falls Sie sich auch geärgert haben, dass der 1. Mai diesmal auf einen Sonntag fiel, können Sie sich heute schon auf den 1. Mai 2033 freuen (ja, da passiert das nämlich wieder, und nein: das ist kein Tippfehler): Sozialsenatorin Katja Kipping möchte künftig für jeden Feiertags-Sonntag (also nicht nur für den 1. Mai) am jeweils folgenden Montag einen Ersatzfeiertag schaffen, so wie das auch in Spanien, Belgien, Großbritannien und Australien gemacht wird (Kipping: „Das wäre nur gerecht“).
UVB-Chef Christian Amsinck findet das allerdings „absurd“ – viele Unternehmen kämpften jetzt schon wegen Lieferengpässe und hoher Energiepreise „um die nackte Existenz“. Kosten eines Nachhol-Feiertages in Berlin nach Berechnung des Instituts der Deutschen Wirtschaft: 300 Millionen Euro. Entspannungsfaktor und Signalwirkung nach Checkpoint-Berechnung: unbezahlbar.
Tja, wie wäre es da am heutigen „Tag der Arbeitslosen“ (kein Feiertag) mit einer gemeinsamen Demo? Denn auch wer auf staatliche Leistungen angewiesen ist, kämpft wegen hoher Energiepreise (mehr dazu weiter unten) und steigender Inflation um die nackte Existenz – nur empfinden die Betroffenen hier etwas anderes als „absurd“: Der „Regelsatz“ sieht für Lebensmittel (nur alkohol- und nikotinfrei) 155,82 Euro vor – das sind im 31er-Monat Mai exakt 5,02 Euro am Tag (für Frühstück, Mittag, Abendessen).
Wie soll das gehen,angesichts stark steigender Preise? Wie sieht unter diesen Umständen ein Einkaufszettel aus, was kommt da auf den Tisch? In unserem Podcast „Berliner & Pfannkuchen“ wollen wir uns heute damit beschäftigen (neue Ausgabe: 17 Uhr) – und sind gespannt auf Ihre Sprachnachricht an die Nummer 01729939576 (ausnahmsweise diesmal gerne auch anonym).
Zurück zum 1. Mai – und damit auch gleich zur Frage des Tages:
Was hat Franziska Giffey mit Frank Steffel gemein (ohne jetzt Äpfel und Birnen vergleichen zu wollen)? Ok, das war leicht (und nein, es geht nicht um verlorene Doktortitel): Die Regierende Bürgermeisterin wurde bei der DBG-Kundgebung am Brandenburger Tor mit Eiern beworfen – Steffel machte diese Erfahrung im Wahlkampf 2001 als CDU-Spitzenkandidat am Wittenbergplatz. Eine Meldung im Checkpoint über den angekündigten Anti-Giffey-Protest hatte der DGB zuvor noch als „Fake News“ abgetan.
Apropos Äpfel und Birnen – Mickey Beisenherz stellte zu dem Vorfall fest: „Eier sind natürlich komplett ineffizient gegen Giffey. Es heißt ja ‚an apple a day keeps the…‘ oh, wait.“ Womit immerhin bewiesen wäre, dass Fallobst meistens geschmackvoller ist als ein Witz darüber.
Was nach den Eierwürfen auf Giffey geschah, hat für den Checkpoint Naomi Fearn verfolgt – das überraschende Ergebnis ihrer Recherche finden Sie weiter unten in der Rubrik „Berliner Schnuppen“ (Abo-Ausgabe).
Die Zusammenfassung der sonstigen Ereignisse rund um die gestrigen Demos überlassen wir hier ausnahmsweise mal der Polizei – sie spricht vom „friedlichsten 1. Mai seit Jahrzehnten“ (37 Festnahmen, u.a. wegen Flaschenwürfen auf Beamte). Und wenn Sie es etwas genauer wissen wollen: Hier können Sie den Verlauf des Tages in unserem Newsticker nachlesen.
