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Ukrainischer Präsident Selenskyj war in Berlin – unter extremen SicherheitsvorkehrungenKnapper SPD-Sieg in Oder-Spree verhindert bundesweit ersten AfD-LandratBaumbesetzung in der Wuhlheide gegen TVO

War das ein ereignisreiches Wochenende! Der ukrainische Präsident war zu Gast in Berlin, der türkische Präsident hat laut Staatsmedien die Wahl gewonnen, aber in Wirklichkeit eher nicht. Die rot-grün-rote Koalition in der Bremischen Bürgerschaft kann mit mehr Rot und weniger Grün weiterregieren, der Landkreis Oder-Spree erspart sich knapp einen blauen Landrat, bei der Bahn fällt nicht nur der Warnstreik aus, sondern auch ein Drittel der Fernzüge, und Bettina Jarasch hat für Schweden den Eurovision Song Contest gewonnen.

Die Sicherheitsvorkehrungen waren extrem und wirkten weit übers Regierungsviertel hinaus, als der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Sonntag nacheinander Bundespräsident und Bundeskanzler zu Gesprächen traf, bevor er gemeinsam mit Olaf Scholz nach Aachen flog, um für sein Volk den Karlspreis entgegenzunehmen. Eine freundliche Begrüßung durch Berliner und hier lebende Ukrainer wäre sicher nicht an mangelndem Interesse gescheitert, aber verbot sich aus Sicherheitsgründen. Schließlich hat Putin in Berlin schon deutlich unbedeutendere Gegner ermorden lassen. Was Selenskyj aus Deutschland mitnimmt, ist eine in Dimension und Deutlichkeit bisher nicht gekannte Unterstützungszusage – militärisch und für die Zeit nach diesem Krieg, mit dem Putins Armee die Ukraine seit 445 Tagen terrorisiert.

Tesla County hat knapp die Kurve gekriegt: In der Stichwahl ums Landratsamt im Kreis Oder-Spree gewann SPD-Kandidat Frank Steffen mit 52,4 Prozent gegen Rainer Galla, der im ersten Wahlgang vorn lag und im Erfolgsfall der bundesweit erste AfD-Landrat geworden wäre. Im nahen Berliner Umland inkl. Tesla-Standort Grünheide gewann durchweg Steffen; weiter östlich war der blaue Balken länger. Steffen sagte Sonntagabend am CP-Telefon, er wolle maximale Präsenz zeigen in den Gemeinden, um das Vertrauen in die Institutionen zu stärken: „Die Menschen sollen ihren Landrat erleben.“ Als wichtigste Arbeitsschwerpunkte nannte er Schulneubauten, besseres Flüchtlingsmanagement und die medizinische Versorgung in dem Landkreis, in dem auf der zweieinhalbfachen Fläche Berlins 180.000 Menschen wohnen.

Die BVG versucht, etwas Ordnung in das Chaos zu bringen, das ihre Fahrgäste in Köpenick seit März erdulden müssen (CP vom 11.5.): Die Tramlinien 62 und 68 sollen bei Stau in der Bahnhofstraße künftig so filetiert werden, dass keine 40-Minuten-Lücken mehr zwischen Grünau und Schmöckwitz entstehen. Außerdem soll die Linie 63 auch bei großen Verspätungen nicht gekappt werden. Damit haben Kunden, die schlecht zu Fuß sind, eine Alternative zur bisherigen Empfehlung, die knapp 2 km zwischen Altstadt und S-Bahnhof zu laufen. Im Laufe des Jahres soll außerdem eine neue Software sicherstellen, dass die Ausfälle an den Haltestellen wenigstens angezeigt werden. Die CP-Frage, ob der Status Quo – ÖPNV-Kollaps, weil sich Busse und Bahnen im Autostau anstellen müssen – gegen das Mobilitätsgesetz verstößt („... sichert dabei den Vorrang des Umweltverbundes …“), hat die Verkehrsverwaltung bisher nicht beantwortet.

