machen Sie es sich gemütlich. Ja, so richtig. Nehmen Sie die Corona-Variante Omikron zum Vorbild, die sich derzeit gemächlich in Berlin einnistet. Den Schnee, den das Tief „Justus“ heranschleppte und der gestern ganz entspannt liegen blieb. Oder Bezirksbürgermeister Michael Grunst (Linke), der sich, frisch wiedergewählt, im Lichtenberger Rathaus einrichtet. Auch von Berlins neuestem tierischen Zuwachs, dem Fischotter, können Sie sich inspirieren lassen. Der war hier eigentlich seit den 60ern ausgestorben, findet es aber mittlerweile wieder ganz heimelig (Q: Stiftung Naturschutz, inklusive kompromittierender Fotos). Nur ein Jungotter warf sich etwas zu übermütig ins Großstadtgetümmel und wurde prompt am Alex überfahren. Berlin bleibt ein hartes Pflaster. Weniger rau landet vielleicht irgendwann Neukanzler Olaf Scholz (SPD) in Mitte – dank eines Hubschrauberlandeplatzes neben einem geplanten Kanzleramt-Anbau (mehr dazu unten). Andere verschwinden aus der Stadt, zum Beispiel das berühmte BVG-Sitzmuster. Auch dazu später mehr. Doch zunächst zu den ernsthafteren Problemen.
Leider nicht verschwunden ist Antisemitismus – im Gegenteil. In Berlin sind antisemitische Taten deutlich angestiegen. Im ersten Halbjahr 2021 waren es 522 und damit 16,8 Prozent mehr als im selben Zeitraum des Vorjahres (447), wie die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Rias mitteilt. Im Durchschnitt sind es drei pro Tag. 15 Prozent (78) aller registrierten Vorfälle wiesen einen Bezug zur „Querdenker“-Szene auf. „Wie bereits 2020 werden aus Teilen des ‚Querdenker‘-Milieus antisemitische Verschwörungsmythen propagiert sowie die Schoa und die NS-Zeit relativiert und bagatellisiert“, sagte Sigmount Königsberg, Beauftragter gegen Antisemitismus der Jüdischen Gemeinde zu Berlin. Zweitens häuften sich laut Rias antisemitische Vorfälle rund um den Israel-Palästina-Konflikt, der im Frühjahr erneut gewaltsam ausgebrochen war.
Barocke Fassade, finanziert von neuen und alten Rechten? Im Zuge eines freundlichen Hinweises des Architekturhistorikers Philipp Oswalt im Tagesspiegel wurde im Oktober bekannt, dass einer der im neuen Stadtschloss mit einer Tafel geehrten Großspender rechtsradikale Positionen vertrat. Unter anderem leugnete er das Ausmaß des Holocaust. Das Humboldt Forum distanzierte sich, Ehrhardt Bödeckers Ehrentafel wurde entfernt. Nun werden immer mehr fragwürdige Großspender bekannt, die auf der Spendenliste stehen. Die Süddeutsche Zeitung hat sie aufgelistet:
++ Karl-Klaus Dittel – Stuttgarter Orthopäde und Mitgründer eines Vereins, der die AfD nicht nur mit Plakaten und Gratiszeitungen im Wert mehrerer Millionen unterstützte, sondern zudem anonymen AfD-Spendern illegale Parteispenden ermöglicht habe (Q: 3Sat-Kulturzeit).
++ Thomas Sambuc – hat dem Humboldt Forum nicht nur mindestens 100.000 Euro gespendet, sondern trat auch bei den Stuttgarter Gemeinderatswahlen 2019 für die AfD an.
++ „Gesellschaft Berliner Schloss“ – einer ihrer drei Vorstände ist der Berliner AfD-Politiker Daniel Krüger, ein weiterer der Architekturhistoriker Guido Hinterkeuser. Letzterer unterzeichnete eine Petition führender Neurechter gegen Einwanderung.
++ „Preußenabend München“ – laut Bayerischem Rundfunk treten in der Organisation Rechtskonservative, AfD-Politiker und Neonazis auf.
++ Claus Wolfschlag – Autor der rechten Zeitung „Junge Freiheit“. Außerdem hat auch die Zeitung selbst gespendet.
++ Rudolf-August-Oetker-Stiftung – Oetker war Industrieller und Mitglied der Waffen-SS.
