gemessen daran, was auf dem Spiel steht, waren es Wenige, die gestern Abend am Brandenburger Tor für zivilisierten politischen Umgang demonstrierten – aber gemessen am kurzen Vorlauf waren es viele. Mehr als 1000 Menschen inklusive bundespolitischer Prominenz versammelten sich aus Solidarität mit dem sächsischen SPD-Spitzenkandidaten Matthias Ecke, der am Freitagabend beim Plakatieren in Dresden zusammengeschlagen worden war. Die Operationen des schwer im Gesicht verletzten 41-Jährigen sollen erfolgreich verlaufen sein, einer der Täter hat sich der Polizei gestellt.
Durchschnittlich 1121 Schnellfahrer pro Tag hat die Berliner Polizei bei mobilen Tempokontrollen im vergangenen Jahr erwischt. Daraus resultierten Einnahmen von rund 50.000 Euro. Die Messanhänger steuerten weitere 20.000 Euro bei, die stationären Anlagen 13.000 Euro – pro Tag! Übers Jahr kamen so nur durch Tempoverstöße 30 Millionen Euro zusammen. Warum blitzt die Polizei angesichts dieser Ausbeute und der Sitten auf Berlins Straßen nicht öfter? Weil sie keine Parklücken mehr findet: „Durch die stetige Verknappung / Verdichtung des Verkehrsraumes stehen zunehmend weniger geeignete Aufstelloptionen für Radarfahrzeuge und Messanhänger bzw. Kontrollstellen für Handlasereinsätze im öffentlichen Straßenverkehr zur Verfügung“, teilt die Innenverwaltung auf eine noch unveröffentlichte Anfrage von Antje Kapek (Grüne) mit – ohne Zwinkersmiley oder andere Indizien für Ironie.
Anlass für Kapeks Anfrage war ein Tagesspiegel-Bericht über die maue Auslastung der Technik.