wir starten mit einer komplexen, aber interessanten Geschichte in die neue Woche: Schräg hinter dem Roten Rathaus liegen die Grundstücke Klosterstraße 73, 73a und 74. Bis zur Zerstörung im Zweiten Weltkrieg stand dort das Gymnasium zum Grauen Kloster. Nun ist die Fläche Schauplatz für ein Verfahren, das als letzter noch offener Restitutionsprozess im Zusammenhang mit DDR-Enteignungen gilt.
In Kürze: Die Stiftung Berlinisches Gymnasium zum Grauen Kloster beansprucht das Gelände und hat das Land verklagt. Wie der Tagesspiegel erfuhr, steht ein Vergleich kurz bevor: Das Land soll den Großteil behalten, die Stiftung bekommt zwei kleinere Grundstücke und eine Million Euro. Kritiker zweifeln jedoch an den Rechtsansprüchen der Stiftung: Das Landesamt zur Regelung offener Vermögensfragen hatte sie bereits 1999 zurückgewiesen.
Merkwürdig, findet auch die Bundestagsabgeordnete Katalin Gennburg (Die Linke): Am Sonntag stellte sie gemeinsam mit dem Architekturpublizisten Philipp Oswalt Strafanzeige wegen Veruntreuung öffentlichen Vermögens, insbesondere gegen Finanzsenator Stefan Evers (CDU), den ehemaligen Finanzsenator Thilo Sarrazin und den ehemaligen Senatsbaudirektor Hans Stimmann. Das Dokument liegt dem Checkpoint exklusiv vor.
Gennburg argumentiert: Der Grundbesitz der Schule sei Ende des 16. Jahrhunderts vom Kurfürst Johann Georg der Stadt geschenkt worden – niemand sei enteignet worden: „Hier gibt es nichts zu restituieren oder wiedergutzumachen“. Außerdem vermutet Gennburg „sachwidrige Interessensvermengung“: Der CDU/SPD geführte Senat sei der Stiftung aufgrund personeller Verbindungen und inhaltlicher Gemeinsamkeiten deutlich gewogenerals frühere Senate mit grüner und linker Beteiligung. Checkpoint-Prognose: Könnte noch spannend werden.
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Gesetzlich unfallversichert in der Kita
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Auch spannend ist dieses Behörden-Malheur: „Bei der Online-Beantragung von einigen Dienstleistungen ist zwischen dem 1. März 2025 und 2. März 2025 ein technischer Fehler aufgetreten“, verkündet eine zerknirschte Senatskanzlei im Amtsblatt. Betroffene hätten nach dem Bezahlen eine Fehlermeldung erhalten: „Die Bestellungen wurden nicht an die zuständigen Fachbehörden übermittelt, obwohl der Bezahlvorgang abgeschlossen war.“
Noch unangenehmer: „Die Fachbehörden können leider vereinzelt Personen nicht direkt informieren, da in diesen Fällen keine personenbezogenen Daten ermittelt werden konnten.“ Gesucht werden nun also 20 Menschen, die Berlin unfreiwillig Geld geschenkt haben. Beim Beantragen von:
+ Aufenthaltserlaubnis zu Sprach- und Studienzwecken (2 Betroffene)
+ Blaue Karte EU (1)
+ Einbürgerung (5)
+ Geburtsurkunde – bezirkliche Standesämter (9)
+ Niederlassungserlaubnis allgemein/Erlaubnis zum Daueraufenthalt-EU (1)
+ Sterbefall – bezirkliche Standesämter (2)
Der Fehler trat laut Senatskanzlei offenbar ausschließlich bei Kreditkartenzahlern auf – und nur, wenn man die Fehlermeldung bekommen hat. Wer also am 1. oder 2. März 2025 auf diese bestimmte Art an Berlin verzweifelt ist: Bitte melden bei antragsservice@itdz-berlin.de. Alle weiteren Klagen wie immer an checkpoint@tagesspiegel.de.
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Das Ende des Zweiten Weltkriegs in Mittel-, Ost- und Südosteuropa
Szenische Lesung des Recherchekollektivs „Vajswerk“ mit anschließender Podiumsdiskussion
Donnerstag, 22. Mai 2025 | 18:00 Uhr
taz Kantine, Panoramaraum
(Friedrichstr. 21, 10117 Berlin)
Eintritt frei!
