„Lass uns auf das Feld schauen.“ Mit diesem schönen Slogan wirbt die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung im Moment auf Social Media immer wieder für eine Randbebauung des Tempelhofer Feldes. Nur Fans vom Lauschen scheinen sie nicht zu sein. Jedenfalls nicht auf das, was SPD-Staatssekretär Alexander Slotty vor etwa einem Monat auf einer Immobilienbranchen-Veranstaltung zum Tempelhofer Feld gesagt hat: Es gebe bei der Bebauung der Freifläche „Möglichkeiten, hier auch private Vorhabenträger, Investoren, am Kuchen zu beteiligen“. Das sei „ein Stück weit meine Einzelmeinung“. Er setze sich dafür ein, sei aber noch nicht am Ziel.
Die Linke-Abgeordnete Katalin Gennburg interessierte die Sache mit dem Kuchen gar sehr, sie fragte im Bauausschuss am 30. September nach. Und jetzt kommt’s! Statt einzuräumen, dass er vielleicht ein bisschen eifrig war vor den Immobilienleuten, zog Slotty es vor zu raunen: „Ich habe es schon an anderen Stellen gesagt, nicht alles, was in der Zeitung steht, muss richtig sein. Ich denke, diese Erfahrung haben auch Sie schon gemacht, die hat wahrscheinlich jeder, der im politischen Raum ist, schon gemacht.“
Das ist wohl so. Leider war in diesem Fall die Kollegin Teresa Roelcke nicht nur im politischen, sondern im echten Veranstaltungsraum vor Ort, hat Notizen gemacht und den Ton der Veranstaltung am Handy mitgeschnitten. Siehe da: Nach mehrmaligem Durchhören sind sowohl Slottys Kuchen als auch seine anderen zitierten Sätze immer noch auf der Aufnahme. Haben Sie DIESE Erfahrung schon mal gemacht?
Gennburg ließ nicht locker und stellte noch eine schriftliche Anfrage – mit dem delikaten Titel „Kuchen oder kein Kuchen, das ist hier die Frage!“. Doch auch diesmal wollte der Senat sie nicht richtig beantworten. Gennburg fragt konkret, ob „der Herr Staatssekretär dem Tagesspiegel“ vorwerfe, „im betreffenden Artikel falsch wiedergegeben worden zu sein“. Und will außerdem wissen: „Sollten die Aussagen im Tagesspiegel korrekt wiedergegeben sein (und davon geht die Anfragestellerin im Hinblick auf den ehrwürdigen Tagesspiegel aus)“ – wie denn der „Einsatz für die Privatisierung des Tempelhofer Feldes im schwarz-roten Senat“ so laufe? Statt einzuräumen, dass Slotty – womöglich in dem Irrglauben, es seien keine Journalist:innen anwesend – hier vielleicht Aussagen getätigt hat, die dem Senat die Kuchenparty versauen, schreibt die Verwaltung: „Es existieren keine autorisierten Zitate.“ Stimmt natürlich: Zitate aus öffentlichen Veranstaltungen werden grundsätzlich nie autorisiert.
