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ZLB-Betriebsdirektor gegen SPD-Vorschlag: ICC „für eine Zentralbibliothek im menschlichen Maßstab ungeeignet“Ukrainische Patienten kämpfen in Berlin mit hohen bürokratischen HürdenIn Spandau und Marzahn-Hellersdorf eröffnen 2024 neue Bürgerämter

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Das ICC ist tot, lang lebe das ICC! Nachdem die SPD-Fraktion deutlich gemacht hat, dass sie wenig von einer Zentral- und Landesbibliothek (ZLB) in der Friedrichstraße hält, soll nun das gute alte ICC herhalten, um … ja, was eigentlich? … die Debatte um einen neuen ZLB-Standort wieder zehn Jahre zurückzudrehen?

Jonas Fansa, Betriebsdirektor der ZLB, sagte dem Checkpoint dazu: „Als Bibliotheksplaner kann ich ohne rot zu werden sagen: Die Vorstellung, das ICC sei ein geeignetes Gebäude für eine Zentralbibliothek, ist eine rein rhetorische Figur.“ Das Gebäude sei „für eine Zentralbibliothek im menschlichen Maßstab ungeeignet, und zwar aus zahllosen Gründen der baulichen Verfasstheit und Wirtschaftlichkeit.“

Bestätigt wurde das schon 2015 durch einen Prüfbericht im Auftrag der Kulturverwaltung (damals übrigens angedockt beim Regierenden SPD-Bürgermeister Michael Müller). Diese Analyse habe nach wie vor Bestand, teilte die Kulturverwaltung auf Checkpoint-Anfrage mit: „Das ICC ist kein geeigneter Standort für die ZLB.“

P.S.: Eine typische Berlin-Note bekommt die Sache noch dadurch, dass wir die Original-Aussagen aus dem Bericht nicht nochmal nachlesen können. Die Analyse ist Anfang des Jahres von der Webseite des Abgeordnetenhauses verschwunden. Grund: In dem Bericht werden Foto-Urheberrechte verletzt ...

Auch das fragwürdige Stellenbesetzungsverfahren in der Verkehrsverwaltung wird uns wohl noch eine Weile beschäftigen. Zur Erinnerung: Die CDU-geführte Verwaltung änderte die Ausschreibung für Leitung der Abteilung Mobilität so ab, dass sie erstaunlich gut auf die Ex-Bundesbeamte Stephanie von Ahlefeldt passte (unter anderem verschwand die Bedingung, sich in komplexen Verkehrsfragen auskennen zu müssen).

Grünen-Fraktionschef Werner Graf hat dem Senat nun 19 schriftliche Fragen zu der Stellenbesetzung gestellt.