Zeitreisen sind in Berlin bekanntlich auch ohne Fluxkompensator möglich – und nebenbei lässt sich sogar eine Runde Behördenpingpong spielen. Also los … Wir fahren die Königin-Elisabeth-Straße entlang Richtung Süden. Kurz vor dem Kaiserdamm weist uns ein großes Schild den Weg zur Deutschlandhalle (abgerissen 2011). Wir drehen um und fahren zum Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf, unsere Frage: Warum führt dort seit jetzt 11 Jahren ein Schild in die Vergangenheit (hier zu sehen, fotografiert von CP-Leserin Elke Gliesmann)? Die Antwort: „Vermutlich sind die Kolleginnen der Verkehrsregelungszentrale bei der Senatsverkehrsverwaltung zuständig, ich versuche das zu eruieren.“
Wir fahren weiter zu Verkehrsverwaltung, wo uns Sprecher Jan Thomsen bereits erwartet – er sagt: „Die Frage, wer alles für die Demontage der Schilder zuständig sein könnte, war eine Weile nicht zu beantworten – was dazu führte, dass sich meine Verwaltung dann einfach selbst für zuständig erklärt hat. Wir werden das auch umsetzen, auch wenn üblicherweise der An- sowie Abbau von Verkehrsschildern Bezirkssache ist.“ Stand der Dinge: Die Demontage des Wegweisers wurde im Dezember 2021 angeordnet, zehn Jahre nach dem Abriss der Deutschlandhalle. Aber wir können jetzt sagen: Wir haben in die Zukunft geschaut und ein Berlin gesehen, in dem eine Verwaltung das Behördenpingpong mit einem einfachen Schmetterball für sich entscheidet.
Und jetzt sind Sie dran: Ist die in die Jahre gekommene Beschilderung der Deutschlandhalle ein Einzelfall? Wo werden Sie in Berlin sonst noch in die Vergangenheit geleitet? Hinweise mit Bildbeweis bitte an checkpoint@tagesspiegel.de.
Sie erinnern sich an den Minibagger, den Baustadtrat Florian Schmidt (Friedrichshain-Kreuzberg) für 59.000 Euro kaufen wollte (CP v. 16.9.19)? Nun, das Ding ist verschwunden – und das Geld offenbar auch. Das Bezirksamt findet in der Anschaffungsliste von 2020 (da waren die Baggerkosten im Haushalt verplant) nur einen Radlader, einen E-Pritschenwagen und sieben Lastenräder für die Kiezhausmeister (Anfrage: Michael Heihsel, FDP). Tja, da werden die Verantwortlichen wohl noch etwas tiefer buddeln müssen. Kleiner Tipp – in der Bibel findet sich ein Hinweis: „Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein.“
Berliner Schnuppen

Telegramm
Hier zunächst ein kurzer Blick auf die Ereignisse der vergangenen Stunden im russischen Krieg gegen die Ukraine:
+++ Selenskyj hofft auf Fortsetzung der Evakuierung aus Mariupol.
+++ Ein Bus-Konvoi hat am Wochenende rund 100 Zivilisten aus dem von russischen Soldaten belagerten Stahlwerk Azovstal gebracht.
+++ Die südrussische Stadt Belgorod nahe der Grenze zur Ukraine wurde von zwei schweren Explosionen erschüttert.
+++ Ukrainische Streitkräfte haben eine Reihe russischer Angriffe in Richtung der Großstadt Saporischschja im Süden des Landes abgewehrt.
Der Tagesspiegel-Newsblog informiert Sie fortlaufend über die aktuelle Lage im Krieg in der Ukraine.
Nach der Demo ist vor der Demo: Am kommenden Sonntag (Tag der Befreiung) will die Reichsbürgerszene am Platz der Republik aufmarschieren – und auch Putins Motorradfreunde vom Club „Nachtwölfe“ werden wieder erwartet. Checkpoint-Prognose: Das wird wohl kaum „der friedlichste 8. Mai seit Jahrzehnten“ (siehe oben).
