Aschermittwoch ist vorbei, Markus Söder hat vor massiv drogenkonsumierendem Publikum wieder gegen die Grünen gehetzt, die wegen gewalttätig gewordener Hetze ihren Aschermittwoch in Biberach absagen mussten. So viel zur aktuellen politischen Kultur in Deutschland.
Beginnen wir den Tag lieber mit einer guten Nachricht für jene, die beim oder fürs Land Berlin in der unteren Gehaltsgruppe arbeiten: Der Senat will den Landesmindestlohn von 13 auf 13,62 Euro pro Stunde anheben. Laut Arbeitssenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) erarbeiten ihre und die Wirtschaftsverwaltung gerade die nötige Rechtsverordnung. Die soll auch regeln, dass Sonn- und Feiertagszuschläge nicht mehr verrechnet werden, sondern obendrauf kommen. Die Linksfraktion fordert 14 Euro Mindestlohn (wofür man übrigens in den meisten Oktoberfestzelten noch keine Maß Bier bekam). Aber für mehr als die 13,62 Euro wäre eine Gesetzesänderung nötig. Und noch mehr Geld.
Wenn zweie eine Reise tun, dann müssen sie was bereden. Das gilt auch für die Fraktionsvorstände von CDU und SPD, die morgen zur gemeinsamen Klausur ins Havelland reisen – ohne offizielle Ankündigung und erstmals in dieser Besetzung. Freitag steht die „Diskussion über aktuelle Koalitionsthemen“ wie Plenaranträge und Zusammenarbeit in Arbeitskreisen auf dem Programm. Spannender dürfte es am Samstag werden, wenn mit Bausenator Christian Gaebler (SPD) übers „Schneller-Bauen-Gesetz“ und die Volksbefragung zur Bebauung des Tempelhofer Feldrandes diskutiert werden soll. Anschließend geht’s mit Justizstaatssekretär Dirk Feuerberg um rechtliche Aspekte solcher Volksbefragungen sowie um Bekämpfung inkl. Vermögensabschöpfung organisierter Kriminalität.
Zweieinhalb Stunden sind am Freitag für die „weitere politische Aussprache“ vorgesehen. Aus der SPD ist zu hören, dass dabei auch noch einmal die Causa Kurt Wansner besprochen werden soll. Wansner, der auf Facebook praktisch alle von Anti-AfD-Demonstranten bis zur evangelischen Kirche zu „linksradikalen Kampfverbänden“ erklärt hatte, hat den Sondermüll aus seinem Account inzwischen entsorgt. Er steht unter besonderer Beobachtung der SPD, die ihm allerdings gerade die Abwahl als Vorsitzender des Verfassungsschutz-Ausschusses erspart hat. Ob das in diesen Zeiten taktisch klug oder ein Versäumnis war, klären die Sozialdemokraten hoffentlich untereinander.
Für frischen Gegenwind innerhalb der SPD sorgen auch Jana Bartels und Kian Niroomand, die sich als SPD-Landesvorsitzende bewerben und die aktuelle Koalition skeptisch sehen: Es sei kein Geheimnis, dass ein Bündnis mit der CDU „immer nur auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner“ basiere, sagt Niroomand im Tagesspiegel-Interview.
Kaum ein Ort führt Passanten die Abgründe Berlins so drastisch vor Augen wie die südliche U8 mit ihren von Junkies und Obdachlosen bevölkerten Bahnhöfen. Viele BVG-Kunden meiden die Linie inzwischen aus Angst und Ekel. Regiermeister Kai Wegner (CDU) persönlich kam gestern vorbei, um ein Programm gegen die unterirdischen Zustände zu verkünden. Zunächst drei Monate lang sollen kombinierte Reinigungs- und Sicherheitsteams sich um die Bahnhöfe zwischen Jannowitzbrücke und Hermannstraße kümmern. Obdachlose werden tagsüber nicht mehr auf den Bahnsteigen geduldet und sollen via Kältehilfe andere Nachtquartiere bekommen. Gemeinsame Erkenntnis aller Beteiligten: „Gesellschaftliche Probleme können nur gesamtgesellschaftlich gelöst werden.“
Ein famoses Timing ist der BVG bei rund 13.000 Kund*innen gelungen, denen sie zum März eine neue „fahrCard“ mit Foto verordnet – größtenteils Schulkinder: Am 5. Februar (= Anfang der Winterferienwoche) forderte die BVG die Familien auf, bis zum 11. Februar (= Ende der Winterferienwoche) ein neues Passbild hochzuladen; das alte Ticket werde zum Monatsende ungültig. Laut BVG wurden „die entsprechenden Schreiben am 2. Februar verschickt“. Die Mails waren demnach ziemlich lange unterwegs; ein Leser berichtet außerdem von technischen Problemen. Dass das Timing „für einige Kund*innen nicht optimal gewählt“ war, bestätigt auf Nachfrage auch die BVG. Man habe die Frist deshalb bis kommenden Sonntag verlängert. Persönlich im Kundenzentrum gehe es sogar bis zum 29. Februar.