Bleibt abzuwarten, ob die von Spenden mitfinanzierte Fassade noch weiter bröckelt…
Man sieht es immer seltener: das berühmte „Würmchen“-Sitzmuster der BVG (Symbolbild hier). Seit gestern, ca. 17 Uhr, kann man nicht einmal mehr Souvenirs davon kaufen. Und womöglich ist die Autorin dieses Newsletters auch noch schuld daran. Aber der Reihe nach. Im Mai hatte die BVG erklärt, das ikonische Sitzmuster auslaufen zu lassen. Es habe sich „schlicht überlebt“. Kurz zuvor hatte sie zwar noch Tassen, Jahresberichte und BerlKönige damit dekoriert, aber sei’s drum. Parallel lief ein Rechtsstreit – der Designer des Musters klagte, die BVG habe nie Lizenz genommen (CP vom 17.5.). Die Klage war nun teilweise erfolgreich, die BVG darf das Muster nicht mehr verbreiten, muss ggf. Schadensersatz zahlen und Produkte vernichten.
Die Muster seien „als Werke der angewandten Kunst urheberrechtlich geschützt“, heißt es in dem Urteil des Hamburger Landgerichts vom 9.11., das dem Checkpoint vorliegt. Auch wenn, wie das Gericht freimütig einräumt, die ästhetische Wirkung eine „möglicherweise künstlerisch umstrittene“ sei. Die BVG hatte unter anderem ins Gefecht geführt, das Muster sei ja gar nicht schön. Das ließen die Juristen nicht gelten, erlaubten sich einen Exkurs in die philosophische Ästhetik: „Hässlichkeit“ sei „eine bloße Geschmacksfrage und daher kein Argument für oder gegen die Urheberrechtsfähigkeit“. Mit Sinn für Poesie stellte die Kammer (die sich in der Urteilsbegründung outet als „Kammer, deren Mitglieder zu den für Kunst empfänglichen und interessierten Kreisen gehören“) zudem fest, im Design würden „illusionistische, naturalistische Tiefenwirkungen vermieden“, das habe eine beruhigende Wirkung.
Und die BVG? Man prüfe derzeit die Einlegung der Berufung, sagt Sprecher Jannes Schwentu. „Der Rechtsstreit ist noch nicht final entschieden.“
Aber Moment! Auf www.das-muster-kennen-wir.de war am Donnerstag (12:30 Uhr) noch feinster Würmchenmuster-Merchandise erhältlich (z. B. Brustbeutel, Handyhüllen, Kinderleggins). Auf Checkpoint-Frage, wie das zu erklären sei, sagt die BVG, sie habe bereits „vorsorglich“ veranlasst, den Vertrieb der Produkte einzustellen und „ebenso (…) die Einstellung der Seite geplant, welche seit heute auch nicht mehr aufrufbar ist“ (17 Uhr). Tatsache: Am späten Nachmittag war die Seite nicht mehr erreichbar. Der Checkpoint entschuldigt sich bei allen, die ihren Liebsten Sitzbezug-Weihnachtsgeschenke kaufen wollten. Von den Sitzen reißen (genutzt in „168 Wagen im U-Bahn-Kleinprofil und 560 Wagen im U-Bahn-Großprofil“, Q: Klageschrift) muss die BVG die alten Sitzbezüge aber nicht. Hier zeigt das Hamburger Gericht Mitleid mit Berlin: Der öffentliche Nahverkehr „in der Stadt Berlin“ würde dadurch „ganz erheblich beeinträchtigt werden“. Deshalb würden hier die Interessen der BVG „und der Berliner Öffentlichkeit“ dominieren.
Nicht nur die Sitzbezüge werden den Berliner*innen fast unter dem Gesäß weggerissen. An einigen Plätzen der Stadt könnte es beim Umsonst-WLAN demnächst „zu einer vorübergehenden Serviceunterbrechung an bestehenden Standorten kommen“, um es mit den Worten der Verwaltung zu sagen. Das „Free WiFi Berlin“-Projekt wird 2022 erst einmal nicht weitergeführt – trotz „hoher Akzeptanz und Resonanz in der Bevölkerung“, heißt es von der Senatskanzlei. Schuld ist natürlich Corona: „Wie bei vielen Vorhaben“ sei es „bei den weiteren Prüfungen und der Vorbereitung der (…) Ausschreibungen“ zu Verzögerungen wegen „der Corona-Pandemie“ gekommen. Aber keine Sorge: „an einer Übergangslösung (…) wird derzeit gearbeitet“. Das ITDZ soll das Projekt übernehmen (ja, das ITDZ, das zuletzt Tausende Justiz-Rechner wegen eines schnöden IT-Updates lahmlegte). Hier läuft mal wieder alles nach Berliner Drehbuch.
