Berlins 69. Shoppingcenter öffnetSchulcontainer bergen RisikenSiemens investiert 600 Millionen in Berlin

In Berlin bricht gleich zweifach eine neue Ära an: Zum einen kostet das Zahlen im Taxi mit der Karte alsbald wirklich nichts mehr extra (aktueller Senatsbeschluss vom Dienstag, CP von gestern). Und zum anderen bekommt die Stadt nun doch noch einen Innovationscampus. Den leistet sich allerdings nicht Google, sondern Siemens, und der Campus entsteht auch nicht in funky Kreuzberg, sondern in funny Spandau. Heute um 9 Uhr wollen Joe Kaeser, der Chef von Siemens, und Michael Müller, der Chef vom Roten Rathaus, die Investition in Höhe von 600 Millionen Euro verkünden.
Auf 100 Hektar soll in Siemensstadt ein modernes und digitalisiertes Stadtquartier entstehen, wo geforscht, entwickelt, produziert und gewohnt wird. Geplant sind auch Schulen und Geschäfte. Der Konzern, der infolge des Zweiten Weltkrieges und der Teilung seinen Hauptsitz vom Gründungsort Berlin nach München verlegt hat, lässt sich schon mal vorab für die größte Einzelinvestition eines Industrieunternehmens in der Stadt seit 1945 loben. Allerdings haben auch Daimler und Sony schon eine Menge Geld in den Berliner Boden gesteckt (und später wieder rausgeholt): jeweils 2 Milliarden und 750 Millionen Euro am Potsdamer Platz. Ach ja, mit dem Breitbandanschluss von Siemensstadt wird’s ja hoffentlich klappen. Zur Not kann man ja Digi-Staatssekretärin Dorothee Bär mit dem Lufttaxi einfliegen.

An anderer Stelle in der Stadt wird dagegen diskutiert, ob man wirtschaftsfreundlich nicht übertreiben kann. Gemeint ist nicht die CDU-Bundeszentrale, wo mit Friedrich Merz der Aufsichtsratschef von Blackrock Deutschland die Aktienmehrheit übernehmen will, sondern die Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR).