Heiter bis wolkig bei 14°C, sonnabends Schauer, Sonntagfrüh Nebel möglich

Unsichtbar gemacht: Karen Lamassonne zeigt den Alltag von Frauen im Kolumbien der 80erRomaday in Berlin: Parade zur Volksbühne und Abschluss von ThemenwocheSweden's dirty little secret: Romani-Aktivist Larsson liest im Maxim Gorki Theater

+++ Schwarz bleibt Wirtschaftssenator in Berlin: Bundestagsabgeordnete Cansel Kiziltepe könnte wichtiges Senatorenamt besetzen. Bei der SPD zeichnet sich die Senatorenriege ab. Derweil streitet die Partei aber um Zustimmung oder Ablehnung der Koalition.

+++ Frieren statt rutschen: Berlins Hallenbäder sparen auf Kosten der Kinder. Unser Kolumnist ist Vater zweier Söhne und spürt: Draußen wird es wärmer, in den Hallenbädern und den Herzen noch nicht.

+++ Wie radikal darf Klimaprotest sein? Darüber spricht Kollegin Ann-Kathrin Hipp in der neuen Podcastfolge „Eine Runde Berlin“ mit Carla Rochel, Aktivistin der „Letzten Generation“. Jetzt hier und überall, wo es Podcasts gibt.


Ein wenig gestaltet sich die Suche nach einem abwechslungsreichen Wochenendprogramm schon als Eiersuche. Viele Galerien sind über die Feiertage geschlossen und selbst die Philharmoniker verreist, und zwar nach Baden-Baden, wo sie ein österliches Programm geben. Für Alternativen nicht verzagen, Checkpoint fragen. Willkommen im Wochenende.

Samstagmorgen – Als erstes raus aus der Großstadtenge und rein in die des Alltags kolumbianischer Frauen in den 1970er und 80er Jahren. Häusliche Umgebungen wie Badezimmer, Schlafzimmer, Küchen und Flure sind die vordergründigen Protagonisten in den Gemälden, Zeichnungen, Collagen und Videos der kolumbianisch-amerikanischen Künstlerin Karen Lamassonne. Die wahren Protagonistinnen sind allerdings die Frauen, die in diesen konservativen Strukturen zu bloßem Inventar des Hauses degradiert, unsichtbar werden.

Mein Wochenende mit

Durchgecheckt

Kevin, unser liebstes Wildschwein in der Rotte, kennt jeden Flecken Land in Berlin und Brandenburg. An dieser Stelle gibt er wöchentlich Ausflugstipps ins Umland.

„Wussten Sie eigentlich, dass ich Hobby-Vogelkundler bin? Immerhin kann man von unseren gefiederten Freunden einiges Lernen. Zum Beispiel Fliegen aus eigener Kraft. Wie das geht, habe ich noch nicht geknackt, aber eines Tages! Flughunde sind dem Rätsel schließlich auch schon auf die Schliche gekommen. Seit März beobachte ich Störche, beispielsweise in Linum, einem der bekanntesten Storchendörfer im Landkreis Prignitz-Ruppin. Die Vögel verklappern hier den Sommer und ziehen ihre noch grauen Jungen auf. Die machen hier erste Flugversuche, was besonders interessant ist, weil sie dabei genau den Schritt vom Nichtflugtier zum Flugtier machen, den ich mir auch vorgenommen habe. Und wenn sie es bis zum Herbst draufhaben, ziehen sie ab Richtung Afrika. Wer ähnliche Ambitionen hat (und wer hat die nicht?), legt sich hier mit Fernstecher auf die Lauer, beobachtet und lernt. Übrigens, aus einiger Erfahrung, auf die ich aus Scham nicht näher eingehen möchte, weiß ich, dass Flugversuche ganz schön anstrengend sind. Stärkung gibt es bei Georg Rixmann und Sabine Schwalm von Rixmanns Hof, die in ihrem Garten direkt an der Ortsdurchfahrt erntefrisches Obst und Gemüse feilbieten, darunter auch alte Sorten und sensationell gute Marmeladen und Essige (Nauener Str. 23 a). Fast nebenan, im Wiesencafé, (Karolinenhof 1, Kremmen, auch Ostern von 9-19 Uhr geöffnet), hat Gela Angermann ihre eigene Ziegenzucht mit Käserei aufgebaut und bietet im Café Ziegenkäsespätzle, Ziegenkäsekuchen und mehr. Und wer das Städtchen Kremmen noch nicht gesehen hat, sollte sich unbedingt den nach historischem Vorbild restaurierten Marktplatz und das Scheunenviertel ansehen. Von da aus ist es nur noch ein Schweinwurf nach Velten mit seinem Ofen- und Keramikmuseum, dem die Sammlung der berühmten Bauhaus-Ikone Hedwig Bollhagen angeschlossen ist (Wilhelmstr. 32/33, Di-So 11-17 Uhr). Ich empfehle mich, mit flatternden Grunzen.“

Lese­empfehlungen

Philosophische Erfahrung: Die Berliner Multiinstrumentalistin Charlotte Brandi hat ihr Album „An den Alptraum“ ohne männliche Beteiligung aufgenommen. Ein Gespräch über die Gründe, Deutsch als Singsprache und Kinderfreiheit. Von Nadine Lange (T+)

Hinter den Kulissen: Ab Sonntag ist Schauspielerin Corinna Harfouch als „Tatort“-Kommissarin im Einsatz. Ein Gespräch über die Macht von Kritiken, Theater auf dem Land und die Grenzen von TV-Krimis. Von Joachim Huber und Kurt Sagatz (T+)

Naturverbundene Regionalküche bietet Alina Jakobsmeier im „Pars Restaurant“. Doch sie reduziert sie auf wenige, aber elementare Bestandteile. Dadurch haben ihre Teller so gar nichts Auftrumpfendes, da fehlt jegliches Imponiergehabe. Und das macht sie so eindrücklich, schreibt Felix Denk (T+).

Naturverbundener Schlaf: Ein Stück Finnland treibt mit dem Saunafloß auf dem Müggelsee. Rebecca Lang und Sami Bill wollen die Welt damit ein bisschen glücklicher machen. Von Simone Jacobius (T+)

Wochen­rätsel

Rasend und unaufhaltsam zieht die Digitalisierung eine Schneise der Modernisierung durch die Berliner Verwaltung, dass man als Bürger:in kaum noch hinterherkommt. In den Bürgerämtern Reinickendorf zum Beispiel kann man fortan...

a) ...kostenloses WLAN nutzen
b) ...Anträge online ausfüllen
c) ...mit Kreditkarte bezahlen

Tipp: Wer den Checkpoint letzte Woche aufmerksam las, ist im Vorteil!

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Diesen Checkpoint hat Ihnen Florian Schwabe (Produktion) in aller Frühe auf den Bildschirm gegossen, am Dienstag schenkt Daniel Böldt an dieser Stelle wieder reinen Berliner Hauswein ein.

Ihr Thomas Wochnik