Diplomatie zwischen Bezirk und Kanzler: Weil das Kanzleramt um einen Bau inklusive eines Hubschrauberlandeplatzes erweitert werden soll, soll in Lichtenberg ein neuer Park entstehen – als Kompensation für die Bäume, die in Mitte abgerissen werden. Dafür sollen rund 150 Garagen in Karlshorst weichen (CP von gestern). Dort war man besorgt – einige Auto-Unterstände gehörten Berlin, nicht dem Bund. Stadtentwicklungsstadtrat Kevin Hönicke (SPD) wünschte, „dass die Abrisskosten nicht den Menschen in Karlshorst überlassen werden. Und dass erst ausgezogen werden soll, wenn die Garagen wirklich abgerissen werden.“ Denn: „Jahrelangen Leerstand kann niemand brauchen.“ Nicht einmal von Garagen. Am Abend Entwarnung: Abrisskosten zahlen nicht die Karlshorster*innen – und die Autos können noch bis zum 31. August 2022 in den Garagen bleiben, sagte Hönicke am Donnerstagabend in der BVV (via Bezirksreporter Robert Klages).
Berliner Schnuppen

Telegramm
Höchste Zeit fürs Corona-Update. Während in einigen sächsischen Arztpraxen „maskenfreie Zonen“ ausgerufen werden („haftungsrechtlich bedenklich“ – sächsische Landesärztekammer) und ein Friedrichshainer Maskenverweigerer einen Mann krankenhausreif prügelt, der ihn an die Maskenpflicht erinnerte (geht’s noch? – die Autorin dieses Newsletters), stimmen die Ministerpräsident*innen die Bevölkerung auf Weihnachten („man kann die Familie und Freunde treffen“ – Berlins very own Michael Müller) und Impflicht („so schnell wie möglich“ – NRWs Hendrik Wüst) ein. Es wird immer besinnlicher. Inzidenz 465 in Deutschland, 373 in Berlin; deutsche Zweifach-Impfquote 69,4 Prozent.
Die Impfquote könnte ab Mitte Dezember ein bisschen weiter steigen. Dann sollen nämlich Fünf- bis Elfjährige geimpft werden können. „Zügig und unkompliziert“ soll das laut Franziska Giffey vonstattengehen. Von drei bis vier Impforten in jedem Bezirk ist laut meinen Kolleg*innen Sylvia Vogt und Christian Hönicke die Rede, zum Beispiel in Schulen. In allen Bezirken? Nein, der kinderreichste von ihnen ist womöglich nicht eingeplant. „Wir haben keine Informationen“, sagte Pankows Schulstadträtin Dominique Krössin (Linke). Die Bildungsverwaltung habe ihr gesagt, „Pankow sei nicht in der Region, in der Impfstandorte geplant seien“.
Im selben Pankow lässt die Impfquote der Ordnungsamts-Mitarbeiter (die ja die 2G-Regel kontrollieren sollen) zu wünschen übrig: Sicher geimpft sind nur 63 Prozent von ihnen (6 von 45) – womöglich liegt die tatsächliche Impfquote aber etwas höher, denn bei sieben „konnte dies aufgrund von Urlaub und Krankheit noch nicht eruiert werden“, berichtet Christian Hönicke aus Pankow.
Besser sieht’s ein paar Kilometer weiter südlich beim Bundesnachrichtendienst in Mitte aus. Schätzungsweise 90 Prozent der Nachrichtendienst-Mitarbeiter sind geimpft. Das erfuhr der Checkpoint aus – ja, wirklich! – Sicherheitskreisen.
Auch für Obdachlose gilt die 3G-Regel auf Berliner Bahnsteigen, der Senat bleibt bisher dabei. „Ein Zeichen maximaler sozialer Kälte“ nennt CDU-Fraktionsvorsitzender Kai Wegner das in einem Statement.
Heute war Berlin in Paris – die neue Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) war zum Amtsantritt in der französischen Hauptstadt, inklusive Fotostopp am Eiffelturm. 2026 kommt dann Paris nach Berlin: Das Centre Pompidou schickt, während es renoviert wird, wichtige Teile seiner Sammlung nach Berlin, wie die Neue Nationalgalerie heute auf einer Pressekonferenz mitteilte.