Mehr
Kurzer Blick nach Hamburg, wo aktuell nicht nur der Aufstieg des HSV die Emotionen hochkochen lässt: „Schwachsinnsentscheidung“ – „Eine absolute Frechheit“ – „Bin ich zu blöd oder ergibt das einfach überhaupt keinen Sinn?“ Grund für die Empörungauf Instagram und Facebook: Die Hamburger S-Bahn will Müllbehälter in Zügen abschaffen (Quelle: NDR). Mit dem Umstieg auf eine neue Baureihe werden die Klappboxen zwischen den Sitzreihen verschwinden, damit die S-Bahnen sauberer werden. Gute Erfahrungen habe man in Berlin gemacht. Ach so?
Sowohl die Deutsche Reichsbahn als auch die BVG (ab 1984 für die S-Bahn in West-Berlin zuständig) hätten Müllbehälter bereits bis Anfang der 1990er Jahre aus den Zügen entfernt, schreibt ein Bahnsprecher auf Checkpoint-Anfrage. Die Maßnahme scheint sich bewährt zu haben. Auch die S-Bahn München soll künftig auf Mülleimer verzichten. Pläne, Mülleimer in Berlin wieder einzuführen, gibt es jedenfalls nicht: „Anfallenden Müll können Fahrgäste beim Aussteigen einfach in einem der zahlreich vorhandenen Abfallbehälter am Bahnsteig entsorgen.“

Ein Projekt für die Tonne? Gerade noch wurde mit Häppchen gefeiert, jetzt steht die Verlängerung der U3 zum Mexikoplatz auf der Kippe. Grund sind die Baukostensteigerungen: 103 Millionen Euro sollte der 800 Meter lange Lückenschluss laut einer eineinhalb Jahre alten Schätzung kosten. Damit erreichte das Projekt in den üblichen Nutzen-Kosten-Untersuchungen einen Wert von 1,14. Ab 1,0 gibt der Bund 60 Prozent Fördermittel dazu.
Seit dieser Rechnung steigen die Kosten stetig, es gibt weiterhin keinen Zeitplan und eine Bürgerinitiative hat Klagen angekündigt. Klar ist: Je länger sich der Bau verzögert, desto teurer wird er. Die Verkehrsverwaltung räumt nun ein: „Bei nicht gegebener Wirtschaftlichkeit kann das Projekt in dieser Form nicht realisiert werden.“ Kollege Jörn Hasselmann berichtet zu den Hintergründen.
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Szenenwechsel: Die Handwerkskammer hat am Sonntag im Friedrichstadt-Palast den aktuellen Meisterjahrgang geehrt. 403 junge Handwerkerinnen und Handwerker aus 21 Gewerken haben ihre Prüfungen bestanden – 72 Abschlüsse mehr als im Vorjahr. Stark vertreten sind Kraftfahrzeugtechniker (80 Abschlüsse), Elektrotechniker (58) und Tischler (42). Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU, ausgebildeter Versicherungskaufmann) gratulierte persönlich: „Unsere wachsende Stadt braucht engagierte, gut ausgebildete Menschen wie Sie“, sagte er in einer Rede.
Kurz darauf kam es zu einem Zwischenfall: Beim Gruppenfoto mit Wegner hielten zwei Meister Plakate mit den Aufschriften „Free Gaza“ und „Free Palestine“ in die Höhe (Quelle: „B.Z.“). Das Publikum reagierte mit Buhrufen, die Schilder wurden kurz darauf entfernt. Carola Zarth, Präsidentin der Handwerkskammer, sagte der „B.Z.“: „Hier haben politische Aussagen absolut nichts zu suchen.“
In den 1920er-Jahren galt er der homosexuellen Szene als „Seele unserer Bewegung“, heute kennen ihn nur wenige. Das soll sich ändern: Berlin feiert rund um seinen 90. Todestag am Mittwoch den Magnus-Hirschfeld-Tag und erinnert mit verschiedenen Aktionen an den Sexualwissenschaftler. Hirschfeld – schwul, Sozialist und Jude – gründete 1919 das Institut für Sexualwissenschaft. Es wurde ab 1933 von den Nationalsozialisten geplündert und zerstört.
