unsere erste Geschichte für heute klingt unglaublich, aber sie ist wahr – und sie hat ihren Platz in der Corona-Historie des Senats sicher, und zwar im Kapitel „Spritzenpolitik“.
Der Donnerstag begann mit düsteren Aussichten: Das Mittel eines Herstellers ist nicht für die Jahrgänge Ü65 geeignet, es gibt Zweifel an der Wirksamkeit bei neuen Mutationen, die Impfstoffversorgung stockt. Im Abgeordnetenhaus versammeln sich die Fraktionsmitglieder zu ihrer Sitzung.
Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci tritt ans Pult. Was sie zu sagen hat, ist eine Überraschung, ja: eine Sensation.
„Ich habe heute früh unseren Regierenden Bürgermeister darüber unterrichtet, dass ich und meine Behörde in guten Gesprächen ist mit Berlin-Chemie. Berlin-Chemie ist bereit, in Berlin, meine Damen und Herren, eine Impfstoffproduktion aufzubauen.“
Um 11:51 fasst die Pressestelle ihrer Verwaltung den Kern von Kalaycis Botschaft offiziell und zum Mitlesen nochmal zusammen:
„Gute Nachricht: Berlin steht bereit, bei der Impfstoffproduktion mitzuhelfen. Wir sind im Gespräch mit Berlin-Chemie, die sich dazu bereit erklärt haben. Es wäre großartig, wenn Berlin auch weltweit mithelfen kann, Impfstoff zu produzieren.“
Ein Berliner Unternehmen produziert Corona-Impfstoff für die Welt? Kann das wirklich wahr sein? Hatte nicht der Regierende Bürgermeister noch vor zwei Wochen eine solche Produktion in Berlin ausgeschlossen? Staunend hören die Abgeordneten und auch die anderen Senatsmitglieder Kalayci weiter zu:
„Berlin-Chemie hat gute Voraussetzungen für die Produktion von Impfstoff.