bevor Sie heute aus dem Haus gehen, sollten Sie sich unbedingt einen Moment Zeit nehmen für die Dresscode-Tipps von Franziska Giffey – bei ihrem Auftritt in der Talkshow „Riverboat“ sagte unsere künftige Regierende Stilmeisterin:
„Ich finde es auch für Berlin wichtig, dass wir nicht so dahergeschlumpst kommen.“
Kurzer Blick ins Oxford Dictionary: Schlumpsen tut der Schlumps, und der ist „nachlässig, unordentlich, zerlumpt“. Hm, das ist ja ein schönes Bild von Berlin (mehr dazu gleich).
Ganz besonders spricht Giffey diejenigen an, die Berlin „als Weltstadt repräsentieren“, also vor allem Politikerinnen und Politiker. Denn wenn die meinen, sie müssten sich „lässig“ kleiden“, da denkt sie: „Was ist denn das jetzt hier?“ Die Leute könnten erwarten, dass die Person, die sie gewählt haben, „adäquat daherkommt und nicht wie frisch vom Campingplatz“. (Aufzeichnung hier, Klamottenthema ab der 18. Minute)
Großer Beifall im Auditorium, großer Beifall auf dem Podium – da hat die Franzi also mal wieder einen Punkt erwischt. Aber wen meint sie denn bloß? Falls sich jemand angesprochen fühlt: bitte melden.
Angefangen hatte die Sache aber ganz anders. Da sprach Moderatorin Kim Fisher gleich von „Pannenstadt“, und Giffey entgegnete: „Meine Güte, man darf das nicht so weitermachen, man muss die guten Sachen über Berlin erzählen! Wenn die Berliner nicht selber gut über ihre Stadt reden, wer soll es denn sonst machen? Wir müssen eine ganz andere Haltung für unsere Stadt entwickeln, dass wir auch mal sagen, wir sind stolz auf Berlin!“
Ein paar Stunden später erschien die „FAZ“ mit einem Essay von Simon Strauß, geboren 1988 in Berlin als Sohn des Dramatikers Botho Strauß. Titel des Stücks: „Zwei Städte wie Tag und Nacht“, das Thema: ein Vergleich zwischen Frankfurt und Berlin. Es geht schon bei der Titelunterzeile los: „Frankfurt, von Berlin aus gesehen: Dort zählen Tatsachen, hier Einbildungen. Womöglich hat man sich bei der Wahl der Hauptstadt vertan.“ Was folgt, hieße bei Rezo „Die Zerstörung von Berlin“ – hier ein paar Zitate:
+ „Die Namen der Straßen, der Plätze, der U-Bahn-Stationen sind abgenutzt, ausgeleiert, aufgebraucht. Berlin lebt mehr von seinem Ruf als von seiner Geschichte.“
+ „Berlin ist Weltstadt, aber die Menschen hier haben nichts Weltmännisches an sich, sie flanieren nicht, sie streifen wenig, sie essen hastig und trinken Cocktails unter Neonröhren.“
+ „Ruhm hat diese Stadt faul gemacht, das weltweite Begehren ihre Züge hochmütig werden lassen. Die vielbesungene Berliner Luft hängt schwer über den Dächern.“
+ „Eine abgekühlte, eine verhärtete Stadt. Übersättigt und eingebildet, cool, aber einsam leben die Berliner von ihrem Ruf.“
Und Frankfurt? Was ist mit Frankfurt? „In Frankfurt steht man auf dem Boden von Tatsachen, nicht von Einbildungen.“
Apropos Bildung: Strauß hat an der Humboldt-Uni promoviert. So schlimm kann es hier dann ja wohl doch nicht sein.
Seit es an der FU mehr Präsenzunterricht gibt, stapeln sich die Studis wieder in der U3 – umfallen unmöglich. BVG-Sprecher Jannes Schwentu hat redlich versucht, uns zu erklären, warum keine längeren Züge eingesetzt werden. Hier eine Zusammenfassung (alle Angaben ohne Gewähr): Auf der U3 (Kleinprofillinie) können die Züge zwischen 2 und 8 Wagen lang sein, planmäßig sind die Züge 6 Wagen lang, da aber gerade ältere 2-Wagen-Züge ausgemustert werden, sind moderne 4-Wagen-Züge im Einsatz, aus denen man keine 6-Wagen-Züge kombinieren kann. Wenn aber auf der U1 demnächst 8-Wagen-Züge fahren, werden 2-Wagen-Züge frei, die auf der U3zu 6-Wagen-Zügen gekoppelt werden. Capito?
