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Massenweise Betrug mit Corona-TestsImpf-Chaos durch falsche Mail der Gesundheitsverwaltung„Grundeigentum“-Herausgeber sieht Ähnlichkeiten mit der Nazi-Zeit

vor elf Tagen, am 18. Mai, berichtete der Checkpoint exklusiv über den unfassbar leichten Betrug mit Testzentren: Zur Abrechnung können die Betreiber Fantasiezahlen melden, unabhängig von der Menge der tatsächlich getesteten Personen. Eine Kontrolle findet nicht statt. Und das lohnt sich: Für jeden gemeldeten „Bürgertest“ (kostenlos für die Getesteten) erstattet die Kassenärztliche Vereinigung den Betreibern 12 Euro, dazu kommen 6 Euro Materialzuschuss (bei Test-Einzelpreisen beim Großeinkauf von ca. 1 Euro). Weit mehr als 1000 Testzentren gibt es inzwischen in Berlin, jede Woche kommen 150 dazu, bereits bis Mitte Mai wurden fast 1,5 Millionen Tests gemeldet – der Andrang ist groß, solange zum Shoppen oder den Restaurantbesuch ein Negativ-Nachweis erforderlich ist. Ein offizielles Testzentrum zu eröffnen ist übrigens ganz leicht: Zur Zertifizierung durch den Senat reicht eine Selbstauskunft.

Seit gestern ist das Thema auch überregional angekommen: NDR, WDR und Süddeutsche Zeitung haben massenweise Missbrauch in NRW nachgewiesen. Die Verantwortung für das Desaster wird mit spitzen Fingern weitergereicht wie ein gebrauchtes Teststäbchen: Das Gesundheitsministerium (hat die Sache per Verordnung „geregelt“) verweist an die Länder, die verweisen an die KVen – und die erklären sich für kontrollunzuständig.

Unterdessen gehen beim Checkpoint immer mehr wundersame Testmeldungen ein: Abstriche, bei denen das Stäbchen die Nase nur touchiert; Ergebnisse, die nach zwei Minuten vorliegen; Negativzertifikate, die trotz versäumter Termine zugesandt werden.

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