Am früheren Standort im Tiergarten richten Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe und Queer-Beauftragter Alfonso Pantisano (beide SPD) heute eine Gedenkhaltestelle ein. Das Wartehäuschen der BVG-Station „Haus der Kulturen der Welt“ werde mit Infos und Bildern zu Hirschfeld und dem Institutbestückt, so die Sozialverwaltung auf Checkpoint-Anfrage. Ob es die erste Gedenkhaltestelle überhauptsei, könne man nicht sicher bestätigen – aber es sei die erste „für eine sehr wichtige Persönlichkeit der queeren Community“.
Hirschfeld war nicht unumstritten. Warum seine Forschungen dennoch wegweisend waren, erklärt Soziologe Manfred Herzer-Wigglesworth im Gespräch mit dem Tagesspiegel: „Mit seiner Lehre von den sexuellen Zwischenstufen hat er die moderne Queer-Theorie vorweggenommen.“
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Dinner im Haus der Kulturen der Welt: Am 16.5.2025 kocht Chef Tamsir Ndir im Rahmen von Tongue and Throat Memories ein westafrikanisches Menü: Jolof Stories from the Falémé Valley to the Lands of Teranga. Das gemeinsame Essen in der Weltwirtschaft wird von einem Screening, Gespräch sowie einem DJ-Set begleitet. Programm und Tickets
Historisch geht’s weiter: Heute jährt sich zum 76. Mal das Ende der sowjetischen Blockade von West-Berlin, das bis dahin 322 Tage lang aus der Luft versorgt worden war. Wie hat sich das angefühlt? „Keiner, der nicht beim Aufwachen zuerst nach dem Lichtschalter gegriffen hätte“, schrieb Egon Bahr, Journalist und spätere SPD-Legende, am Tag darauf im Tagesspiegel. „Es gab Strom. Draußen schien die Frühlingssonne. Trotzdem, man ließ die Glühbirne ein Weilchen leuchten, man kniff sich auf diese Weise gewissermaßen in den Arm, ob man nicht noch träumte. Das gleiche Experiment machte der Nachbar mit dem Radioapparat. An, aus, an.“
Und weiter: „Es gab viel Lärm gestern in Berlin. Von Straßenbahnen, die in rostig gewordenen Schienen fuhren, über Gras hinweg, das in elf Monaten auf manchem Gleiskörper gewachsen war. Lärm von Lastzügen, die über den Kaiserdamm rollten. Rascher als die Erwachsenen wußte die Jugend mit lange nicht gesehenen Nummernschildern Bescheid. BH – der kommt aus Hamburg. Hinter jeder Zeltplane vermutete man Apfelsinen, der Pfiff einer Lokomotive trimmerte uns Ruhrkohle, alle Auslagen erschienen einem bereits üppiger. ,Braunschweiger Würste eingetroffen‘, pinselte ein Geschäftsmann quer über seine Ladenscheibe. Man schlenderte durch die Straßen, gesellte sich einer der vielen Gruppen zu, die von drei Uhr an fast alle das gleiche Ziel hatten: Schöneberg Rathaus.“
Hunderttausende versammelten sich auf dem damaligen Rudolph-Wilde-Platz und in den Seitenstraßen, um dem West-Gast Konrad Adenauer zuzuhören, aber besonders Oberbürgermeister Ernst Reuter – und seiner kommissarischen Vorgängerin Louise Schroeder, die von der Menge erspäht und gedrängt wurde, auch ein paar Worte zu sagen. Besonders herzlichen Beifall erhielt Reuter laut Bericht für die Worte: „Den Trockenkartoffeln wollen wir Adieu sagen, nicht auf Wiedersehen!“ West-Berlin feierte das Ende einer Elendszeit.
Berliner Schnuppen

Telegramm
Es ist eine erschütternde Meldung: Am frühen Sonntagmorgen fand ein Polizist in der Neuköllner Gropiusstadt ein lebloses Baby. Nach der Obduktion ist klar: Das Mädchen wurde nach der Geburt getötet. Die Polizei bittet alle, die in der Nähe des Pferdehofs am Mauerweg etwas Verdächtiges beobachtet haben, sich bei der Direktion 4 zu melden.
