manche Geschichte wiederholt sich auf kuriose Weise – jetzt droht der Ex-Flughafen TXL zum neuen BER zu werden: Aus Unterlagen des Stadtentwicklungssenators, die der unmittelbar betroffenen Wissenschaftssenatorin bis zu unserer Anfrage unbekannt waren, geht hervor, dass der Umbau des ehemaligen Terminals A zum „Campus Tegel“ hunderte Millionen teurer wird als geplant – und sich jahrelang verzögern wird. Auch beim geplanten Start-up-Hub in Terminal B gibt es nach Checkpoint-Informationen massive Probleme. Wir bereiten schon mal eine Neuauflage unseres legendären „BER-Counters“ vor – damit hatten wir die Tage seit der kurzfristig abgesagten Eröffnung im Sommer 2012 bis zur Fertigstellung acht Jahre später gezählt. Demnächst könnte es hier also heißen: „TXL-count-up – x Tage seit Nichteröffnung“.
Neuste Nachrichten aus Grünhausen, früher unter dem Namen Friedrichshain-Kreuzberg bekannt: Der Entwurf für den veränderten Wahlkreiszuschnitt, den die Grünen im Bezirksamt trotz einer Pattsituation mit der doppelten Bürgermeisterinnen-Stimme von Clara Herrmann (Grüne) durchgesetzt haben, wurde nach Checkpoint-Informationen aus einem Parteibüro der Grünen verschickt.
Das grün geführte Bezirksamt hatte abweichende Vorschläge des Rechtsamts und des Wahlamts zurückgewiesen und geht auch gegen einen mit den Stimmen von SPD, Linken und CDU mehrheitlich gefassten BVV-Beschluss für einen anderen Wahlkreiszuschnitt vor. Die Sache liegt jetzt bei der Innenverwaltung – das Bezirksamt riskiert damit eine Verschiebung der Wahl 2025.
Die anderen Parteien werfen den Grünen vor, sich auf unlautere Weise politische Vorteile verschaffen zu wollen – ein 2023 von den Linken eroberter Wahlkreis könnte tatsächlich durch den vom grün geführten Bezirksamt durchgesetzten Beschluss bei der kommenden Wahl zu den Grünen kippen.