Wie sieht’s aus, Herr Staatssekretär? Kleine Nachhörsession bei uns in der Redaktion, mit eventuell anschließender Entschuldigung? Team Checkpoint spendiert auch ein Stück Kuchen…
sauber zerbröselt es gerade die Linke: Sören Benn, angesehener ehemaliger Bezirksbürgermeister von Pankow, hat am Sonntag bei laufendem Bundesparteitag seinen Austritt erklärt. Zuvor hatte schon Udo Wolf, langjähriger Fraktionschef im Abgeordnetenhaus, sich verabschiedet. Benn erklärte seinen Abschied mit nichts weniger als Verachtung, sagte unter anderem, die Linke mutiere zu den „Zeugen Jehovas der Politik“: „Die Partei ist strategieunfähig. Sie ist kein Gestaltungsprojekt, sondern ein Identitätsprojekt.“
Da halfen auch die Beschwörungen von Benjamin-Immanuel Hoff, ehemaliger Berliner Staatssekretär, auf X (Twitter) nichts mehr: „Wer als Regierungslinke:r mit @dielinke haderte, hatte in den letzten Jahren Zeit und Anlässe, sich zu entfremden - auch zu gehen. Diese Zeit ist es nicht u. der #LinkeBPT in Halle kein Anlass. Mein Verständnis für Austritte jetzt ist gering, meine Bitte groß: BLEIBT! ✊🏼“
Steht ein Dammbruch ins Haus? Auf der Berliner Landesebene ist am Dienstag eine Sondersitzung des Landesvorstands angesetzt, in dem wohl eine Realo-Gruppe um Klaus Lederer zurückgepfiffen werden soll. Prominente Linke-Mitglieder, die den Landesparteitag vor einer Woche unter Protest verlassen hatten, nachdem dort ein klares Bekenntnis gegen linken Antisemitismus und Terrororganisationen wie die Hamas stark aufgeweicht worden war. In dem Beschlussentwurf, den der Landesvorstand für das Treffen am Dienstag vorgelegt hat, geht es nun darum, dieses Verhalten zu kritisieren und sich schützend vor „öffentlich diffamierte“ Mitglieder zu stellen – nicht aber um den Inhalt des Lederer-Antrags. Beste Voraussetzungen also, damit alles auseinanderfliegt.
Rund 28.000 Kitaplätze sind in Berlin derzeit ungefähr noch frei – das macht sich auch an den Einrichtungen bemerkbar. Die Kita Krümelmonster in Kreuzberg zum Beispiel sucht gerade per Aushang noch Kinder für das Vorschulangebot in einer ihrer drei Einrichtungen. Eine direkte Folge? Ja, erklärt Vorständin Ulrike Casselmann am Checkpoint-Telefon: „Wir haben zum neuen Kitajahr nicht mehr so viele Anfragen bekommen wie gewohnt.“ Hinzu kämen Abmeldungen, weil Familien wegzögen – zumindest an ihren Kitas innerhalb Berlins, berichtet Casselmann. 15 Kinder stark ist die Gruppe bisher, sechs zusätzliche Krümelmonster wünschen sie sich dort noch.
Doch ob die sich noch finden? Ende September schickte das Jugendamt Friedrichshain-Kreuzberg eine Mail an alle Kitaträger im Bezirk, aus der deutlich wird, wie plötzlich der Kinderschwund sich bemerkbar macht: „Noch zum Ende des Kitajahres, am 30.06.2024, schienen die Tagesbetreuungsangebote gut ausgelastet“, heißt es darin. „Von den 14.500 Plätzen, welche Sie als Kitaträger anboten, waren 13.947 (…) als vertraglich belegt registriert.“ Bei 287 betrachteten Kitas also etwas weniger als durchschnittlich zwei freie Plätze pro Kita.
