alle Räder stehen still, wenn die Technik nicht mehr will. Wegen einer Stellwerkstörung musste die BVG am Donnerstag den Betrieb auf den Linien U1 bis U4 zeitweise komplett einstellen. Ab dem Nachmittag lief zumindest der Betrieb von U2, U3 und U4 wieder an, wenngleich garniert mit zahlreichen Ausfällen und Verspätungen. Die Fahrgäste konnten sich also schon mal daran gewöhnen, was ihnen zum Wochenstart im ganzen BVG-Netz bevorsteht. Die Gewerkschaft Verdi hat das Angebot der Verkehrsbetriebe abgelehnt und ruft für Montag zum ganztägigen Warnstreik auf.
„Die angeblichen 15% Lohnerhöhung sind eine Nebelkerze“, sagte Verdi-Verhandlungsführer Jeremy Arndt. Für die Mitarbeiter bedeute das einen Reallohnverlust, da es die Inflation der letzten Jahre nicht ausgleiche. Die BVG hält diese Darstellung „schlicht für falsch“ und hat „keinerlei Verständnis“ für den Arbeitsausstand: „Mit dem Warnstreik eskaliert die Gewerkschaft Verdi auf dem Rücken der Fahrgäste.“ Scheint, als seien hier zwei Bahnen auf Kollisionskurs. Wie unzufrieden die Mitarbeiter über die aus ihrer Sicht miesen Arbeitsbedingungen sind, haben derweil zwei Tramfahrer Checkpoint-Kollege Stefan Jacobs erzählt.
![Opinary: Haben Sie Verständnis für den nächsten BVG-Streik?](https://images.ctfassets.net/m9h84dmj2f1f/4q6SGY5lnWMzHt6cFtZwdK/88bc23dd71e29e08901e88e24215f073/Bildschirmfoto_2025-02-06_um_16.34.27.png?w=750)
Am Montag heißt es also S-Bahn fahren. Nur wie lange rollt die noch zuverlässig, fragen Experten. Am Horizont bahnt sich die nächste S-Bahnkrise immer konkreter an: Weil sich das große S-Bahn-Vergabeverfahren verzögert, muss der Senat den Start des ausgeschriebenen Betriebs mit neuen Fahrzeugen auf den Stadtbahn- und Nord-Süd-Linien zum x-ten Mal verschieben.