Zugleich veröffentlicht der Schauspieler Jan Josef Liefers, vielen vor allem als „Tatort“-Pathologe Karl-Friedrich Boerne bekannt, ein Video, in dem er sagt: „Vielen Dank an alle Medien, die seit einem Jahr unermüdlich, verantwortungsvoll und mit klarer Haltung dafür sorgen, dass der Alarm da bleibt, wo er hingehört, nämlich ganz, ganz oben.“ Und er dankt auch dafür, „dass kein unnötiger, kritischer Disput uns ablenken kann von der Zustimmung zu den sinnvollen und immer angemessenen Maßnahmen unserer Regierung.“
Es muss eine komische, abgeschottete Welt sein, in der Liefers, Bruch und rund 40 weitere Schauspielerinnen und Schauspieler leben. Eine Welt, in der Ben Becker aus einem Wohnwagen schaut und ernsthaft schimpft: „Es kann doch nicht sein, dass ich hier am Set sitze, und darf nicht mehr aus Porzellantellern essen, sondern aus Plastikschüsseln, die mir zugeteilt werden!“
Auch Beckers Schwester Meret war Teil der Aktion „Alles dicht machen“, die angeblich als ironischer Protest gegen die Corona-Maßnahmen geplant war.