es wird weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens in Berlin geben: Als nächstes sollen Restaurants gar nicht mehr öffnen dürfen, und die zulässige Größe von Versammlungen wird voraussichtlich auf zehn Personen reduziert (bisher: 50). Doch dabei bleibt es voraussichtlich nicht: Nachdem Bayern Ausgangsbeschränkungen beschlossen hat, wächst der Druck auf die anderen Länder. Am Sonntagmittag berät die Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsidenten über das weitere Vorgehen, das Ziel: ein einheitliches Vorgehen.
Linke und Grüne in Berlin lehnen Ausgangsbeschränkung allerdings bisher rigoros ab, im Gegensatz zu Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci - im Senat kam es am Donnerstag deshalb fast zum Eklat. Kultursenator und Bürgermeister Klaus Lederer fragte Kalayci erregt, ob sie überhaupt noch für den Senat sprechen könne. Nur SPD-Fraktionschef Raed Saleh verteidigte die Senatorin - „wie ein Löwe“, hieß es später, die etwas feinere Beschreibung von „brüllend“.
Auch Wirtschaftssenatorin Ramona Pop, wie Lederer Bürgermeisterin, stellte den Nutzen von Ausgangssperren in Frage und hielt den möglichen Schaden dagegen: Wenn Familien wochenlang nicht herauskönnen, kommen noch ganz andere Probleme auf die Stadt zu – und wie lange soll das gehen? Zudem sei ja nicht sicher, ob es in Berlin wirklich so viele schwere Krankheitsverläufe geben werde wie anderswo.
Justizsenator Dirk Behrendt warf ein, ob sich Berlin nicht eher an Taiwan oder Südkorea orientierte sollte – dort wird viel intensiver getestet.