Zum Beginn des neuen Kitajahres sei die Situation aber erstmals deutlich anders, heißt es weiter:
+ „Viele Einrichtungen meldeten dem Jugendamt freie Plätze.“
+ „Die Anzahl der Familien, welche das Jugendamt um Unterstützung bei der Kitaplatzsuche baten, nahm deutlich ab.“
+ „Die Familien finden mehrheitlich eigenständig einen Kitaplatz und können teilweise sogar zwischen unterschiedlichen Angeboten auswählen.“
Die unmittelbaren Folgen: Das Jugendamt will
+ auf die monatliche Platzabfrage bei den freien Trägern verzichten
+ auf seiner Internetseite wieder Hinweise geben, wie Eltern ihr Wunsch- und Wahlrecht wahrnehmen können (noch nicht passiert, soweit wir sehen)
+ den Trägern „mitteilen, für welche Kinder es nach wie vor besonders herausfordernd ist, eine gute Förderung zu gewährleisten. Die Sozialarbeiterinnen im Familienservicebüro (…) werden diese Familien und die aufnehmenden Kitas intensiver als bisher begleiten können.“
Immer mehr Kinder am Stadtrand: Berlinweit ist die Zahl der Null- bis Sechsjährigen übrigens von 2017 bis 2023 laut einer Statistik, die das Jugendamt Friedrichshain-Kreuzberg an die Kitaträger im Bezirk geschickt hat, nur um ein Prozent gesunken. Der Blick auf die Bezirke zeigt dafür, wie viel stadtentwicklerische Musik in dieser Zahl steckt:
Im gleichen Zeitraum ist die Zahl der Null- bis Sechsjährigen in Friedrichshain-Kreuzberg nämlich um satte 10,5 Prozent gesunken – mehr schaffte in der Zeit nur Pankow mit einem Minus von 11,9 Prozent. Auf dem absteigenden Ast sind außerdem Neukölln (-6,5 Prozent), Steglitz-Zehlendorf (-6,1 Prozent), Mitte (-4 Prozent) und Reinickendorf (-1,3 Prozent).
Deutliches Wachstum gibt es dagegen vor allem in den Randbezirken: Den größten Dreikäsehoch-Zuwachs verzeichnet Treptow-Köpenick mit einem Zuwachs von 11,2 Prozent, mit Abstand vor Lichtenberg (+8,9 Prozent), Spandau (+6,6 Prozent), Marzahn-Hellersdorf (+6,3 Prozent), Charlottenburg-Wilmersdorf (+2,7 Prozent) und Tempelhof-Schöneberg (+2,1 Prozent).
Sind also noch genug da – Geisterkitas wird es in Berlin so schnell nicht geben. Bei Wohnhäusern ist das anders…
Der Checkpoint präsentiert: das Berliner Geisterhaus-Quartett! Spielkarte (7/16): das Wohngebäude in der Habersaathstraße 46. Gewinner-Kategorie: „Zustand“.
Noch nicht genug gegruselt? Dann hat unsere Leserin Ulrike Z. noch einen für Sie: Stellen Sie sich vor, Joe Biden ist in der Stadt, und Sie wollen eine längere Bahnreise antreten. „Start der Reise von Südkreuz statt Hauptbahnhof. Blöd nur, dass dort sämtliche Passagiere des Nachtzugs nach Basel und Zürich auf Gleis 5 standen, während der Nachtzug unbemerkt vom nächsten Bahnsteig hinter unserem Rücken rausfuhr. Offenbar wussten alle vom Gleiswechsel, nur der Lokführer nicht.
Verzweifelte Reisende, darunter mit Familien mit kleinen Kindern, belagern den Infopoint. Der Dame am Schalter ist es gelungen, uns auf eine wilde Verfolgungsjagd mit einem normalen ICE nach Leipzig zu schicken, mit dem wir trotz 90-minütiger Verspätung doch noch den Nightjet erreicht haben. Es ging dann zwar erst nach Mitternacht statt 21 Uhr ins Bett. Aber hey, wir sind in der Schweiz. Juchhu.“
Unsere Leserin erklärt: „Ich fahre viel mit der Bahn, lasse mich durch nicht mehr viel schockieren, aber dass ein ausgebuchter, reservierungspflichtiger Zug unbemerkt an den Passagieren vorbeifährt und diese einfach stehen lässt, habe ich auch noch nicht erlebt.“ Doch diese Geschichte hat auch Held:innen: „Herzlichen Dank an die Dame im Infopoint Südkreuz, die Zugbegleiter im Ersatzzug ICE 699 und den Fahrdienstleiter irgendwo am Telefon. Offenbar haben sie sich alle die Finger wund telefoniert, damit der Nightjet in Leipzig auf uns Gestrandete wartet. Danke dafür und Grüße an die Schicksalsgenossen.“ Dem schließen wir uns an, alle waren sehr tapfer! Wir hätten schon beim Lesen fast geheult.