„Moritzplatz bis Mont St. Michel“, heißt das aktuelle Projekt der langjährigen Friedrichshain-Kreuzberger Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann (Grüne): Vor gut zwei Wochen twitterte sie ein Bild ihres schwer bepackten Fahrrades: „Ich bin dann mal weg“ und „Habt einen schönen Sommer!“ Da sie ihr Handy mithat, haben wir Sonntagmittag mal durchgeklingelt.

Hallo, der Checkpoint hier. Wo sind Sie gerade?
In Groningen. Alle Leute haben gesagt, es ist so schön – und es ist wirklich so. Wer sich über Berlin beschwert, weil es ihm zu bunt ist, war noch nie in Holland.

Haben Sie Berlin wegen Schwarz-Rot verlassen?
Nein. Ich wäre auch unter Rot-Grün-Rot losgefahren.

Und wie war’s bisher?
Reisen bildet. Ich fand es erschreckend, dass es in vielen Dörfern praktisch keine Infrastruktur mehr gibt. Keinen Laden, keinen Bäcker. Das gilt im Osten wie im Westen. Über die Autofahrenden kann ich mich nach den neun Tagen durch Deutschland nicht beschweren. Hier in den Niederlanden gibt es auch reichlich Autoverkehr, aber der Verkehrsraum ist völlig anders aufgeteilt, so dass jeder sicher Rad fahren kann. Wenn ich das sehe, denke ich, das wäre doch in Berlin auch möglich.

Ihre Tour von Berlin zum Atlantik bedeutet praktisch Gegenwindgarantie. Warum ausgerechnet dorthin?
Die Normandie war das nächste Ziel, zu dem ich mit meiner Frau reisen wollte. Es hat nicht mehr geklappt, weil sie gestorben ist. Nun fahre ich allein. Aber wenn man mit jemandem sprechen will, trifft man ja Leute. Das letzte Mal war ich mit meinen Eltern in der Normandie, als ich 16 war. Jetzt werde ich 59. Man sollte Dinge machen, solange es geht. Keine Aufschieberei!

Wenn jemand fragt: Was machen Sie beruflich?
Ich bin offiziell Bürgermeisterin a.D. in Pension und bekomme Ruhegeld. Was ich mache, mache ich ehrenamtlich. Mit dem, was ich in den 15 Jahren als Stadträtin und Bezirksbürgermeisterin gelernt habe, stehe ich dem Bezirksamt zur Verfügung.

Und wie geht es weiter?
Ich werde auch zurück mit dem Rad fahren. Vielleicht über Paris, um zu sehen, wie die das mit der Verkehrswende machen. Den Stress, mit Rad und vier Packtaschen in Züge zu steigen, will ich mir nicht antun. Ich habe ja Zeit.

Berliner Schnuppen

von Naomi Fearn

Die <strong>Berliner Schnuppen</strong> in voller Länge gibt's täglich mit dem <strong>Tagesspiegel-Plus-Abo</strong> – <a href="https://nl.tagesspiegel.de/r.html?uid=F.hqJfY80Da6JfbAGiX23OAA6kBqJfcs4AB5bdol9zzmRYgmKiX3XOAjIsEg.Ekg9HClmhwOmt02lGTjgGDvwviWHMht1TPRz7QK47-a6dvubfn-GfNzivp3ztMvQWZoBMu2oIZirqKGgCaUcGQ" target="_blank" rel="noreferrer noopener"><strong>hier</strong></a> geht's zur Anmeldung.

Telegramm

Die „Letzte Generation“ will nach einwöchiger Klebepause ab heute wieder Straßen blockieren. Mein Kollege Alexander Fröhlich hat anhand von Polizeidaten eine Übersicht erstellt, wo am ehesten mit Sperren zu rechnen ist (T+). Außerdem wollen die Aktivisten ihre Blockaden in die Länge ziehen – mit neuer Klebtechnik. Pritt for fun? Leider nein.

Nachdem der Frühling für die Natur zum ersten Mal seit Jahren vielversprechend – nämlich mit genug Regen – begonnen hatte, wird es schon wieder kritisch: Nach zehn Tagen mit Sonne und strammem Ostwind ist die Landschaft knochentrocken. In zwölf von 14 Brandenburger Landkreisen galt am Sonntag Waldbrandwarnstufe 4, in Berlin (wo keine Warnstufen ausgerufen werden) ist die Situation nicht besser. Während es im Westen und Süden Deutschlands reichlich geschüttet hat, sind hier nur heute Nachmittag ein paar Tropfen in Sicht. Das kann ja heiter werden.

