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Das Coronavirus erreicht die Neuköllner MietskasernenBerlin will die Kontaktbeschränkungen aufhebenDer Senat drängt bei der Aufnahme von Flüchtlingen auf Einlenken der Bundesregierung

es scheint ganz einfach: Ob es eine zweite Pandemie-Welle gibt, bestimmen wir. So hat es Charité-Chefvirologe Christian Drosten in der Senatssitzung am Dienstag gesagt. „Und die kann auch schwer werden. Die Gefährlichkeit des Virus hat nicht nachgelassen“, ergänzte er. Drosten warnt zur rechten Zeit, nachdem Gesundheitsminister Jens Spahn die Pandemie kürzlich mit dem Satz „Eine zweite Welle, das Risiko sehe ich nicht“ quasi für beendet erklärt hatte. Die Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit erklärte am Abend: „Die Gesamtfallzahl der 24. Meldewoche ist deutlich höher als die der vier Vorwochen und wird sich durch Nachmeldungen in den nächsten Tagen noch weiter erhöhen.“

Diese Pandemie ist nicht vorbei. In Neukölln stehen zurzeit 369 Haushalte mit jeweils bis zu zehn Personen unter Quarantäne, insgesamt 13 Häuser an sieben verschiedenen Standorten, 57 Menschen wurden dort positiv auf das Coronavirus getestet – hunderte Tests stehen noch aus. Bei Kindern aus acht Schulen und einer Kita-Gruppe zeigte sich eine Covid-19-Infektion. Weil die Schulen offenbleiben sollen, entschieden die Neuköllner Verantwortlichen die Infektionen zurückzuverfolgen und fanden ganze Hausgemeinschaften infiziert. Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD) warnt: „Vom Skiclub ist das Virus jetzt in der Mietskaserne angekommen.” Berlins Ischgl, das steckt in dieser Aussage, könnte Neukölln werden. Die „beengten Wohnverhältnisse“ der Ärmsten mit vielen Kindern, wie im betroffenen Wohnblock, begünstigen, dass sich das Virus rasch verbreitet.

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