Ähm… ja. Nachfrage: Wann ist „demnächst“?
Jannes Schwentu: „Dadurch, dass wir aber ab Dezember mit den Wagen jonglieren werden, sollte sich die
Situation auf der U3 verbessern.“
Na, hoffentlich fällt da keiner runter. Aber was rät die BVG, die das „natürlich im Blick“ hat und die auch die U3 „mit unserem vollen Angebot fahren will“, den Studis denn bis dahin? Dazu nochmal Jannes Schwentu: „Ich möchte niemandem sagen, fahr zwei Stunden vorher zur Vorlesung. Die Leute haben auch noch andere Verpflichtungen. Deshalb: Tragt alle Maske weiterhin – und viel Spaß im Präsenzunterricht.“
Acht Bewohner eines Pflegeheims am Werbellinsee sind nach Corona-Infektionen gestorben, Dutzende weitere an Covid-19 erkrankt. Die Hälfte der Pflegekräfte war ungeimpft, 15 von ihnen infiziert, darunter der Leiter, der sogar noch nach einem positiven Test ein und aus ging. Michael Müller sagte am Sonntag der dpa: „Die steigenden Infektionszahlen bereiten mir große Sorge“ – Beschäftigte in Heimen „sollten sich ein drittes Mal impfen lassen“. Und wenn sie nicht wollen, also gar nicht? Alexander Fröhlich und Christian Latz haben die Gesundheitsverwaltung gefragt, was geplant ist, um solche Fälle in Berlin zu verhindern – hier die Antworten (Auszüge):
+ Spricht sich die Senatorin für eine Impfpflicht für Beschäftigte in Kliniken und Heimen aus? „Für Mitarbeitende sollte es selbstverständlich sein, sich impfen zu lassen.“
+ Wie hoch ist der Anteil geimpften Personals in Berliner Krankenhäusern und Pflegeheimen derzeit? „Die Daten könnten Sie in den Einrichtungen und Häusern erfragen.“
Ansonsten wurde auf Stiko-Empfehlungen, AHA-Regeln, Maskenpflicht und Hausordnungen verwiesen.
Die Fragen „Was unternimmt der Senat von Berlin dagegen, dass sich zahlreiche Mitarbeiter von Pflegeheimen nicht impfen lassen, dass sich Bewohner von Pflegeheimen trotz Impfung mit Covid-19 infizieren, dass es infolge einer erneuten Infektionswelle zu einer Häufung von Todesfällen in Pflegeheimen im Zusammenhang mit Covid-19 kommt?“ wurden gar nicht beantwortet.
Zur Frage nach Booster-Impfungen in Heimen schriebStaatssekretär Martin Matz am Abend: „Allen Pflegeheimen wurden mobile Impfteams angeboten, ein Teil hat aufgrund eigener ärztlicher Kooperationen abgelehnt. Das ist also sehr weit.“ Wie weit? „Wir sehen keine vollständigen Impfquoten einzelner Gruppen.“
Wir fassen zusammen: Menschen sterben. Es gibt keine Daten, es gibt keinen Plan; es gibt nur politische Hilfslosigkeit und ein paar Floskeln.
Berliner Schnuppen

Telegramm
Post für Kai Wegner: Ex-Botschafter Wolfram Wickert, stv. Kreisvorsitzender der Senioren-Union Mitte und Großneffe von Konrad Adenauer, ruft den Berliner CDU-Vorsitzenden zu entschlossenerem Handeln auf („Ran an die Boulette!“). Wickerts Vorschläge: Mehr Unterstützung für Falko Liecke in Neukölln und den Wissenschaftsexperten Adrian Grosse, mehr Ostabgeordnete im Fraktionsvorstand, und: „Die Union sollte sich der Forderung nach Neuwahlen anschließen!“ Es kommentieren die Stadtmusikanten: Etwas Besseres als 18% findest Du überall.