Zitat
„Schnee ist scheiße, Kälte ist scheiße. Sommer ist immer schön und Winter nicht. So einfach ist das bei meiner Arbeit.“
Ein Berliner Postbote
Tweet des Tages
Berlin train stations in music: A message to you, Rudow Neu-Westend girls Everyday I write the Buch Return to Südende White Wedding "Oh, Wannsee saints go marching in..." "Hönow, Hönow, don't dream it's over..." Any songs by Van Halensee, Köpenick Cave, Zitadelle Fitzgerald usw.
Stadtleben
Essen – Wie schön, bei der morgendlichen Laufrunde einen Neuzugang in Alt-Stralau zu entdecken! Das frisch eröffnete Café „Kap Frida“ wirkt sehr einladend, der hell und schlicht eingerichtete Laden würde optisch auch gut nach Mitte passen. Unter dem Motto „All we feed is love“ werden hier Stullen, Kuchen und Quiche serviert (ab 4 Euro), außerdem Zimtschnecken und Brioche. Alles selbstgebacken von der Konditorin, dazu natürlich Kaffee von A wie Americano bis F wie Flat White. Zudem ist das Café dezidiert LGBTQ+-freundlich und mit einer liebevoll gestalteten Kinderecke ausgestattet. Mo-Fr 7.30-18 Uhr, Sa/So 9-18 Uhr, Alt-Stralau 61, S-Bhf Ostkreuz
Verlosung, die erste – Weihnachten naht und auch beim Checkpoint gilt: Geben ist seliger denn nehmen. Wir verlosen zehn Starts für den längst zum Kult gewordenen Berliner Silvesterlauf 2021. Der Veranstalter SCC organisiert auch den Berlin Marathon, aber keine Sorge: Beim letzten Lauf des Jahres geht es entspannter zu, Sie können zwischen 6,3 km und 9,3 km wählen, gestartet wird ab 12 Uhr am Mommsenstadion, die Strecke führt über den Teufelsberg und bei der längeren Variante auch über den Drachenfliegerberg. Danach gibt es Glühwein und Sekt und die ambitionierten Läufer schmieden Pläne für die Wettkampfsaison 2022.
Verlosung, die zweite – Im Heimathafen Neukölln bringen „Siegfried und Joy“ alle Jahre wieder das Publikum zum Lachen und Staunen. Dabei geben die beiden Entertainer keine altbackene Zaubershow zum Besten. Trotz ihrer Namen kommen im Programm auch keine weißen Tiger zum Einsatz. Stattdessen jede Menge Wortwitz und Glitzer (diese Pailettenkostüme!). Am Sonnabend um 15 Uhr gibt es eine Aufführung speziell für Familien – geeignet für Kinder ab 4 Jahren. Für die Weihnachtssause in Rixdorf (2G plus Abstand und Maske im Haus) verlosen wir 2x2 Tickets – wer dabei sein will, schreibt uns bis 12 Uhr eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.
Geschenk – Angesichts der kalten Temperaturen ist eigentlich alles, was Wärme schenkt, eine prima Idee zu Weihnachten, oder einfach so, aus Liebe. Bei„Hey Alex“ in der Friedrichshainer Niederbarnimstraße 11 gibt es eine schicke Auswahl von Strickwaren für Männer und Frauen, natürlich auch Schals, Mützen und Handschuhe. Auch Rucksäcke nachhaltiger und veganer Hersteller sowie Düfte sind im Angebot. Mo-Fr 12-20 Uhr, Sa 11-19 Uhr, U-Bhf Frankfurter Tor
Grübelstoff – Die Entscheidung des Berliner Senats, dass Obdachlose ohne 3G-Nachweis nicht in Bahnsteigen Zuflucht vor der Kälte suchen dürfen, mutet trotz aller Notwendigkeit der Pandemie-Bekämpfung schrecklich unbarmherzig an. Hand aufs Herz: Wann haben Sie das letzte Mal darüber nachgedacht, wie es sein muss, in kalten Winternächten kein Dach über dem Kopf zu haben?
„Wünsch dir was“ – der Adventskalender für Berlin
Was wünschen Sie Berlin zu Weihnachten, Jeff Kwasi Klein?
„Ich wünsche Berlin, dass sich auch wirklich alle Berliner:innen als selbstverständlicher Teil unserer Stadtgesellschaft verstehen können.“
Der Sprecher der AG Bunt-Grün der Berliner Grünen ist Experte für Antirassismus und Diversity und Vorstandsmitglied des Migrationsrats Berlin.