Von 57 aktenkundigen Waldbränden in Berlin in den vergangenen zehn Jahren waren laut Umweltverwaltung (auf AfD-Anfrage) gut 75 Hektar betroffen, davon allein 50 durch den Brand am Sprengplatz Grunewald. Flächig zerstört worden sei dabei kein Wald, weil es immer nur am Boden gebrannt habe. Damit die Feuerwehr im Ernstfall besser löschen kann, sollen zu den 46 vorhandenen Brunnen in den nächsten Jahren sechs weitere errichtet werden.

Bis zu 100 Umweltschützer haben sich am Sonntag in der Wuhlheide versammelt und vier Bäume besetzt, um gegen den geplanten Bau der „Tangentialen Verbindung Ost“ (TVO) zu protestieren. Für die Straße zwischen Marzahn und Köpenick müssten etwa 15 Hektar Wald gerodet werden. Die Frage ist, ob die Baumbesetzer das Tempo der Berliner Verwaltung richtig einschätzen: Die Planung für die Piste existiert seit mehr als 50 Jahren.

Die Berliner Linken haben seit dem Wochenende eine Doppelspitze. Ein Parteitag wählte Franziska Brychcy mit 85 und Maximilian Schirmer mit 73 Prozent als neue Landesvorsitzende. Sie folgen auf Katina Schubert. Im Interview haben sie vorab erklärt, wie sie sich gegen Schwarz-Rot profilieren wollen.

Nach der Absage des bis Dienstagabend angesetzten Streiks geht die S-Bahn laut ihrer Homepage davon aus, „dass in den nächsten Tagen unsere S-Bahnen weitestgehend regulär fahren werden“. Das unterscheidet sie von manchen Stammkunden. Gestern wurde „wegen kurzfristigem Personalausfall“ die S45 gekürzt, und die S75 fuhr zwischen Springpfuhl und Wartenberg nur alle 40 Minuten. Gemessen an den immensen Einschränkungen während und nach Selenskyjs Besuch waren diese Ausfälle allerdings harmlos.

Die Verkehrsinformationszentrale überraschte ihre mehr als 30.000 Follower auf Twitter am Sonntag um 15.15 Uhr mit dem Hinweis auf den großen EVG-Streik. Da hatte offenbar vor dem Wochenende jemand noch ein gutes Werk tun wollen und am Freitag den Versand der Warnung programmiert. Die Bahn wiederum teilte auf Tsp-Anfrage mit, dass bereits stornierte Tickets nicht mehr verwendet werden können. Wer also nun doch verreisen will, muss sich ein neues (in der Regel teureres) Ticket kaufen. Und: Viele Fernzüge werden am Montag wohl ausfallen.

„Deutschlands bester Supermarkt steht in Berlin“, informiert die Firma Rewe. Es ist – Tada! – ein Rewe, und zwar der in der Ackerhalle. Marktleiterin Susanne Klars und ihre 56 Mitarbeiter:innen erhielten den renommierten Branchenpreis in der Kategorie „Filialisten über 2000 qm Verkaufsfläche“. Und bevor jetzt jemand Ärger macht: Zwei selbstständige Edeka-Händler wurden ebenfalls ausgezeichnet, aber eben keine in Berlin.

Die „Dos and Don’ts“, die laut Duden tatsächlich so geschrieben werden, sollten ja bekannt sein. Weniger bekannt ist die DONot, bei der es sich um die Dienstordnung der Notarinnen und Notare handelt. Für diese Berufsgruppe gelten neue Dos and Don’ts, publik gemacht durch Veröffentlichung der Zweiten Verwaltungsvorschrift zur Änderung der DONot im jüngsten Amtsblatt. Darauf Brief und Siegel – oder lieber einen Dujardin.

