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Michael Müller verteidigt bei Markus Lanz den MietendeckelNeue Serie: Die schönsten Ordnungsrufe im AbgeordnetenhausGeisel will mit einer Task Force die Terminprobleme in den Bürgerämtern lösen

getreu dem Motto „Never say no to television“ ließ Michael Müller gestern in Berlin alles stehen und liegen und brauste nach Hamburg zu Markus Lanz, Deutschlands Seelenschüttler Nr.1. Für den spätabendlichen Ruhm (Sendebeginn: 23.15 Uhr) versetzte er sogar den Hauptausschuss, dort auf der Tagesordnung: „Einzelplan 3 Senatskanzlei / Wissenschaft“ – der Regierende Bürgermeister fehlte also bei der Beratung seines eigenen Etats. Auch das bereits schon einmal verschobene „Hintergrundgespräch zum Relaunch der Marke Berlin“ wurde wegen des Müller-Trips ins ZDF-Studio kurzfristig abgesagt (die Ausschreibung einer neuen Markenstrategie, einer neuen Markenarchitektur sowie eines neuen Markendesigns soll noch diese Woche raus).

Und, hat es sich gelohnt?

Müller verteidigte die Idee des Mietendeckels gegen den Wirtschaftsjournalisten Rainer Hank – erst etwas tastend („lange überlegt“, „Gratwanderung“), dann aber, getragen vom Beifall des Publikums, zunehmend leidenschaftlich („Wohnen ist eine soziale Frage. Da kann doch Politik nicht zuschauen!“).

Der Erregungshöhepunkt in zwei Zitaten – Müller: „Wir wissen es besser als der Markt!“ Hank: „Sie sind ein Besserwisser!“

Kurz kritisch wurde es, als Lanz nach Müllers privater Wohnsituation fragte. Eigentum oder Miete? „Miete.“ Wie hoch? „7 Euro 50 pro Quadratmeter.“ Und wie lange wohnen Sie da schon?“ Kurze Pause, dann: „Zehn Jahre“. Na da hatten wir zuletzt ja anderes gehört.

In einer Frage legte sich der Regierende fest: Eine Senkung der Miete, wie in einem ersten Entwurf aus der Stadtentwicklungsverwaltung vorgesehen, wird es nicht geben.