Seit Montag und bis Anfang März ist das Adlergestell zwischen Grünau und Schmöckwitz wegen Schlaglochbeseitigung gesperrt. Die kürzeste Umfahrung des vier Kilometer langen Abschnitts mit dem Auto ist 12 km lang inklusive Ausflug durch Brandenburg. Nur die Straßenbahn fährt die Tour wie gewohnt auf direktem Weg in zehn Minuten. Es wäre DIE Chance für die BVG, in den bis an die Zähne motorisierten Stadtrandkiezen neue Kunden zu gewinnen, die man mit kessen Online-Sprüchen allein nicht erreicht. Dafür müsste die Tram 68 allerdings – wie im Sommer – alle zehn Minuten fahren statt nur alle zwanzig. „Wir machen im Sinne der Fahrgäste das Mögliche möglich“, teilt die BVG auf CP-Anfrage mit. Eine Taktverdichtung sei „aufgrund der Kurzfristigkeit der Maßnahme aber leider nicht mehr möglich“. Das Bezirksamt hatte die Sperrung zwei Wochen vorab angekündigt.
Grandiose Mail zu den mysteriösen Schöneberger Wohnungsangeboten (ab 2025, Kaltmiete „auf Anfrage“, warm „ungefähr 460 Euro“ für 180 qm, CP von gestern): Eine Leserin schreibt, es handele sich um die Bamberger Str. 49, in der sie und ihr Bruder mit ihren Familien bis 2017 gelebt hätten. Das Haus sei mehrfach verkauft worden und bei einer Offshore-Ltd. gelandet. Die Verwaltung habe es „schwer vernachlässigt“ und sukzessive leerziehen lassen; seit 2017 suggerierten nur noch Timer-gesteuerte Lampen Leben. Weitere Highlights der Geschichte: Im Haus befand sich nicht einst nicht nur die Anwaltskanzlei vom Chef des Mieterbundes, sondern auch das Bordell von Molly Luft: „Betrieb von 10-17 Uhr. Um 17:10 ging die Domina mit der Reitpeitsche in der Alditüte nach Hause, um 17:15 Uhr ging Molly, in vollem Wichs und geschminkt, mit ihrer langhaarigen Schäferhündin Gassi.“
Berliner Schnuppen
Telegramm
Falls Sie Ihr Geld nachhaltig und renditestark investieren und obendrein eine Spendenquittung erhalten möchten, kommt hier der CP-Last-Minute-Anlagetipp: Noch bis heute kann man für die Frühjahrspflanzung neuer Straßenbäume in Steglitz-Zehlendorf, Spandau, Charlottenburg-Wilmersdorf und Reinickendorf spenden. Je 500 Euro ergeben die nötige Kofinanzierung eines Baumes. Wer den kompletten Betrag spendet, kann sich den Standort „seines“ Baumes in der Online-Pflanzkarte aussuchen. Und wer woanders wohnt: Ab Mai wird für die Herbstpflanzung in Pankow, Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf und Treptow-Köpenick gesammelt.
Am S-Bahnhof Friedrichshagen darf die Schöneicher-Rüdersdorfer Straßenbahn ihre Wendeschleife endlich so verlegen, dass die täglich ca. 3000 Umsteiger nicht mehr wie gejagte Hasen durch ampellosen Hauptstraßenverkehr hetzen müssen, sondern bahnhofsseitig ankommen und abfahren. Jahrelang war dem BA Treptow-Köpenick die Rettung eines knappen Dutzends Parkplätze wichtiger als Sicherheit, aber jetzt liegt der Planfeststellungsbeschluss für den Umbau vor. Der gibt auch einen Einblick in den aktuellen Stand der Behördendinge: 46 Stellen – von der Autobahn GmbH über den Landesjagdverband bis zu Telecolumbus – wurden von der Anhörungsbehörde involviert, und zwar „unter Beifügung der Planunterlagen in Kopie bzw. digitalisiert auf CD“.