Nachdem der Frühling für die Natur zum ersten Mal seit Jahren vielversprechend – nämlich mit genug Regen – begonnen hatte, wird es schon wieder kritisch: Nach zehn Tagen mit Sonne und strammem Ostwind ist die Landschaft knochentrocken. In zwölf von 14 Brandenburger Landkreisen galt am Sonntag Waldbrandwarnstufe 4, in Berlin (wo keine Warnstufen ausgerufen werden) ist die Situation nicht besser. Während es im Westen und Süden Deutschlands reichlich geschüttet hat, sind hier nur heute Nachmittag ein paar Tropfen in Sicht. Das kann ja heiter werden.

Von 57 aktenkundigen Waldbränden in Berlin in den vergangenen zehn Jahren waren laut Umweltverwaltung (auf AfD-Anfrage) gut 75 Hektar betroffen, davon allein 50 durch den Brand am Sprengplatz Grunewald. Flächig zerstört worden sei dabei kein Wald, weil es immer nur am Boden gebrannt habe. Damit die Feuerwehr im Ernstfall besser löschen kann, sollen zu den 46 vorhandenen Brunnen in den nächsten Jahren sechs weitere errichtet werden.

Nach der Absage des bis Dienstagabend angesetzten Streiks geht die S-Bahn laut ihrer Homepage davon aus, „dass in den nächsten Tagen unsere S-Bahnen weitestgehend regulär fahren werden“. Das unterscheidet sie von manchen Stammkunden. Gestern wurde „wegen kurzfristigem Personalausfall“ die S45 gekürzt, und die S75 fuhr zwischen Springpfuhl und Wartenberg nur alle 40 Minuten. Gemessen an den immensen Einschränkungen während und nach Selenskyjs Besuch waren diese Ausfälle allerdings harmlos.

Die Verkehrsinformationszentrale überraschte derweil ihre mehr als 30.000 Follower auf Twitter am Sonntag um 15.15 Uhr mit dem Hinweis auf den großen EVG-Streik. Da hatte offenbar vor dem Wochenende jemand noch ein gutes Werk tun wollen und am Freitag den Versand der Warnung programmiert. Die Bahn wiederum teilte auf Tsp-Anfrage mit, dass bereits stornierte Tickets nicht mehr verwendet werden können. Wer also nun doch verreisen will, muss sich ein neues (in der Regel teureres) Ticket kaufen. Und: Viele Fernzüge werden am Montag wohl ausfallen.

Zitat

Wir brauchen nicht viele Pläne. Wir haben einen Krieg, der nur auf unserem Gebiet stattfindet.“

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bei seinem Besuch in Berlin zur Frage etwaiger Friedenspläne.

 

Tweet des Tages

DFB-Vize Winkler darf natürlich Selenskyj als ehemaligen Schauspieler bezeichnen, weil das schlicht stimmt. Die politische Karriere Selenskyjs verlief allerdings bisher um Lichtjahre erfolgreicher als das, was ich aus der Laufbahn Winklers herauslesen konnte. Und auch ist der ehemalige Schauspieler nicht nur aktuell Präsident eines Landes im Verteidigungskrieg, sondern war einer der erfolgreichsten Fernsehmanager Osteuropas.

@denistrubetskoy

Antwort d. Red.: Der Tweet des ukrainischen Journalisten Denis Trubetskoy bezieht sich auf Gehässigkeiten des DFB-Vizepräsidenten und langjährigen sächsischen CDU-Funktionärs Hermann Winkler.

Stadtleben

Spargel sichern – Wenn Spargel bei Ihnen an der Spitze des Gemüse-Rankings steht, dann sollten Sie sich den 18. Mai im Kalender vormerken. Die Oberhafenkantine in Kreuzberg wird im Rahmen von Xiroi’s großem Spargelfest zur beliebtesten Gastronomie unter den Spargelwirten. Inmitten von Spargeldogs, Spargelwurst, Spargelfritter und Co. können Busucher:innen ab 15 Uhr u.a. beim Spargel-Wettschälen oder der Spargel-Tombola teilnehmen. Das Berliner Schlager-Duo „Xiroi“ sorgt mit ihrer Show für musikalische Unterhaltung. Alle Einnahmen werden gespendet. Am Flutgraben 2, Kreuzberg, S-Bhf Treptower Park

Kiekste

Die Wichtigkeit des Kleingedruckten war selten so wichtig wie in diesem Weddinger Aushang in der Amsterdamer Straße. Denn die allermeisten Tauben sind – auch in Berlin – Analphabeten. Ihre tierisch-guten oder -bösen Berlin-Momente erreichen uns flugs per checkpoint@tagesspiegel.de. Danke!