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Wir sind die Dachorganisation für mehr als 1200 Hospiz- und Palliativdienste und -einrichtungen in Deutschland. Zur Verstärkung unseres Teams in der Geschäftsstelle in Berlin suchen wir drei neue motivierte Kolleg:innen für folgende Stellen:
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Deutscher Hospiz- und PalliativVerband e.V.
Berliner Schnuppen
Telegramm
Heilige Lieblosigkeit. Was meinen Sie: Wenn ein mit mehreren Senator:innen bestücktes „Bündnis für Ausbildung“ zusammenkommt und in der am Freitag verschickten Pressemitteilung danach steht, man appelliere „gemeinsam an die jungen Berlinerinnen und Berliner, alle Angebote für eine Ausbildung zu nutzen“, und ansonsten dasselbe Ziel wie vor einem Jahr wiederholt – ist das ein kleiner Scherz? Oder Politikverweigerung? Was sagt CDU-Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch zu den Leistungen dieses hart arbeitenden Gremiums? Wir scrollen mal runter, ah ja, hier steht’s: „xxx“. Passt doch gut zum Gesamteindruck.
Pandaherbst! Die niedlichen Zwillingsschwestern können seit Mittwoch besucht werden und haben am Wochenende Zehntausende in den Berliner Zoo gelockt. Sie wollen auch? Jeweils eins der Tiere ist täglich zwischen 13.30 Uhr und 14.30 Uhr hinter einer Scheibe zu sehen. Wenn Sie sich pünktlich anstellen, werden Sie ganz sicher ein paar Minuten gucken können.
+++ Blaulicht Berlin +++
+ Mögliches Attentat vereitelt: In Bernau wurde am Sonnabend der Libyer Omar A. festgenommen, der einen Schusswaffenanschlag auf die israelische Botschaft geplant haben soll. A. ist 28 Jahre alt und sein Asylantrag wurde vor einem guten Jahr abgelehnt.
+ Tragödie am Südkreuz: Bei der Abfahrt eines ICE geriet ein junger Mann zwischen Bahnsteigkante und Zug, wurde mitgeschleift, und starb an seinen Verletzungen.
+ „Drogendealer bespuckten mich“: 14 Jahre Arbeit im Brennpunkt – ein Berliner Notfallsanitäter hat meinem Kollegen Henning Onken geschildert, wie seine Arbeit ihn fertiggemacht hat. Auch, weil die Patient:innen immer aggressiver werden. „Es wird noch ein böses Erwachen geben“, warnt der Mann. Denn die Menschen, die sich das antun wollen, werden immer weniger.
+++ Blaulicht Ende +++
Nordisch by nature: Royals und Staatsoberhäupter von allem, was jemals „Skandinavien“ genannt wurde, kommen heute in der Hauptstadt zusammen. Anlass: Die Nordischen Botschaften am Tiergarten werden 25! Dänemark wird von König Frederik und Königin Mary vertreten, Norwegen und Schweden jeweils von Kronprinz Haakon und Kronprinzessin Victoria mit Partnern. Aus Finnland und Island kommen Präsident Alexander Stubb und Präsidentin Halla Tómasdóttir, ebenfalls mit Partnern. Berlin lässt sich in Person von CDU-Kultursenator Joe Chialo blicken. Klingt nach ’ner ziemlich geilen Party, ehrlich gesagt. Skål! Skál! Kippis!
Aufbau der Berliner Schattenverwaltung schreitet voran: Im Amtsblatt wird öffentlich der Verlust von zwei Dienstsiegeln beklagt und diese mithin für ungültig erklärt: Kennnummer 51 und 52. Falls sie jemandem „unterkommen“: Die Siegel haben einen Durchmesser von jeweils 3,5 Zentimetern und tragen – noch! – die unkreative, aber treffende Aufschrift „Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt Berlin“. Tipps und Hinweise über Akteure, Vorgehensweisen und aktuellen Stand des Geheimplans (vielleicht für eine funktionierende Verwaltung?) nehmen wir laufend entgegen unter checkpoint@tagesspiegel.de.