Foto: privat
>Berlin heute
Verkehr – Weißenseer Weg (Alt-Hohenschönhausen) bis Mitte: Zwischen 17 und 22 Uhr kurzzeitige Verkehrseinschränkungen entlang der Strecke Weißenseer Weg, u.a. Berliner Allee, Greifswalder Straße, Tempelhofer Ufer, Potsdamer Platz, Mohrenstraße bis Charlottenstraße
Gustav-Adolf-Straße (Weißensee): Sperrung in beide Richtungen zwischen Bühringstraße und Wigandstraße bis voraussichtlich 15. Dezember 2021
Demonstration – Um 13 Uhr gehen an der Schulstraße 50 Personen mit der Forderung „Obdachlosigkeit beenden – Leerstand sinnvoll nutzen“ auf die Straße. In der Willy-Brandt-Straße treffen sich um 14 Uhr 25 Christ*innen aus ganz Deutschland zur Mahnwache mit Gebet, Anlass sind „Antisemitische Ausschreitungen mit Aufruf zu Terror und Mord auf deutschem Boden“. Am heutigen „Tag der Menschenrechte“ sind zudem eine Reihe (kleinerer) Demonstrationen geplant: Um 14 Uhr z.B. mit 50 Personen, die dem Aufruf der „Bewegung freies Balochistan“ folgen (Washingtonplatz), um 14.13 Uhr am Kurfürstendamm 16 ebenfalls 50 Menschen, die gegen Menschenrechtsverletzungen im Iran demonstrieren. Und ab 15 Uhr hat die „Freundschaftsgesellschaft Berlin-Kuba“ an der Eberstraße (gegenüber der US-Botschaft) eine Versammlung mit 50 Teilnehmenden angemeldet, Motto: „Stoppt die US-Blockade gegen Kuba“.
Sonnabend – Um 12 Uhr rufen „Extinction Rebellion“ mit 70 Teilnehmer*innen an der Hasenheide anlässlich des „6. Jahrestags des Pariser Abkommens“ zum Protest auf. Zur gleichen Zeit startet der „Autokorso-Berlin, das Original“ von Alt-Friedrichsfelde über u.a. Unter den Linden, Potsdamer Platz, Kurfürstendamm und Wilhelmstraße zum Alexanderplatz, ca. 80 Teilnehmer*innen. Um 14 Uhr demonstrieren 100 Personen für „Freiheit für Öcalan“, ab Nollendorfplatz, u.a. über Tauentzienstraße zum Kurfürstendamm/Rankestraße. Die Junge Alternative für Deutschland ruft um 15 Uhr zum „Impfstreik Deutschland“ auf,mit 500 Personen, die Strecke führt vom Washingtonplatz u.a. über Willy-Brandt-Straße, Bundeskanzleramt, Dorotheenstraße, Hugo-Preuß-Brücke, und zurück zum Washingtonplatz. Zur gleichen Zeit findet eine Gegendemonstration mit 350 Teilnehmenden statt, unter dem Motto „Keine Nazi-Zusammenrottungen am Brandenburger Tor, vor Privathäusern und anderswo“, am Platz des 18. März. Ab 15 Uhr geht es für 400 Biker*innen auf die „24. Berlin-Christmas-Biketour, Biker für Bedürftige“, die lange Strecke führt vom Hanna-Renate-Laurien-Platz u.a. über Siemensstraße, Kurfürstendamm, Potsdamer Platz, Schönhauser Allee, Spittelmarkt, Hermannplatz, Wittenbergplatz und Bundesallee zur Großbeerenstraße 2.
Sonntag – Um 11 Uhr geht es für 25 Teilnehmende vom „BUND Naturschutz“ am Platz der Republik um die „Einhaltung des Pariser Abkommens“. Ab 13 Uhr stellt der Verein „Förderung emanzipatorischer Stadtentwicklung“ an der Siegfriedstraße 183 sein Projekt vor, angemeldet sind 100 Teilnehmer*innen. Ab 16 Uhr geht es dann unter dem Motto „Kirche für alle“ gegen 2G im Erzbistum Berlin, ca. 50 Personen, am Bebelplatz.
Gericht – Weil er an einem Raubüberfall beteiligt gewesen sein soll, muss sich ein 30-Jähriger verantworten. Mit Mittätern soll er eine Gruppe von Männern verfolgt, das Auto der mutmaßlichen Opfer ausgebremst und mit Baseball- und Golfschlägern attackiert haben. Sie hätten bei der Gruppe Bargeld vermutet (9.30 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 739).
