Mit inzwischen rund 15 Millionen Downloads ist die Corona-App ein Erfolgsmodell, aber in Berlin läuft sie nicht rund: Wer positiv getestet wurde und Kontaktpersonen warnen will, kann das erst nach einem Anruf, weil keines der acht lokal beteiligten Labore einen QR-Code zum Einscannen generieren kann. Ein Anruf dagegen setzt voraus, dass jemand rangeht, und bedeutet außerdem einen verlustträchtigen „Medienbruch“. Von einem solchen sprechen Fachleute beispielsweise, wenn eine Mail ausgedruckt wird, damit man sie dem Amt faxen kann, das sie dann aber doch als Brief benötigt. In den bezirklichen Gesundheitsämtern sind übrigens immer noch 15 Prozent der Stellen unbesetzt, just im Bereich Infektionsschutz teils noch mehr. Manchen Ämtern fehlt vor lauter Arbeit die Zeit, neues Personal einzustellen. Immerhin sind die Corona-Ampeln weiter grün.
Die linksradikalen Krawallbrüder und -schwestern in der Rigaer Straße 94 drehen weiter auf: Montagfrüh schlugen sie auf den Hausverwalter und dessen Anwalt ein, als die in das teilweise besetzte Gebäude wollten. Dann gingen sie mit Feuerlöschern auf die Polizei los. Klingt, als rückt der Showdown näher. Fällig scheint der seit Jahren, sofern man es nicht normal findet, dass die Polizei bei jeder Streifenfahrt dort angegriffen wird und die Nachbarn sich an Bedrohungen und demolierte Autos gewöhnen müssen. Man wüsste gern, welche Chancen und Risiken das Vorgehen der neuen Hausverwaltung bedeutet und was die Polizei vorhat.