Nach der Demo ist vor dem Warnstreik: Heute sollen Beschäftigte in sozialen Berufen die Arbeit niederlegen, am Mittwoch u.U. auch in den Kitas. Das Ziel von Verdi: Vor der dritten Verhandlungsrunde Druck auf die Arbeitsgeber auszuüben – ankommen wird der Druck aber auch bei pandemie-geplagten Eltern.
Wenn Sie nach dem Tag der Arbeit eine neue Arbeit suchen, dann hätten wir hier eine schöne Ausschreibung unseres Lieblingsflughafens für Sie: Der BER sucht einen Mitarbeiter (m/w/d) für den „VIP Service“, Aufgaben (u.a.): „Persönliche Betreuung der Premium-Gäste und intensive Abstimmung mit internen und externen Prozessbeteiligten zur reibungslosen Dienstleistungserbringung im Tagesgeschäft.“ Hm, „reibungslose Dienstleistungserbringung – sowas gibt’s? Vielleicht könnte der oder die Neue ja auch mal nebenan in T1 vorbeischauen.
Als „Premium-Gast“ werden Sie ja sicher auch vom „VIP-Shuttle“ gebracht und abgeholt (oder von Ihrem Fahrer) und können deshalb die folgende Meldung getrost ignorieren: „Der Senat will morgen beschließen, dass jederzeit genug Taxis am BER …“ nein, sorry: Da hat sich der Praktikant einen Scherz erlaubt. Also noch mal: „ … dass Taxifahrgäste einen Flughafenzuschlag in Höhe von 1,50 Euro zahlen müssen.“ Zusätzlich zu den knapp 60 Euro in die City. Checkpoint-Tipp: Für 3,80 Euro kommen Sie mit der Bahn vom BER in die Stadt – und zwar schneller als mit dem Taxi (und der Fahrer jammert Ihnen auch nichts vor).
„800.000 zufriedene Kunden“ hat die Gasag nach eigenen Angaben, so steht‘s jedenfalls auf ihrer Website. Checkpoint-Prognose: Das muss bald korrigiert werden – der Preis für die Grundversorgung einer Berliner Durchschnittswohnung steigt in diesem Monat um 26 Prozent (die Verbraucherzentrale prüft übrigens eine Klage gegen die Gasag wegen extremer Preispannen, wie unser Kollege Kevin Hoffmann hier berichtet).
Sich die hohen Gaspreise schön zu trinken, wird leider auch immer teurer: Nachdem viele Brauereien bereits im April ein paar Prozent zugelegt haben (beim Preis, nicht beim Alkohol-Gehalt), folgten jetzt Radeberger (inkl. Sterni) und Bitburger. Zum Anlegen von Vorräten ist es also leider zu Späti.
Apropos Anlegen: Nach Meinung des für Berlin zuständigen Commerzbank-Managers konnte „man“ in den vergangenen Jahren konnte nur einen Fehler machen: „nicht in Immobilien zu investieren“. Gilt jedenfalls für alle, die noch ein paar „Peanuts“ (Hilmar Kopper) übrighatten – und andere scheint der Commerzbank-Manager ja auch nicht zu kennen: Das Frankfurter Geldhaus verlegt seine Abteilung für besonders Vermögende nach Berlin.
Aha, also „nur einen Fehler“ konnte man machen – es sei denn, „man“ hat in eine Wohnung auf der Baustelle „Steglitzer Kreisel“ investiert: Die ausführende Immobilienfirma meldet gerade einen Milliardenverlust und die Wirtschaftsprüfer weigern sich, selbst diese Bilanz zu testieren. Statt der Aussicht auf die Stadt droht den Käufern jetzt der Blick in den Abgrund.
„Senatsverwaltung für Gleichstellung stürzt Abgeordnete in Identitätskrise“ hätte die Überschrift für die folgende Meldung lauten können – aber die stv. CDU-Fraktionsvorsitzende Stefanie Bung lässt sich nicht davon irritieren, dass die Antwort auf ihre Anfrage zu ukrainischen Ärzten in Berlin an einen „Herrn Stefanie Bung“ gerichtet ist. Noch gilt das Selbstbestimmungsrecht!
