zum Jahresstart feiert Berlins Koalition Halbzeit: Seit Ende April 2023 regieren CDU und SPD, im Herbst nächsten Jahres wird erneut gewählt. Die Stimmung scheint, zumindest unter den Berlinerinnen und Berlinern, eher so mittel: Schwarz-Rot ist laut einer aktuellen Civey-Umfrage noch unbeliebter als Rot-Rot-Grün. Auch die Zufriedenheit mit Regierungschef Kai Wegner (CDU) sinkt, seine Partei hingegen liegt in Wahlumfragen unangefochten vorn.
Zeit für eine Zwischenbilanz! Sicherheit, Verwaltungsreform, Verkehr, Wissenschaft und Kultur: Was ist aus den großen Vorhaben geworden? Funktioniert Berlin endlich? Die Kolleginnen und Kollegen haben zusammengefasst, was bereits erledigt wurde und was noch auf der To-do-Liste steht (T+). Und was meinen Sie?
Große Erleichterung am Freitagabend in Berlin-Schmagendorf: Der Amok-Alarm an Grundschulen wurde offenbar durch einen technischen Defekt ausgelöst. Die Polizei war mit rund 100 Einsatzkräften angerückt, schwer bewaffnete Spezialkräfte hatten die Räume durchsucht, in denen sich zum Zeitpunkt des Alarms noch etwa 30 Kinder befanden. Schulpsychologen sowie das Krisenteam sollen am Montag bereitstehen, um die Situation aufzuarbeiten.
Von Berlin zur Bundespolitik: Im City Cube am Messedamm kürt die SPD heute Olaf Scholz offiziell zum Kanzlerkandidaten und verabschiedet das Wahlprogramm: „Mehr für Dich. Besser für Deutschland“ (hier geht’s zum Livestream).
Apropos Worthülsen: Ab morgen werden Sie an jeder Ecke von Politikerinnen und Politiker angelächelt. Sechs Wochen vor der Bundestagswahl (23. Februar) dürfen die Parteien in Berlin ihre Plakate kleben, aufstellen und an Laternen binden. Präventiv nehmen wir Wetten entgegen, welche Partei diesmal zu spät abhängt (Frist: eine Woche nach der Wahl).
Grünen-Politikerin Renate Künast wird nicht mehr auf Wahlplakaten zu sehen sein: Nach 40 Jahren im politischen Betrieb gibt sie ihr Mandat ab. Mit Ann-Kathrin Hipp hat sie eine exklusive Abschiedsrunde in der Ringbahn gedreht. Im Gespräch geht es unter anderem um die härtesten Kapitel ihrer Karriere und den persönlichen Panzer, den sie sich zugelegt hat: „Leute wundern sich, wenn ich sage, dass ich eigentlich klein und schüchtern bin. Aber da komme ich her.“ Warum man als Politikerin „Hornhaut auf der Seele“ braucht und warum es den Grünen nie gelungen ist, das Rote Rathaus zu erobern, hören Sie in der neuen Podcast-Folge „Eine Runde Berlin“.
Von der Ringbahn auf die Stadtautobahn, wo sich Berlinerinnen und Berliner in der Nacht zu Freitag verwundert die Augen rieben: Plötzlich war das Licht aus. Die Autobahn GmbH klärt auf: Die Beleuchtung wird schrittweise abgeschaltet. Bis April wird’s auch auf der A114, A103 und A111 zappenduster. So sollen Geld und CO₂ eingespart und die Lichtverschmutzung bekämpft werden.
Nach der ersten „echten“ Arbeitswoche 2025 freuen wir uns besonders aufs Wochenende. Hier ausgewählte Tipps, exklusiv für Abonnentinnen und Abonnenten!
Abwechslung vom Schreibtisch gibt’s in den Sophiensälen in Mitte: Die Tanztage Berlin locken bereits zum 34. Mal mit zeitgenössischem Tanz, Choreografie und Performance von Berliner Nachwuchskünstlerinnen und -künstlern. Das Festival läuft noch bis zum 25. Januar.
Wer impressionistische Druckgrafiken im Kupferstichkabinett, interaktive Kunst im Gropiusbau oder Nostalgie-Fotografie im C/O Berlin sehen möchte, sollte sich beeilen: Diese und weitere Ausstellungen enden teils schon am morgigen Sonntag. Unsere Kulturredaktion hat die besten Last-Minute-Tipps zusammengestellt.
Kontrastprogramm:Weihnachtsbäume fliegen heute bei IKEA in Waltersdorf. Der Möbelriese lädt zur „KNUT Baumweitwurf-Meisterschaft“. Wem das zu kapitalistisch ist: Auch in Cottbus-Ströbitz segeln Tannen durch die Luft – die Freiwillige Feuerwehr organisiert einen Weihnachtsbaum-Weitwurf am Vetschauer Platz. Mitmachen kostet 2 Euro, der Erlös wird einer gemeinnützigen Organisation gespendet.
Wenn Sie schon in der Nähe sind, lohnt sich ein Ausflug zum Winterzauber in Burg. Noch bis 22. Januar können Sie auf Glühweinkahnfahrten durch den Spreewald die Seele baumeln lassen und Livemusik am Lagerfeuer genießen.
Zurück in Berlin lassen wir das Wochenende mit dem „Tatort“ ausklingen: Am Sonntag ermittelt Borowski in Kiel, es ist der vorletzte Fall mit Schauspieler Axel Milberg in der Rolle des Kommissars. Mehrere Bars und Kneipen laden zum „Rudelgucken“, unter anderem das Kreuzberger „Junction Café“ und das „Celtic Cottage“ in Steglitz. Bei letzterem gibt’s ein Bier aufs Haus, wenn Sie den Täter richtig tippen!