Seltsamer Fehler auf dem Online-Portal der Bußgeldstelle (Polizei): Wer bei Anrede die vorgegebene Variante „Firma“ wählt, weil es z.B. um einen Mietwagen geht, bekommt zu jeder richtig eingegebenen Adresse den Hinweis: „Die eingegebene Adresse ist nicht eindeutig.“ Ok, aber auch die „Auswahl möglicher Adressen“ funktioniert nicht, mit anderen Worten: Das Ding ist unbrauchbar.
Aufgefallen ist das übrigens einer Informatik-Professorin – und sie hat uns auch ein paar mögliche Erklärungen verraten. Die Wahrscheinlichste: Schlamperei beim Programmieren plus fehlende Tests (was sich auch schon beim verrutschten Hausnummern-Layout zeigt). Aber das ITDZ hat heute dafür sicher eine andere Erklärung, oder?
Auch das Grauflächenamt Friedrichshain-Kreuzberg ist beim Verwaltungspreis der Senatskanzlei (CP vom 29.10.) ausgezeichnet worden: In der Kategorie „Prozess- und Qualitätsmanagement sowie ressortübergreifende Zusammenarbeit“ gab’s einen dritten Platz für die Pop-up-Radwege. „Von der Entscheidung zur Umsetzung über die Anordnung bis zur Verkehrsfreigabe vergingen so im Schnitt nur rund zehn Arbeitstage“, heißt es anerkennend in der Begründung.
Rund zehn Arbeitsjahre vergingen dagegen gleich nebenan im Bezirk Mitte für den Bau eines Radwegs auf der Müllerstraße, einer wahren Horrorpiste. Erkennbar vergnatzt beschreibt Stadträtin Sabine Weißler den Prozess so:
„Jahrelang wurde geplant. Die Planung war fast fertig, als das Mobilitätsgesetz kam und die Senatsverwaltung einen Neubau nach alten Standards untersagte. Eine neue Planungsphase begann. Weitere zwei Jahre wurde geplant, bis die Senatsverwaltung im April 2021 entschied, es doch bei zwei Autospuren zu belassen und die erforderliche Breite durch eine Verringerung der Mittelstreifen zu erreichen. Der Bezirk hat sich entschieden, nicht mehr auf ein Happy End der Idealplanung zu warten.“
Jetzt gibt es hier eine „Zwischenlösung“: Im Februar setzte Weißler eine „Task Force Müllerstraße“ ein, jetzt beginnt der Bau von gesicherten Dreimeter-Radwegen auf beiden Straßenseiten – auf Kosten der Parkplätze. Wenn dann irgendwann der Senat so weit ist, geht’s von vorne los.
Um die Wohnungsnot zu bekämpfen, wird jetzt sogar am Sonntag gebaut. In Friedrichshain hackte gestern jedenfalls ein Buntspecht für seine Familie eine Hinterhof-Maisonette in den Putz. Hier können Sie sehen, wie er gerade das Kinderzimmer klar macht… und hier zieht er auch schon ein. (Mit einem Dank an @bietho.)
Hertha und Union haben am Wochenende insgesamt 2:7 gegen Hoffenheim und Bayern verloren – jetzt dürfen sie im Achtelfinale des DFB-Pokals gegeneinander spielen (Januar 2022, Olympiastadion). Und für wen ist die Regierende Ballmeisterin Franziska Giffey? „Ich muss ein bisschen die ostdeutsche Fahne hochhalten, deshalb Eisern Union – aber ich mag Hertha auch.“ Aha. Zur Wahl der Stadiongetränke hier der Rat von Dr. med. Checkpoint: „Bier und Wein, das lass sein“ – und ins Berlinerische übersetzt: Ente oder Trente.