Frau Bung wollte wissen, wie es um die Arbeitsmöglichkeit geflüchteter Mediziner steht – Voraussetzung dafür ist ein Antrag, teilt der Senat mit, aber: „Bisher liegen dem Landesamt für Gesundheit und Soziales als der zuständigen Approbationsbehörde keine derartigen Anträge vor.“
Wer sich in Berlin traut, eine spontane Trauung anzumelden, hat derzeit gute Chancen in Charlottenburg („Es bestehen kurzfristige Termine“), Pankow („Termine werden kurzfristig, innerhalb einer Woche vergeben“) und Spandau („Bei Bedarf werden Termine auch sehr kurzfristig vergeben“). Aber auch anderswo dauert es selten länger als ein, zwei Wochen.
Und wer diesen Angaben nicht traut (aus Erfahrung z.B.), kann gerne hier in der Drucksache 19/11441 nachschauen (Anfrage MdA Stefan Ziller). Da steht dann auch, an welchen Ortschaften sich Berlin bei der Digitalisierung dieser Dienstleistung orientiert (Sie müssen jetzt ganz stark sein): an Wiesbaden und Bremen.
Am Wochenende bin ich mal wieder um den Müggelsee geradelt – gerade rechtzeitig zum Saisonstart von Berlins außergewöhnlichster Nahverkehrslinie: der Ruderfähre „Ahoi Paule III.“ Das rot-weiß-blaue Boot transportiert schon seit 111 Jahren Ausflügler, Einheimische und Touristen zwischen den Anlegern „Kruggasse“ in Rahnsdorf und „Spreewiesen“ in Müggelheim hin und her – betrieben mit reiner Armkraft.
Muckis in den Beinen sind dagegen heute bei der Vorstellung der neuen U-Bahnen nützlich – die BVG lädt ganz realitätsnah zum „Probestehen“.
Falls Sie am Ku‘damm 103 wohnen (oder beabsichtigen, das schicke Ladenlokal im Erdgeschoss zu übernehmen): Hier besteht angeblich „Gefahr für Leib und Leben“ – das hat der Vormieter jedenfalls groß als Kündigungsgrund ans Fenster geschrieben (der Haussegen hängt jedenfalls schon mal schief).
Beim deutschen Podcastpreis läuft das Publikumsvoting – und für den Tagesspiegel ist der geniale „Gyncast“ mit Dr. Mandy Mangler dabei (Kategorie Wissen). Würde uns sehr freuen, wenn Sie hier einen Klick dafür übrig hätten.
Korrektur: Das Schöneberger Ufer liegt natürlich nicht in Schöneberg (schon gar nicht „im roten Schöneberg“), sondern in Mitte (genauer: Tiergarten Süd), wie Wolfgang Stitzel richtig festgestellt hat. Ist übrigens ganz leicht zu merken: Das Brandenburger Tor steht ja auch nicht in Brandenburg, und der Pariser Platz … ok, lassen wir das.
Gewonnen! Wir fragten am Samstag, mit welchen Nebenwirkungen hochmoderner Ausstattungen von Neubauten laut Senatsbaudirektorin Petra Kalhfeldt Neu-Mieterinnen und -Mieter zu rechnen haben. Korrekt war natürlich Antowrt c), die subjektiven Mangelempfindungen.
Zitat
„Bringt uns das weiter, wenn ich mich jetzt auch noch hinsetze und weine?“
Schulsenatorin Astrid-Sabine Busse erklärt im Tagesspiegel-Interview, wie sie mit weniger Geld auskommen will, wer sie (nicht) über den Tisch gezogen hat, wie sie mit überzogener Kritik umgeht – und ob sie sich den Senatsjob auch dann angetan hätte, wenn ihr klar gewesen wäre, was da alles auf sie zukommt.
Tweet des Tages
Seitdem ich Vater bin (also seit ein paar Wochen), erkennt mein iPhone mein Gesicht morgens nach dem Aufstehen nicht mehr.