(Sie dürfen uns auch schreiben, warum Dienstsiegel so oft verloren gehen.)
Liebeserklärung! Über Berlin motzen geht immer – wir haben einen ganzen Newsletter draus gemacht. Trotzdem schön, wenn Leute wie Christoph Reichmuth hin und wieder daran erinnern, warum wir so gerne hier sind. Reichmuth ist aus seiner Schweizer Heimat, dem geleckten Luzern, freiwillig wieder zurückgekommen – und hat mit seiner unaufgeregten Lobeshymne in unserer Leser-Community viel Widerhall gefunden. Lohnt sich!
Unwiderstehlich ist das hier. Weiß auch unsere gammlige Verwaltung. Nur deshalb kann sie sich erdreisten, in Stuttgart diese Werbung zu plakatieren. (Q: X/Peter Neumann)
Und was macht Berlin so toll? Menschen wie Sabine „Dr. Fee“ Reich. Die 59-jährige Klima-Aktivistin hat in der Argentinischen Allee illegal drei Bäume gepflanzt – und sich danach selbst angezeigt. Wir sind hier schließlich in Deutschland! Unserem Steglitz-Zehlendorf-Reporter Boris Buchholz hat sie zu ihrer klandestinen „Tag-und-Sonne-Aktion“ ein köstliches Interview gegeben. Hier entlang!
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*Schrilles Fiepen*. Kennen Sie das noch, wenn man sich beim Festnetzanruf um eine Ziffer verwählte und dann von einem Faxgerät das Trommelfell perforiert bekam? Ein solches Vintage-Erlebnis können nun auch Sie Ihren Anrufern bereiten. Zoll sei Dank: Der versteigert noch bis morgen ein Gerät von 2004, originalverpackt. „Die Funktionsfähigkeit konnte nicht geprüft werden.“ Anschluss sollte aber reichen.
Zitat
„Ich liebe diesen Job. Er ist großartig.“
Katharina Günther-Wünsch, CDU-Bildungssenatorin von Berlin, im großen Tagesspiegel-Interview
Stadtleben
Verlosung – Laut investigativer Recherchen, können Journalisten nicht nur informieren, sondern auch unterhalten. Den ultimativen Beweis liefert das Traditionsformat „Reporter Slam“, das am 23. Oktober wieder einmal in Berlin gastiert. Das Konzept: Journalistinnen und Journalisten treten auf der Bühne gegeneinander an, um die spannendste Präsentation ihrer eigenen Recherche zu liefern. Das Motto: „Immer mitten in die Presse rein!“ Die Teilnehmer haben jeweils zehn Minuten Zeit. Der Einsatz von Fotos, Videos oder Musik ist ausdrücklich erlaubt. Das Publikum wählt am Ende den Gewinner. Die kommende Ausgabe wird im Heimathafen Neukölln ausgetragen, und zwar ab 20 Uhr. Mit von der Partie ist unter anderem der Tagesspiegel-Redakteur Hannes Soltau. Moderiert wird die Show von Jochen Markett. Für musikalische Highlights sorgt die Showband „Bommi & Brummi“. Und es kommt noch besser: Für das wortgewandte Spektakel verlosen wir 1x2 Tickets. Karl-Marx-Straße 141, U-Bhf. Karl-Marx-Straße
Essen & Trinken – Italienische Tapas klingt irgendwie falsch, ist es aber nicht: Im äußerst stilvollen Kreuzberger Restaurant „Zum heiligen Teufel“ jedenfalls, reicht es völlig aus, die zahlreichen Vorspeisen und Antipasti zu bestellen. Vitello tonnato, marinierte Sardellen, Prosciutto Crudo, Pecorino Sardo, Focaccia, Käse, Salami und Oliven – alles köstlich und wenn man will sättigend. Dabei lohnt es sich natürlich trotzdem auch ein wenig Hunger für die Haupt- und Nachspeise aufzuheben, man hat die Wahl zwischen Fisch, Fleisch oder Gemüse und im Anschluss zwischen Trauben, Tarte Tatin, Tiramisú, Panna Cotta oder Mandelkrokant Semifreddo. Mo bis Sa 18-0 Uhr, Muskauer Straße 9, U-Bhf. Görlitzer Bahnhof