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – „Lieber Alexander, auch die Fans vom 1.FC Köln werden älter. Wir wünschen Dir Alles Gute. Deine Hertha-Freunde Jörg und Majo“ / Oliver Czeslik (57), Autor und Dramatiker / Friedhelm Funkel (68), Fußballtrainer / Lucas Gerrits (31) „Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!“ / Hagen Matzeit (51), Opernsänger, Filmkomponist und Produzen / Hansjürgen Rosenbauer (80), Journalist und ehemaliger ORB-Intendant /Neven Subotic (33), Fußballspieler beim 1. FC Union Berlin / Kristina Sünkel (40) „6:45h dem Checkpoint lesenden Geburtstagskind zauberhafte Glückwünsche von gegenüber! Deine Sina“ / Alles Gute auch für unsere Berlin-Redakteurin und frühere Checkpoint-Bastlerin Jana Weiss, auf dass die Flucht aus dem Berliner Winter gelingt!
Sonnabend – Michael „Michi“ Beck (54), Musiker und Mitglied der „Fantastischen Vier“ / Monique Garbrecht-Enfeldt (53), ehem. Eisschnellläuferin / Andreas Hipp, „Nur das Beste für den besten Papa! Wir feiern bei Radi nach“ / Christine Otto (60), Drehbuchautorin, „Die Welt ist da, um erzählt zu werden“ / Heinz Florian Oertel (94), ehem. Reporter, Moderator und Schauspieler, Sportkommentator in der DDR / Trystan Pütter (41), Schauspieler / Frank Schöbel (79), Musiker, Schlagersänger / Ralf Wieland (65), ehemaliger Präsident des AGH
Sonntag – Maren Ade (45), Regisseurin, Drehbuchautorin und Produzentin / „Meinem lieben Bruder Andreas einen dicken Geburtstagskuss aus Düsseldorf! Bleib gesund!“ / Arzu Bazman (44), Schauspielerin und Model / Volker Beck (61), ehem. für die Grünen im BT (1994-2017) / Christine Beier (38), Handballspielerin / Else Buschheuer (56), Moderatorin und Schriftstellerin / „Heute für Klaus Hansen ein extra Riesenblumenstrauß voller lieber und guter Wünsche zum 6., 9. und 12.12. von Alexandra und Christl;) Auf dass alle Neuplanungen auf fruchtbaren Boden fallen und gedeihen.“ / Andreas Knie (61), Sozialwissenschaftler am WZB / Max Raabe (59), Sänger und Leiter des Palast Orchesters / Wolfram Spyra (57), Klangkünstler und Elektronik-Musiker / Haegue Yang (51), Künstlerin
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Ruth Mahlke, * 31. Juli 1939, ehem. Lehrerin der Waldorfschule Märkisches Viertel Berlin / Prof. Dr. Adriaan von Müller, * 30. März 1928 / Prof. Dr. Rainer Rosenberg, * 25. April 1936 / Wolfgang Seidel, * 14. Juli 1928
Stolperstein – Max Baer (Jh. 1875) wurde als Sohn von Benno und Margarete Baer (geb. Schlesinger) in Berlin geboren, wo die Familie seit Generationen ansässig war. Ab 1935 lebten die Baers in der Neuen Winterfeldstraße 3a (heute Winterfeldtstraße 48) in Schöneberg. Heute vor 84 Jahren wurde Max Baer verhaftet und in das Konzentrationslager Dachau deportiert. Im Zugangsbereich wurde er als „jüdischer Rassenschänder“ geführt. Noch am selben Tag wurde Max Baer in Dachau ermordet.
Encore
Und wo wir schonmal bei Veränderungen bei der BVG sind – wie wäre es eigentlich mal mit neuen Namen für die U-Bahn-Stationen? Internationale Namen für eine internationale Stadt, die sind nämlich unterhaltsamer – vor allem, sobald man erraten hat, wie sie auf Deutsch heißen würden (Quelle: Twitter). Übersetzen Sie selbst:
++ Mister Man Square
++ Boar Forest Street
++ Shitbus Gate
++ Becoming Birch
Geworden wäre dieser Newsletter nichts ohne Thomas Lippold (Recherche), Sarah Borufka (Stadtleben) und Lionel Kreglinger (Produktion). Morgen kürt Ann-Kathrin Hipp die Berliner*innen der Woche.
Ihre