Stadtleben
Literatenfrühstück – Auf zum Kaffee mit Poeten! Zumindest im Geiste: Herrlich kultiviertes Frühstück serviert das Friedenauer Literaturhotel, das weitab breitgetretener Touristenpfade in der Fregestraße 68 residiert. Zwischen Biedermeier-Mobiliar, Perserteppich und unzähligen goldgerahmten Fotografien kredenzt das kleine Haus täglich gediegenes Frühstück auf noblem Porzellan – Nicht-Gäste zahlen 15 Euro für das kleine Buffet aus Müsli, Kuchen, Antipasti und Brotzeit-Baukasten. Wen es aus dem Salon zur Frischluft zieht, trägt die beladenen Teller hinaus in den versteckten, wuchernden Hotelgarten. Ist der Morgenhunger verwunden, geht es anschließend in die geschichtsträchtigen Straßen Friedenaus: Für Routenvorschläge bitte hier entlang. Frühstück 8-10 Uhr, S-Bhf Friedenau
Operntheorie – Direkt aus Rom stammen die Stücke der frisch eingezogenen Ausstellung „Opera Opera“ im Palais Populaire. Von Kronleuchtern zu Schattenspielen zu neongrellen Lichtkunstwerken bündelt die Schau Einblicke in den Alltag mythosbeladener italienischer Opernhäuser: Der Untertitel der Ausstellung – „Allegro ma non troppo“, deutsch: heiter, aber nicht zu sehr – verweist dabei nicht nur auf Opernfreuden, sondern auch auf Dramen und Tragödien des künstlerischen Geschäfts. Die Ausstellung ist bis zum 22. August zu begutachten, zum kostenfreien Zeitfenster geht es hier. Tgl. außer dienstags 11-18 Uhr, Do 11-21 Uhr
Opernpraxis – Nach geballtem Wissensinput will die Praxis nicht vernachlässigt werden: Dafür muss es nicht gleich der 16-Stunden-Ring sein – ein Trip ins fesche BKA-Theater genügt! Opernneulinge wie Connaisseure freuen sich an den Klängen der Opernband „The Cast“, die am Mittwoch (20 Uhr) auf die kleine Kabarettbühne tritt. In Paillettenkleid und Lederoutfit schmettern die sechs Künstler einen neu arrangierten Klassiker nach dem anderen. Dabei ermutigt das Ensemble sein Publikum zum Picknicken am Platz, ganz so wie in der Mailänder Scala vor 200 Jahren. Wenn das kein guter Deal ist? Tickets ergattern Sie ab 32 Euro hier – oder beim Checkpoint: Wir vergeben 2x2 Karten.
Rausgehen – Heia, Stadtsafari! Dass die Hauptstadt wild ist, wissen Berliner schon lange. Damit das auch der Rest der Welt erfährt, kämpft Berlin gegen 400 weitere Metropolen um ultimativen Naturschützer-Ruhm und internationale Ehre (wir erlauben uns dezente Dramatisierung): Die diesjährige „City Nature Challenge“ ruft Bewohner teilnehmender Städte auf, sich auf Stadtspaziergang zu begeben – und dabei möglichst viele Arten (Tiere, Pflanzen, Pilze) abzulichten. Geknipste Funde werden auf der Website der Aktion hochgeladen, die mit den Daten die Artenvielfalt dokumentiert – abschließend wird die aktivste Stadt prämiert. Heute kommt die viertägige Challenge zum Ende, Uploads sind noch bis zum Abend möglich.
Grübelstoff – Neujahrsvorsätze waren gestern – alles neu macht bekanntlich der Mai. Grund, zu grübeln: Was ist Ihr Frühlingsvorsatz?
Berlin heute
Verkehr – Gesamtes Stadtgebiet: Auch an diesem Montag kommt es aufgrund von Demonstrationen ab dem Mittag zu Verkehrseinschränkungen. Besonders betroffen sind heute Prenzlauer Berg, die Altstadt Spandau und die Altstadt Tegel.
