Der Landeshaushalt für 2024 ist beschlossen, aber die Lücke von 1,75 Milliarden Euro nicht gestopft. Während Finanzsenator Stefan Evers (CDU) bis Ende Februar die Erklärungen der Senatsverwaltungen erwartet, wie sie 5,9 Prozent ihrer Budgets einsparen sollen, rechnet sein Amtsvorvorgänger mit dieser Art der Haushaltsführung ab: „Zur Transparenz gegenüber den Menschen in unserer Stadt hätte es (…) gehört, eine ehrliche Diskussion vor dem Beschluss des Haushalts zu führen“, schreibt der frühere Finanzsenator und jetzige Abgeordnete Matthias Kollatz (SPD) in einer gemeinsamen Erklärung mit SPD-Landesvize Kian Niroomand. Man hätte den Menschen erklären müssen, dass die coronabedingten Mehrausgaben schrittweise zurückgenommen werden müssen. Den Mut dazu „hätten wir uns von einer Koalition gewünscht, die für seriöse, professionelle und verantwortungsvolle Politik stehen möchte“. Die SPD-Fraktionsklausur am kommenden Wochenende dürfte kurzweilig werden.
Die Gefahr, dass demnächst auch bei der BVG gestreikt wird (CP von gestern), ist mit der ersten Gesprächsrunde eher gewachsen. Zwar teilte das Unternehmen am Mittwochnachmittag frohgemut mit, dass die Verhandlungen mit der Gewerkschaft Verdi über den Manteltarifvertrag „mit einem konstruktiven Austausch“ gestartet seien, bei dem man „die jeweiligen Erwartungen abgeglichen, Themenschwerpunkte gesetzt, Schnittmengen definiert sowie die weiteren Schritte im Prozess vereinbart“ habe. Aber Verdi-Verhandlungsführer Jeremy Arndt klang weniger angetan, konstatierte „konstruktive Atmosphäre, aber ernüchternde Ergebnisse“. Die nächste Verhandlungsrunde steht Mitte Februar an. Die Gewerkschaft wolle nun klären, ob dafür mehr Druck nötig sei.
Vor Schulen mit Eingang an Hauptstraßen gilt Tempo 30, aber zur Lage von Kitas und sowie die dort geltenden Tempolimits „existiert keine auswertbare Übersicht“, teilte die Verkehrsverwaltung im Dezember auf Anfrage der Grünen Oda Hassepaß mit (CP vom 20.12.). Die wunderte sich über die Unkenntnis, zumal die Tempo-30-Maßgabe sogar in der Koalitionsvereinbarung steht. In einer Folgeanfrage, die dem CP vorab vorliegt, wollte die Abgeordnete wissen, ob die Verwaltung Bereiche mit Tempo-30-Bedarf nicht vielleicht mithilfe hauseigener Geheimwaffen wie dem „Kita-Navigator“ der Bildungsverwaltung aufspüren könne? Die Verkehrsbehörde teilte mit, dass sie zumindest teilweise ein anderes Wunderding, nämlich das ebenfalls landeseigene Geoportal „FIS-Broker“, nutze. Tempo-30-Beschilderung werde im Gefolge anderer Maßnahmen oder auch „auf Antrag“ geprüft. „Der Senat weiß also doch, wo es Kitas ohne Verkehrsberuhigung gibt, und kann demnach proaktiv zum Schutz der Schwächsten handeln“, resümiert Hassepaß.
Falls es noch mal schneien sollte, ist eines sicher: Der für teures Geld gebaute, für beide Richtungen benutzungspflichtige Geh- und Radweg entlang der B96a („Am Seegraben“, verlängertes Adlergestell) in Treptow-Köpenick wird nicht geräumt. Bis zum vergangenen Wochenende war er auf mehreren Kilometern praktisch unbenutzbar und wies Kampfspuren überforderter Radfahrer auf. Die BSR teilt auf CP-Anfrage mit, sie sei dort nicht zuständig, weil die Übertragung von Flächen des Bundes an den Bezirk wohl noch geklärt werden müsse. „Den Winterdienst dort muss der Anlieger selbst durchführen.“ Die dominierenden Anlieger entlang der autobahnähnlichen Piste von und nach Schönefeld sind allerdings Böschungen mit Maulwürfen als einzigen Ansprechpartnern.
