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Wie Brandenburg zur Blaupause für Shutdown-Lockerungen wirdErste Betrugsverfahren wegen unrechtmäßigen Corona-Zuschüssen sind wohl nur „die Spitze des Eisbergs“ An Berlins Universitäten finden 80 Prozent der Kurse statt

es sollte eine Woche der Entscheidungen werden. Doch Berlin bummelt. Der Senat will sich bis nächsten Dienstag Zeit nehmen, die strikten Eindämmungsmaßnahmen dort zu lockern, wo es möglich scheint. Für Geschäfte, Schulen, Kirchen vielleicht, einsame Herzen. Falsche Erwartungen will aber niemand wecken: So schnell kommt unsere Berliner Normalität nicht zurück. Aber wir gehen diesen Weg jetzt  das ist die schöne, die mutmachende Nachricht der vergangenen Tage. Gesundheitsminister Jens Spahn bezeichnet den Ausbruch des Virus am Freitag als “berechenbar”, das Robert-Koch-Institut gibt das magische R (die Reproduktionszahl) mit nur 0,7 an. Ein Infizierter steckt weniger als einen anderen Menschen an. Und es gibt weitere Zahlen, die Hoffnung machen. Nach allem, was wir wissen, ist das die Konsequenz der schmerzhaften Restriktionen, die wir uns als Gesellschaft auferlegt haben. Wir gegen das Virus. Jetzt ist es ein Poker: Wie weit können wir uns dem alten Normalzustand nähren, ohne einen weiteren unkontrollierten Ausbruch der Seuche auszulösen?

Brandenburg hat sein Blatt schon ausgespielt. Das rot-schwarz-grüne Dreierbündnis in der Mark hat – wie alle anderen Bundesländer – am Freitag Lockerungen beschlossen. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) bezeichnete die Maßnahmen als “kleine Schritte, aber auf dünnem Eis”. Vieles, was in Brandenburg wieder erlaubt ist, könnte auch für Berlin gelten. Die Hauptstadtregion soll kein regulativer Flickenteppich werden. Woidke: Die Regeln werden "weitgehend adäquat" sein.