Und jetzt: Das Checkpoint-Wochenrätsel! Für alle, die neu mit dabei sind: Jeden Sonnabend können Sie an dieser Stelle Ihr Wissen über politische und gesellschaftliche Entwicklungen in Berlin testen. Wer regelmäßig Checkpoint liest, ist klar im Vorteil! In der vergangenen Woche lautete das Lösungswort JAHRESANFANG. Danke an alle, die mitgemacht haben und viel Spaß!
1. Für Berlins Regierenden begann die Woche mit einem Besuch der Sternsinger. Kai Wegner (CDU) sagte, dass er …
L) … früher „auch gern verkleidet um die Häuser gezogen“ sei.
B) … „Punsch und selbst gebackene Kekse bereitgestellt“ habe.
S) … sich „auf ihre Lieder und einen Moment der Besinnung“ freue.
2. Die Bundesinnenministerin hingegen bekam Besuch von der Berliner Polizei-Gewerkschaft. Wie viele Unterschriften für ein Böllerverbot wurden überreicht?
C) Fast zwei Millionen
O) Rund 500.000
A) Knapp 250.000
3. Und Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) erklärte eine Woche nach dem explosiven Jahreswechsel:
H) „Nach Silvester ist selbstverständlich vor Silvester.“
E) „Ich freue mich schon auf nächstes Jahr!“
S) „Silvesterfeiern werden sich in Berlin grundlegend ändern.“
4. Zündstoff bot auch ein Vorschlag des Chefs der Berlin-Brandenburger Unternehmerverbände: Welchen Feiertag möchte er streichen, um die Wirtschaft anzukurbeln?
T) Pfingstmontag
L) Tag der Arbeit
N) Frauentag
5. Over and out? Ryanair streicht 20 Prozent seiner BER-Flüge. Der Chef der Fluggesellschaft wetterte unter anderem gegen …
E) … Luftverkehrssteuer und Nachtflugverbot.
U) … die unzuverlässigen Bahnverbindungen.
M) … die sinkende Nachfrage.
6. Ebenfalls ausgebremst: Ende Februar stellt Berlin den Nachfolger des Sammeltaxis „Berlkönig“ ein. Wie hieß er noch gleich?
N) „Berlo“
E) „Muva“
G) „MyTaxi“
7. Neue Herausforderung für Berlins Schülerinnen und Schüler: Wer ohne den erforderlichen Notenschnitt von 2,2 aufs Gymnasium möchte, muss künftig …
H) … die designierten Klassenlehrer zum Essen einladen.
M) … einen dreistündigen Probeunterricht meistern.
R) … in den ersten beiden Jahren Schulgebühren zahlen.
8. Ebenfalls außergewöhnlich: Wer kann sich aktuell bei der Justizvollzugsanstalt Tegel bewerben?
I) Zahnärzte
F) Hörgeräteakustiker
A) Optiker
9. Derweil läuft die Weihnachtsbaumsammlung der BSR. Der Großteil der Tannen wird …
E) … im Brandenburgischen Hennickendorf kompostiert.
D) … in einer Manufaktur zu Stühlen verarbeitet.
K) … an Tiere im Zoo verfüttert.
10. Apropos: Berlins Panda-Zwillinge Leni und Lotti haben jetzt …
N) … ein „Spielzimmer“.
S) … ein Klettergerüst.
T) … eigene Erzieher.
11. Der NABU ruft zur „Stunde der Wintervögel“ auf. Berlins häufigster Piepmatz im vergangenen Jahr?
W) Nebelkrähe
N) Haussperling
E) Ringeltaube
12. Und warum sammeln fünf Bezirke aktuell Kaffeepäckchen?
B) Mit dem Pulver sollen Pflanzen aufgepäppelt werden.
M) Zur Wahl wird kostenloser Kaffee ausgeschenkt.
E) Die Kaffeewette für die Kältehilfe läuft.
13. Eine kleine Erinnerung: Ralf Christian Möbius wäre in dieser Woche 75 Jahre alt geworden. Besser bekannt ist der Berliner unter dem Namen …
E) … Robert Miles.
N) … Rolf Eden.
R) … Rio Reiser.
Senden Sie das Lösungswort per Mail an checkpoint@tagesspiegel.de. Einsendeschluss ist Sonntag, 23.59 Uhr. Unter allen Einsenderinnen und Einsendern mit der richtigen Antwort verlosen wir einen limitierten Checkpoint-Jutebeutel. Viel Glück!
Berliner Schnuppen
Leseempfehlungen
Für alle, die schlecht drauf sind: Sieben Wege, einen miesen Tag zu drehen
Kaffee verschüttet, Bahn verpasst – und schon scheint der Tag verloren. Zwei Psychologinnen zeigen, wie die negative Spirale durchbrochen werden kann. So gelingt der gedankliche Neustart. (T+)
Shoppen auf Tiktok, fliegende Autos?: Das sagen die Trendforscher für 2025 voraus
Forschende vom Institut für Generationenforschung haben sich angesehen, was Menschen sich wünschen und welche Entwicklung sie einholen wird. Manches wird einfach, aber auch gefährlicher. (T+)
Jüdische Staatsanwältin in der DDR: Wera Herzberg zeigt Stück über ihre Mutter am Heimathafen Neukölln
Wera Herzbergs Mutter baute als Jüdin und Kommunistin die DDR mit auf. Nun setzt die Berliner Theaterregisseurin ihr ein Denkmal. Eine Begegnung. (T+)
Die Produktion hat Nora Weiler übernommen – besten Dank! Am Montag begrüßt Sie an dieser Stelle Stefan Jacobs. Machen Sie sich ein schönes Wochenende!
Ihre Jessica Gummersbach