Grundsätzlich, also bei klaren Eigentumsverhältnissen, erfährt die BSR laut einem Sprecher via Straßen- und Grünflächenamt von neuen Straßen oder Wegen – sobald diese als solche öffentlich gewidmet, im Amtsblatt verkündet, für den Verkehr freigegeben und von der Straßeneingruppierungskommission (StEK, nicht zu verwechseln mit dem SEK) ins Straßenreinigungsverzeichnis mit seinen Reinigungsklassen aufgenommen worden sind. So einfach ist das.
Das britische Kulturportal „Time Out Magazine“ hat in seinem 2024er-Ranking der „50 very best cities in the world“ Berlin zum Europameister gekürt – und zum Dritten der Weltrangliste hinter New York und Kapstadt. Wieso das denn? Die Juroren sowie das befragte Publikum schwärmen nicht nur vom Kultur- und Kulinarik-Angebot sowie dem konkurrenzlos prallen Nachtleben im „ewig-coolen“ Berlin, sondern auch – Festhalten! – von seinen Einwohnern, die zwar nicht für ihre Freundlichkeit berühmt, aber „das Herz und die Seele“ der Stadt seien. Donnerlittchen! „Die Marke unserer Stadt Berlin ist stark und intakt“, konstatiert erfreut Berlins oberster Tourismuswerber Burkhard Kieker. Hoffentlich sagt jemand dem Senat Bescheid, dass ausdrücklich die Grünflächen mit dem Paradebeispiel Tempelhofer Feld und die Möglichkeiten zur Stadterkundung per Fahrrad gelobt werden.
Berliner Schnuppen
Telegramm
Volles Haus gestern beim Tagesspiegel-Neujahrsempfang: Viel Prominenz aus Landespolitik und Wirtschaft war am Abend zu Gast im Redaktionsgebäude am Askanischen Platz, u.a. Regierungschef Kai Wegner (CDU). Der kündigte als ein Ziel für dieses Jahr an, sämtliche Zuständigkeiten zwischen Land und Bezirken zu klären. Und er versprach, trotz klaffender Haushaltslöcher nicht bei der Digitalisierung zu sparen – schon deshalb, weil KI die Chance eröffne, den Personalmangel in der Verwaltung zu lindern.
Als wäre Claus Weselsky nicht genug, blies Petrus gestern Nachmittag in Strausberg auch noch einen Baum auf eine der wenigen überhaupt befahrenen Strecken. Ansonsten fuhr die S-Bahn ihr angekündigtes Minimalprogramm, aber – im Unterschied zum ersten Warnstreik der GDL – auch kein bisschen mehr. Nicht vergessen: So geht das bis Montagabend weiter.
Die immerwährende Frage, ob Berlin bei generell kostenloser Sperrmüllabfuhr weniger verrumpelt aussähe, ist nie abschließend beantwortet worden, sondern immer nur nach Interessenlage der Beteiligten. Immerhin gibt es die „Kieztage“ – aber nicht in allen Bezirken, wie dem CDU-Abgeordneten Martin Pätzold aufgefallen ist. Die Frage nach den Gründen gab der Senat an die BSR weiter, die nach eigenem Bekunden den Bezirken quartalsweise je zwei Termine pro Monat anbietet. „Nach Ablauf einer bestimmten Frist werden die nicht gebuchten Termine eines Bezirks zur Buchung durch andere Bezirke freigegeben.“ Für die Bezirksämter gilt demnach: Halt die Presse! Sonst hält sie anderswo.
