der Knall bei der Berliner Linke halt noch nach. Vor allem stellt sich unter den verbliebenen Mitgliedern die Frage: Wie geht es weiter? Co-Fraktionschefin Anne Helm machte am Donnerstag in einem Post auf „X“ klar, dass sie in der Partei bleibt – zumindest so lange das auch andere weibliche Parteigrößen wie Petra Pau so halten. Wie man mit Lederer und Co. nun umgehen will, weiß die Fraktion noch nicht. „Die Beschlusslage unserer Partei ist klar, für die Linke gewonnene Mandate müssen zurückgegeben werden“, sagte Co-Fraktionschef Tobias Schulze. Doch womöglich machen die fünf am Ende als Parteilose weiter in der Fraktion mit. Schulze selbst könne sich die Zusammenarbeit vorstellen. „Ich denke schon, dass uns trotz der Konflikte unsere Grundwerte weiter verbinden.“
Die Partei scheint dennoch am Ende zu sein. Das sehen auch Sie in unserer gestrigen Abstimmung so. 73 Prozent sagten, bei der Linke ist Hopfen und Malz verloren. Eine krasse Entwicklung für eine Partei, die seit der Jahrtausendwende 17 Jahre lang Berlin mitregiert hat. Nur die SPD sitzt noch länger im Senat.
Des einen Leid, des anderen Freud: Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) jedenfalls dürfte seit Mittwoch bester Laune sein. Mit Blick auf die letzten Umfragen wird bei der Wahl 2026 wohl nichts an einem CDU-geführten Senat vorbeiführen. Wo aber ist das vermeintlich linke Berlin hin? Noch vor ein paar Jahren strotzten rot-grün-rote Koalitionsvertreter vor Kraft. Glaubten, dass das Bündnis die progressive, linke Hauptstadt vielleicht auf Dekaden prägen könnte.