Deutschlandweit wurde gestern gegen Rechtsextremismus und für ein Verbot der AfD demonstriert. Vor dem Brandenburger Tor kamen rund 4000 Menschen zusammen, die Veranstalter sprachen von 7500. Während der Demo gab es eine Schweigeminute für Margot Friedländer.
Tausende Kunstwerke bleiben in Berliner und Brandenburger Museen: Nach jahrelangem Hin und Her gibt es eine außergerichtliche Einigung im Hohenzollern-Konflikt. Der Staat und Georg Friedrich Prinz von Preußen wollen demnach „alle Streitigkeiten“ beilegen und eine gemeinsame „Stiftung Hohenzollernscher Kunstbesitz“ gründen.
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Für Grünen-Politiker Stefan Gelbhaar beginnt derweil die Woche der Entscheidung. Ab Freitag klärt das Landgericht Hamburg zentrale Fragen zu den Vorwürfen grenzverletzenden Verhaltens gegen ihn: Was haben Frauen in der Partei mit Gelbhaar erlebt? Inwieweit können sie darüber öffentlich sprechen – auch, wenn es nicht um Straftaten geht? Zur Verhandlung kommt es auch, weil die Grünen es nicht geschafft haben, die Vorwürfe adäquat anzugehen, berichtet Kollege Alexander Fröhlich.
Personalie: Claudia Elif Stutz (CDU) wird wieder Staatssekretärin – dieses Mal im Bundesverkehrsministerium. Ihr erster Versuch in der Berliner Verkehrsverwaltung nahm nach nur einem Jahr ein abruptes Ende, kurz nachdem Ute Bonde den Senatorinnenposten von Manja Schreiner übernahm. Der neue Verkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) hat übrigens keinen Doktorgrad, über den er stolpern könnte.
Tegel bleibt: Die Geflüchtetenunterkunft im ehemaligen Flughafengebäude soll auch über 2025 hinaus genutzt werden – allerdings in veränderter Form: Wie der Tagesspiegel erfuhr, soll Deutschlands größte Unterkunft zu einem Ankunfts- und Registrierzentrum umgebaut werden. Kollegin Anna Thewalt kennt die Details.
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft ruft Lehrer und Pädagogen von Dienstag bis Donnerstag zum Streik für kleinere Klassen auf – mitten in der Abitur- und MSA-Prüfungsphase. Mieses Timing, kritisiert Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU): „Der gewählte Zeitpunkt lässt aus unserer Sicht ein notwendiges Maß an Verantwortungsbewusstsein und Sensibilität vermissen.“
Wer nicht hören will, muss Schallschutz beantragen: Die Flughafen Berlin Brandenburg GmbH lädt am Donnerstag Anwohner des BER zum letzten Schallschutztag ein. Experten zu Fluglärm stehen bereit, es gibt Vorträge und persönliche Beratung. Der Schallschutztag findet seit 2016 jährlich statt – in dieser Woche zum zehnten und letzten Mal. Anträge können bis zum 4. November gestellt werden.
Bäume suchen ein Zuhause: Wer in Treptow-Köpenick über ausreichend Grasfläche verfügt, kann sich noch bis Ende Juni um kostenfreie Hausbäume bewerben. Geeignete Standorte seien etwa Vorgärten, Hofanlagen oder Kita-Flächen, schreibt das Bezirksamt. Zur Auswahl stehen unter anderem Purpurerlen, Felsenbirnen oder Blumeneschen. Magisch.
Weniger märchenhaft sieht es im ehemaligen Sport- und Erholungszentrum (SEZ) an der Landsberger Allee aus. Seit der Schließung 2002 war der berühmte Lost Place Schauplatz von illegalen Partys, Ponyhaltung und privater Wohnraumnutzung. Aktuelle Fotos zeigen verwüstete Räume, verschlissene Möbel, Müll und Party-Equipment. Denn gefeiert wird dort offenbar immer noch.