Wir verweilen noch kurz am Straßenrand, gemeinsam mit Parlamentspräsidentin Cornelia Seibeld, die sich in ihrer Eigenschaft als CDU-Abgeordnete beim Senat erkundigte, warum die BSR von ihren eigenen Leuten zusammengekehrte „Laubhaufen“ (sic, mit Gänsefüßchen) allzu oft tagelang liegen lässt. Die Stadtreinigung lässt ausrichten, dass gelegentlich die Technik streike, der Winterdienst immer Vorrang habe und die Laubhaufen manchmal durch Autos zugestellt „oder sogar beparkt“ würden (Hoch lebe das SUV, Anm. d. Red.). Die reguläre Abholung illegal auf die Straße gekehrten Laubes von Privatgrundstücken sei übrigens nicht geplant, weil es genug andere Möglichkeiten gebe (Tonnen, Laubsäcke, Komposthaufen).
Am Mittwoch hat Mobilitätssenatorin Manja Schreiner (CDU) in Spandau den letzten von 825 Laternenladepunkten für E-Autos in Betrieb genommen. Dort können Menschen ohne Privatparkplatz ihren Stromer anstöpseln – sofern zufällig gerade kein Verbrenner unter der Laterne parkt. Denn im entsprechenden Forschungsprojekt zur Nutzung in fünf Außenbezirken „war keine Beschilderung und Markierung der Stellplätze an den Laternenladepunkten vorgesehen“, teilt die Verkehrsverwaltung auf CP-Anfrage mit. „In diesem Jahr streben wir die Beschilderung und Markierung eines größeren Teils der Stellplätze an den Laternenladepunkten an, insbesondere in Bereichen mit einem hohen Parkdruck.“
Hier etwas Smalltalk-Ausstattung für alle Fälle: Berlin hat für seine Schulden im vergangenen Jahr 735 Millionen Euro Zinsen gezahlt (Q: SenFin auf Linken-Anfrage; der Betrag ergibt sich den Schuldzinsen abzüglich Einnahmen durch Geldmarktgeschäfte). Gemäß dem 2023er-Eiskugelpreis-Städteranking eines Online-Portals, in dem Berlin mit 1,77 Euro pro Kugel im oberen Mittelfeld landete, hätte man für das Geld 415 Millionen Kugeln Eis bekommen. In Prenzlauer Berg und Mitte eher weniger, aber dafür vielleicht eine schöne Vierzimmerwohnung.
844 Geburten hat das Standesamt Marzahn-Hellersdorf im vergangenen Jahr beurkundet. Und – welche Namen geben die Eltern ihren Neugeborenen im Cindybezirk denn so? Mädchen, in dieser Reihenfolge: Emilia, Mia, Charlotte und Emma. Und Jungs: Anton, Felix, Louis und Noah. Nehmt das, Freunde des gepflegten Vorurteils!
Die Senatsverwaltung für Soziales teilt mit: „Zum ersten Mal in Berlin startet am 29. Januar eine Erhebung aller Beschäftigen im Landesdienst Berlin.“ Erheben sich nach den Bauern und Lokführern jetzt auch noch die Landesbeschäftigten? Nein, sie werden erhoben: Das Amt für Statistik soll für den Senat herausfinden, inwieweit sich die Vielfalt der Stadtbevölkerung (Stichwort: 38 Prozent mit Migrationshintergrund) in den Behörden widerspiegelt. Die Teilnahme soll anonym und freiwillig sein; Näheres wird am kommenden Montag verkündet.