Nach sechswöchiger Sperrung soll Freitagfrüh pünktlich zum Betriebsbeginn der Nord-Süd-Tunnel der S-Bahn wieder freigegeben werden. Außerdem verspricht die Bahn, dass ein paar Jahre lang keine wochenlangen Tunnelsperrungen mehr nötig werden.
Nachdem Ende 2017 die Minna-Todenhagen-Brücke über die Spree zwischen Ober- und Niederschöneweide eröffnet wurde, fährt die nahe Fähre F11 (Baumschulenstraße – Wilhelmstrand) sozusagen auf Bewährung weiter. Auf Anfrage von Andreas Geisel (SPD) an den Senat lieferte die BVG jetzt „lediglich vorläufige Fahrgastzahlen für das Jahr 2022“. Montags bis freitags fuhren demnach durchschnittlich 205 Passagiere mit, sonntags 147 und samstags 26. Sollten diese vorläufigen Zahlen aus dem vorläufig vorletzten Jahr nicht noch steigen (vielleicht durch Auswertung von Satellitenbildern?), wären das samstags ca. 0,4 Passagiere pro Überfahrt.
Der Fall der in der Hasenheide tot aufgefundenen Riesenschlange (CP von gestern) ist zwar besonders krass, aber nicht der einzige seiner Art: Der Tierschutzverein, der das Berliner Tierheim betreibt, hat allein in den vergangenen Tagen zwei Schlangen aufgenommen, darunter einen in einem Pankower Keller gefundenen Königspython. Der Verein fordert schärfere Gesetze für Einfuhr und Haltung von Exoten. Und die Tierschutzorganisation Peta hat 1000 Euro Belohnung ausgesetzt für „Hinweise, die zur rechtskräftigen Verurteilung der tatverantwortlichen Person(en) führen“. Noch gibt es keine heiße Spur, aber es könnte was mit TikTok zu tun haben.
Noch was Tierisches, aber flauschiger: „Heute berichten Sie mal wieder über Bert, den Elch“, schreibt CP-Leserin Barbara G. aus der Gemeinde Nuthe-Urstromtal (Kreis TF) auf unser gestriges Zitat des Tages hin. „Bert treibt sich auf der Suche nach einer Gefährtin sehr oft bei uns in Hennickendorf herum und belästigt das eine oder andere Mal auch eine Kuh. Wir haben ihn kürzlich gefilmt“, schreibt sie und schickt den Link zu Youtube mit. Wesentliche Erkenntnisse aus dem knapp einminütigen Video: Bert ist ein Prachtkerl. Und die Kühe um ihn herum wirken vergleichsweise handlich. Weitere Infos zu Bert und dem Umgang mit ihm finden Sie hier.
Eine gute und eine schlechte Nachricht, was den Rundflug der letzten Maschine im Air Berlin-Outfit betrifft. Die schlechte: Anders als gestern hier behauptet, handelt es sich nicht um einen Airbus A380, sondern um einen A320, was ca. 80 Prozent weniger Sitzplätze bedeutet. Die gute Nachricht: Am späten Mittwochabend waren trotzdem noch jede Menge Plätze frei – ob am Fenster (199 Euro), in der Mitte (159 Euro) oder am Gang (119 Euro).
An der Justus-von-Liebig-Grundschule in Friedrichshain kann sich ein länger erkranktes Kind jetzt durch einen kleinen Roboter im Klassenzimmer repräsentieren lassen. Das Mädchen kann den knapp 30 cm großen, mobilen „Telepräsenz-Avatar“ von zu Hause aus steuern und via Kamera und Mikrofon mit der Klasse kommunizieren. Schulverwaltung und Bezirksamt haben das knapp 4000 Euro teure Gerät gemeinsam finanziert; die Wartung übernimmt der Bezirk.