Nachtrag zur Meldung „Skandal – Senat kennt Gewicht von Demonstranten nicht“ (CP vom 29.09.): Es war das Drucksachen-Highlight der Legislaturperiode – der fraktionslose NPD-Fan Kay Nerstheimer, dem die AfD zu links geworden war (und er der AfD zu peinlich, was auch eine Kunst ist) wollte wissen: „Wie äußert sich der Senat zur stetigen Zunahme der Demonstranten gegen seine Corona-Maßnahmen?“ Die Antwort von Gesundheitsstaatssekretär Martin Matz: „Über die Veränderungen des Körpergewichts von Demonstrierenden gegen die Corona-Maßnahmen liegen dem Senat keine Erkenntnisse vor.“
Das war natürlich ein dickes Ding. Nerstheimer plusterte sich ordentlich auf, schimpfte über die „Respektlosigkeit“ der Antwort – und erkannte darin sogar „einen Angriff auf unser parlamentarisch-demokratisches System“, das der NPD bekanntlich so heilig ist „wie sonst nur das germanische Brauchtum aus dem zweiten Quartal des 20. Jahrhunderts“ (Stefan Jacobs). Um die Luft rauzulassen (aus der Sache und dem Abgeordneten, der ohnehin nur noch ein paar Tage Abgeordneter ist), lenkte Matz jetzt ein: Die Frage sei „zumindest missverständlich formuliert“ gewesen, aber leider ist dem Senat „in Ermangelung automatisiert recherchierbarer Daten“ auch „keine Aussage zu einer etwaigen Zunahme der Teilnehmendenzahlen möglich“.
Zitat
„Früher war mehr Lametta!“
Lina (10) aus Köpenick nach einer Halloween-Runde durch die Nachbarschaft.
Tweet des Tages
Halloween. Oder wie der Berliner sagt: ‚Horror hab ick jeden Tach, da brauch ick keenen Extratermin für.‘
Stadtleben
Essen & Trinken – Steak war gestern: Der heutige Weltvegantag will stilgemäß zelebriert werden! Wer Burger und Fleischbällchen trotz globaler Herbivoren-Feier nicht missen mag, nimmt im Kreuzberger Maria Platz. Zwischen Dielenboden und Stuckdecke kredenzt das Lokal veganes Comfort Food, das fleischige Originale gar zu verbessern strebt – Käsesauce findet dabei Cashewersatz, den Kloß gibt’s aus Erbsenprotein und den Rinderpatty aus Sojafleisch. Mac & Cheese, Loaded Fries, Cheeseburger und Meatball Sub verkosten Gäste ab sechs Euro, zum Nachtisch winkt Cookie Dough aus Kichererbsen. Entschlossen, den hartgesottenen Carnivoren der Familie zu bekehren? Wie sich der Erbsenkloß schlägt – und ob der Sojapatty tatsächlich famoser ist als sein fleischiges Pendant –, erfahren Sie in der Falckensteinstraße 37. Mo-Fr 12-22, Sa-So 13-22 Uhr, U-Bhf Schlesisches Tor
Noch Hingehen – Es flackert auf der Kreuzberger Heilig-Kreuz-Kirche, verrät meine Kollegin Corinna von Bodisco im Xhain-Newsletter. Hoch oben auf der Patinaspitze der Kirchkuppel hat der spanische Künstler Pejac eine kleine Jungenfigur angebracht, die eine brennende Fackel gen Himmel hebt: Die Installation „Landless Stranded“ will an die humanitäre Katastrophe im Mittelmeer erinnern – mit einem Fernglas gegenüber der Kirche (Zossener Straße) kann die Figur genau betrachtet werden, ein angebrachter QR-Code führt auf die Projektwebsite. Bis zum Freitag strahlt die Fackel zweimal täglich um 12 und um 18 Uhr. Ist die Höhen-Installation bestaunt, fahren Neugierige weiter in die Modersohnstraße 35-45: Hier ruft noch bis Sonntag die Solo-Ausstellung Pejacs „Apnea“ (Mo-Fr 15-21, Sa-So 12-21 Uhr).
Last-Minute-Rätseln – Der Tradition des Pub Quiz frönen diesseits des Ärmelkanals nur vereinzelte Kneipengänger. Zu Unrecht, meint das Steglitzer Celtic Cottage und lädt stets montags um 19.30 Uhr zur Raterunde: In Zweier- bis Fünfer-Teams grübeln Besucher über Politik-, Klatsch- und Musikfragen. Dabei gilt es jedoch nicht, wahre Lösungen zu deduzieren. Gesucht werden nur die Antworten, die die Quizmaster für richtig halten – als Preis wartet irischer Whiskey, die Letztplatzierten stauben ein Glas saurer Gurken ab. Zudem will der Jackpot geknackt werden, in den die Startgebühr von einem Euro pro Person fließt: Zur Anmeldung gelangen Sie hier, im Pub gilt die 2G-Regel. Markelstraße 13, U-Bhf Walther-Schreiber-Platz
Plätze sichern – Von wegen Elfenbeinturm! Ganz und gar nicht abgehoben startet heute die Berlin Science Week: In Unis, Planetarien, Futurium und gleich mehreren Botschaften verraten Wissenschaftler bis zum 10. November Rätsel und Antworten ihres Felds. Neben Smart City, Framing, Airbnb und dem Flughafen Tegel kommen selbst Mathe-Zaubertricks auf den metaphorischen Seziertisch – besonders Gewiefte diskutieren gar beim intimen Science-Braindate. Tipp für heute: Die „Reise durchs Gehirn“ im Humboldt Labor, die Neurowissenschaftler ihre Forschung vorstellen lässt, bevor die Hirnwirren auf Touchscreens entdeckt werden dürfen (18 Uhr). Für Programm und Anmeldung klicken Sie sich hier entlang – auf rauchende Köpfe!