Am Montag wollte Lorenz Maroldt hier wissen, welchem Beruf der „sehr geehrte Herr“ nachgeht, der sich laut Bekanntmachung der Polizei drei Warnwesten, ein Kältespray, einen Aushärtungsbeschleuniger für Sekundenkleber sowie acht leere Klebstofftuben abholen kann, die ihm im Mai 2023 „zur Gefahrenabwehr“ abgenommen worden waren, und was er mit den leeren Tuben machen könnte. Wir hatten in der Redaktion auf Uhu-Lieferdienst oder BER-Reparaturkommando getippt, aber die Lösung „Klimaaktivist“ ist richtig. CP-Leserin Birgit K., die damit einen Beruhigungstee inkl. Versand gewonnen hat, empfiehlt, aus den leeren Tuben Schmuck zu basteln; CP-Kollege Thomas Lippold schlägt Wiederbefüllung im Unverpackt-Laden vor.
Auf der Grünen Woche haben Klima-Aktivisten gestern einen Auftritt von CDU-Chef Friedrich Merz gestört und dabei eines ihrer Transparente versehentlich kopfüber in die Kameras gehalten. Vielleicht ist damit der richtige Zeitpunkt erreicht, mit dieser Art der Öffentlichkeitsarbeit endlich aufzuhören.
Wie immer an dieser Stelle empfehlen wir Ihnen gerne drei spannende Texte, die Sie mit Ihrem T-Plus-Abo lesen können:
+ „Vollkommen willkürliche Maßnahmen“: Seit Mitte Dezember gelten neue Verkehrsregeln im Neuköllner Reuterkiez. Poller und Durchfahrtsperren sollen den Kiez ruhiger und sicherer machen. Das gefällt nicht allen. Einige Anwohnende kritisieren den Kiezblock. Madlen Haarbach hat mit ihnen gesprochen.
+ Aufrüstung allein ist nicht genug: Wie wir einen Atomkrieg verhindern müssen. Laut Wissenschaftlern ist die Gefahr einer nuklearen Eskalation so groß wie während des gesamten Kalten Krieges nicht. Was tun? Ein Gastbeitrag Michael Müller.
+ Er war ein Liberaler in der Berliner CDU, aber jetzt beschäftigt er den Verfassungsschutz: Welche Rolle spielt Peter Kurth in rechtsextremen Netzwerken? Eine Spurensuche von Alexander Fröhlich.
Zitat
„Sie haben einen Reisepass, das muss reichen.“
Auskunft der Service-Hotline gegenüber dem ehemaligen Tsp-Kollegen Christian Vooren, der sich nach eigenen Angaben telefonisch um einen Bürgeramtstermin für einen neuen Personalausweis bemüht hatte.
Stadtleben
Essen & Trinken – Es muss ja nicht gleich Veganuary sein. Vielleicht reicht ja schon der Vorsatz, einfach mehr Gemüse zu essen. Dazu passt die gute Neuigkeit, dass es im coolen „Michelberger“ im gleichnamigen Hotel wieder einen Mittagstisch gibt. Vieles, was auf die Teller kommt, stammt von dem Bauernhof, den das Hotel im Spreewald betreibt. Wochentags gibt es ein Menü, das auf einem Tablett serviert wird. Das sieht zum Beispiel so aus: Brot und Butter, eine Blumenkohlsuppe mit Curry und Korianderpesto, ein Chicoree-Salat mit eingelegter Rote Bete und als Hauptgang entweder eine Kohlroulade oder einen Kartoffeleintopf mit Miso, Grünkohl und Chili. Kostet 18 Euro. Mo-Fr 12 bis 14 Uhr, Warschauer Straße 39-40, S-Bhf Warschauer Straße
Last-Minute-Lesung – Die Romane der Israelin Zeruya Shalev („Liebesleben“, „Mann und Frau“) sind Bestseller; vielleicht weil sie immer über das Thema schreibt, das uns alle am meisten interessiert: Die Liebe und was daran, verdammt noch mal, so schwierig ist. 30 Jahre nach der Veröffentlichung ist nun ihr Debüt auf Deutsch erschienen. Heute Abend stellt sie „Nicht Ich“ im Berliner Ensemble vor (20 Uhr). Die deutsche Übersetzung liest die Schauspielerin und Regisseurin Maria Schrader. Ein paar Karten gibt es noch, 22/9 Euro, Bertolt-Brecht-Platz 1, S&U-Bhf Friedrichstraße