A10 (Nördlicher Berliner Ring): Sperrung der südlichen Anschlussstelle Birkenwerder (Fahrtrichtung Frankfurt/Oder) ab 10 Uhr (bis 23. Mai). Verkehrsteilnehmende mit Fahrziel Birkenwerder nutzen bitte die AS Mühlenbeck, wenden dort und fahren in Richtung Hamburg an der nördlichen Anschlussstelle Birkenwerder ab. Wer in Richtung Frankfurt/Oder fahren möchte, benutzt die nördliche AS Birkenwerder, fährt in Richtung Hamburg bis zum Autobahndreieck Kreuz Oranienburg und wendet in Fahrtrichtung Frankfurt/Oder.
Gardeschützeweg (Lichterfelde): Sperrung zwischen Tietzenweg und Viktoriaplatz in Richtung Drakestraße, Fußgänger frei (bis Ende Juni).
Scharnhorststraße (Mitte): In Nähe Kieler Straße ist für beide Richtungen nur ein Fahrstreifen verfügbar (bis Mitte Mai).
Michelangelostraße (Prenzlauer Berg): Hinter der Hanns-Eisler-Straße steht in Richtung Storkower Straße nur eine Spur zur Verfügung (bis Anfang Juni).
Otto-Suhr-Allee (Charlottenburg): In Höhe der Kreuzung Cauerstraße/Leibnizstraße ist für beide Richtungen jeweils nur eine Spur frei (bis Ende Mai).
Frankfurter Allee (Friedrichshain): Stadteinwärts ist in Höhe Pettenkofer Straße und vor der Kreuzung Frankfurter Tor jeweils der rechte Fahrstreifen gesperrt (bis Mitte Mai).
Frankfurter Allee (Lichtenberg): Stadteinwärts ist vor der Kreuzung Möllenendorffstraße nur eine Spur verfügbar (bis Mitte Mai).
Antonienstraße (Reinickendorf): Zwischen Auguste-Viktoria-Allee und Zobeltitzstraße steht nur ein Fahrstreifen zur Verfügung (bis Ende Mai).
Königin-Elisabeth-Straße (Westend): In Richtung Spandauer Damm ist hinter der Haeseler Straße nur eine Spur frei (bis Mitte Mai).
Fürstenbrunner Weg (Westend): Nördlich des Spandauer Damms regelt eine Baustellenampel den wechselseitigen Verkehr (bis Donnerstagabend).
Sterndamm (Johannisthal): Nächtliche Sperrungen zwischen Südostallee und Michael-Brückner-Straße (bis 11. Mai, je 22-5 Uhr).
S-Bahn: Die S1 fährt bis Dienstagmorgen (1.30 Uhr) zwischen Zehlendorf und Friedenau nur im 20-Minutentakt.
Regionalverkehr: Bis Sonntag ist der RE66 zwischen Angermünde und Gesundbrunnen unterbrochen. Bitte steigen Sie auf den RE3 um.
Demonstration – Auch heute ziehen diverse „Corona-Spaziergänge“ durch Berlin: Unter dem Motto „Einigkeit und Recht und Freiheit“ laufen 120 Personen durch die Spandauer Altstadt (17.30-21 Uhr). Für das „Ende der Coronamaßnahmen“ protestiert auch die Basis rund um das Schloss Charlottenburg (18-20 Uhr), zudem finden im gesamten Stadtgebiet kleine, dezentrale Proteste statt. Unabhängig von der Pandemie demonstrieren 200 Personen rund um die Schönhauser Allee „gegen den Zwang zur Lohnarbeit, für ein bedingungsloses Grundeinkommen“ (13-17 Uhr). In der Flackensteinstraße versammeln sich 100 Teilnehmende zur Demo „Klimaschutz – Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern – Frieden“ (18-19 Uhr, Berlin for Future). Unter dem Motto „70 Jahre Deutsch-Indische diplomatische Beziehung – friedliche kulturelle Veranstaltung“ kommen 100 Menschen auf dem Pariser Platz zusammen (9.30-13 Uhr, angemeldet durch den Amikal e.V.). „Für Mitbestimmung von Mieter:innen an der Spree“ gehen 90 Personen auf den Engeldamm (11-14 Uhr). Gegen „Menschenrechtsverletzungen in Indien“ demonstriert Amnesty International vor dem Kanzleramt (11.30-13 Uhr, 80 Teilnehmende). Unter dem Titel „StandWithUkraine“ versammeln sich 50 Personen in der Steglitzer Albrechtstraße (17-18 Uhr). „Gegen soziale Ungleichheit“ kommen weitere 50 Menschen auf dem Alice-Salomon-Platz zusammen (9-14 Uhr).