Apropos: Laut Deutschem Olympischem Sportbund (DOSB) haben 2023 mehr als 16.000 Berliner das Sportabzeichen gemacht (Q: Anfrage Tommy Tabor und Frank Scheermesser, AfD). Besonders aktiv waren Schüler mit rund 13.500 Abzeichen. In den Altersklassen „80+“ und „90+“ warfen, sprangen, liefen oder schwammen sich mehr als 160 Rentner zur höchsten Auszeichnung außerhalb des Wettkampfsports. Ob Sie auch das Zeug dazu haben, können Sie hier nachschauen.
Zitat
„Ich bin ganz Berlinerin. Ich liebe meine Stadt.“
Margot Friedländer, Überlebende der Shoah und engagierte Zeitzeugin, ist am Freitag im Alter von 103 Jahren gestorben. Im Roten Rathaus wird ab morgen ein Kondolenzbuch für sie ausgelegt, in das man sich unter der Woche zwischen neun und 18 Uhr eintragen kann. Friedländer wird in Berlin ein Ehrengrab erhalten.
Stadtleben
Verlosung – Das private Konservatorium „Curtis Institute of Music“ aus Philadelphia ist auf Tournee und macht am 23. Mai um 20 Uhr Halt im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie. Auf dem Programm steht „Kammermusik mit Klavier: Debussy, Ravel und Fauré“. Um genau zu sein, die Höhepunkte der französischen Kammermusik: Claude DebussysSonate in d-Moll für Cello und Klavier, Maurice Ravels Klaviertrio in a-Moll und Gabriel Faurés tief bewegendes Klavierquartett Nr. 1 in c-Moll. Wir verlosen 5x2 Karten. Herbert-von-Karajan-Straße 1, S-Bhf. Potsdamer Platz
Trinken – Spätestens seit dem Sommerhit des vergangenen Jahres verkam dieses Getränk zum Hype. Damals rappte die Berliner Musikerin Shirin David: „Iced Matcha Latte, zu spät beim Pilates. Küsschen links, Küsschen rechts, ich trag' heute was Scharfes“. Ganz offensichtlich ist der Trend aber noch immer nicht vorbei, denn erst im März eröffnete das Goodlyfe direkt an der Spree. Das kleine Café mit großer Terrasse hinter der East Side Gallery verkauft den japanischen Tee in allen nur erdenklichen Farben und Formen. Zum Beispiel: Cold Sakura Matcha Latte, Hot Strawberry Matcha Cappuccino, Banana Cream Matcha oder Lavender Matcha. Dazu gibt es crunchy Cruffins mit verschiedenen Cremefüllung wie Lemon Curd, Pistazie oder Schokolade. Mo bis Fr 10-17, Sa/So 10-18 Uhr, Mühlenstraße 61, U-Bhf. Warschauer Straße
Last-Minute-Tickets – In ihrem neuen Buch erzählt die israelische Journalistin Lee Yaron von den letzten Stunden der Menschen, die am 7. Oktober 2023 ermordet wurden. „Israel, 7. Oktober“ (mit einem Nachwort von Joshua Cohen, S. Fischer, 2024) ist das Protokoll eines Tages, der in die Geschichte Israels, des Nahen Ostens und der ganzen Welt eingehen wird, und ein literarisches Denkmal für die Opfer – ausgezeichnet mit dem National Jewish Book Award 2024. Heute Abend um 19.30 Uhr liest die Autorin im Literarisches Colloquium Berlin daraus vor. Durch den Abend führt die Journalistin Natascha Freundel. Tickets ab 9 € gibt es noch hier, oder an der Abendkasse. Am Sandwerder 5, S-Bhf. Wannsee
Noch hingehen – Der Sommer lässt zwar noch ein bisschen auf sich warten, aber Eis – in welcher Form auch immer – geht bekanntlich trotzdem. Und weil das so ist, aufgepasst: nur noch bis zum 14. Mai findet in Berlin (und seit neuestem auch darüber hinaus) die bereits fünfte Ausgabe der „Gelato Week“, der Eis-Woche statt. Über 140 Eisdielen und Cafés machen mit und verkaufen für diese Zeit eine besonders einzigartige Eissorte. Auch wenn bestimmte Kreationen vielleicht ein bisschen zu abgefahren klingen – Parmesan-Eis zum Beispiel! – lohnt sich ein Versuch trotzdem, die Kugel kostet nämlich nur 1,50 Euro! Ob sich ein teilnehmendes Lokal bei Ihnen in der Ecke befindet, erfahren Sie über diesen Link.