Karten sichern – Die Alben der Reihe „Unter meinem Bett“ (bisher acht Teile) können Eltern unbesehen kaufen: immer gut! Deutschsprachige Singer-Songwriter:innen spielen dort jeweils einen Song in typischem Sound ein, aber mit kindgerechtem Text. Live ist das natürlich noch cooler: Am 3. Februar gibt es ein „Bett“-Konzert im Kesselhaus (14 Uhr), am Start sind u.a. Lisa Bassenge und Moritz Krämer. Wir verlosen 3x2 Tickets! Bewerbungen ans Checkpoint-Postfach. Das komplette Line-up gibt es hier, Karten auch. Die kosten regulär 26,55/18,55 Euro. Knaackstraße 97, U-Bhf Eberswalder Straße
Noch hingehen – „Gefährlich“ seien die Bilder von Meg Hewitt, sagt ein japanischer Fotografenkollege – sie verlockten dazu, aus der Reihe zu tanzen. Insbesondere ihre Porträts von Frauen in Tokio zeigen eine Gesellschaft im Umbruch. Die Ausstellung „Tokyo is yours“ versammelt 68 kunstvoll-abgründige Schwarz-Weiß-Bilder, die die Australierin während wiederholter Japan-Besuche machte. Noch bis Samstag in der Photo Foundation Chaussee 36, tgl. 13-18 Uhr, Eintritt frei, Chausseestraße 36, U-Bhf Naturkundemuseum
Grübelstoff – Jemanden an der Kasse vorlassen. Dem quengelnden Baby in der S-Bahn zuwinken. Der Nachbarin ein Stück Kuchen bringen. Den Parkschein weitergeben. Mal kurz nett sein, einfach so. Das machen manche Leute ganz selbstverständlich. Aber das Phänomen hat, natürlich, auch einen Namen und sogar eine Stiftung: Random Acts of Kindness, also zufällige Akte der Freundlichkeit. Wann war zuletzt ein Fremder oder eine Fremde nett zu Ihnen?
Kiekste
Gilt das jetzt als vorschriftsmäßig entsorgt, liebe BSR? Leserin Carola Sterrer hat sich in ihrer Spandauer Mittagspause jedenfalls köstlich amüsiert. Genau wie wir. Damit das so bleibt, wünschen wir uns weiter viele Fotos aus dem irren Berlin-Alltag. Bitte hier einwerfen: checkpoint@tagesspiegel.de!
>Berlin heute
Verkehr – Die GDL bestreikt bis Montagabend den Bahnverkehr in Deutschland. Dadurch kommt es in Berlin zu massiven Beeinträchtigungen im Regional- und S-Bahn Verkehr der Deutschen Bahn. Im Straßenverkehr ist deswegen mit einem deutlich höheren Verkehrsaufkommen zu rechnen. Die Busse, U- und Straßenbahnen sowie die Fähren der BVG fahren auf allen Linien, Fahrgäste sollten sich aber auf merklich vollere Fahrzeuge und längere Wartezeiten einstellen. Die ODEG wird nicht bestreikt, es kann dennoch auch in deren Zügen zu Störungen und Unregelmäßigkeiten im Betriebsablauf kommen.
Tegeler Weg (Charlottenburg): In Richtung Jakob-Kaiser-Platz steht zwischen Mindener Straße und Osnabrücker Straße nur ein Fahrstreifen zur Verfügung. Die Arbeiten dauern bis Anfang Juli an.
Segelfliegerdamm (Johannisthal): In Höhe Königsheideweg regelt eine Baustellenampel bis Ende März den wechselseitigen Verkehr.
Ruschestraße (Lichtenberg): Ab dem Morgen ist die Straße zwischen Rutnikstraße und Josef-Orlopp-Straße in Richtung Vulkanstraße für den Kfz-Verkehr gesperrt. Die Anbindung Bornitzstraße ist von der Möllendorffstraße kommend gesperrt. Die Arbeiten laufen bis Anfang Mai.