Gericht – Der Prozess gegen Clanchef Arafat Abou-Chaker und drei seiner Brüder um mutmaßliche Straftaten wie versuchte schwere räuberische Erpressung zum Nachteil von Rapper Bushido wird fortgesetzt (9.30 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 500).
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Thomas Billhardt (85), Fotograf und Publizist / Florian Dörstelmann (55), für die SPD im AGH / Alec Empire (50), Musikproduzent, Komponist und DJ / Joachim „Jochen“ Esser (71), Journalist und ehem. für die Grünen im AGH (1999-2016) / Marianne Karmon, ehemalige Vorsitzende der Israelisch-Deutschen Gesellschaft in Jerusalem und Trägerin des Bundesverdienstkreuzes, „Den 101. Geburtstag feiert unsere liebe Freundin Marianne, die vor den Nazis aus ihrer Heimatstadt Berlin fliehen musste und seit vielen Jahrzehnten in Jerusalem lebt. Von hier aus ein lautstarkes Happy Birthday“ / Manfred Maurenbrecher (72), Liedermacher und Autor / Tilman Rammstedt (47), Schriftsteller / Marie-Luise Schramm (38), Schauspielerin und Synchronsprecherin / Horst W. Seidel (90), Gründer der Privaten Kant-Schulen
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Dr. Inge Backhaus-Janzen, * 11. Februar 1942 / Albrecht Grüß, verstorben am 15. April 2022, Produktionsleiter bei den Berliner Festspielen / Wolfgang Manns, * 1. November 1942 / Hans Platte, * 19. Februar 1940
Stolperstein – Karl Schippa (Jg. 1890) war Mitglied der Arbeiterbewegung. Am 1. Mai 1945 kam er am Tempelhofer Ufer einem verwundeten sowjetischen Soldaten zur Hilfe. Dabei wurde er von SS-Angehörigen entdeckt, die ihn – Stunden vor der Kapitulation Berlins – erschossen. An seinem ehemaligen Wohnort in der Kreuzberger Ratiborstraße 2 liegt zu Karl Schippas Gedenken ein Stolperstein.
Encore
Während für die meisten von uns heute ein halbwegs normaler Arbeitstag ist (Montag eben), feiern Muslime eines ihrer wichtigsten Feste überhaupt: Das Zuckerfest. Nachdem einen Monat lang von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang gefastet wurde, wird nun bis zum 4. Mai das Leben und vor allem das Essen gefeiert. Also dann: „Eid Mubarak“, „Bayram mübarek olsun“, „Frohes Zuckerfest“ – empfehlenswert für Neulinge ist in den nächsten Tagen die Einnahme von mindestens 50 Gramm Baklava pro Tag.
Falls Sie stattdessen lieber eine Portion Pommes einnehmen wollen – machen Sie einen Bogen um das Prinzenbad: Am Kiosk gibt’s gerade keine.
Sehr schade – ein Freibad ohne Pommes, das wäre ja wie ein Checkpoint ohne Lotte Buschenhagen (Recherche, Stadtleben) und Cristina Marina (Produktion), also fade. Gut, dass sie dabei waren! Morgen testet hier für Sie Stefan Jacobs die Wassertemperatur – bis dahin,
Ihr