heute beginnen wir mal mit einer guten Nachricht: „Söder hatte nichts mit Seehofers Baby zu tun“, meldet die „Bild“, und um die ganze Tragweite dieser Nachricht zu erfassen, müssen wir nur mal kurz einen Moment… nein, vielleicht lieber doch nicht.
Gute Nachrichten gibt es auch für alle, die an die Macht von Zahlen glauben (und sie für stärker halten als Viren): Die 7-Tage-Inzidenz in Berlin sinkt, 10 Bezirke melden unter 100 Neuinfektionen pro 100.000 EW (Friedrichshain-Kreuzberg liegt mit 68 auf dem letzten, also besten Platz).
Schlechte Nachrichten sind das allerdings für diejenigen, die Erleichterung, Öffnungseuphorie und Corona-Mutationen addieren können (also z.B. alle AbonnentInnen des Kurses „Mathe mit dem Checkpoint“), denn: Die größte Gefahr geht nicht vom Virus selbst aus, sondern von der vorschnellen Einbildung, es besiegt zu haben (in Portugal z.B. ist die Lage dramatisch).
Doch die Schleusen sind kaum dicht zu halten – die Frage ist nur: Welcher Damm bricht zuerst? Hier einige Schwachstellen, bei der Lektüre der Wochenend-Interviews entdeckt:
+ Sachsen-Anhalt-MP Reiner Haseloff sagt: Friseure first („Ich habe erst heute wieder die Schere selbst angelegt“, Q: Tagesspiegel).
+ Kulturstaatsministerin Monika Grütters sagt: Museen first („Bilder können viele verstörte Menschen ins Leben zurückholen“, Q: Funke).
+ Bundesfamilienministerin Franziska Giffey sagt: Kitas first („Wir arbeiten bereits an Strategien für ein mögliches Szenario“, Q: B.Z).
Die von Giffey vorgeschlagene Kita-Ampel will sich Bildungssenatorin Sandra Scheeres mal „näher anschauen“ – die Idee dahinter: Jede Einrichtung soll abhängig vom konkreten Infektionsgeschehen im jeweiligen Haus ganz öffnen, teilweise öffnen oder bis auf eine „Notbetreuung“ gar nicht öffnen (wobei in manchen Kitas die Notbetreuung bereitsvon mehr als der Hälfte der Eltern in Anspruch genommen wird).