Goerzallee (Lichterfelde): Ab heute wird (bis 8.2.) die Fahrbahn in beiden Richtungen jeweils auf einen Fahrstreifen verengt und verschwenkt. Die Kreuzungszufahrten Drakestraße und Hindenburgdamm sind auf jeweils einen Fahrstreifen verengt.
S-Bahn – Während des Streiks gibt es einen Notfahrplan im 20-Minuten-Takt auf den folgenden Linien:
S3 Erkner – Ostbahnhof **
S46 Königs Wusterhausen – Schöneberg
S5 Strausberg Nord – Ostbahnhof **
S9 Friedrichstraße – Schöneweide – Flughafen BER
** Ab ca. 21 Uhr bis Betriebsschluss jeweils im 40-Min-Takt. Ausnahme: Freitag auf Samstag und Samstag auf Sonntag bis ca. 1 Uhr nachts im 20-Min-Takt, danach 30-Min-Takt
Der planmäßige Bus-Ersatzverkehr (wegen laufender Bauarbeiten) fährt auch während des Streiks:
Bus S1A: Südkreuz – Schöneberg – Potsdamer Platz – Friedrichstraße
Bus S1B: Friedrichstraße – Gesundbrunnen
Zusätzlich verkehren mehrfach in der Stunde Busse als Ersatzverkehr auf folgenden Strecken:
Bus S25 Nord: Hennigsdorf – Tegel – U Paracelsus-Bad (20-Minuten-Takt)
Bus S25 Süd: Teltow Stadt – Lichterfelde Ost (10-Minuten-Takt)
Bus S2: Südkreuz – Blankenfelde (10-Minuten-Takt)
Demonstration – Für heute sind 14 Demos angemeldet (Stand 24.1., 14 Uhr), u.a. „Mahnwache der Menschen Deutschlands zur Unterstützung der Bauern und Spediteure sowie gegen genetisch veränderte Lebensmittel“: 15 Protestierende, Straße des 17. Juni (0-24 Uhr)
„Einsatz hochgefährlicher Pestizide im Kakaoanbau in Westafrika“: 30 Menschen, INKOTA-netzwerk e.V., Kurfürstendamm 13 (9.30-14 Uhr)
„Die BVV Lichtenberg tagt. Wir kämpfen für die Linse“: 15 Demonstrierende, Fischerstraße 36 (16-17.30 Uhr)
„Demonstration gegen das Zuwanderungsgesetz in Frankreich (...)“: 70 Menschen, La France insoumise, Pariser Platz 5 (18.30-20.30 Uhr)
„Stoppt die Aggression“: 200 Teilnehmende, Hermannplatz (19.30-21.30 Uhr)
Gericht – Einem 60-Jährigen, der eine Büchertausch-Box mit Literatur über den Holocaust und den Nationalsozialismus angezündet haben soll, wird der Prozess gemacht. Ihm werden insgesamt drei politisch motivierte Brandanschläge vorgeworfen. Im Verfahren wegen Volksverhetzung, versuchte schwere Brandstiftung und Sachbeschädigung strebt die Staatanwaltschaft seine Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus an (9.30 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 736).