Noch hingehen – Die Farben sind intensiv, die Formen streng. Hard Edge nennt sich die in den 50er Jahren entstandene Stilrichtung, in der die Farbflächen durch harte Kanten voneinander getrennt sind. Ein strenger Aufbau, geometrische Formen in oft knalligen Farben, sind auch das Merkmal des Werks des Berliner Künstlers Peter Benkert. Benkert (Jahrgang 1942) studierte an der Hochschule der Künste in Berlin und wurde Meisterschüler bei Prof. Fred Thieler. Für die Galerie Poll hat er neun großformatige Acrylmalereien aus verschiedenen Jahrzehnten (1983-2023) ausgewählt. In „Konstruktive Eskapaden“ sind nur noch bis zum 26. Oktober futuristische eckige und runde Körper zu sehen, die sich scheinbar schwerelos auf der Leinwand bewegen. Di bis Sa 12-18 Uhr, Gipsstraße 3, U-Bhf. Rosenthaler Platz
Last Minute Tickets – Die Stockholmer Sängerin mit Electro-Avancen Elliphant überzeugt mit ungezähmten Klängen und Experimentierfreude. Ihr neues Album TROLL thematisiert Erkenntnisse, die sie durch ihre Mutterschaft gewonnen hat – „einer Zeit, in der ihre Urinstinkte sie dazu aufgerufen haben, sich dem rücksichtslosen, schönen Chaos der Natur zu stellen“, so heißt es in der Beschreibung. Ob das stimmt, davon überzeugt man sich am besten live, und zwar heute ab 20 Uhr, in der Kantine am Berghain. Tickets ab 27,10 € gibt es noch. Am Wriezener Bahnhof, S-Bhf. Ostbahnhof
Grübelstoff – Wie sentimental werden Sie, wenn die Kraniche in V-Formation über Berlin in den Süden ziehen, der morgendliche Tau die Sicht aus der Windschutzscheibe vernebelt und die Blätter der Kastanien sich von gelb zu braun verfärben?
Kiekste
Schicker bekommt man den Steglitzer Bierpinsel wohl nicht ins Bild gesetzt. Dank an Leserin Barbara Schurr! Weitere Bilder gern an checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
>Berlin heute
Verkehr – A100/A113: Die Autobahn ist rund um den Tunnel Ortsteil Britz (TOB) und im Autobahndreieck Neukölln (AD) in der Zeit von 21 bis 5 Uhr in beiden Richtungen zwischen AS Oberlandstraße und AS Späthstraße gesperrt. Einzelne Anschlussstellen werden bereits ab 20 Uhr geschlossen.
Rhinstraße (Alt-Hohenschönhausen): Ab 6 Uhr bis Mitte November ist die Straße zwischen Plauener Straße und Witzenhauser Straße Richtung Landsberger für den Kfz-Verkehr gesperrt.
Heerstraße (Kaulsdorf): Die Straße ist bis voraussichtlich 1. November 2024 in beiden Richtungen zwischen Finkenstraße/Adolf-Menzel-Straße und Heesestraße für den Kfz-Verkehr gesperrt.
Elsenstraße (Mahlsdorf): Die Fahrbahn ist in beiden Richtungen zwischen Hultschiner Damm und Kressenweg für den Kfz-Verkehr gesperrt. Die Sperrung beginnt gegen 7 Uhr und dauert bis Anfang November an.
Klärwerkstraße (Spandau): In Fahrtrichtung Charlottenburger Damm ist die Straße ab 6 Uhr bis Freitagnachmittag zwischen Freiheit und Charlottenburger Damm für den Kfz-Verkehr gesperrt.