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Berliner Gesellschaft

Geburtstag – Birdy,bürgerlich: Jasmine van den Bogaerde (27), britische Popsängerin / „Meiner geliebten Edda herzlichen Glückwunsch zum 80. Geburtstag. Möge dein Lachen nie verstummen. Dein Micha“ / Lisa Feller (47), Schauspielerin und Komikerin / Judith Hermann (53), Journalistin und Schriftstellerin / Michael Lentz (59), Schriftsteller / „Lieber Manfred in Lichtenrade, ich wünsche dir für dein neues Lebensjahr, alles Gute, Gesundheit, viele schöne Erlebnisse und alle deine Wünsche sollen in Erfüllung gehen! Anneliese“ / Andy Murray (36), britischer Tennisspieler / Ronald Pofalla (64), ehemaliger Infrastruktur-Vorstand der Deutschen Bahn / Claudia Roth (68), Staatsministerin beim Bundeskanzler sowie Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien / Martin Sonneborn (58), Bundesvorsitzender von Die Partei, Mitglied im Europäischen Parlament und Satiriker / Peter Strieder (71), ehemaliger Landespolitiker und früherer Chef der Berliner SPD / Margaretha Sudhof (64), ehemalige Staatssekretärin im Bundesministerium der Verteidigung (SPD) / Ulrike Claudia Tscharre (51), Schauspielerin / Greg Wise (57), britischer Schauspieler

+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++

Gestorben – Prof. Dr. Thomas Buckhout, * 22. September 1951 / Dr. Joachim Fiebach, verstorben am 23. April 2023, Honorarprofessor / Klaus Granitza, * 28. Juni 1932, Steuerberater, vereid. Buchprüfer, Rechtsbeistand a.D. / Prof. Lutz Kandel, * 26. Dezember 1939, Architekt / Charlot Kleinau, geb. Farias, * 6. März 1931 / Gerald Lorenz, * 2. Dezember 1937 / Vera Zech, verstorben am 17. April 2023

Stolperstein – Der Berliner Willi Lewin (Jg. 1914) lebte mit seiner Mutter in der Schenkendorfstraße 2 in Kreuzberg. Später zog er in das Männerheim Keil in der Kommandantenstraße 62b, in dem auch seine Freundin, die geschiedene Anna Sengteller (geb. Spreehacke), gelistet war. 1939 wurde Willi Lewin in das Konzentrationslager Sachsenhausen deportiert, wo er heute vor 83 Jahren offiziell an „Zellgewebsentzündung und Herzschwäche“ verstarb.

Encore

Checkpoint wirkt – auch als Kontaktbörse: Im CP vom 2.5. suchte CP-Leserin Alexandra H. den „älteren, sympathischen Herrn“, der ein paar Tage zuvor in der Philharmonie neben ihr gesessen und den sie noch zum Taxi gebracht, aber nicht nach seinem Namen gefragt hatte: „Vielleicht liest der nette Herr ja Checkpoint und mag mir seinen Namen nennen.“ Prompt meldete sich Wolf-Rainer H., der natürlich Checkpoint liest, wie es sich für einen netten Herrn ziemt. Und seinen Kontakt durften wir auch weitergeben, so dass die Suche zur allseitigen Zufriedenheit beendet ist.

Das (abgesehen vom Autor) junge, sympathische Team für diesen Checkpoint bestand aus Thomas Lippold (Recherche), Sophie Rosenfeld (Stadtleben) und Florian Schwabe (Frühproduktion). Morgen verkuppelt Sie hier Robert Ide. Machen Sie’s gut!

Ihr Stefan Jacobs

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