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Die Zahl der Corona-Infektionen wächst nicht mehr so rasant400.000 Atemschutzmasken für die Berliner Polizei wurden in die USA umgeleitetDie Abiturprüfungen finden statt

die hoffnungsfrohe Nachricht gleich zu Beginn: Das Zahl der Corona-Infektionen in Deutschland wächst nicht mehr so „rasant“ wie in den vergangenen Tagen (RKI). Aber zugleich ist das eine gefährliche Nachricht: Die sich windende Kurve wird zur Schlange, der verbotene Apfel kurz vor Ostern zum faulen Ei. Jetzt wächst die Verlockung so exponentiell wie die Temperatur der Luft, plötzlich braucht es eine andere Widerstandskraft. Wir sind nicht dazu verurteilt, Covid-19 und die Folgen ergeben hinzunehmen. Aber wir sind auf Bewährung.

Der eigentliche Kampf dieser Tage aber wird zwischen Virologen und Volkswirtschaftlern geführt. Eine interdisziplinäre Gruppe des „Instituts für Wirtschaftsforschung“ will Industriebetriebe, Unis, Schulen und Kitas schon bald wieder öffnen. Gesundheitsexperten warnen dagegen dringend davor, die Auflagen und Kontaktbeschränkungen zu früh zu lockern. Der Gesellschaft steht nach dem großen Sprung in den sicheren Stillstand ein langer Balanceakt zurück ins Leben bevor.

Auch die Polizei muss ausbalancieren, was ihr die Politik als zusätzlichen Corona-Ballast aufträgt – die neue Corona-Bußgeldregelung (CP von gestern) wird hier sehr kritisch gesehen. Polizeipräsidentin Barbara Slowik rät ihren Leuten zu Augenmaß – im Tagesspiegel-Interview (Ausgabe Sonntag) sagt sie: „Wir werden nicht mit der Stoppuhr neben Menschen stehen, die eine Erholungspause auf einer Bank oder einer Wiese machen.“

Die Soforthilfe für Soloselbstständige und Kleinstunternehmer hat in Berlin gut und schnell funktioniert - aber die 14.000 Berliner Firmen mit 10 bis 50 Beschäftigten haben ein Riesenproblem: Bei der Notkreditvergabe werden sie von den Banken gegängelt und in untragbare private Risiken gedrängt, aber für direkte Finanzhilfen sind sie zu groß – jedenfalls in Berlin.