Wo endet Berlin? Bei den allermeisten Sharing-Fahrdiensten, egal ob Auto, Roller oder Fahrrad: am S-Bahn-Ring. „Wir haben gefühlt 25 Angebote durchforstet“, erzählt CP-Leserin Lena Müller aus Steglitz-Zehlendorf. „Alle außer Clever Shuttle – vielen Dank! – enden am Ring.“ Vor wenigen Monaten ist sie mit ihrem Partner und zwei kleinen Kindern zwei Kilometer (!) über die magische Grenze gezogen. Eigentlich sind sie überzeugte Fahrradfahrer und BVG-Nutzer, ein Auto haben sie nicht.
Damit sind sie in ihrer Kita tatsächlich die einzigen – und wissen jetzt auch warum. „Manchmal warte ich 40 Minuten auf meinen Bus“, klagt Müller. Gerade mit kleinen Kindern sind sie manchmal auf ein Auto angewiesen. Sie fragt sich: „Warum beschränkt sich die Sharing-Mobilität auf eine Zone, in der der öffentliche Verkehr sowieso stark ausgebaut ist und es bereits viele überzeugte Fahrradfahrer gibt?“ Und: „Warum kommt von der Politik nichts in die Richtung?“
Wie auf Kommando fordern die Linken-Abgeordneten Kristian Ronneburg und Harald Wolf jetzt, Anbieter von Mietfahrzeugen dazu zu verpflichten, ihre Dienste auch in den Außenbezirken anzubieten (Q: dpa). Zum Beispiel über ein Modell, das Sharing-Fahrzeuge in der Innenstadt nur dann erlaubt, wenn es auch außerhalb des Rings eine Mindestzahl von ihnen gibt. Funktionieren würde das allerdings, wenn überhaupt, nur mit den Gefährten, die an festen Stationen abgestellt werden.
Nach der Sommerpause wollen sie die Idee mit den rot-grünen Koalitionspartnern diskutieren.