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Was kann das „Schneller-Bauen-Gesetz“ tatsächlich leisten? Checkpoint-Wochenrätsel ESC-Public-Viewing bei Raed Saleh

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die einen starten erst jetzt ins Wochenende, die anderen feiern bereits Halbzeit. So oder so: Mit historischem Erinnern, blumigen Dankesbotschaften und paneuropäischer Ekstase haben die kommenden 48 Stunden noch viel zu bieten.

Zunächst aber zu einem anderen (Dauer-)Thema: Berlin braucht dringend mehr Wohnungen. Da sind sich alle einig. Trotzdem dauert es oft Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, bis Bauprojekte realisiert werden. Ein Grund: ineffiziente Behörden. „Das, was wir im Moment machen, ist stellenweise Ressourcenvergeudung“, sagt selbst Bausenator Christian Gaebler (SPD). Abhilfe schaffen soll das „Schneller-Bauen-Gesetz“ mit kürzeren Fristen, klaren Zuständigkeiten und mehr Befugnissen für den Senat. Sind Sie optimistisch?

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Was kann das „Schneller-Bauen-Gesetz“ tatsächlich leisten? Und warum wird in Berlin so wenig und so langsam gebaut? Darüber sprechen Anke Myrrhe und Lorenz Maroldt in der aktuellen Folge des Checkpoint-Podcastsmit Anette Mischler von der Groth-Gruppe. Das Bauunternehmen plant seit rund zwölf Jahren einen neuen Stadtteil in Lichterfelde. Woanders gehe es deutlich schneller, sagt Mischler: „In anderen Städten wird man nicht als Feind wahrgenommen. Die wollen Wohnungen – das ist hier in Berlin manchmal etwas schwierig.“ Das Gespräch hören Sie mit einem Klick auf den Player.

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Und gleich noch eine Podcast-Empfehlung: Kollegin Ann-Kathrin Hipp ist mit Tatort-Kommissar Mark Waschke eine Runde Ringbahn gefahren. Als Kommissar Karow deckt er Verbrechen auf, im Podcast spricht er über deutsche Spießigkeit, den Tatort als „moderndes Boulevardtheater“ und die Frage, was nach dem Tod kommt: „Es ist hilfreich und heilsam, sich seiner eigenen Sterblichkeit täglich bewusst zu sein.“ Die neue Folge „Eine Runde Berlin“ hören Sie überall, wo es Podcasts gibt und hier.

Berlin würde mich überfordern“, sagt Sänger Isaak aus Ostwestfalen und stellt sich heute Abend dennoch einem Millionenpublikum: Isaak vertritt Deutschland beim Eurovision Song Contest in Malmö. Sein Song „Always On The Run“ wird trotz eingängigem „Na-Na-Na-Hey“-Refrain wahrscheinlich unter „ferner liefen“ verbucht. Als Favorit gilt bei den Buchmachern Kroatien.

Allerdings ist die Musik beim ESC ja eher Nebensache, es geht um gutes Entertainment, eine starke Show. Vor diesem Hintergrund: Ist es Zufall, dass das Finale des ESC heute auch im Bürgerbüro von Raed Saleh gezeigt wird …? Alternativen zur SPD-Party in Spandau gibt es in der Hauptstadt der Überforderung zuhauf: Vom „Baergarten“ in Niederschöneweide über das „Rauschgold“ in Kreuzberg bis zur „Volksbühne“ in Mitte: Hier (T+) finden Sie schöne Locations zum ESC-Rudelgucken.

Twelve Points for Mama: Am Sonntag ist Muttertag. Kurz nachgeschlagen, Blume des Jahres 2024 … ah, hier: die „Gewöhnliche Grasnelke“. Hm. Vielleicht doch lieber Tulpen.

Das Wetter am Muttertag: Sonnig, mit Aussicht auf Fallschirme. Vor 75 Jahren endete die Blockade Westberlins und damit die Luftbrücke der Alliierten. Zum Jubiläum gibt es am Sonntag am ehemaligen Flughafen Tempelhof ein kostenloses „Family Open Air“, mit Führungen, Vorträgen und Live-Musik, Zeitzeugen berichten von damals, Kinder können Fallschirme basteln (nicht in Originalgröße).

Wer Lust auf Volksfestatmosphäre hat, kann von THF nach Schöneberg spazieren: Im Akazienkiez wird das Frühlings- und Spargelfest Primavera gefeiert. Vom Bierrondell Akazien-/Grunewaldstraße haben Sie übrigens einen guten Blick auf den Instandsetzungsfortschritt des einsturzgefährdeten Altbaus.

Und in der kommenden Woche? Muss Berlin ohne Regierenden Bürgermeister auskommen. Kai Wegner (CDU) reist nach Japan. Dort feiert er unter anderem das 30. Jubiläum der Städtepartnerschaft zwischen Berlin und Tokio. Neben der Teilnahme an etlichen Empfängen informiert sich der Regierende zu Großstadt-Herausforderungen: Bei diversen Firmenbesuchen geht es um nachhaltige, energieeffiziente und digitale Technologien und um die Verwaltungsdigitalisierung. Auf der Messe „SusHi Tech Tokyo 2024“ hält Wegner außerdem einen Vortrag zum Thema „Safe & Secure Cities“. In Tokio haben viele Parks übrigens sowohl Zäune als auch Öffnungszeiten.  

Wie immer am Sonnabend folgt jetzt für Abonnentinnen und Abonnenten das Checkpoint-Wochenrätsel, das Lösungswort in der vergangenen Woche war DOKTORTITEL. Danke fürs Mitmachen und viel Spaß!

Mein Wochenende mit

Durchgecheckt

Kevin, unser liebstes Wildschwein in der Rotte, kennt jeden Flecken Land in Berlin und Brandenburg. An dieser Stelle gibt er wöchentlich Ausflugstipps ins Umland.

„Für uns Wildschweine mag jeder Tag gleich sein. Wir gehen unserem Sozialverhalten nach, ruhen im dichten Unterwucht (am liebsten auf dem Bauch und alle vier Beine ausgestreckt) oder sind auf plumper Nahrungssuche. Jüngst zog sich hingegen der besondere Duft von Spargel durch meinen Rüssel. In der Nähe des Vielfruchthofs Domstiftsgut Mötzow gibt's das weiße Gold täglich von 11 bis 19 Uhr zum satt Essen! Für die vielen Spargelgerichte werden ausschließlich frische, regionale und saisonale Zutaten verwendet. Endlich mal Abwechslung auf dem Speiseplan! Bei schönem Wetter ist vor allem die Atmosphäre im Biergarten ganz einzigartig. Manch ein Zweibeiner schwankt, lacht laut oder macht unkoordinierte Bewegungen. Das fällt mir sofort auf. Worauf ich mich beim Observieren am meisten freue? Wenn ich mich nicht irre, dann fallen sich Alt und Jung morgen ganz besonders in die Arme. Ich meine, es wäre Muttertag! Mit freundlichen Grunzen.“ (von Sophie Rosenfeld)

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Machen Sie sich ein schönes Wochenende!

Ihre Jessica Gummersbach