Grübelstoff – Noch fünfmal schlafen, dann entscheidet Europa wieder über seinen „besten“ Musiker beziehungsweise Song. Verfolgen Sie den Eurovision Song Contest – und wenn ja, haben Sie schon einen Favoriten?
Kiekste

„Kill your Darlings“ heißt es zu Ninja Schröders Foto aus Friedrichshain. (Tränen-Emoji!). Weitere tragikomische Bilder gern an checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
Berlin heute
Verkehr – A10 (Südlicher Berliner Ring): Die Hauptfahrbahn wird in Richtung Dreieck Nuthetal bzw. Dreieck Spreeau von ca. 18 Uhr bis zum 23. Mai gesperrt.
A100 (Stadtring): In den beiden folgenden Nächten bis Dienstag/Mittwoch ist der Streckenabschnitt zwischen Späthstraße (A113) und Oberlandstraße in beiden Fahrtrichtungen in der Zeit von 21 bis 5 Uhr gesperrt.
Weserstraße (Friedrichshain): Bis Ende Juli ist die Straße in Fahrtrichtung Boxhagener Straße zwischen Gürtelstraße/Neue Bahnhofstraße und Jessnerstraße für den Kfz-Verkehr gesperrt.
Riesaer Straße/Louis-Lewin-Straße (Hellersdorf): Für ca. zwei Wochen ist auf der Riesaer Straße in Richtung Hellersdorfer Straße ein Fahrstreifen gesperrt.
Sonnenallee (Neukölln): Bis voraussichtlich Freitag ist in Richtung Hermannplatz in Höhe Heinrich-Schlusnus-Straße der rechte Fahrstreifen gesperrt.
Messedamm (Westend): Bis voraussichtlich Donnerstag ist in Richtung Neue Kantstraße zwischen Jafféstraße und dem Bereich Alte Jafféstraße der rechte Fahrstreifen gesperrt.
Nahverkehr – Tram M17: Die Linie ist von 4 Uhr bis zum 25. Mai zwischen Prerower Platz und Falkenberg unterbrochen. Fahrgäste nutzen bitte die Linien M4 und 197 zur Umfahrung.
Demonstration – Für heute sind 24 Demonstrationen angemeldet (Stand 9.5., 12 Uhr), u.a. „100 Schulzonen für Berlin pro Jahr! Wir fordern die Einführung von autofreien Schulzonen (...)“: 550 Teilnehmende, Mahlsdorfer Grundschule, Feldrain (6.30-8.30 Uhr)
„Kein Metzger als Landwirtschaftsminister! Für ein Ende der landwirtschaftlichen Tierhaltung!“: 50 Demonstrierende, Französische Straße 1 (10.30-12 Uhr)
„Übergabe und Kundgebung zur Petition Mach Dich Stark für Pflege der Diakonie Deutschland an das Bundesministerium für Gesundheit“: 60 Menschen, Diakonie Deutschland, Claire-Waldoff-Straße (11-12 Uhr)
„No Friendship in Genocide Kundgebung zum Protest gegen den Besuch des israelischen Staatspräsidenten“: 100 Personen, Spreeweg 1 (13-16 Uhr)
„Die Pflege rennt. Die Politik steht still“: 350 Personen, Bochumer Bund, Mauerstraße 29 (16-17.30 Uhr)
Gericht – Im Prozess gegen vier Frauen, die einen 88-Jährigen in seiner Wohnung ausgeraubt haben sollen, ist ein Urteil in Sicht. Eine 25-Jährige habe den Senior mit einem Medikament in einem Getränk betäubt. Anschließend hätten die 25- bis 30-jährigen Frauen nach Geld und Wertgegenständen gesucht. Der 88-Jährige sei rund sechs Wochen später an den Folgen der Tat gestorben (13.00 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal A142).