Grübelstoff – Auf welchen Dächern, Türmen, Verkehrsinseln und Freiflächen der Hauptstadt würden Sie gern ein Monument errichten – und für wen?
Berlin heute
Verkehr – Luisenstraße (Mitte): Sperrung zwischen Schumannstraße und Reinhardtstraße in Richtung Reinhardtstraße, Fuß- und Radverkehr darf passieren (bis Mitte November).
Provinzstraße (Reinickendorf): Sperrung zwischen Gesellschaftsstraße und Letteallee in Richtung Schönholz, Fuß- und Radverkehr frei (bis Mitte Dezember).
Groß-Berliner Damm (Adlershof): Sperrung zwischen Merlitzstraße und Rudower Chaussee in Richtung Rudower Chaussee, Fuß- und Radverkehr frei (bis Mitte Dezember).
Hauptstraße (Schöneberg): Vor dem Innsbrucker Platz wird die Fahrbahn stadteinwärts auf eine Spur verengt (bis Januar 2023).
Rhinstraße (Lichtenberg): An der Kreuzung Rhinstraße/Marzahner Straße ist in Richtung Gehrenseestraße nur ein Fahrstreifen verfügbar, das Abbiegen in die Marzahner Straße ist nicht möglich (bis Mitte Dezember).
Kniprodestraße (Prenzlauer Berg): Vor der Danziger Straße ist in Richtung Am Friedrichshain nur eine Spur frei (für ca. eine Woche).
Berliner Allee (Weißensee): Zwischen Lindenallee und Smetanastraße ist die Fahrbahn stadteinwärts auf einen Fahrstreifen verengt (bis Ende Dezember).
Müllerstraße (Wedding): Vor der Seestraße ist stadteinwärts nur eine Spur verfügbar (bis Ende November).
S-Bahn: Die Linien S3, S5 und S9 fahren zwischen 22 und 1.30 Uhr nicht zwischen Ostbahnhof und Zoologischer Garten (Linie S5 bis Friedrichstraße), bitte nutzen Sie die S7.
Regionalverkehr: Der RE1 in Richtung Frankfurt (Oder) hält bis Donnerstag (je 20-23.15 Uhr) nicht im Bahnhof Berlin Ostkreuz, bitte steigen Sie auf die S-Bahn um. Auf der Linie RE7 kommt es ebenfalls bis Donnerstag (je 19.40-23 Uhr) zu Zugausfällen zwischen Berlin Ostbahnhof und Berlin Ostkreuz/Flughafen BER – Terminal 1-2, bitte nutzen Sie auch hier die S-Bahn.
Demonstration – Auf dem Alexanderplatz protestieren 50 Personen „gegen Hartz 4“, angemeldet durch die „Berliner Montagsdemos“ (18-20 Uhr). In der Bölschestraße 113 hält die „Friedrichshagener Bürgerinitiative gegen Fluglärm“ eine Mahnwache für ein „konsequentes Nachtflugverbot von 22 Uhr bis 6 Uhr am Flughafen BER“ ab (19-20 Uhr, 40 Teilnehmende). Auf dem Breitscheidplatz kommen 20 Personen im Rahmen einer „Bilderausstellung zur UN-Klimakonferenz“zusammen (17-20 Uhr, angemeldet durch „Berlin4Future“).