Universität – Die Freie Universität lädt heute zu einem Vortrag mit anschließender Podiumsdiskussion unter dem Titel „#WeRemember: 79 Jahre nach Auschwitz“ (17 Uhr). Bei der Veranstaltung des Friedrich-Meinecke-Instituts mit der Hochschulgruppe Chaverim@FU geht es um eine „Auseinandersetzung mit den aktuellen Herausforderungen des Antisemitismus“. Koserstraße 20, Hörsaal B, U-Bhf Podbielskiallee
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Dagmar Berghoff (81), Fernsehmoderatorin, erste Sprecherin der ARD-„Tagesschau“, Chefsprecherin der Sendung (1995-1999) / Alexander Fest (64), Verleger; u.a. Geschäftsführer des Rowohlt Verlags (2002-2014), er entdeckte die amerikanischen Schriftsteller Jonathan Franzen und Jeffrey Eugenides für den deutschen Buchmarkt / Svenja Huth (33), Profi-Fußballspielerin, 2015–20191 bei FFC Turbine Potsdam, aktuell bei VfL Wolfsburg / Jutta Kaddatz (71), ehem. Stadträtin (CDU) in Tempelhof-Schöneberg (2011 bis 2020), bis 2016 zusätzlich stellvertretende Bezirksbürgermeisterin / Mia Kirshner (49), kanadische Schauspielerin (der Film „Party Monster“ lief 2023 auf der Berlinale im Panorama) / „Lieber Rupert, ich sende Dir herzliche Glückwünsche zu Deinem 81. Geburtstag. Gesundheit und viel Freude in Deinem neuen Lebensjahr wünscht Dir Dein Bruder Ralf.“ / Elke Schmitter (63), Journalistin und Schriftstellerin, von 1992 bis 1994 Chefredakteurin der „taz“, seit 2001 beim „Spiegel“ / Wolodymyr Selenskyj (46), ukrainischer Präsident und Schauspieler, war zuletzt im Mai 2023 in Berlin / „Mein Lieblingsbruder Ernst Sudrow ist seit mehr als 30 Jahren Tagesspiegel-Leser. Herzlichste Glück- und Segenswünsche Dein Bruder Christoph“
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Pawel Bara, * 28. Juli 1981 / Elke Erb, * 18. Februar 1938, verstorben am 22. Januar 2024, Lyrikerin und Büchnerpreisträgerin / Dr. med. Constanze Jacobowski, * 25. Mai 1946, Internistin und Psychoanalytikerin / Hans-Hellmut Schulte, * 9. September 1956 / Waltraud Seiffe, geb. Griesch, * 5. Juli 1925, Zahnärztin / Karin Wehrkamp, geb. Eckardt, * 4. Juli 1937 / Peter Zerndt, * 23. August 1936
Stolperstein – Martha Sussmann wurde 1879 als Tochter eines Schürzenfabrikanten geboren. Sie hatte zwei Schwestern. Martha blieb unverheiratet und arbeitete als Prokuristin bei der AEG. Nachdem ihre Schwester Else und deren Mann kurz hintereinander gestorben waren, kümmerten sich Martha und die zweite Schwester Margarete um ihre Nichte Alice. Am 4. September 1942 wurde Martha Sussmann von den Nazis nach Theresienstadt deportiert und dort am 25. Januar 1943 ermordet wurde. An sie erinnert ein Stolperstein in der Lottumstraße 7 in Prenzlauer Berg.
Encore
Berlins Wildtiergott Derk Ehlert weiß eigentlich immer alles zum Thema Natur, aber bei einer Frage war er sich zumindest nicht ganz sicher: Wie nennt man Gruppen von Vögeln, die eher nicht umherfliegen – Hühner, Pinguine, Kiwis beispielsweise? Herde? Haufen? Rudel?! Nun ist Schwarmintelligenz gefragt: Vorschläge bitte an checkpoint@tagesspiegel.de, Betreff: Vögel. Eine CP-Anfrage an die Deutsche Ornithologen-Gesellschaft e.V. ist raus; die hoffentlich letztgültige Antwort gibt’s hier am kommenden Montag.
Das Beste aus dem großen Nachrichtentopf hat Thomas Lippold für diesen CP herausgepickt. Das Stadtleben mit Schwirr’n, Schwarm und mit Dohle hat Antje Scherer ins Nest gelegt, das Gesamtwerk frühmorgens flügge gemacht hat Florian Schwabe. Morgen berichtet hier Margarethe Gallersdörfer, bei wem es piept.
Ihr Stefan Jacobs