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Klaus Doldinger (89), Jazzmusiker und (Filmmusik-)Komponist, zu seinen bekanntesten Werken zählt u.a. die Musik von „Das Boot“ oder „Die unendliche Geschichte“ / Mareile Höppner (48), Fernsehmoderatorin und Journalistin, seit 2008 moderiert sie das „ARD“-Boulevardmagazin „Brisant“ / Kolja Kleeberg (61), (Fernseh-)Koch und Gastgeber im Berliner PALAZZO-Spiegelpalast / Daniel Libeskind (79), polnisch-US-amerikanischer Architekt, zu seinen Werken zählt u.a. das Jüdische Museum Berlin, war Berater bei dem Wiederaufbau des World Trade Centers in New York / „Meinem lieben Otto zum 75. Geburtstag die allerbesten Wünsche und Grüße aus Berlin“ / „Tobi wird 40: herzlichen Glückwunsch und eine schöne Elternzeit mit Deinen Mädels wünscht Dir Dein Vati“ / Rolf Zuckowski (78), Musiker, Komponist und Musikproduzent, vor allem für seine Kinderlieder bekannt
Nachträglich: „Sabine Kröger, größte aller Schwestern, freut sich sicherlich auch über nachträgliche Glückwünsche zum Geburtstag von ihrer Schwester Birgit“
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Margot Friedländer, * 5. November 1921, verstorben am 9. Mai 2025 / Helmut Jasper, * 22. Mai 1930, verstorben am 19. April 2025 / Annemarie Töpfer (geb. Illner), * 15. April 1933, verstorben am 12. April 2025 / Prof. Dr. Dr. Hans-Joachim Töpfer, * 26. Oktober 1933, verstorben am 21. April 2025
Stolperstein – Julius Prager (Jg. 1875) machte in Berlin eine Ausbildung zum Buchdrucker und Vergolder, wo er auch Rosa Heymann kennenlernte und sie 1903 heiratete. Sie wurden Eltern eines Sohns und betrieben zusammen im Prenzlauer Berg ein Schreibwarengeschäft. In der Reichspogromnacht wurde der Laden komplett zerstört. 1941 deportierten die Nazis ihn und seine Frau über Łódź in das Vernichtungslager Chełmno, wo sie Julius am 27. Mai 1942 ermordeten. Dem gemeinsamen Sohn Georg gelang die Flucht nach Melbourne. Heute erinnert ein Stolperstein in der Straßburger Straße 34 im Prenzlauer Berg an Julius Prager.
Encore
Beim Stöbern im Tagesspiegel-Archiv waren haben wir diese Justizmeldung von 1949 gefunden, die wir Ihnen nicht vorenthalten wollen. Die Überschrift „Zweierlei Unrecht“, die Straftat, das drakonische Strafmaß – es ist das Zeugnis einer untergegangenen Welt:
„Im Hotel ,Intourist‘ in der Krausenstraße kaufte der achtundzwanzigjährige staatenlose Kaufmann David Schwarzberg 50 000 ausländische Zigaretten, und er bezahlte sie mit Dollarnoten. Dann brachte er sie in ein vor dem Hause stehendes Auto. Hinter diesem stand ein Streifenwagen der Ostpolizei, der jenem heimlich folgte. In der Neuen Roßstraße trug Sch. 15 000 Zigaretten in die Wohnung der neunundvierzigjährigen Helene Dietzel. Die Polizisten waren ihm gefolgt, und sie beschlagnahmten außer diesen 15 000 Zigaretten noch weitere Zigaretten und Textilien sowie mehrere tausend Mark in West- und Ostgeld. Gegen den Erwerb der Zigaretten im ,Intourist‘ hatte die Polizei nicht einschreiten können. Nun aber hatten sich die Beteiligten eines Verstoßes gegen die Verbrauchsregelungsstrafverordnung schuldig gemacht. Das Schöffengericht Berlin-Mitte verurteilte am Dienstag Frau Dietz zu achtzehn Monaten und Schwarzberg zu fünfzehn Monaten Gefängnis.“
Untadelig waren Recherchen und Tipps von Robert Kiesel, Christian Latz, Christoph Papenhausen, Isabella Klose und Thomas Friederich. Das Stadtleben hat Tobias Langley-Hunt dingfest gemacht, Jaqueline Frank hat in der Frühproduktion alles hinter Schloss und Riegel gebracht. Morgen ermitteln Robert Ide und Daniel Böldt für Sie. Einen guten Start in die Woche und bis bald