Irgendwie war es zuletzt verdächtig ruhig um die Friedrichshainer Kiezkrawallisten. Allerdings ist der Weihnachtsfrieden nun auch dort beendet: Laut Polizei schleppten in der Nacht zu Mittwoch vier Vermummte rund 20 Tannenbäume auf die Kreuzung Rigaer / Liebigstraße, übergossen sie mit einer Flüssigkeit und flambierten das Ganze. Es gab eine Stichflamme, die von selbst erlosch. Die Polizei brachte die Bäume zur BSR, der Polizeiliche Staatsschutz (Hui!, Anm. d. Red.) ermittelt. Falls auch Sie ausrangierte Weihnachtsbäume haben oder entdecken, die partout nicht brennen wollen, können Sie die über ein Online-Formular der BSR melden.
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Verkümmerte Verbindungen: Was Social Media mit dem Gehirn von Kindern macht. Frankreich will verhindern, dass Kinder unter 13 Jahren Soziale Medien nutzen – um sie zu schützen. Wie schädlich sind Tiktok und Co. für die kindliche Entwicklung?
Aggressives Schweigen im Klassenzimmer: Berliner Lehrkräfte hadern mit Diskussionen zum Nahostkonflikt. Sie klagen darüber, mit ihren Schülern nicht frei über den Nahostkonflikt sprechen zu können. Die Schuld sehen sie beim Senat.
Investment und Lebenstraum: Der Hamburger Farhad Vladi verkauft seit 50 Jahren Inseln. Mehr als eine Eigentumswohnung kosten viele nicht, er sagt: „Eine Insel ist durchaus erschwinglich.“ Aber man sollte schnell zuschlagen – denn die Preise steigen.
Zitat
„Momentan erinnern die kantigen Rohlinge eher an meine gescheiterten Experimente mit 3-D-Animation während der Schulzeit.“
Die Kritikermeinung von Tsp-Bezirksreporter Valentin Petri zu den Fuchsfiguren aus poliertem Kunstharz, von denen das Bezirksamt Reinickendorf 19 Exemplare künstlerisch gestalten lassen und im Bezirk aufstellen will. Mehr dazu und noch viel mehr gibt’s gratis im neuen Bezirksnewsletter.
Stadtleben
Essen & Trinken – Am Wochenende kommt Besuch? Man könnte „Zur letzten Instanz“ einen Besuch abstatten. Auf den Tisch kommen Königsberger Klopse, Senfei, Kartoffelsuppe oder Kalbsleber Berliner Art – gut gemacht und ohne den Anspruch einer Neuinterpretation. Trendig ist hier sowieso nichts, denn das Restaurant gibt es bereits seit 1621. Die Einrichtung ist urig, die Portionen üppig und der Service herzlich. Mit der Zeit geht man aber auch hier und setzt auf Nachhaltigkeit: Der Küchenchef arbeitet mit regionalen Produzent:innen zusammen, u.a. mit den Müritzfischern. Mo/Di sowie Do-Sa 12 bis 15 und ab 17.30 Uhr, Waisenstraße 14-16, U-Bhf Klosterstraße
Last-Minute-Konzert – Zarte Stimme aus Kanada: Helena Deland ist bereits vor Kolleg:innen wie Iggy Pop und Soccer Mommy aufgetreten. Heute macht die Singer-Songwriterin („Body Language“) auf ihrer ersten eigenen Tour im Privatclub Station (ab 20 Uhr). Auf ihre ruhige, schöne Musik muss man sich ein bisschen einlassen, langweilig wird der Abend aber garantiert nicht. Support: Clara Mann. Karten kosten an der Abendkasse 22 Euro. Skalitzer Straße 85-86, U-Bhf Schlesisches Tor
Karten sichern – Es ist doch immer das gleiche: Man hört von einem tollen Stück, will hin – aber ausverkauft. Auch die brandneue Bühnenfassung des Neukölln-Romans „Hund, Wolf, Schakal“ von Behzad Karim Khani ist – vorhersehbar – begehrt. Deswegen verkünden wir Ihnen an dieser Stelle, dass es für die Vorstellung am 30. März wieder Karten fürs Maxim Gorki Theater gibt (19.30 Uhr). 2x2 Karten verlosen wir! Ein paar Resttickets sind auch für 8.3. noch zu haben (18 Uhr). Ab 12 Euro, Am Festungsgraben 2, S-/U-Bhf Friedrichstraße
Neu in Berlin – Die Berlinale steht nicht nur für Bärenfieber, sondern sorgt auch für Partys und anderes Beiprogramm in der Stadt. Die Galerie Deschler zeigt mit der Ausstellung „Totem“ beispielsweise Gemälde von Sharon Stone. Zur Eröffnung am Samstag wird die US-Schauspielerin auch persönlich erwartet (ab 19 Uhr). Zickig scheint sie nicht zu sein; in einem Interview hat sie gesagt: Ihr sei es „egal, ob Leute meine Bilder kaufen, weil sie zu ihrem Sofa passen, oder weil sie ‚Total Recall‘ mögen“. Ausstellung bis 18. Mai, Di-Fr 11 bis 18 Uhr, Sa 12 bis 18 Uhr, Auguststraße 61, U-Bhf Rosenthaler Platz
Grübelstoff – So, willkommen in der Fastenzeit. Die startet dieses Jahr relativ früh – hatten Sie denn Zeit (und Lust), sich etwas vorzunehmen? Neben den Verzicht-Klassikern (Alkohol, Süßkram, Kaffee) gibt es ja auch Menschen, die in den kommenden sechs Wochen MEHR von etwas machen wollen – mehr Yoga, öfter Spazierengehen, gerne auch als Kombipaket (weniger TV, mehr Buch). Ist Fasten Ihr Ding und falls ja, was verändern Sie bis Ostern?
