Ob Hans-Georg Maaßen heute früher Feierabend machen kann und/oder ab morgen länger schlafen, ist noch nicht ausgemacht. Wie alles (Maaßen/Chemnitz/AfD) mit allem (Pressefreiheit/Demokratie/Recht körperliche Unversehrtheit auch für Menschen mit jüdischem Nachnamen) zusammenhängt, ist in seltener Klarheit hier nachzulesen. Für alle, die es eilig haben, hier die beiden wichtigsten Sätze: „Wenn autokratische Parteien einmal an der Macht sind, dann ist der Weg zurück sehr, sehr schwer. Damit richte ich mich vor allem an die Wechsel- und Protestwähler, die glauben, man könne Autokraten nach vier Jahren einfach so wieder abwählen.”
Es ist zum Verzweifeln: Für heute rufen mehrere Verbände zur Mahnwache für die dritte getötete Fußgängerin binnen drei Wochen auf. Kaum war die Einladung am Montag raus, meldete die Polizei den nächsten Radfahrer, der von einem abbiegenden Lkw überfahren wurde – an der Riesenkreuzung von Moll- und Otto-Braun-Straße, deren Gruselfaktor bei Pendlern legendär ist. Und nur Minuten davor kam eine Frau bei einem gleichartigen Unfall in Mariendorf knapp mit dem Leben davon. Der offenbar heilige Berliner Grundsatz, lieber den Verkehr flüssig zu halten als die Ampelphasen zu trennen, hat in diesem Jahr schon mindestens ein Dutzend Menschenleben gekostet und vermutlich noch viel mehr Pflegefälle geschaffen.
Wir sind und bleiben natürlich die Größten, aber die Stadt wächst nicht mehr so schnell wie in den Jahren zuvor: Während von 2011 bis 2016 im Schnitt fast 50.000 Menschen pro Jahr herzogen (1/20tel des Saarlandes p.a.), waren es 2017 laut Statistikamt nur noch knapp 39.000.