Nahverkehr – S41/42, S8 und S85: Von 4 Uhr bis 4. November 2024, ca. 1.30 Uhr ist der Ringbahnabschnitt zwischen Wedding und Greifswalder Straße unterbrochen. Es fahren Busse als Ersatz.
Regionalverkehr – RB23: Von 20 bis 24 Uhr fallen die Züge dieser Linie zwischen Berlin-Charlottenburg und Flughafen BER aus.
Demonstration – Für heute sind 17 Demos angemeldet (Stand 18.10., 12 Uhr), u.a. „Frieden, Freiheit, friedliche Veränderung“: 30 Demonstrierende, Am Lustgarten (0-24 Uhr)
„Mahnwache für Frieden und Menschenrechte weltweit“: fünf Menschen, Pariser Platz 1 (16-17.30 Uhr)
„Weg mit Hartz IV und dem Bürgergeldbetrug! Aktiver Widerstand gegen einen 3. Weltkrieg! Montag ist Tag des Widerstands!“: 50 Personen, Montagsdemo Berlin, Alexanderplatz (17.45-20 Uhr)
„Charlottenburger Montagsspaziergang kritischer und besorgter Menschen: Wir laufen für den Frieden, der nur ohne Waffen geschaffen und gehalten werden kann (...)“: 40 Teilnehmende, ab Wilmersdorfer Straße über Schillerstraße und zurück bis zur Goethestraße (18-20 Uhr).
„Nachbarschaftlich zusammen für uneingeschränkte Grundrechte und Friedenspolitik, gegen ID 2020, Agenda 2030, das globale Pandemie-Diktat der WHO und die Stakeholder-Governance der UNO“: 40 Personen, ab John-F.-Kennedy-Platz (Rathaus Schöneberg) über Eisenacher Straße, Hauptstraße, Nollendorfplatz bis Winterfeldtplatz (18-20 Uhr)
„TEGEL steht AUF – für die bedingungslose Einhaltung aller Grundrechte, für sofortigen Waffenstillstand und Diplomatie statt Waffenlieferungen und Kriegstreiberei (...)“: 25 Demonstrierende, ab Alt-Tegel 2 über Gorkistraße, Tile-Brügge-Weg, Basdorfer Zeile, Berliner Straße bis Alt-Tegel 2 (am Schinkelbrunnen) (18-20.30 Uhr)
Gericht – Ein Prozess wegen Gewalt am S-Bahnhof Gesundbrunnen geht weiter. Angeklagt ist ein 24-Jähriger, der mit mindestens vier weiteren Personen unterwegs gewesen sei. Aus der Gruppe heraus seien zwei Männer zunächst homophob beleidigt worden, zudem sei ein Kaffeebecher geworfen worden. Als einer der Betroffenen den Werfer zur Rede stellen wollte, sei er geschlagen worden (9.30 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 217).
Universität – Gemeinsam schreibt es sich besser als allein, oder so. Wenn das auf Sie zutrifft, dann ist vielleicht Folgendes etwas für Sie: „Suchen Sie einen Raum, in dem Sie ablenkungsfrei und konzentriert, an Ihrem Schreib- oder Studienprojekt arbeiten können? (...) In der Schreibzeit können Sie (...) sich für 2 Stunden ungestört Ihrem Projekt widmen und sich gegenseitig motivieren.“ So heißt es im Veranstaltungskalender der Freien Universität. Immer montags zwischen 10 und 12 Uhr im zweiten Stock der Bibliothek in der Garystraße 39, im Lesesaal – Raum 218 F.