Gericht – Zweiter Tag im Prozess um den tödlichen SUV-Unfall in Berlin-Mitte, bei dem vier Fußgänger starben. Der Fahrer (44) hatte einen epileptischen Anfall erlitten. Der Unternehmer soll seinen Porsche gefahren haben, obwohl er aus gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage gewesen sei, das Auto sicher zu führen. Die Anklage lautet auf fahrlässige Tötung und Gefährdung des Straßenverkehrs (9.30 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 700).
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Martin Beck (63), Politiker (Grüne) / „Für Claudia, liebste, neugierigste und zugewandteste Freundin ein wunderbares kommendes Jahr, Annette“ / Margit Gottstein (61), Staatssekretärin für Verbraucherschutz und Antidiskriminierung / „Die besten Wünsche zum Geburtstag, Dir lieber Lothar Hammerl! Halte den Ball weiterhin nicht zu flach, Deine Volleyballer*innen“ / „Liebe Heike, herzlichen Glückwunsch zu deinem sechzigsten Geburtstag. Quäle dich nicht mit Fastenwandern, Floridaeis gibt's jetzt auch mit Pistazien, LG Martina“ / Reinhild Hoffmann (78), Pionierin des Tanztheaters / Rainer Hunold (72), Schauspieler / Ingeborg Junge-Reyer (75), ehem. SPD-Senatorin für Stadtentwicklung (2004-11) und ehem. Bürgermeisterin (2006-11) / Cosmo Klein (43), Sänger und Songwriter/ Manfred Pflitsch (82), „unermüdlicher Kämpfer für die Geschichte der Berliner Binnenschifffahrt und einen Berliner Museumshafen sowie Vorstand der Stiftung Museumshafen. Herzliche Glückwünsche zum Geburtstag, gute Fahrt auf allen Wasserstraßen und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel seiner MS Heinrich Zille und allen seinen anderen Schiffen!“ / Katja Riemann (58), Schauspielerin / Christian Stäblein (55), Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz / Ulf Timmermann (59), Leichtathlet (Kugelstoßen) / Bernd Wilms (81), ehem. Theaterintendant (u.a. Maxim Gorki und DT) / Dr. Christine Wistuba, „Biologin, herzliche Glückwünsche zum runden Geburtstag. Mach weiter so! Bleibe immer optimistisch und lass dir die gute Laune – auch durch die Checkpoint-Lektüre – nicht verderben. Walter, Sophia und Clara“ / Nachträglich: „Freundschaftliche Grüße an Annette Ahme für ihre Beharrlichkeit, trotz allem Berlin zu lieben...“
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Jürgen Bertram, * 25. März 1934, Studiendirektor i.R. / Brigitte Münzner, * 12. Juni 1947 / Wolfgang Schüler, * 23. September 1941 / Jörg Rainer Wachsening, * 12. November 1939
Stolperstein – Heymann Saloschin wurde am 19. August 1878 in Leszno (Lissa) geboren. Zwischen Juli und November 1941 war er im Konzentrationslager Sachsenhausen inhaftiert, wo ihn die Nationalsozialisten heute vor 80 Jahren ermordeten. Seit 2015 erinnert an seinem ehemaligen Wohnort Bergedorfer Straße 187 in Mahlsdorf ein Stolperstein an ihn.
Encore
Zum Schluss machen wir noch kurz einen Abstecher zum BER, wo die Sonne zwar nicht mehr den Brandalarm auslöst, aber zuweilen die Abfertigung lahmlegt: An den Check-in-Schaltern werden die Beschäftigten am Vormittag so geblendet, dass sie kaum ihren Bildschirm erkennen können. Da hatte Checkpoint-Leser Heiner Kuse, der in einer 100-Meter-Schlange wartend Sorge hatte, seinen Flieger nach Antalya zu verpassen, eine Idee: Er nahm ein Strandhandtuch aus seinem Gepäck und erfand den Sonnenschutz „Modell BER“ (hier zu sehen). Das Ergebnis: Mit nur einer Stunde Verspätung ging’s los.
So, wir machen hier jetzt auch einen Abflug – mit an Bord waren heute Lotte Buschenhagen (Recherche, Stadtleben) und Kathrin Maurer (Produktion), morgen früh klettert hier Anke Myrrhe für Sie ins Cockpit. Ich gehe jetzt erstmal meine Schuhe bügeln und den Anzug polieren, für den Fall, dass mir Franziska Giffey begegnet – da will man ja nicht schlumpsig sein. Bis dahin,
Ihr