für uns Gäste ist es nur ein kleiner Schritt über die Türschwelle, vielen Gastronomen könnte es die Existenz retten: Seit gestern dürfen Cafés und Restaurants ihre Speisen wieder am Tisch verkaufen. Unseren Espresso können wir wieder auf der Terrasse schlürfen, die Pasta im Lieblingslokal aufgabeln, das freundliche Pils wieder am Tresen trinken. Berlin macht Lockerungsübungen, wir dehnen den Magen – allerdings nur bis 22 Uhr. Es soll nicht zu fröhlich werden, nicht zu gesellig, zu rauflustig oder intim. Das Maß dieser Zeit sind 1,5 Meter Abstand zueinander. Vielen Berlinern kommt die Öffnung der Restaurants deshalb zu früh. Das Ergebnis unserer Umfrage von gestern: 24 Prozent der Checkpointleser können ihren ersten Restaurantbesuch kaum erwarten, 68 Prozent wollen lieber noch abwarten. Liefern lassen, war ja auch gar nicht schlecht – viele haben sich sogar daran gewöhnt, den Boten ein faires Trinkgeld zu zahlen. Gerichte zum Mitnehmen sind vom verpönten Fast-Fastfood zum solidarischen Beitrag für Gastrobranche und Gaumen geworden. Bleibt das so? Weiter unten im Durchgecheckt-Interview sagt Foodbloggerin Mary Scherpe („Stil in Berlin“): „Ich weiß gar nicht, ob es diesen einen Tag geben wird, an dem alles wieder wie vorher ist.“ Warum sie nicht aus dem Häuschen ist, dass die Restaurants wieder öffnen und welche Vorschläge Scherpe für ein kulinarisches „new normal“ hat, lesen Abonnenten der Langstrecke exklusiv.
Wenn das eh schon volle Berlin sich jetzt wieder zur Draußenstadt wandelt, werden die Abstandsregeln noch schwerer einzuhalten (diese Gastro-Regeln gelten außerdem).