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Anouk Blaschka (21), Fußballspielerin, Mittelfeldspielerin bei Union Berlin / Silvio Heinevetter (40), Handballspieler, von 2009 bis 2020 beim Bundesligaverein Füchse Berlin / „Sabine Kraft (70), ganz herzlich gratuliert Dir auf diesem Wege Deine Sangeskollegin Stefanie aus der Epi-kantorei. Gottes Segen auf all Deinen Wegen!“ / „Max hat Geburtstag und wird 18! Herzliche Grüße von Hanni-Lore und Petra“ / Udo Wachtveitl (66), Schauspieler, vor allem bekannt in seiner Rolle als Münchner „Tatort“-Kommissar „Franz Leitmayr“ (seit 1991) / „Carolin Weiß (13): Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag und alles Liebe und Gute. Viel Erfolg und Freude an der neuen Schule, ebenso als Schlagzeugerin in der Schulband und beim Volleyball im Verein. Wir sind sehr stolz auf Dich! Deine Großeltern aus Götz.“ / „Günter Wentzlaff zum 75. herzlichen Glückwunsch. Party on! Alles erdenklich Liebe wünscht Dir Deine Mischpoke.“
Nachträglich: „Häppie börsdäi tu ju-hu-huuuuu, Jo-i! Ich wünsche Dir einen prickelnden Start in ein Spitzenlebensjahr voller innerer Sonnenblumen, Wohlbefinden, Leichtigkeit und Lachen. Trotz allem. Mit Glitzer. Groove on, always!“
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Prof. Dr. Clemens Baack, * 3. Mai 1937, verstorben am 12. Oktober 2024 / Dr. Jens Dobler, * 7. Februar 1965, verstorben am 13. September 2024 / Thomas Hänska, 10. April 1952, verstorben am 26. September 2024 / Prof. Dr. Manfred Panknin, * 14. Dezember 1938, verstorben am 13. Oktober 2024 / Gundula Wichmann (geb. Schmidt), * 16. Oktober 1940, verstorben am 10. Oktober 2024
Stolperstein – Hulda Lipski (geb. Golde) wurde am 28. November 1853 im damaligen Greifenberg in Pommern geboren. Sie war verwitwet. Über ihren Ehemann ist nichts bekannt. Ihr Sohn Siegfried Lipski war in die USA ausgewandert. Nachdem ihre Wohnung in der Nassauischen Straße im Jahr 1941 beschlagnahmt wurde, musste sie diese verlassen und zog zu Verwandten. Am 14. September 1942 wurde Hulda Lipski zusammen mit 1000 weiteren Juden vom Bahnhof Grunewald von den Nazis nach Theresienstadt deportiert und wurde dort, am 21. Oktober 1942, im Alter von fast 89 Jahren ermordet. Vor ihrem ehemaligen Wohnhaus in der Nassauischen Straße 24 in Wilmersdorf, erinnert heute ein Stolperstein an Hulda Lipski.
Wer in Berlin über die Gedenktafeln stolpert und mehr wissen will: Mit einem Klick gelangt man über die App „Stolpersteine – Die Schicksale“ zu den Biografien der Verfolgten.
Encore
Eine gute Zeit hatte Team Checkpoint am Wochenende im Mitvergnügungspark. Danke an alle, die dabei waren! Behördenpingpong, Memory und ein Quiz wurden gespielt. Wilson Gonzales Ochsenknecht hielt im Ringbahn-Podcast eine Ode auf den Späti und kürte Berlin zur besten Stadt Europas (mindestens!). Außerdem haben wir die Festivalbesucher gefragt, welche Politiker:innen sie kennen und wo Berlin am schönsten ist – zumindest für Einzelne tatsächlich in Brandenburg (siehe Fotos).
Kennen alle Senator:innen: Alexander Fröhlich, Isabella Klose und Teresa Roelcke (Recherche). Verteilte die Stadtleben-Herzchen: Tobias Langley-Hunt. Jaqueline Franks Frühdienst verdanken Sie, dass diese Runde Berlin Ihr Postfach erreicht. Und morgen berichtet hier Lorenz Maroldt aus dem Inneren der besten Stadt der Welt.
Ich wünsche Ihnen eine gute Woche, mit oder ohne Herbstferien, und verbleibe herzlich