Kiekste
Diese beiden Kollegen auf dem Kiwief verdanken wir Leserin Ursula Wollmann. Sichtort: Spandau. Weitere Fotos aus dem Großstadtzoo bitte an: checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem KIEKSTE-Wettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
>Berlin heute
Verkehr – Großbeerenstraße (Mariendorf): Die Straße ist bis Mitte März stadtauswärts zwischen Kitzingstraße und Wilhelm-von-Siemens-Straße auf einen Fahrstreifen verengt.
Reinickendorf (Wittestraße): Die Straße ist bis auf Weiteres in beiden Richtungen zwischen Antonienstraße und Otisstraße gesperrt.
Sachsendamm (Schöneberg): Die Straße ist bis Ende August in Richtung Dominicusstraße zwischen Hedwig-Dohm-Straße und der Auffahrt zur A103 auf einen Fahrstreifen verengt. Vom Vorarlberger Damm und von der Gotenstraße aus ist nur das Rechtsabbiegen möglich.
Königstraße (Wannsee): Bis 1. April ist die Fahrbahn in beiden Richtungen zwischen Endestraße und Pfaueninselchaussee auf einen Fahrstreifen je Richtung verengt und verschwenkt. Die Anbindungen Kyllmannstraße und Hugo-Vogel-Straße sind unterbrochen.
Demonstration – Für heute sind 18 Demos angemeldet (Stand 14.2., 14.30 Uhr), u.a. „Tarifvertrag für Filmschaffende ins Filmfördergesetz“: 100 Demonstrierende, Verdi, Karl-Marx-Allee 33 (9-11 Uhr)
„Rechtsanwälte gegen Rechts“: 15 Menschen, S&M Rechtsanwälte, Platz der Republik 1 (12-13 Uhr)
„Gegen Querdenker*Innen, Verschwörungstheoretiker*- Innen und rechte Populist*Innen“: 30 Teilnehmende, omasgegenrechts.berlin, Tempelhofer Damm 108 (17-18.30 Uhr)
„Kundgebung zum Jahrestag des Attentats in Hanau“: 50 Menschen, Karl-Marx-Straße 83 (17-18.30 Uhr)
„Berlinale 2024: Protest für bessere Arbeitsbedingungen in den Kinos“: 50 Demonstrierende, Verdi, Alte Potsdamer Straße (17-19.30 Uhr)
„Das Taxi als Teil des öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV) und der Stadtkultur ist bedroht. Die Leitung der Berlinale positioniert sich im Jahr 2024 bereits zum zweiten Mal gegen das Taxi (...) Dagegen setze ich (...) die Kundgebung TaxiFilmFest (...)“: 20 Menschen, Potsdamer Straße 7 (17-22 Uhr)
Gericht – Rund zehn Jahre nach einem Anlagebetrug in Millionenhöhe kommen zwei inzwischen 63- und 71-Jährige auf die Anklagebank. Sie sollen 32 Privatanleger um Beträge zwischen 2.500 und 120.000 Euro gebracht haben (9 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 820).
Universität – Studierende der UdK laden unter dem Titel „Es träumt sich zurück“ am Wochenende zu einem Werkstattabend (Fr und Sa, je 19.30 Uhr). Auf der Bühne steht der Studiengang Gesang/Musiktheater (Regie: Bernarda Horres). Karten 10/5 Euro, Fasanenstraße 1 B, S-/U-Bhf Zoologischer Garten
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Michael Becker (42), bis 2022 Therapeut und Osteopath bei Hertha BSC, jetzt beim BVB / „Leev Hanne hier aus Friedenau, wirst 78, schöne Frau. Das neue Jahr, es fängt gut an – nur weiter so: wünscht Dir Dein Mann“ / Elke Heidenreich (81), Schriftstellerin, Literaturkritikerin, Moderatorin und Opern-Librettistin, studierte u.a. an der FU Berlin, von 1984 bis 1987 moderierte sie beim Sender Freies Berlin die Talkshow Leute /„Unser HOPPI feiert heute seinen 73. mit Möbelrücken in der neuen Wohnung. Herzliche Glück- und Gesundheitswünsche, Deine Herrenrunde!“ / Romuald Karmakar (59), französischer Produzent und Filmregisseur, drehte das Segment über den DJ Ricardo Villalobos für Volker Heises 24-stündiges Dokumentarfilmprojekt „24h Berlin – Ein Tag im Leben“, Mitglied der Akademie der Künste Berlin / Sandra Scheeres (54), Politikerin (SPD), Senatorin für Bildung, Jugend und Familie (2016-2021), Senatorin für Bildung, Jugend und Wissenschaft (2011-2016) / Clemens Schick (52), Schauspieler (in „Casino Royale“ spielte er 2006 an der Seite von Mads Mikkelsen), lebt in Kreuzberg und ist Mitglied der SPD-Berlin
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Lutz Brandt, * 7. August 1938, Architekt, Maler, Designer / Klaus Friedrich Wilhelm Busch, * 6. Februar 1935 / Dipl.-Pharm. Susanne Klein, * 10. Mai 1961 / Prof.Dr.Dr.h.c. Gert G. Wagner, * 5. Januar 1953 / Heinz Weigand, * 3. Oktober 1936
Stolperstein – Frieda Dorothea Brodnitz wurde am 17. Mai 1885 in Berlin geboren. Im Alter von 29 Jahren heiratete sie Max Friedmann, Oberbaurat bei der Reichsbahn. Das Paar hatte einen Sohn namens Helmut, der nach Brasilien emigrieren konnte und so die Nazi-Zeit überlebte. Am 6. August 1942 wurden Frieda und ihre Schwester Gertrud Curth von den Nationalsozialisten nach Theresienstadt deportiert. Frieda Dorothea Friedmann verstarb dort am 15. Februar 1943, angeblich an einem „Darmkatarrh“. An sie erinnert ein Stolperstein in der Zimmermannstraße 7 in Steglitz.
Encore
Pünktlich zur Berlinale verwandelt sich unser Encore wieder in einen Abspann und bringen Berlinwoods besondere Filme auf unsere Checkpoint-Leinwand.
Wir starten mit dem nicht kuriosen, sondern eher geheimnisvollen Berlinale-Eröffnungsfilm „Small Things Like These“ mit Oppenheimer-Star Cillian Murphy und Emily Watson. Der Film zeigt die Enthüllungen über die irischen Magdalenen-Wäschereien, Heime der katholischen Kirche, um angeblich „gefallene junge Frauen zu reformieren“ in den 1820er Jahren bis 1996. Bill Furlong (Murphy) will das Schicksal der jungen Mädchen in einer dieser Einrichtungen nicht mehr ignorieren, als er beim Liefern von Feuerholz und Kohlen einen Blick hinter die Klostermauern werfen konnte. Sehen können Sie den Film u.a. heute um 19.30 Uhr, mit Übertragung der Eröffnungsgala, in der Verti Music Hall.
Die Themen für diesen CP hat Thomas Lippold mitgecastet. Das Stadtleben ist dank Antje Scherer im Kasten, die Uraufführung in Ihrer Mailbox hat Florian Schwabe organisiert. Morgen zeigen Ihnen hier Lotte Buschenhagen und Anke Myrrhe, wo die Klappe hängt (oder so ähnlich).
Ihr Stefan Jacobs